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Beitrag 16 - 30 von 39
Beitrag vom 14.08.2016 - 16:26 Uhr
UserCF6-80
User (114 Beiträge)
Naja,

es ist doch ganz klar wo es hin geht.

Die LH Mainline wird nurnoch Premium Strecken mit entsprechendem Erloespotenzial anbieten, v.a. wo viele Geschaeftskunden fliegen, die fuer direktes Routing und Service einen entsprechenden Preis bereit sind zu zahlen.
Das ist uebrigens auch das Problem der AB, und da geht es in der Diskussion hier im Forum immer nur um die Kosten, die Erloese schaut sich aber keiner an.

Alle anderen Strecken sind dann EW, und EW ist nicht im KTV. Wachstum? Fehlanzeige.
Und da kann VC im Kreis springen, Voodoo anwenden oder sonst was machen - aber LH stellt einfach niemanden mehr zu KTV Bedingungen ein, und bricht damit die Hausmacht der VC.

Ich halte das fuer absolut legitim.

Die Strategie ist mainline nur auf strecken mit entsprechendem Potenzial an BUsiness Kunden bzw. lukrativen Strecken zu Star Alliance Partnern.
Alles andere via die entsprechenden Marken.

Der Kunde ist nicht bereit die Luxusloehne der Piloten weiter zu finanzieren.
Und so kriegt jeder Kunde sein ANgebot - Premium bei der LH, und wer billig fliegen will, muss halt 4Y oder EW fliegen.

Ich sehe nicht warum die Gesellschafter damit Probleme haben sollten, im Gegenteil.
Wachstum ausserhalb des KTV bei EW.
Die Mainline einfrieren und in der aktuellen Groesse halten.
VC schrumpft langsam und verliert an Einfluss.

Danke für diesen Beitrag. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
Beitrag vom 14.08.2016 - 16:27 Uhr
UserCF6-80
User (114 Beiträge)
Was ist die Situation?
In der gesamten Wirtschaft haben neue Formen alte (und damit oft überkommene) Strukturen abgelöst. Der Supermarkt hat den Tante Emmaladen abgelöst und die Discounter haben wieder den Supermarkt in Bedrängnis gebracht. Warum soll das in der Luftfahrtbranche grundsätzlich anders sein?

Wer früher einen Flug im Reisebüro buchte ohne allzuviel zu vergleichen schaut heute im Internet nach der für ihn günstigsten Variante. Allein das hat das Preisniveau schon gedrückt. Wirklich gravierend sind aber die Golfairlines und die vielen neuen Low Costflieger. Warum ist das so gravierend?

Es handelt sich dabei überwiegend um Neugründungen die keinerlei alten Ballast wie hohe Ruhestandsregelungen, hohes Lohnniveau usw. mit sich rumschleppen. Sie operieren meist aus Billigländern und oft noch mit fragwürdigen Beschäftigungsmodellen. LH operiert aus Deutschland und damit aus einen Hochlohnland mit weiteren Nachteilen wie Nachtflugverboten und Luftverkehrsabgabe. Entstanden aus alten Staatsairlies schleppen sie seit Jahrzehnten viele Belastungen mit sich herum die neue Airlines einfach nicht haben. Daraus allein entstehen schon erhebliche Nachteile.

Die Entlohnung und die Ruhestandsregelungen der Piloten ist ja bei weitem nicht das alleinige Problem der LH auch wenn sich daran die Gemüter besonders erhitzen. Bei einigen Kritikern mag Neid mitspielen. Wer jedoch die Wettbewerbssituation der LH International nüchtern betrachtet kann auch gute Gründe im Handeln von CS sehen. Es geht einfach auf Dauer wie bisher so nicht weiter um auch in Zukunft bei sich weiter verschärfendem Wettbewerb noch zu existieren.

