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Beitrag 16 - 30 von 33
Beitrag vom 02.11.2016 - 15:12 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Ja, ja - ich weiß: der Weltmarkt, die Globalisierung, der (freie!?) Wettbewerb und wie immer diese ganzen Pseudobegründungen für diese angeblichen Notwendigkeiten lauten.

Muss man das aber unkritisch nachplappern?

Lufthansa nutzt selbst alle Vorteile der Globalisierung, wann immer das möglich ist. Ganze Abteilungen/Aufgabengebiete werden nach Polen, Südafrika und sonstwo verlagert. Die großen Checks bei den A380 werden nicht in Deutschland gemacht, sondern billig auf den Philippinen. Und so ziemlich jeder Flughafen gewährt bei neuen Airlines bzw. neuen Routen massive Preisnachlässe für 1-2 Jahre, was auch Lufthansa selbstverständlich nutzt.

So lange das eine Einbahnstraße zum Vorteil von Lufthansa ist, so lange ist alles super. Wenn Globalisierung aber nicht nur Vorteile sondern auch mehr Wettbewerb bedeutet, dann wird nach Protektionismus geschrien.

Fliegen auf Kurz- und Mittelstrecke ist heute Busfahren mit Flügeln dran. Exakt das Produkt wird nachgefragt: Zuverlässig, schnell ohne Schnickschnack von A nach B. Mehr nicht. Wer das bedienen kann, fährt den Umsatz ein. Es wäre sehr wünschenswert, dass das ab Deutschland vor allem eine Lufthansa/Germanwings/Eurowings bedient. Wenn die das nicht kann, dann können Ryanair und Co. das garantiert.

Ich halte von Carsten Spohr sehr viel mehr als von seinen Vorgängern. Seine heutigen Aussagen sind unreif, geradezu kindisch und blamabel. Er soll sich darauf konzentrieren, all die ressourcenfressende Konflikte im eigenen Haus zu lösen. Dann klappt es auch mit dem Wettbewerb besser. Protektionismus hat noch nie zu innovativen, wettbewerbsfähigen Unternehmen geführt.
Beitrag vom 02.11.2016 - 15:16 Uhr
UserDavid_B
User (596 Beiträge)
@thunder-cobra schrieb
>> Wenn alle Fluggesellschaften gleich wären, gäbe es z.B. das "Großvaterrecht" nicht und alle Slots und Entgelde müssten jedes Jahr neu ausgeschrieben werden. Dann hätten alle die gleiche Chance. Da das aber so nicht ist, hat die LH einen Vorteil in FRA den sie als ehemalige Staatsairline erworben hat.


Ein jährliches Ausschreiben wäre Gift für die Planungssicherheit von Airlines.

Dieser Beitrag wurde am 02.11.2016 15:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.11.2016 - 15:42 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@David_B schrieb
Ein jährliches Ausschreiben wäre Gift für die Planungssicherheit von Airlines.
Daher haben eben die ehemaligen Staatsairlines einen immensen Wettbewerbsvorteil, da sie die Slots nicht auf dem freien Markt bekommen haben.
Beitrag vom 02.11.2016 - 15:46 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Was verlangt LH dafür, dass Ryanair eine Umkehrzeit von 35 Minuten garantiert werden soll? Das ist doch nur auf Kosten anderer Airlines (in der Start-Warteschlange) möglich. abgesehen davon: Ryanair mag ja DAS Negativbeispiel sein, ist damit aber erfolgreicher als alle anderen. Vielleicht entwickelt sich LH zu einem reinen Labgstreckencarrier (wie ein PANAM selig).

Da Fraport generell allen Airlines 45 Minuten garantiert, ist es kein Magic FR 35 zu garantieren, denn FR hat nicht das Problem der Umsteiger in ihrem Konzept, die Netzwerkairlines schon. FR Passagiere reisen Point-to-Point und wenn sie in FRA umsteigen dann ist das nicht das Problem von FRA oder FR, bei LH et al sieht das naturgemäß anders aus. Hierfür sind die 45 Minuten schon sehr sportlich, speziell im Hinblick auf T3, der deshalb ja auch wohl weniger von LH genutzt werden wird.
Beitrag vom 02.11.2016 - 15:50 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
@thunder-cobra schrieb
Naja, im Artikel sind nur die "Flug- und Landegebühren", und nicht die Parkgebühren benannt. Und hier habe ich keinerlei Verständnis dafür eine Airline der anderen zu bevorzugen.
Gerade die LH wird und wurde doch in FRA bevorzugt.
Oder warum hat die LH in FRA die besten und meisten Slots. Doch nicht weil sie schon immer Privat waren oder wie FR, AB … sich mit den Slots zufriedengeben mussten oder müssen, was übrig bleibt.
Wenn alle Fluggesellschaften gleich wären, gäbe es z.B. das "Großvaterrecht" nicht und alle Slots und Entgelde müssten jedes Jahr neu ausgeschrieben werden. Dann hätten alle die gleiche Chance. Da das aber so nicht ist, hat die LH einen Vorteil in FRA den sie als ehemalige Staatsairline erworben hat.


