Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Aus für MUC-3: Gibt sich Deutschlan...

Beitrag 16 - 30 von 36
Beitrag vom 19.06.2012 - 10:36 Uhr
Usertedstriker87
User (2 Beiträge)
Ich muss fast allen meinen Vorrendnern Recht geben. Auch ich finde, dass es sich noch als gewaltiger Fehler herausstellen wird, dass man diese 3. Bahn nicht gebaut hat. Man wird sie irgendwann brauchen!
Ich finde es auch eigenartig, dass man von einer klaren Mehrheit redet- bei gerade einmal einem Drittel Wahlbeteiligung kann man davon nicht reden. Denn den 66%, die daheim geblieben sind, ist der Flughafen relativ egal - und das ist im Prinzip gut, denn in einem fortschrittskristischen Land wie Deutschland kann man mitunter meinen, dass fast jeder gegen ein solches Projekt ist. Ich fordere nun nicht die Wiederholung dieser Wahl, aber ich halte sie für nur bedingt aussagekräftig.
Zum Thema Wachstum: Es kann nicht das Bestreben sein, immer mehr Flugzeuge mit 49€- Passagieren zu füllen, damit tut keine Airline sich selbst oder der Umwelt einen gefallen, zudem verkommt der Flugverkehr immer mehr zu einer Banalität, hier sollte man in Zukunft wieder mehr auf Qualität statt auf Quantität setzen (Beispiel Air Berlin. Letztes Jahr über 33 Mio Paxe befördert und dabei -300Mio Euro "verdient", als Gegenbeispiel dazu hat Swiss mit etwas höheren Preisen mit nur 15Mio Paxen auch wirklich Geld verdient). Andererseits bedeutet Stillstand Rückschritt- als erstes für München, denn die Verkehrsströme werden in Zukunft über FRA, ZRH oder VIE geleitet. Irgendwann bedeutet das auch einen Rückschlag für Deutschland, wenn das Wachstum gänzlich über ZRH und VIE abgewickelt wird, wir werden sehen.
Immer mehr Wachstum geht einfach nicht, aber solange das der weltweite Tenor ist, kann man sich dem nicht verwehren. Entweder wir machen da mit, oder wir steigen bei diesem WIrtschaftssystem ganz aus- ob das allerdings von Erfolg gekrönt sein wird, ist die andere Frage!
Es ist ein Jammer, wenn man sich Deutschland heute so anschaut: Einerseits "dürfen" wir zwar bei Fussballevents wieder mit Deutschlandfahne herumlaufen, andererseits sind wir derartig satt geworden, dass wir unsere Zukunft versauen. Manche Menschen haben derart viel Freizeit, dass sie den ganzen Tag gegen Infrastrukturprojekte demonstrieren können. Und die große, schweigende Mehrheit glaubt wahrscheinlich, kostenlose Downloads wären das größte politische Projekt unserer Tage....
Beitrag vom 19.06.2012 - 10:43 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Mal ganz ketzerisch: Was wäre wenn man das Wahlergebnis derart interpretiert, dass alle Nichtwähler prinzipiell für den Bau sind, da sie es gleichgültig zulassen und nicht ihr Veto-Recht in Anspruch nehmen? Denke dann käme man wieder auf ein reräsentatives Wahlergebnis.
Beitrag vom 19.06.2012 - 11:11 Uhr
UserMatze1904
User (48 Beiträge)
DE schafft sich nicht ab. Mein Vorschlag bis 2030, da Grossflughäfen in Ballungszentren schwer politisch durch setzbar sind würde ich folgende langfrist Plannung aufnehmen: Einen Grossflughafen zw. HH,HB und H auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Bergen. Die genannten Städte sind per Schnellbahn in 30 min zu erreichen (Y-Strecke). Dort kann man einen dritten Hub für DE errichten ohne allzuviele Bewohner mit Fluglärm zu belästigen. Zwei Doublets a la CDG sind möglich ! Schöner Traum, oder ?
Beitrag vom 19.06.2012 - 11:35 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Auch ich finde, dass es sich noch als gewaltiger Fehler herausstellen wird, dass man diese 3. Bahn nicht gebaut hat. Man wird sie irgendwann brauchen!
Und genau dann wird man sie auch bauen. Aber erst dann.
FMG, FWAG, LHG, AAG, ABG,....... sie alle brauchen (oder besser wollen) Wachstumsreserven, und Planungssicherheit. Die Bahn selber wird erst dann gebaut, wenn sie auch wirklich gebraucht wird. Was sie heute brauchen, ist ein Persilschein, dass sie das auch dürfen.
Beitrag vom 19.06.2012 - 13:18 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Was wäre wenn man das Wahlergebnis derart interpretiert, dass alle Nichtwähler prinzipiell für den Bau sind, da sie es gleichgültig zulassen und nicht ihr Veto-Recht in Anspruch nehmen?
Reynold, offensichtlich ist der überwiegenden Mehrheit der Münchner der Airport völlig 'wurscht' (Piepe auf deutsch :))- Das 'Originelle' an diesem einmaligen Bürgerbescheid, ist die Tatsache, dass sich die Stadt , anders als die CSU regierten Freiland-Kommunen, auf ein Bürgerbegehr eingelassen hat, das mit einer Minderheit von 10% das Ganze stoppen kann. So dumm kann Politik doch gar nicht sein, dass da nicht System dahinter wäre. Oder doch? Das Resultat dieses 'bürgerfreundlichen' Manoevers ist freilich, dass die Stadt (Rot-Grün) mit der nunmehr demokratisch legitimierten Vetokeule dem Freistaat (CSU/FDP) gegenüber in einer starken Verhandlungsposition ist. Und wer sagt denn, dass es in dem Handel 'NUR' um den Airport geht? Der Flughafen braucht die Bahn frühestens in fünf Jahren, und bis dorthin kann die Stadt noch dreimal JA sagen. Auch wenn sie vor 20 Jahren schon zigfach 'niemals' gesagt hat.

Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 13:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.06.2012 - 13:33 Uhr
UserNCC1701
User (287 Beiträge)
Andererseits bedeutet Stillstand Rückschritt- als erstes für München, denn die Verkehrsströme werden in Zukunft über FRA, ZRH oder VIE geleitet. Irgendwann bedeutet das auch einen Rückschlag für Deutschland, wenn das Wachstum gänzlich über ZRH und VIE abgewickelt wird, wir werden sehen.

Wenn man nur die LH betrachtet gebe ich dir hier noch recht. Man kann heute aber leider die LH nicht alleine Betrachten. Wenn das die Begründung für MUC-3 teilweise nur hier drin begründet ist, dann ist LH ein weiteres sehr schwaches Argument für MUC-3.

So z.B. gegenüber früher prüfe ich als PAX aus HAM heute schon relativ genau, über welchen HUB ich mit möglichst wenig Umsteigen(zeit) fliege (übrigens auch meine Arbeitskollegen und auch andere PAX mit denen man sich zwischendurch unterhält). Nach Nord- und Südamerika habe ich für mich persönlich eigentlich nur zwei Drehkreuze in der *-Allianze. FRA und EWR, ja EWR und das hat auch relativ gut Umsteigezeiten. Und Richtung Asien ist es nunmal DXB mit EK (ja nicht ganz so tollen Umsteigezeiten). Früher in die Türkei nach ESB oder IST war immer über MUC. Heute kann ich aus HAM direkt nach ESB und IST mit TK. MUC ist für mich als HAM'ler also kaum noch von Bedeutung (d.h. ich = negativ Wachstum für MUC :-) ).

Viele (darunter junge) Airlines haben auch die Strategie möglichst viel Flugverkehr über den eignen Hub zu ziehen. Sie kommen (ja nach Entfernung) mit 1-3 Flügen/Tag um lokale PAXe zu feedern. Und die, die zum Feedern kommen, werden ja nicht weniger, d.h. es wird schwer für MUC (auch für FRA) aus der Substanz in D zu wachsen. Und es ist für mich nicht zu erkennen wo LH denn nun ausser aus D nach MUC/FRA weitere Umsteiger zu bekommen. Korrigiert mich aber, wenn ich das falsch liege.