Da VC und andere Berufsgruppen auf bestehende kostspielige Vereinbarungen (bei sinkenden Erlösen aus den Ruhestandsrückstellungen) pochen gibt es gar keine andere Möglichkeit als den Betrieb im KTV einzudampfen. Der Start von Eurowings war von (zumindest teilweisse) vermeidbaren teuren Fehlern begleitet. Richtig ist das alles trotzdem und hätte schon vor Jahren in Angriff genommen werden müssen. Deswegen wird auch kein Aktionär die Linie von CS stoppen.

Wer darin unendliche Gier der Manager oder Anteilseigner sieht sollte sich mal fragen ob es LH in 10 Jahren noch gibt wenn sich die Bedingungen weiter verschärfen. Der oft gesehene und zitierte Rekordgewinn war einmaligen Umständen zu verdanken und kam zudem nur zum kleinen Teil aus dem Flugbetrieb.

Ebenfalls vielen Dank für diesen Beitrag. Da kann ich mich zu 100 Prozent anschließen.
Beitrag vom 14.08.2016 - 16:50 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Ebenfalls vielen Dank für diesen Beitrag. Da kann ich mich zu 100 Prozent anschließen.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann ich dem von Runway und jasonbourne auch voll anschließen, nur lösen diese Antworten nicht das damit verbundene wachsende gesellschaftliches Problem und die daraus entstehende wachsende Unzufriedenheit. Die gesellschaftliche Problematik dieser Entwicklung lässt sich aber in den Beiträgen von digiflieger und SaintEx aber gut herauslesen und deswegen stellen die anderen oben genannten Beiträge keine zufriedenstellende Antwort dar - und wenn sie sachlich noch so richtig sind.

Im Kern geht es bei dem LH/VC-Konflikt um das langfristige Überleben der Firma versus Sicherung der Errungenschaften. Im wirtschftlichen Gesamtkontext entsteht aber der Eindruck als ginge es um Gewinnmaximierung versus Sicherung der Errungenschaften, was bei anderen Konzernen auch durchaus der Fall ist. Eine goldene Lösung gibt es (noch) nicht, aber die Politik ist hier gefordert.



Dieser Beitrag wurde am 14.08.2016 23:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.08.2016 - 20:02 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
In der gesamten Wirtschaft haben neue Formen alte (und damit oft überkommene) Strukturen abgelöst. Der Supermarkt hat den Tante Emmaladen abgelöst und die Discounter haben wieder den Supermarkt in Bedrängnis gebracht. Warum soll das in der Luftfahrtbranche grundsätzlich anders sein?

Aber darum geht es bei dieser Diskussion hier ja auch gar nicht, sondern darum, wie man bei einer solchen Umstellung mit seinem Personal umgeht. Der DLH-Vorstand könnte da jedenfalls noch mächtig viel von den Discountern lernen.

Na ja so viel dann besser auch wieder nicht. In Punkto Umgang Verbesserung möglich.

Ansonsten: Es gibt nichts Gestrigeres, als soziale Errungenschaften mit "überkommen" zu bezeichnen.

Ich sprach von überkommenen Strukturen nicht von sozialen Errungenschaften. Thema also gründlich verfehlt.

Jemanden der seine ersten Pfennige als kleiner Junge mit dem sammeln von Schrott in Hamburgs Trümmergrundstücken verdient hat werden sie jedenfalls nicht erzählen können was soziale Errungenschaften sind. Das weiß ich deutlich besser als Sie.

Aber die Dauerberieselung zeigt Wirkung: Während es vor 30 Jahren noch hieß, zukünftig sollen alle mehr haben, heißt es heute, alle sollen sich mit weniger zufrieden geben. Es ist schon ein selten schräges Phänomen (speziell in Deutschland), daß immer wieder Arbeitnehmer andere Arbeitnehmer dazu auffordern, doch mit weniger zufrieden zu sein.
>
Wenn es einem Betrieb im internationalem Wettbewerb gut geht habe ich absolut nichts gegen hohe Löhne. Habe aber hautnah erlebt wie billige ausländische Konkurrenz einer Firma zusetzen kann.

Kein Wunder, daß die Arbeitgeber in Deutschland die höchsten Gewinne einfahren, beuten sich doch nirgendwo anders auf der Welt die Arbeitnehmer gegenseitig so sehr aus, wie hier.