PS: Die LH kann doch auch den Preisnachlass bekommen, wenn sie mit einer neuen Fluggesellschaft in FRA aufkreuzen. Warum will das die LH nicht?


@almostopaque
Guter Beitrag.

Auch FR &Co können sich zwischenzeitlich als Großväter bezeichnen. Wo sie fliegen müssen sie auch nicht jährlich alle Slots neu aushandeln. Man kann LH oder BA & Co aus der Historie keinen Strick drehen. Früher war es eben so und heute ist es anders.
Beitrag vom 02.11.2016 - 16:06 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
"Was (...) der Markteintritt der Ryanair zeigt ist, dass das in der beantragten Form wettbewerbsverzerrende Subventionierungsmodell der Fraport AG keinesfalls genehmigt werden kann, da es der Ryanair einen 15 bis 20%igen Preisvorteil auf Jahre festschreibt", sagte Condor-Chef Ralf Teckentrup. "Das ist schlicht unfairer Wettbewerb zu Lasten deutscher Airlines."

Ich bin kein Fan von Condor und keiner mehr von LH - aber das eine richtige Aussage.

Zu den "tolerieren" zweifelhaften Arbeitsverhältnissen bei FR (die Deutschland Einnahmen aus Steuern, Sozialabgaben etc. kosten), nach den "Subventionen" durch Provinzflughäfen nun auch noch zuzulassen, daß dieses Geschäftsmodel, durch den (ebenfalls subventionierten) Auftritt an Deutschlands größtem Airport noch zusätzlichen Druck auf die Kostenstruktur des Airport, der Airlines, der Drittanbieter etc. bringt, ist einfach katastrophal.

Aber es zeigt einmal mehr, was wir von unserer Politik zu erwarten haben (wer ist u.a. Anteilseigner bei Fraport?).

Ja, ja - ich weiß: der Weltmarkt, die Globalisierung, der (freie!?) Wettbewerb und wie immer diese ganzen Pseudobegründungen für diese angeblichen Notwendigkeiten lauten.

Muss man das aber unkritisch nachplappern?

Ich bin kein großer Ryanairfan, aber das Low Cost Modell hat schon was für sich gehabt. Nur die Frage ist kann das immer so weiter gehen? Außerdem muß man Ryanair wohl als Heuschrecke bezeichnen. Erst die Subventionen mitnehmen, dann mit subventionierten Preisen die Konkurrenz aus dem Feld schlagen um sich dann vom Hahn wieder zu verabschieden, und davon muß man leider ausgehen. Hahn wird dann tot sein. Erstmal folgt ein Sterben auf Raten. Die Region Hunsrück wird es spüren und als nächstes wird sich das Lohngefüge in Frankfurt nach unten bewegen und zwar bei LH Classic. Eurowings wird auch in Frankfurt dagegenhalten müssen, was die Wachstumschancen der Kernmarke sehr beeinträchtigen wird. Möglicher Weise ist dies der Anfang von Ende des bisherigen Geschäftsmodells. Fehlen nur noch mehr Konkurrenten á la Norwegian, Air Asia. Ich habe schon seit Längerem das Gefühl, dass die Luftfahrt wieder mal vor einem großen Umbruch steht. Im Endeffekt könnte sich Eurowings als großer Rettungsanker erweisen. Ohne Herrn Spohr wäre LH wohl schon auf dem absteigenden Ast.
Beitrag vom 02.11.2016 - 16:48 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@Avokus schrieb
Auch FR &Co können sich zwischenzeitlich als Großväter bezeichnen. Wo sie fliegen müssen sie auch nicht jährlich alle Slots neu aushandeln.
Da die "Private LH" aber nicht bei Null angefangen hat und die Slots von der "Staatlichen LH" übernommen hat, ist das sehr wohl ein unterschied wie FR und LH zu den Slots gekommen ist. Das trifft aber auch auf BA, AF, IB,.. zu.