...Wachstumsreserven, und Planungssicherheit...
...ist ein Persilschein, dass sie das auch dürfen.

Jo, und wenn man die Kapazitäten dann später doch nicht braucht egal, die FMG und der Steuerzahlen haben es ja bezahlt. Wer soetwas fordert, sollte auch mit in die Kosten verpflichtend eingebunden werden.


Auch ich finde, dass es sich noch als gewaltiger Fehler herausstellen wird, dass man diese 3. Bahn nicht gebaut hat.

Nein, das ist nicht der Beinbruch für MUC. Es wäre jedoch mit Sicherheit falsch, wenn man alle Planungen einstellen würde! Ich meine eine Vorlaufzeit mit 3 Jahren für die MUC-3 sollte ausreichend sein (nicht wie jetzt 8 Jahre bis 2020) und 2015-2017 werden die Zahlen dann für sich sprechen, dass ggf. ein MUC-3 benötigt wird (wenn man dann auch noch bedenkt dass wir dann auch die Verbreitung der Generation "Flüsterjets" 380/787/320neo kommen, werden die Argumente der heutigen Gegner auch weiter schwächer).


...NCC1701

Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 13:36 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.06.2012 - 13:51 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Was wäre wenn man das Wahlergebnis derart interpretiert, dass alle Nichtwähler prinzipiell für den Bau sind, da sie es gleichgültig zulassen und nicht ihr Veto-Recht in Anspruch nehmen?
Reynold, offensichtlich ist der überwiegenden Mehrheit der Münchner der Airport völlig 'wurscht' (Piepe auf deutsch :))- Das 'Originelle' an diesem einmaligen Bürgerbescheid, ist die Tatsache, dass sich die Stadt , anders als die CSU regierten Freiland-Kommunen, auf ein Bürgerbegehr eingelassen hat, das mit einer Minderheit von 10% das Ganze stoppen kann. So dumm kann Politik doch gar nicht sein, dass da nicht System dahinter wäre. Oder doch? (...)

Genau Bob, und wenn es "wurscht" ist, dann muss man unterstellen, dass sie keinen Einwand erheben, sonst hätten sie es über eine Gegenstimme getan.

Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 13:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.06.2012 - 14:46 Uhr
UserGebrüder Wright
Ingenieur
User (409 Beiträge)
Da ich nur eine gute Stunde von München entfernt wohne und durch Freunde und Bekannte so einiges aus der Stadt erfahre, glaube ich das es einigen schon Wurst ist ob und wann eine dritte Bahn kommt. Der Flughafen bei München hat einfach keine so große Bedeutung wie zum Bsp. der FRA in Frankfurt.

Weiterhin bieten diverse Airlines gute Zubringer zu anderen HUBs an für Strecken die von MUC aus nicht bedient werden. In Summe gibt es also kaum Strecken die von MUC nicht erreichbar wären. Innerhalb Europas ist MUC bestens aufgestellt und auch wichtige Fernziele werden angeboten.
Weshalb sollte der Bürger irgendetwas an dem bestehenden MUC ändern wollen?

Das größte Interesse kommt von der Politik, den Airlines und vom Betreiber.

(Finanzierung durch Steuerzahler geändert)
Wenn in MUC investiert werden sollte dann bitte in die Zuganbindung zum Airport. Oder in Parkhäusern um mehr Wettbewerb zu fördern. Ein Pauschalurlaub kostet heute fast genauso viel wie ein Woche am Airport zu parken. Wenn die Randbedingungen passen, würde ich auch öfter von MUC aus fliegen als aktuell von FRA. Pauschalaussagen wie Stillstand ist Rückschlag hilft nicht die Probleme zu lösen die MUC wirklich hat.

Der Vorwand, das schadet der Wirtschaft ist aus meiner Sicht nicht richtig.


Ironie:
Die wirtschaftliche Stärke einer Region wird nicht an der Anzahl von Landebahnen gemessen.