Mann, wo leben Sie eigentlich? Gerade Sie müßten doch einen Einblick haben wie mies es in weiten Teilen der Welt zugeht und wie relativ gut es uns hier geht. Stelle das jedesmal wieder fest wenn ich von meinen zahlreichen Auslandsaufenthalten auch in Entwicklungsländern zurück komme.

Dazu muß man aber vielleicht mal das Crewhotel verlassen und wochenlang quer durch die Länder fahren. Ja viele Arbeitgeber verdienen gut. Zahlen aber im weltweiten Vergleich auch relativ hohe Löhne bei sehr guten Sozialleistungen. Und Sozialleistungen müssen verdient werden denn die fallen nicht vom Himmel.

In manchen Branchen, wozu auch die Luftfahrt gehört, ist der Wettbewerb aber International und damit gnadenlos. Habe bewußt vermieden Lösungen aufzuzeichnen denn die habe ich nicht. Es kam mir nur darauf an das Umfeld (klar, nur so wie ich es sehe) aufzuzeichnen.
Beitrag vom 14.08.2016 - 23:03 Uhr
Userwearegloballyyours
İnformatikkaufmann
User (89 Beiträge)
Wer glaubt VC schadet der LH Betriebsbilanz mit streiken (13/Jahr) auf ausgewählten Flügen in ausgewählten Zeiten (Nebensaison).

Wäre eine Arbeitsniederlegung in der Saison nicht effektiver und zielstrebiger?
Beitrag vom 15.08.2016 - 01:51 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Man könnte auch fragen: Wären 30 Streiks pro Jahr nicht zielstrebiger als 13? Kommt drauf an was man für Ziele hat. Haben dreizehn Streiks mehr erreicht als drei? Man darf sich im Klaren darüber sein, dass jeder weitere Streik bei LH das EW Konzept nach vorne treibt, vermutlich mit großem Einverständnis der Gesellschafter.
... auf ausgewählten Flügen in ausgewählten Zeiten (Nebensaison).
Seit wann wählt die VC welche Flüge bestreikt werden bzw. welche Flüge stattfinden? Wäre mir neu, dass die VC den Notfall Flugplan mitgestaltet.
Außerdem ist LH kein Ferienflieger. Wo ist denn bei Geschäftsreisenden die Nebensaison? Am Wochenende? Dann wurde doch in der Hauptsaison gestreikt, und zwar nur dann.

Dieser Beitrag wurde am 15.08.2016 01:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.08.2016 - 08:44 Uhr
UserEricM
User (5540 Beiträge)
In manchen Branchen, wozu auch die Luftfahrt gehört, ist der Wettbewerb aber International und damit gnadenlos. Habe bewußt vermieden Lösungen aufzuzeichnen denn die habe ich nicht.

Wenn man einzig das neoliberale Konzept des radikal freien Marktes, dh. des Abbaus von Regulierungen zugrundelegt und unbeschränkten Freihandel fordert, dann gibt es auch keine Lösung für dieses Problem.

Jede Dienstleistung, die wir im Hochlohn-, Hoch-Steuer- und Hoch-Preisland Deutschland mit Personal erbringen, kann in einem Land mit niedrigeren Lebenhaltungskosten und Löhnen deutlich billiger erbracht werden. Änderungen an den paar Prozent Lohnnebenkosten oder der Luftfahrtabgabe sind da nur das sprichwörtliche "re-arranging the desk chairs on the Titanic".
Arbeitszeitmodelle, Steuern und Sozialabgaben in den Wettbewerber-Ländern sind so hochgradig unterschiedlich, dass ein Wettbewerb nicht mehr fair stattfinden kann.

Das gilt teilweise bereits für einige europäische Länder wie zB Irland und in noch stärkerem Maße für nicht EU Länder, zB die Golf-Emirate im Flugverkehr oder Indien bei IT-Anbietern.