@Avokus schrieb
Man kann LH oder BA & Co aus der Historie keinen Strick drehen.
Warum darf man den Vorsprung welche die Staaten ihren ehemaligen Fluglinien mitgaben nicht vorhalten. Nur weil FR und Co später kamen, müssen beide nach den gleiche Maße gemessen werden. Aber irgendwie haben die die die größten Vergünstigungen bekommen haben und davon heute noch massiv davon Zehren ein Problem damit.
Oder warum bekommt die LH in MUC Vergünstigungen in Milliardenhöhe, regt sich aber hier auf. Wenn die LH auf alle Vergünstigungen verzichtet, kann man gerne über andere Spotten. Aber das will die LH ja nicht.


@Avokus schrieb
Früher war es eben so und heute ist es anders.
Was für ein wunderbares Totschlagargument. Man hat alle Vergünstigungen mit und Übernommen, aber wehe es kommt einer das vieles besser kann. Dann kommt das Argument das früher alles anders war.
Das was du willst, ist stillstand, da man mit deiner Argumentation alles neue blocken kann, da es ja früher anders war.


@Avokus schrieb
Außerdem muß man Ryanair wohl als Heuschrecke bezeichnen.
FR und Co haben es Millionen Menschen möglich gemacht Mobil zu sein. Das ist alles andere als eine Heuschrecke.


@Avokus schrieb
Erst die Subventionen mitnehmen, dann mit subventionierten Preisen die Konkurrenz aus dem Feld schlagen um sich dann vom Hahn wieder zu verabschieden, und davon muß man leider ausgehen. Hahn wird dann tot sein. Erstmal folgt ein Sterben auf Raten. Die Region Hunsrück wird es spüren und als nächstes wird sich das Lohngefüge in Frankfurt nach unten bewegen und zwar bei LH Classic.
Die LH bekommt doch aus Subventionen.
Aber was du über HHN schreibst ist schon lustig. So kannst du mir bitte die Konkurrenz nennen, welche FR von HHN aus dem Feld geschlagen hat? Vor FR war da ja niemand anders. Auch war HHN vor FR nicht viel. FR hat HHN erst zum leben erweckt. Niemand anders.
Auch ist es engstirnig nur den Verlust von HHN zu sehen. Rund um den Flughafen gibt es viele Menschen welche vom Flughafen leben und ihn rechtfertigen. Aber anscheint bist du der Meinung das die Leute welche in und um HHN Arbeiten mit und von Arbeitslosengeld besser dran sind als das sie regulärer Arbeit nach gehen. Und da ist der Punkt. Und das für die Verluste von HHN FR am wenigsten kann, ist dir auch unbekannt.
Beitrag vom 02.11.2016 - 18:42 Uhr
UserForzaRWE
User (102 Beiträge)
@Avokus schrieb
Auch FR &Co können sich zwischenzeitlich als Großväter bezeichnen. Wo sie fliegen müssen sie auch nicht jährlich alle Slots neu aushandeln.
Da die "Private LH" aber nicht bei Null angefangen hat und die Slots von der "Staatlichen LH" übernommen hat, ist das sehr wohl ein unterschied wie FR und LH zu den Slots gekommen ist. Das trifft aber auch auf BA, AF, IB,.. zu.

Kannst du drehen wie du willst: Ich glaube bei FR sind sie ganz froh, nicht als Staatsairline gestartet zu sein. So viel zu den unermesslichen Vorteilen einer LH.

Und: Hähne sind nunmal nicht fürs fliegen geschaffen ;)
Beitrag vom 02.11.2016 - 18:56 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@ForzaRWE schrieb
Kannst du drehen wie du willst: Ich glaube bei FR sind sie ganz froh, nicht als Staatsairline gestartet zu sein. So viel zu den unermesslichen Vorteilen einer LH.
Ohne den Staat wäre die LH nie das was sie heute sind.
Warum aber soll sich FR freuen nicht als Staatsairlines gestartet zu sein. Den ME3 wird das doch auch von der LH gebetsmühlenartig vorgeworfen. Kannst du drehen wie du willst...
Beitrag vom 02.11.2016 - 22:45 Uhr
UserBlotto
User (349 Beiträge)
Daher haben eben die ehemaligen Staatsairlines einen immensen Wettbewerbsvorteil, da sie die Slots nicht auf dem freien Markt bekommen haben.

