Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / A330 in Paris von Startbahn abgekommen

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 28.12.2012 - 11:47 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Dann braucht die BEA ja gar nicht mehr anrücken, wenn es schon feststeht, dass es ein Pilotenfehler war. Immer wieder unterhaltsam mit welcher Endgültigkeit gleich immer von außen geurteilt wird. Jedenfalls gut zu wissen, dass es nur ein Blechschaden ist und die Grasnarbe etwas gelitten hat.
Beitrag vom 28.12.2012 - 12:39 Uhr
User1. FC Köln (TOGA)
User (137 Beiträge)
Laienfrage: Mal unterstellt (was ich tatsächlich nicht mache), es wäre tatsächlich ein Pilotenfehler: Zieht so ein Vorfall automatisch eine Kündigung/Berufsverbot/Verlust der Fluglizenzen nach sich (bzw. welche Konsequenzen gibt es für den Piloten?), oder wird dies differenziert betrachtet?
Beitrag vom 28.12.2012 - 13:26 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Nein, automatischer Rausschmiss ist nicht zu befürchten, es sei denn es ist offensichtliche grobe Fahrlässigkeit bzw. vorsätzliches Fehlverhalten zweifelsfrei festzustellen. Solche Vorfälle werden eingehend untersucht, die Ursache ist eigentlich immer vielschichtig, und diese Komponenten werden dann genommen, um die bestehenden Verfahren auf ihre Qualität zu prüfen und ggf. anzupassen.

Werden Defizite bei der Befähigung der Crew festgestellt, werden individuell Maßnahmen ergriffen, sei es zusätzliches Training o.ä. - sollte festgestellt werden, dass ein Crewmitglied auch nach Training nicht die erforderlichen Leistungen erbringt, muss tatsächlich über ein Fortführung der derzeitigen Beschäftigung nachgedacht werden, jedoch wird auch dann üblicherweise nach einer Verwendung in anderen Bereichen gesucht, ein Rauswurf ist zwar je nach Firma nicht auszuschließen, in größeren Firmen jedoch meist nicht unmittelbar zu befürchten. Es sei allerdings gesagt, dass dies wirklich SEHR selten ist. Flugbesatzungen durchlaufen derart viel an Auswahlverfahren, Training und wiederkehrenden Prüfungen, dass man sie einerseits als grundsätzlich fähig genug und andererseits als auch zu wertvoll ansehen muss, als sie einfach rauszuschmeissen.
Beitrag vom 28.12.2012 - 15:24 Uhr
UserFL370
User (123 Beiträge)
@Reynolds
Das ist in unserer Firma vielleicht so, bei anderen Airlines würde ich dafür meine Hand nicht ins Feuer legen. Andere Länder andere Sitten...
Beitrag vom 28.12.2012 - 18:36 Uhr
UserEDDM08R
Bauing. Student
User (129 Beiträge)
Der zweite TK-Zwischenfall innerhalb weniger Tage.
Am Sonntag, 23.12, verlor ein TK- Airbus A320 beim Start in Istanbul Teile der Triebwerksverkleidung und drehte um und landete wieder sicher in Istanbul. Eigentliches Ziel war Düsseldorf.
--> Aviation Herald:  http://avherald.com/h?article=45b0436a&opt=0
Beitrag vom 28.12.2012 - 19:24 Uhr
UserFendant
User (33 Beiträge)
Für mein Comfortfeeling zu viele Fehler bei TK innert kurzer Zeit ( Amsterdam ! ).
Offensichtlich hat TK noch nicht die richtige fliegerische Reife für ein Premium Staralliance Mitglied. IMHO sind die Cockpit Crews noch zu sehr Stick Jockeys von der Turkish Air Force, wo anscheinend der militärische Rang Prio über die fliegerische Qualifikation hat.
Zudem ist das Englisch mancher vor allem älterer TK Captains sehr gewöhnungsbedürftig, möchte mal wissen wie die mit JFK Approach klarkommen.
Beitrag vom 28.12.2012 - 21:14 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
@FL370: Non-punitive policies und Quality Management sind ansich durch IOSA-Zertifizierungsvorgaben schon angeraten für namhafte Airlines. Was effektiv in den Hinterzimmern dann passiert, OK, das kann man nie ganz kontrollieren, aber moderne Airlines (und TK zählt sich ohne Zweifel dazu) halten sich recht eng an diese Maßgaben.
Beitrag vom 28.12.2012 - 23:09 Uhr
UserFL370
User (123 Beiträge)
@Reynolds: im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu, ich glaube aber auch, dass in manchen Gegenden der Welt Verhaltensweisen und Normen, die in Jahrhunderten entstanden sind, sich nicht so einfach ändern lassen. Insofern braucht es m. E. noch lange bis z.B. non-punitive-policies überall auf der Welt selbstverständlich sind. Aber jetzt wird es allmählich OT...
Beitrag vom 29.12.2012 - 12:30 Uhr
Userprawda
User (89 Beiträge)
Laienfrage: Mal unterstellt (was ich tatsächlich nicht mache), es wäre tatsächlich ein Pilotenfehler: Zieht so ein Vorfall automatisch eine Kündigung/Berufsverbot/Verlust der Fluglizenzen nach sich (bzw. welche Konsequenzen gibt es für den Piloten?), oder wird dies differenziert betrachtet?

Deshalb haben viele Piloten, die im Osten bei einer Airline fliegen einen Zweitpass. Bei EK gab es schon Vorfälle, wo sich der Pilot gleich ohne weiteres in sein Heimatland absetzte.
In Europa wird noch nach anderen Lösungen gesucht (Spezialisten gibt es aber auch hier). Ob die Türkei nun bereits im Osten liegt, darüber streiten sich selbst EU-Politiker.