Die einzige Lösung, die ich sehe: Entweder wir schränken den Wettbewerb ein, oder wir sehen dem Untergang unserer heimischen Dienstleister, die in internationalem Wettbewerb stehen, tatenlos zu. Das gilt nicht nur in der Luftfahrt.
Beitrag vom 15.08.2016 - 08:53 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Ebenfalls vielen Dank für diesen Beitrag. Da kann ich mich zu 100 Prozent anschließen.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann ich dem von Runway und jasonbourne auch voll anschließen, nur lösen diese Antworten nicht das damit verbundene wachsende gesellschaftliches Problem und die daraus entstehende wachsende Unzufriedenheit. Die gesellschaftliche Problematik dieser Entwicklung lässt sich aber in den Beiträgen von digiflieger und SaintEx aber gut herauslesen und deswegen stellen die anderen oben genannten Beiträge keine zufriedenstellende Antwort dar - und wenn sie sachlich noch so richtig sind.

Im Kern geht es bei dem LH/VC-Konflikt um das langfristige Überleben der Firma versus Sicherung der Errungenschaften. Im wirtschftlichen Gesamtkontext entsteht aber der Eindruck als ginge es um Gewinnmaximierung versus Sicherung der Errungenschaften, was bei anderen Konzernen auch durchaus der Fall ist. Eine goldene Lösung gibt es (noch) nicht, aber die Politik ist hier gefordert.

Was soll denn die Politik hier richten?

Sie haben es doch gut zusammengefasst! Überleben/Gewinnmaximierung gegen Sicherung oder sogar Erhöhung der Errungenschaften.

Das gilt doch für alle, ob groß, ob klein...

Was nützen die besten Konditionen, wenn die Firmen pleite gehen, was nützen die höchsten Gewinne, wenn sie keine gesellschaftlichen Nutzen haben.

Diese Balance immer wieder neu herzustellen ist Aufgabe der Tarifpartner und meiner Meinung nach eben NICHT der Politik!

Diese Tarifkonflikte werden nur dann so hart und langwierig oder auch nervig ausgetragen, wenn entweder beide Parteien gleich stark sind oder einer von beiden nichts mehr zu verlieren hat;-) Das können Sie sich bei LH ja mal überlegen....

Warum wird bei einem (noch) gesundem Unternehmen ein derartig verbissener Tarifkonflikt ausgetragen? Was läuft hier falsch? Die vorherrschende These hier von einigen scheint ja zu sein, dass die Piloten einfach den Hals nicht voll genug bekommen.
Seit fast 5 Jahren?!?
Trotz dessen hat das Unternehmen mit dem so "extrem" teuren und immer teurer werdenden Personal Gewinne gemacht. Erst einmal ist es tatsächlich auch egal warum!
Denn, wenn es keine Gewinne gemacht hätte, wäre es auch egal weshalb. Das Personal hätte es auf die eine (Gehaltsverzicht) oder andere Art (Entlassungen) sowieso ausbaden müssen. Ist ja der größte Kostenfaktor.
Btw, als der LH-Konzern den letzten Jahrzehnten echte Verluste gemacht hat (egal warum;-) Jade, Skychefs, BMI, usw.), hat das gesamte Cockpitpersonal der LH mehrmals auf Gehalt verzichtet! In Form von rückwirkenden Nullrunden und/oder echte Tabellenverschiebungen. Andere hier angeführte Berufsgruppen haben, wie hier mehrfach von den Piloten gefordert, einfach die Neueinsteiger "verkauft" (z.B.: über Aviation Power). Das braucht man sich auch nicht wirklich wundern, warum sich betrieblich Solidarität in Grenzen hält. Selbst bei den auf-Rosen-gebetteten Piloten ist damit ja bei einigen ab einem gewissen Level Schluß (Stichwort: Ü60-Kläger)