Und welchen Slot bekommen denn Neulinge in Frankfurt nicht? Und wo hat die LH da einen immensen Vorteil? Klar, es gibt Zeiten, da kriegst du in FRA gerade keinen Slot. Der Großteil des Tages hat aber noch freie Kapazitäten. Nur während der LH-Interkont-Knoten sieht es eng aus.
Dazu hat FRA in den letzten Jahren den Eckwert immer wieder erhöht und will es auch weiter tun. Die LH kann die neuen Slots zZ nicht füllen, im Grunde kann jeder, der möchte, sich auf diesem Markt probieren.
Das Argument mag ja für BA in Heathrow gelten, für LH geben die Fakten das aber nicht her.
Beitrag vom 03.11.2016 - 00:30 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@Blotto schrieb
Klar, es gibt Zeiten, da kriegst du in FRA gerade keinen Slot.
Es Zählen aber eben die Slots in der Spitzenzeit. Und wenn eine Fluggesellschaft eben zu gewissen Tageszeiten welche braucht nützt es ihr nichts, wenn 2 Stunden eher oder später welche vorhanden sind und sie zu den Wellen am Heimatflughafen nicht passen.


@Blotto schrieb
Dazu hat FRA in den letzten Jahren den Eckwert immer wieder erhöht und will es auch weiter tun. Die LH kann die neuen Slots zZ nicht füllen, im Grunde kann jeder, der möchte, sich auf diesem Markt probieren.
Das es durch die neue Bahn etwas entspannter mit den Slots wurde ist klar. Das aber LH die Slots nicht füllt, liegt allein an ihr und niemand anderem.
Das es aber viele nicht richtig finden das eben andere Fluggesellschaften in die freien Kapazitäten füllen zeigen doch die teilweise hysterischen Reaktionen hier im Forum, wo jeder Konkurrenz der LH übel Nachgeredet wird.


@Blotto schrieb
Das Argument mag ja für BA in Heathrow gelten, für LH geben die Fakten das aber nicht her.
Du hast doch selbst zugegeben das es Engpässe gibt. So nützt dir ein Freiflug am Morgen auch nichts, wenn du zu der Zeit noch Arbeiten musst und erst abends Fliegen kannst und der dann einen Wochenlohn kostet.

Dieser Beitrag wurde am 03.11.2016 00:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.11.2016 - 08:38 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
"So nützt dir ein Freiflug am Morgen auch nichts, wenn du zu der Zeit noch Arbeiten musst und erst abends Fliegen kannst und der dann einen Wochenlohn kostet."

Verstehe ich nicht, ist das nicht exakt die "freie Marktwirtschaft" von der hier so geschwärmt wird!?

Aber klar, FR - die ja als soziale Wohltäter bekannt sind - wird auch zu den Spitzenzeiten nur € 9,99 Tickets anbieten.

Was für ein Quatsch... .
Beitrag vom 03.11.2016 - 13:15 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@Fluglaie schrieb
Verstehe ich nicht, ist das nicht exakt die "freie Marktwirtschaft" von der hier so geschwärmt wird!?
Musst du auch nicht.
Denn Fraport hat auch die unternehmerische Freiheit Rabatte oder Nachlässe zu geben. Und darum geht es hier.
Alle die das anders sehen, sind die die etwas gegen die "freie Marktwirtschaft" haben.

Dieser Beitrag wurde am 03.11.2016 13:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.11.2016 - 13:50 Uhr
UserDavid_B
User (596 Beiträge)
Natürlich steht das Fraport frei. Gleichzeitig steht es LH frei, jetzt die geichen Rabatte zu fordern. Mehr als ein Nein kann von Fraport nicht kommen.

Es würde mich auch nicht wundern, wenn der Lufthansa Vorstand vom Rabatt für die Konkurrenz begeistert wäre. So haben sie bessere Argumente, auch in Frankfurt mehr in Richtung billig zu gehen und die Gehälter des (in der Luft) arbeitenden Personals zu drücken.
Beitrag vom 03.11.2016 - 15:30 Uhr
UserFrequentC
User (875 Beiträge)
@David_B schrieb
Natürlich steht das Fraport frei. Gleichzeitig steht es LH frei, jetzt die geichen Rabatte zu fordern. Mehr als ein Nein kann von Fraport nicht kommen.
Wenn die LH neue Strecken oder mit EW nach FRA kommt, bekommen sie doch auch Rabatte.
Kurioserweise hat doch LH die Gebührenordnung bis vorgestern akzeptiert. Warum hat man plötzlich solche Probleme damit. Noch dazu das bei Fraport die LH voll mit drin hängt und alles mit abgesegnet hat.