Community / / Gespräche zwischen Lufthansa und Pi...

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Beitrag vom 13.08.2016 - 09:54 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Die sich jetzt wahrscheinlich weiter hinschleppende Situation ist auf jeden Fall für Mitarbeiter in anderen Bereichen zur Bedrohung geworden, denn es bedeutet ein schrumpfen der Kernmarke.
Aus dem VC-Schreiben - von Lufthansa habe ich bisher noch keine Mitteilung gelesen - kann man mit dem allerbesten Willen keine Begründung für das Ende der Gespräche erkennen.
Beitrag vom 13.08.2016 - 10:13 Uhr
UserBürgerStreich
User (64 Beiträge)
Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich, dass der LH Vorstand seine Auslagerungsstrategie und damit die Schrumpfung der Kernmarke nicht von einer Einigung mit der VC abhängig macht. Ganz im Gegenteil: eine Einigung mit den Piloten würde diese Strategie bremsen und behindern. Daher ist es aus meiner Sicht wenig überraschend, dass es trotz positiver Signale wieder keine Einigung gegeben hat. Wie man dem Rundschreiben der VC, welches mir vorliegt, entnehmen kann, wurden bereits erreichte Übereinstimmungen seitens der LH wieder revidiert, was wohl übrigens mittlerweile ein ständig wiederkehrendes Muster im Verhandlungsgebahren der LH ist, und zwar mit allen Mitarbeitergruppen. Wie so jemals eine Einigung entstehen kann, ist mir rätselhaft. Wenn ich meine geschäftlichen Verhandlungen nach diesem Muster führen würde, wäre ich schon längst insolvent. So verhält man sich nur, wenn man keine Einigung will. Und hier schließt sich der Kreis. Siehe den Beginn meines Beitrages. Passt ins Bild.
Beitrag vom 13.08.2016 - 15:57 Uhr
UserHanomag
User (213 Beiträge)
Ich würde meinen es gehören immer zwei dazu. Die VC hat sehr lange daran festgehalten, keinen noch so kleinen Schritt in Richtung Kompromiss zu gehen. Die LH hat nur noch eine offene Tür gesehen und ist durch diese durchgegangen. Nun sind die Weichen eben gestellt wie sie sind, eine Umkehr wäre wohl ein Rückschritt zu alten Problemen, die man auf diese Weise nachhaltiger in den Griff bekommt als wenn man die VC für die nächsten drei Jahre zufriedenstellt. Bei LH sagt man sich wohl: Lieber Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Und momentan läuft es doch gar nicht so schlecht bei LH Group, oder?
Beitrag vom 13.08.2016 - 20:21 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Ich würde meinen es gehören immer zwei dazu. ... Und momentan läuft es doch gar nicht so schlecht bei LH Group, oder?

Zum ersten finde ich, dass die VC gerade vor über einem Jahr sehr große Schritte auf die LH zugegangen ist... Das Angebot (keine Forderung mehr) war sehr weitreichend. Allerdings war man bei LH wohl der Meinung, dass dieses Angebot zu spät kam bzw. die bösere Interpretation, dass es ein Schwäche seitens der VC sei und man noch mehr herausholen kann.

Nun läuft es in der Group scheinbar gut, es sei denn, man möchte, egal wo in der Group, wachsen. LH legt Strecken mittlerweile still, weil man die Flieger nicht bereden könnte, selbst wenn man wollte. Austrian muß einen großen Anteil im Flugprogramm streichen, weil man kein Personal hat. Über EWE und EWD wollen wir da gar nicht erste reden. Da versucht man zur Skalierung, auf Teufel komm raus irgendjemanden zu finden der "an die Steckerleiste anflanscht"....

Warum nur wird in einer der größten Airline Europas versucht sein Personal an die Wand zu fahren???

Dieser Beitrag wurde am 13.08.2016 20:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.08.2016 - 22:22 Uhr
Userwearegloballyyours
İnformatikkaufmann
User (89 Beiträge)
Warten wir mal ab, ob die LH auf ausgewählten Strecken streiken wird, sobald die Auslastung auf ein nicht profitables Niveau fällt. Wirklich schade um diese Marke.