Wenn man nun aber visionär in die Zukunft arbeiten wollen würde oder müsste, warum wurde dann nicht einfach erst einmal auf eine Gewinnmaximierung verzichtet, um das Unternehmen kurzfristig in neue Bahnen zu lenken, um dann langfristig neue, günstigere Strukturen zu erarbeiten? Oder geht es am Ende doch nur noch um Macht? Und Geld ist im Moment egal? (Gewinne am Aktienmarkt kann man ja auch trotz schlechtem Aktienkurs machen!)
Beitrag vom 15.08.2016 - 09:00 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Man könnte auch fragen: Wären 30 Streiks pro Jahr nicht zielstrebiger als 13? Kommt drauf an was man für Ziele hat. Haben dreizehn Streiks mehr erreicht als drei? Man darf sich im Klaren darüber sein, dass jeder weitere Streik bei LH das EW Konzept nach vorne treibt, vermutlich mit großem Einverständnis der Gesellschafter.
Oder Drei Wochen am Stück;-) Das EW-Konzept ist doch schon längst durch. Die Frage ist doch, zu welchen Konditionen die bereedert werden...
... auf ausgewählten Flügen in ausgewählten Zeiten (Nebensaison).
Seit wann wählt die VC welche Flüge bestreikt werden bzw. welche Flüge stattfinden? Wäre mir neu, dass die VC den Notfall Flugplan mitgestaltet.
Außerdem ist LH kein Ferienflieger. Wo ist denn bei Geschäftsreisenden die Nebensaison? Am Wochenende? Dann wurde doch in der Hauptsaison gestreikt, und zwar nur dann.
Auch der LH-Konzern unterliegt einer gewissen Saisonlastigkeit. Ansonsten würden ja alle Quartalszahlen der LH gleich oder ähnlich aussehen...
Negativ gesehen hat die VC die Kunden der LH einfach nur genervt und in vergleichsweise wenigen Fällen wirklich im Regen stehen lassen.

Positiv gesehen, hat es eben nur einzelne Tage getroffen und einzelne Gesellschaften. Das spricht meiner Meinung dafür, dass man zwar zeigen wollte, was man kann aber eben auch nicht das Unternehmen wirklich nachhaltig schädigen will.

Was wäre wohl passiert, wenn die VC alle Flugbetriebe der LH gleichzeitig für mehrere Tage komplett stillgelegt hätte. Wieviel hätte das wohl gekostet und wieviele Gäste wären dann betroffen gewesen?

Dieser Beitrag wurde am 15.08.2016 09:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.08.2016 - 10:59 Uhr
UserSotototo
User (17 Beiträge)

Was wäre wohl passiert, wenn die VC alle Flugbetriebe der LH gleichzeitig für mehrere Tage komplett stillgelegt hätte. Wieviel hätte das wohl gekostet und wieviele Gäste wären dann betroffen gewesen?

Man hätte vermutlich längst eine Lösung gefunden, da der Zustand für LH untragbar gewesen wäre. Stattdessen lässt man aber seit 4 Jahren hunderte FO's auf dem Weg zum linken Platz, als auch über 800 NFF die durchaus von der VC vertreten werden im Regen stehen -> Tolle Gewerkschaft
Beitrag vom 15.08.2016 - 11:21 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Was wäre wohl passiert, wenn die VC alle Flugbetriebe der LH gleichzeitig für mehrere Tage komplett stillgelegt hätte. Wieviel hätte das wohl gekostet und wieviele Gäste wären dann betroffen gewesen?

Man hätte vermutlich längst eine Lösung gefunden, da der Zustand für LH untragbar gewesen wäre. Stattdessen lässt man aber seit 4 Jahren hunderte FO's auf dem Weg zum linken Platz, als auch über 800 NFF die durchaus von der VC vertreten werden im Regen stehen -> Tolle Gewerkschaft

Vielleicht...

Oder aber Man hätte die GWI in die EWD/E umfirmiert und es hätte für hunderte FOs bei LH mit 65 vom rechten Sitz gleich in die Rente gehen können und die NFFs wären sofort in die Arbeitslosigkeit gegangen, da man mit MPL ja überall einen Job findet, nicht wahr?!? Und das Ganze dann während sich die Herren auf dem linken Sitz über 10% mehr und auf die AV/ÜV mit 55 gefreut hätten...