Aber eine dritte Bahn sieht ja aus der Luft viel besser aus…. ;)


Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 15:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.06.2012 - 14:56 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Warum also auf Kosten des Steuerzahlers etwas bauen was aktuell nicht benötigt wird?
Wright brother: Die Investition in den Ausbau kostet kein Steuergeld, das stemmt die FMG aus ihrem Ertrag. Kindertagesstätten in München und die dritte Bahn im Moos sind zwei völlig verschiedene Themen.
Beitrag vom 19.06.2012 - 15:05 Uhr
UserGebrüder Wright
Ingenieur
User (409 Beiträge)
Hast Recht. Habe es gefunden.  http://www.muc-ausbau.de/faq/finanzen/index.jsp

Beitrag vom 19.06.2012 - 16:53 Uhr
UserMUCler
User (30 Beiträge)
Generell ist es so, dass die Airlineinfrastruktur (Flughäfen, Funkfeuer, etc.) aus den Gebühren für Start, Landung, Überflug, etc. bezahlt werden. Sprich sie finanzieren sich bildlich gesprochen selbst. Als Gegenzug dazu sind sie z.B. von einer Besteuerung des Flugbenzins befreit. Das wurde im Chicagoer Abkommen festgelegt. Leider wissen das nur die wenigstens, die immer noch glauben, das der Bau z.B. einer neuen Startbahn von Steuergeldern bezahlt werden.
Beitrag vom 19.06.2012 - 17:50 Uhr
Userarmink
User (1 Beiträge)
Warum also auf Kosten des Steuerzahlers etwas bauen was aktuell nicht benötigt wird?
Wright brother: Die Investition in den Ausbau kostet kein Steuergeld, das stemmt die FMG aus ihrem Ertrag. Kindertagesstätten in München und die dritte Bahn im Moos sind zwei völlig verschiedene Themen.

Man kann es auch anders sehen: Statt in eine dritte Bahn zu investieren, könnte man das Geld auch als Dividende an die Gesellschafter ausschütten, und das sind ja Bund, Land und die Stadt München.

So gesehen sind es eben nicht zwei völlig verschiedene Themen. Die Kohle könnte auch für Kitas zur Verfügung stehen, theoretisch :-)
Beitrag vom 19.06.2012 - 18:11 Uhr
Userbob.gedat
User (677 Beiträge)
Die Investition in den Ausbau kostet kein Steuergeld, das stemmt die FMG aus ihrem Ertrag. Kindertagesstätten in München und die dritte Bahn im Moos sind zwei völlig verschiedene Themen.
Man kann es auch anders sehen: Statt in eine dritte Bahn zu investieren, könnte man das Geld auch als Dividende an die Gesellschafter ausschütten, und das sind ja Bund, Land und die Stadt München. So gesehen sind es eben nicht zwei völlig verschiedene Themen. Die Kohle könnte auch für Kitas zur Verfügung stehen, theoretisch :-)

Sehr theoretisch, in der Praxis hat die FMG eine Betriebspflicht und dafür muss sie selber sorgen, inkl. Ausbau ihrer Infrastruktur. Als GmbH kann sie Gewinne ausschütten (einen kleinen Teil an die Stadt München), muss sie aber nicht. Was mit den Überschüssen geschieht, entscheiden die Gesellschafter (M, BY, DE). Dass davon dann was in der Kita-Kasse landet, wär freilich höchst unwahrscheinlich.


Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 19:43 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.06.2012 - 19:42 Uhr
Userflo2323
User (262 Beiträge)
Also Leute, erstmal kühlen Kopf bewahren.

Wer profitiert denn bitte von einer dritten Startbahn?

Hauptnutzer in München dürfte die Lufthansa sein. OK, auf dem Papier eine deutsche Airline, aber wie nahezu jeder DAX-Konzern längst mehrheitlich in ausländischer Hand. Wenn die Gewinne der Lufthansa steigen sollten, werden diese als Dividende direkt ins Ausland überwiesen. Da haben weder die Münchener was noch wir Deutschen als Volkswirtschaft.

Arbeitsplätze? Gut, steigt das Flugaufkommen in München, werden dort wohl auch mehr Arbeiter benötigt. Aber was für welche? Flugzeuge einladen/ausladen? Check-In? Klingt alles nach Stellen die eine sehr geringe Qualifikation voraussetzen. Wenn Deutschland seinen Wohlstand sichern will, braucht es hochqualifizierte Arbeitsplätze!