Bei den aktuellen Sprittpreisen hätte ich mir von der LH gewünscht, dass die den Flugplan in der Nebensaison einhalten. Bin sehr auf die Strategien gespannt, wenn das Kerosin teurer wird.
Beitrag vom 13.08.2016 - 23:54 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Ich bin sehr froh, daß die Gespräche zu Ende sind. Wohin soll das führen, wenn Gewerkschaften in Jahren mit Rekordgewinnen Zugeständnisse machen bzw. was werden die nimmersatten Manager nach solchen Erfahrungen erst fordern, wenn der Konzern mal keine Gewinne macht? Nicht auszudenken! Mit Zugeständnissen zur falschen Zeit müssen Belegschaften solche Manager obendrein auch noch viel zu lange ertragen, weil deren fachlich operationelle Mängel durch die Zugeständnisse ja erst viel später zutage treten, als ohne sie.

Also: Füße stillhalten und in aller Gelassenheit beobachten, wie das sog. Führungspersonal ein Heilsbringer-Projekt nach dem anderen vor die Wand fährt. Irgendwann werden die Anteilseigner unruhig werden. Kann noch dauern, kostet bis dahin auch einen Haufen Geld, das woanders fehlt, wird aber passieren, denn auf die Unfähigkeit einerseits und die Geldgier andererseits ist Verlass.
Beitrag vom 14.08.2016 - 03:34 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Naja,

es ist doch ganz klar wo es hin geht.

Die LH Mainline wird nurnoch Premium Strecken mit entsprechendem Erloespotenzial anbieten, v.a. wo viele Geschaeftskunden fliegen, die fuer direktes Routing und Service einen entsprechenden Preis bereit sind zu zahlen.
Das ist uebrigens auch das Problem der AB, und da geht es in der Diskussion hier im Forum immer nur um die Kosten, die Erloese schaut sich aber keiner an.

Alle anderen Strecken sind dann EW, und EW ist nicht im KTV. Wachstum? Fehlanzeige.
Und da kann VC im Kreis springen, Voodoo anwenden oder sonst was machen - aber LH stellt einfach niemanden mehr zu KTV Bedingungen ein, und bricht damit die Hausmacht der VC.

Ich halte das fuer absolut legitim.

Die Strategie ist mainline nur auf strecken mit entsprechendem Potenzial an BUsiness Kunden bzw. lukrativen Strecken zu Star Alliance Partnern.
Alles andere via die entsprechenden Marken.

Der Kunde ist nicht bereit die Luxusloehne der Piloten weiter zu finanzieren.
Und so kriegt jeder Kunde sein ANgebot - Premium bei der LH, und wer billig fliegen will, muss halt 4Y oder EW fliegen.

Ich sehe nicht warum die Gesellschafter damit Probleme haben sollten, im Gegenteil.
Wachstum ausserhalb des KTV bei EW.
Die Mainline einfrieren und in der aktuellen Groesse halten.
VC schrumpft langsam und verliert an Einfluss.
Beitrag vom 14.08.2016 - 10:12 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Was ist die Situation?
In der gesamten Wirtschaft haben neue Formen alte (und damit oft überkommene) Strukturen abgelöst. Der Supermarkt hat den Tante Emmaladen abgelöst und die Discounter haben wieder den Supermarkt in Bedrängnis gebracht. Warum soll das in der Luftfahrtbranche grundsätzlich anders sein?

Wer früher einen Flug im Reisebüro buchte ohne allzuviel zu vergleichen schaut heute im Internet nach der für ihn günstigsten Variante. Allein das hat das Preisniveau schon gedrückt. Wirklich gravierend sind aber die Golfairlines und die vielen neuen Low Costflieger. Warum ist das so gravierend?

Es handelt sich dabei überwiegend um Neugründungen die keinerlei alten Ballast wie hohe Ruhestandsregelungen, hohes Lohnniveau usw. mit sich rumschleppen. Sie operieren meist aus Billigländern und oft noch mit fragwürdigen Beschäftigungsmodellen. LH operiert aus Deutschland und damit aus einen Hochlohnland mit weiteren Nachteilen wie Nachtflugverboten und Luftverkehrsabgabe. Entstanden aus alten Staatsairlies schleppen sie seit Jahrzehnten viele Belastungen mit sich herum die neue Airlines einfach nicht haben. Daraus allein entstehen schon erhebliche Nachteile.