Allerdings sind die NFFs und auch die FOs ziemlich gut bei der VC vertreten. Sonst hätte es doch gar keine Diskussion in den Tarifgesprächen z.B. über die NFFs gegeben, da sie ja noch gar keinen Arbeitsvertrag mit einer Konzerngesellschaft haben...
Und ich denke, dass der TK-Sprecher ein LH-FO ist, sollte der Vertretung den FO-Interessen auch entgegen kommen!

Da finde ich doch, dass es ein tolle Gewerkschaft ist;-)
Beitrag vom 15.08.2016 - 12:00 Uhr
UserSotototo
User (17 Beiträge)
Und deshalb schweigt man jetzt, redet nicht mehr mit Lufthansa aber streikt auch nicht, während Lufthansa alle "Errungenschaften" weiter abbaut.
Klingt wie die Reaktion eines Kindes.
Beitrag vom 15.08.2016 - 12:35 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
@Digiflieger

Tarifauseinandersetzungen müssen natürlich immer durch die Tarifpartner ausgefochten werden. Dabei handelt es sich aber immer um eine Auseinandersetzung für den spezifischen Fall. Die Tarifpolitik und die Rolle der Gewerkschaften habe dabei die Rolle einer Kontrollinstanz für die Betriebswirtschaft inne, um die Beteiligung der Arbeitsnehmerschaft an etwaigen wachsenden Überschüssen sicherstellen. Die gesetzliche Rahmenbedingungen dafür hat übrigens mal die Politik geschaffen...

In diesem Fall hat die LH zwar signifikante Überschüsse im letzten Jahr, resultieren diese aber im wesenlichen nicht aus der operationellen Fluggeschäft, sondern anderen Befeichen wie LH Technik und billigen Spritpreisen, die jederzeit wieder anziehen können. Es ist mitnichten egal, wie Gewinne erzielen werden. Und wenn eine Firma Verluste macht ist es auch nicht egal, wo sie herkommen. Einmaleffekte sind weitaus weniger schwerwiegend wie strukturelle/dauerhafte Gründe. Und strukturell macht die LH kaum bis keine Gewinne - aufgrund der Wettbewerbssituation und der eigenen Kostenstruktuenr. Und wenn die Gewerkschaften diese Bedrohnung nicht erkennen, können Sie ein Unternehmen in extentielle Nöte bringen - auch solche Pleitefälle hat es in der Wirtschaftsgeschichte genügend gegeben.

So, und das führt dann ganz leicht zu Ansinnen, das die Lösung in der Einschränkung des Wettbewerbs liegt, siehe z.B. oben den Post von EricM.
Eine LH vom Internationalen Wettbewerb abzukoppeln würde die LH geradewegs in die Pleite führen, das der absolut größte Anteil des LH -Umsatzes im Ausland generiert wird - und das sind bei weitem nicht nur Flugtickets.

Einigeln, abschotten und zurück zu den Verhältnissen vor 30,40 Jahren ist nicht die Lösung. Und eine grundsätzliche Lösung dieses Problems können hier die Tarifparteien eben nicht erzielen, das ist in der Tat die Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen zu so schaffen, das trotz internationalen Wettbewerbs wir hier unsere Einkommens- und Tarifstrukturen weiter beibehalten können.


Beitrag vom 15.08.2016 - 12:39 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Und deshalb schweigt man jetzt, redet nicht mehr mit Lufthansa aber streikt auch nicht, während Lufthansa alle "Errungenschaften" weiter abbaut.
Klingt wie die Reaktion eines Kindes.

Jupp, so sieht das aus... Offiziell wird nicht mehr geredet.
Beitrag vom 15.08.2016 - 12:55 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
@Digiflieger

Tarifauseinandersetzungen müssen natürlich immer durch die Tarifpartner ausgefochten werden. Dabei handelt es sich aber immer um eine Auseinandersetzung für den spezifischen Fall. Die Tarifpolitik und die Rolle der Gewerkschaften habe dabei die Rolle einer Kontrollinstanz für die Betriebswirtschaft inne, um die Beteiligung der Arbeitsnehmerschaft an etwaigen wachsenden Überschüssen sicherstellen. Die gesetzliche Rahmenbedingungen dafür hat übrigens mal die Politik geschaffen...