Profitiert der Deutsche als Konsument? Kann ich auch nicht feststellen. Wovon ich wirklich profitieren würde wäre, wenn man beispielsweise Emirates endlich Landerechte in Stuttgart einräumt. Dann könnte ich zu tollen Tarifen direkt ab Stuttgart gen Asien fliegen. Davon würde auch der Flughafen Stuttgart profitieren, der noch nicht an seiner Kapazitätsgrenze ist. Dann steigt zwar nicht der Gewinn in München, sondern der in Stuttgart und zugleich die Auslastung. Volkswirtschaftlich sehr viel sinnvoller!

Und noch was: Was ich wirklich gar nicht leiden kann, ist der Satz eines Vorposters, "wir haben über unsere Verhältnisse gelebt". Ich habe bestimmt nicht über meine Verhältnisse gelebt... und viele andere Deutsche auch nicht. Der Reallohn ist - im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in der EU - in den vergangenen 10 Jahren in Deutschland kein bisschen gestiegen. Mit ein Grund, wieso wir jetzt die Ungleichgewichte in Europa haben. Vielleicht haben die Banken über ihre Verhältnisse gelebt und das tragen wir nun - traurigerweise- als Staat als Ganzes. Aber ich verbitte mir diese Verallgemeinerungen.
Beitrag vom 19.06.2012 - 21:48 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Hauptnutzer in München dürfte die Lufthansa sein. OK, auf dem Papier eine deutsche Airline, aber wie nahezu jeder DAX-Konzern längst mehrheitlich in ausländischer Hand. Wenn die Gewinne der Lufthansa steigen sollten, werden diese als Dividende direkt ins Ausland überwiesen. Da haben weder die Münchener was noch wir Deutschen als Volkswirtschaft.

Direkt ins Ausland. Mutige Aussage - an wen führt die DLH denn Steuern ab? Ist das durch offizielle Dokumente zu belegen, dass die Lufthansa ihr Geld "direkt" ins Ausland abführt? Wieviele Leute beschäftigt die Lufthansa noch gleich alleine in Deutschland?

Arbeitsplätze? Gut, steigt das Flugaufkommen in München, werden dort wohl auch mehr Arbeiter benötigt. Aber was für welche? Flugzeuge einladen/ausladen? Check-In? Klingt alles nach Stellen die eine sehr geringe Qualifikation voraussetzen. Wenn Deutschland seinen Wohlstand sichern will, braucht es hochqualifizierte Arbeitsplätze!

Naja, und die paar Techniker, Lotsen, Bürokaufleute, Cleaner, Flugbegleiter, Piloten, Taxifahrer, Busfahrer - soll ich weitermachen? Kurz gesagt, es läppert sich.

Profitiert der Deutsche als Konsument? Kann ich auch nicht feststellen. Wovon ich wirklich profitieren würde wäre, wenn man beispielsweise Emirates endlich Landerechte in Stuttgart einräumt. Dann könnte ich zu tollen Tarifen direkt ab Stuttgart gen Asien fliegen. Davon würde auch der Flughafen Stuttgart profitieren, der noch nicht an seiner Kapazitätsgrenze ist. Dann steigt zwar nicht der Gewinn in München, sondern der in Stuttgart und zugleich die Auslastung. Volkswirtschaftlich sehr viel sinnvoller!

Stuttgart ist nicht an der Kapazitätsgrenze? Wogegen protestieren denn die Filderbauern seit Jahren? DIe zweite Bahn, selbes Thema. Also fassen wir zusammen: Mit Emirates (einem tatsächlich noch nicht deutschen Unternehmen) fliegen wir gerne billig weg und behelligen andere mit dem Verkehrsaufkommen, dass es kracht ("sind ja noch nicht an der "Kapazitätsgrenze"), Hauptsache nicht bei mir vor der Tür. Sankt Florian-Prinzip wie wir es kennen.



Dieser Beitrag wurde am 19.06.2012 21:52 Uhr bearbeitet.