Die Entlohnung und die Ruhestandsregelungen der Piloten ist ja bei weitem nicht das alleinige Problem der LH auch wenn sich daran die Gemüter besonders erhitzen. Bei einigen Kritikern mag Neid mitspielen. Wer jedoch die Wettbewerbssituation der LH International nüchtern betrachtet kann auch gute Gründe im Handeln von CS sehen. Es geht einfach auf Dauer wie bisher so nicht weiter um auch in Zukunft bei sich weiter verschärfendem Wettbewerb noch zu existieren.

Da VC und andere Berufsgruppen auf bestehende kostspielige Vereinbarungen (bei sinkenden Erlösen aus den Ruhestandsrückstellungen) pochen gibt es gar keine andere Möglichkeit als den Betrieb im KTV einzudampfen. Der Start von Eurowings war von (zumindest teilweisse) vermeidbaren teuren Fehlern begleitet. Richtig ist das alles trotzdem und hätte schon vor Jahren in Angriff genommen werden müssen. Deswegen wird auch kein Aktionär die Linie von CS stoppen.

Wer darin unendliche Gier der Manager oder Anteilseigner sieht sollte sich mal fragen ob es LH in 10 Jahren noch gibt wenn sich die Bedingungen weiter verschärfen. Der oft gesehene und zitierte Rekordgewinn war einmaligen Umständen zu verdanken und kam zudem nur zum kleinen Teil aus dem Flugbetrieb.

Beitrag vom 14.08.2016 - 10:48 Uhr
User21papacharlie
Linkl.
User (194 Beiträge)
Naja, VC hat hald gedacht man hätte was zu sagen. Allerdings sieht es ja für die Zukunft sehr düster aus, wenn keiner mehr neu nach kommt zur VC. Haben hald einfach nicht gedacht, das LH auch mal mit der Brechstange kommt ;).
Beitrag vom 14.08.2016 - 11:45 Uhr
UserViri
User (1395 Beiträge)
Naja, VC hat hald gedacht man hätte was zu sagen. Allerdings sieht es ja für die Zukunft sehr düster aus, wenn keiner mehr neu nach kommt zur VC. Haben hald einfach nicht gedacht, das LH auch mal mit der Brechstange kommt ;).

Hä? Wer sagt, dass keiner mehr neu der VC beitritt? Die VC besteht nicht nur aus LH Piloten...
Beitrag vom 14.08.2016 - 12:32 Uhr
UserFordsens
User (197 Beiträge)
Wenn ich jetzt darauf verweise, dass nun bis auf die Piloten jede Berufsgruppe eine Einigung mit LH gefunden hat, kommen die VCler und Sympathisanten wieder, alle anderen wären dumm.
Beitrag vom 14.08.2016 - 13:26 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Wenn ich jetzt darauf verweise, dass nun bis auf die Piloten jede Berufsgruppe eine Einigung mit LH gefunden hat, kommen die VCler und Sympathisanten wieder, alle anderen wären dumm.

Naja, die "anderen" hatte auch gar nicht die Möglichkeiten, bzw. den Rückhalt in der eigenen Belegschaft.

Da frage ich mal ketzerisch, was hat es gebracht? Callcenter Kassel ist trotz großer Zugeständnisse nach Warschau ausgelagert worden! LH Technik wurde und wird immer wieder durch "Neue" Abenteuer in Manila, Peking, Budapest, Malta, usw. unter Druck gesetzt.

Vielleicht hat die VC und die Piloten auch einfach gelernt, dass man sich nur auf handfeste Zusagen verlassen kann.

Wenn es diese nicht gibt, wieso sollte man dann irgendetwas wieder hergeben, was an andere Stelle, zu einer anderen Zeit schon als Kompromiss ausgehandelt wurde?

Der Vorstand möchte eine absolute Freiheit in seinen Entscheidungen. Diese gab es nie und wird es ausser in Diktaturen auch nie geben. Selbst wenn er über sein Personal und dessen Bedingungen absolut entscheiden könnte, gäbe es noch genug weitere Abhängigkeiten aus denen er sich nicht lösen kann. Daher müssen sich aus Kompromissen und Verhandlungen Lösungen ergeben.