In diesem Fall hat die LH zwar signifikante Überschüsse im letzten Jahr, resultieren diese aber im wesenlichen nicht aus der operationellen Fluggeschäft, sondern anderen Befeichen wie LH Technik und billigen Spritpreisen, die jederzeit wieder anziehen können. Es ist mitnichten egal, wie Gewinne erzielen werden. Und wenn eine Firma Verluste macht ist es auch nicht egal, wo sie herkommen. Einmaleffekte sind weitaus weniger schwerwiegend wie strukturelle/dauerhafte Gründe. Und strukturell macht die LH kaum bis keine Gewinne - aufgrund der Wettbewerbssituation und der eigenen Kostenstruktuenr. Und wenn die Gewerkschaften diese Bedrohnung nicht erkennen, können Sie ein Unternehmen in extentielle Nöte bringen - auch solche Pleitefälle hat es in der Wirtschaftsgeschichte genügend gegeben.

Da möchte ich widersprechen.

Grundsätzlich haben Sie zwar recht, wenn es darum geht, ein Unternehmen "sauber" zu führen. Dann müssen zu jeder Zeit alle Betriebsteile auf die Kosten-/Einnahmesituation achten.

Ich halte die aktuelle Reduzierung des Strukturproblems auf das Personal und dann auch noch auf nur eine Berufsgruppe allerdings für grundlegend falsch. Dabei ist es mir egal, ob Piloten, Flugbegleiter oder Techniker...

Ich kenne mich nur bei den Piloten aus und da haben gerade die viel beschworenen Mitbewerber strukturell und relativ zu den Gesamtkosten, teilweise selbst in absoluten Werten deutlich höhere Kosten zu stemmen.
Zum anderen kann ich doch meiner Belegschaft fast beliebig viel bezahlen, wenn das Produkt den entsprechenden Mehrwert generiert.

Daher bezweifele ich, dass man mit einer Verschlimmbesserung des Produktes (EW) mehr Geld generiert! Es müsste eigentlich das Produkt aufgewertet werden, damit man bereit ist ein bisschen mehr dafür zu zahlen. So macht es aktuell die Ryanair.

So, und das führt dann ganz leicht zu Ansinnen, das die Lösung in der Einschränkung des Wettbewerbs liegt, siehe z.B. oben den Post von EricM.
Eine LH vom Internationalen Wettbewerb abzukoppeln würde die LH geradewegs in die Pleite führen, das der absolut größte Anteil des LH -Umsatzes im Ausland generiert wird - und das sind bei weitem nicht nur Flugtickets.

Einigeln, abschotten und zurück zu den Verhältnissen vor 30,40 Jahren ist nicht die Lösung. Und eine grundsätzliche Lösung dieses Problems können hier die Tarifparteien eben nicht erzielen, das ist in der Tat die Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen zu so schaffen, das trotz internationalen Wettbewerbs wir hier unsere Einkommens- und Tarifstrukturen weiter beibehalten können.

OK, dem kann ich folgen, allerdings hat sich die Politik bis lang genau auf Ihre beiden Möglichkeiten beschränkt. Abschotten oder kompletter freier Markt im Wettbewerb.

Was wären denn dan noch andere Möglichkeiten der Politik die Rahmenbedingung zu gestalten um unser System zu schützen?

Viele unserer Schutzmechanismen kosten Geld. Als Beispiel der Produktivitätsvergleich LH zu EK. Sollten wir das politisch (nicht tariflich) wieder aufgeben, damit wir besser mit EK oder sonst wem konkurrieren können?
Ich denke kaum, dass unsere EU oder Deutsch Politik die Emirate dazu bewegen kann, ähnliche Dienst- oder Ruhezeitgesetze zu erlassen, oder?!?