Wenn sich nun der Vorstand diesen Kompromissen verweigert, was kann denn da eine VC noch machen, ausser den Laden komplett zu grounden und den Kompromiss zu "erpressen"?!?
Beitrag vom 14.08.2016 - 15:10 Uhr
UserSotototo
User (17 Beiträge)
@Digiflieger
Nur tut die VC das nicht. Seit 4 Jahren wird auf Zeit gespielt und die zahlreichen und lächerlichen Streiks haben außer dem (verständlichem) Unmut der Bevölkerung nichts gebracht. Welches Ziel wird hier verfolgt?
Beitrag vom 14.08.2016 - 15:16 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
In der gesamten Wirtschaft haben neue Formen alte (und damit oft überkommene) Strukturen abgelöst. Der Supermarkt hat den Tante Emmaladen abgelöst und die Discounter haben wieder den Supermarkt in Bedrängnis gebracht. Warum soll das in der Luftfahrtbranche grundsätzlich anders sein?

Soll es gar nicht. Aber was die "Modernisierung" des Geschäftsmodells anbetrifft, kamen bei DLH die innovativen Vorschläge doch noch nie aus dem Management, sondern immer nur aus der Belegschaft. Mann, Sie haben echt keine Ahnung, wo dieser Konzern noch am stärksten ein ehemaliger Staatsbetrieb ist - bei den Dienstleistern vor Ort am Kunden (und ihren sog. Privilegien) jedenfalls nicht.

Aber darum geht es bei dieser Diskussion hier ja auch gar nicht, sondern darum, wie man bei einer solchen Umstellung mit seinem Personal umgeht. Der DLH-Vorstand könnte da jedenfalls noch mächtig viel von den Discountern lernen.

Ansonsten: Es gibt nichts Gestrigeres, als soziale Errungenschaften mit "überkommen" zu bezeichnen. Vielmehr ist das nur undifferenziertes Nachplappern von Thesen derjenigen, die ganz andere Ziele verfolgen. Vokabeln wie "Ballast" oder "Hochlohnland" werden seit Jahren bei jeder Gelegenheit ganz subtil mit eingestreut, um die Leute in die Defensive zu drängen. Das gehört eben zum täglichen Blabla derjenigen, die ehrlich arbeitende Menschen nur als "Humankapital" betrachten.

Aber die Dauerberieselung zeigt Wirkung: Während es vor 30 Jahren noch hieß, zukünftig sollen alle mehr haben, heißt es heute, alle sollen sich mit weniger zufrieden geben. Es ist schon ein selten schräges Phänomen (speziell in Deutschland), daß immer wieder Arbeitnehmer andere Arbeitnehmer dazu auffordern, doch mit weniger zufrieden zu sein. Kein Wunder, daß die Arbeitgeber in Deutschland die höchsten Gewinne einfahren, beuten sich doch nirgendwo anders auf der Welt die Arbeitnehmer gegenseitig so sehr aus, wie hier.
Beitrag vom 14.08.2016 - 15:31 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
@Digiflieger
Nur tut die VC das nicht. Seit 4 Jahren wird auf Zeit gespielt und die zahlreichen und lächerlichen Streiks haben außer dem (verständlichem) Unmut der Bevölkerung nichts gebracht. Welches Ziel wird hier verfolgt?

Was tut die VC nicht?!?

Auf Zeit spielen wohl beide Seiten, da sie sich irgendetwas davon versprechen... Ich bin mir ehrlich gesagt bei beiden nicht so ganz sicher was...
Denn, die VC hätte ja auch einfach noch mehr nerven können und tage-, bzw. wochenlang streiken können und die LH hätte auch einfach den VC-Kompromis annehmen können;-) Beides hätte ein schnelle(-re) Lösung bedeutet...

Das Ziel der VC-TK ist, die best MÖGLICHEN Konditionen für alle Piloten in diesem Tarifgebiet zu bekommen bzw. zu erhalten.
Dazu gehören eben auch Verhandlungen zur Alters- und Übergangsversorgung und auch wer bei veränderten Firmenkonstellationen zukünftig unter diese Tarifbedingungen fällt. Aber allein das scheint schon so viel Zündstoff zu bieten, dass man die "echten" Verhandlungen gar nicht führen kann;-(


Dieser Beitrag wurde am 14.08.2016 15:33 Uhr bearbeitet.
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