Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Ausbau bei FRAPORT

Beitrag 1 - 10 von 10
Beitrag vom 27.05.2014 - 12:04 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Führt der weitere Ausbau von Fraport zu einer Gefährdung der Wirtschaftlichkeit der Lufthansa?
Folgende Überlegung, in 2013 gab es ca. 475000 Flugbewegungen in Frankfurt, geplant nach dem Ausbau sind ca. 700000 bis 750000. Dies bedeutet eine gewaltige Steigerung der Sitzplatzkapazität von und nach Frankfurt. Kann die Lufthansa diese zusätzliche Kapazität bedienen, oder werden nicht viel mehr die anderen Airlines wie z.B. Emirates, Etihad , Türkisch Airlines usw. dieses zusätzliche Platzangebot nutzen. Dann käme es aber zu einem harten Preiswettbewerb um die Sitzplätze. Kann die Lufthansa diesen Konkurrenzkampf überstehen, wenn man gleichzeitig auch weiß, dass die anderen Airlines potente Sponsoren im Rücken haben, und Wirtschaftlichkeit dort nicht immer die erste Priorität hat. Holt sich die Lufthansa also die Hauptkonkurrenten mit dem Ausbau der Fraport nicht ins Wohnzimmer mit existentiell bedrohlichen Konsequenzen ??
Beitrag vom 27.05.2014 - 12:33 Uhr
UserD-AIQU
User (108 Beiträge)
Diese Frage ist nicht gerade einfach zu beantworten.
Einerseits führt die Fraport ihre Ausbaupläne- und ziele nicht der Lufthansa zuliebe durch. Denn auch der Fraport-Konzern ist an einem mittel- bis langfristigen Wachstum interessiert, dass sich aufgrund der nach wie vor vorhandenen Kapazitätsengpässe nur noch über einen Ausbau (konkret: Terminal 3) erreichen lässt. Auch wenn die aktuelle Konjunkurdelle der Verkehrsluftfahrt Ausbaugegnern Rückenwind beschert, so wird sich langfristig doch der Bedarf an Slots und Stellplätzen durchsetzen.

Andererseits würde auch die Lufthansa davon profitieren. Der LH sind alle Möglichkeiten offen, die prognostizierte Nachfrage zu bedienen. Sei es mit Flottenerweiterung oder oder oder. Die Frage ist nur, ob das überhaupt schlau ist, mit aller Gewalt dem steigenden Konkurrenzdruck entgegen zuahlten. Denn die Bedienung dieser Nachfrage würde im Falle einer erneuten Krise oder Stagnation einen ernormen Kapazitätsüberschuss herbeiführen. Die Konsequenzen daraus dürften hinlänglich bekannt sein.

Wenn der BER endlich fertig ist, müsste sich auch eine Air Berlin dem Wettbewerb stellen, der sich durch mehr Gates, mehr Slots und somit mehr Konkurrenairlines am Platz einstellt.
Das gleiche gilt für die sich in der Diskussion befindliche Aubauplanung von MUC.
Lufthansa ist also mit diesem Problem nicht alleine.

Daher meine Frage: Ist es überhaupt zwingend notwendig, den Konkurrenzkampf zu gewinnen?

Wenn die Airline mit ihrem Preis-/Leistungverhältnis gut im Markt positioniert ist, werden immer Gäste mit ihr fliegen. Steht die Airline dazu mit gutem Personalstamm, ausgewogener Finanzlage und modernem Gerät auf festen Beinen, kann sie sich auch gegen Konkurrenten behaupten, die meinetwegen 10 x vom gleichen Heimathub abheben.

Beitrag vom 27.05.2014 - 13:54 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Bereits jetzt gibt es Berichte, dass die Fraport mit der exklusiven Nutzung von A plus durch die Lufthansa unzufrieden ist, wegen zu geringer Auslastung. Schon heute hat Lufthansa Mühe, das vorhandene Slotangebot zu nutzen, und richtig sagen Sie, der Fraport wird es letztlich egal sein, wer die zusätzlichen Slots füllt, das bedeutet meiner Meinung zwangsweise ein Konkurrenzkampf über den Preis. Das Argument, besserer Service bei Lufthansa wird das ausgleichen, ist hoch gefährlich, da andere Airlines sicher mithalten werden. Stolz wirbt Türkisch Airline großflächig im Terminal 1 als mehrfach ausgezeichnete beste europäische Airline und auch die Golf - Carrier sind nicht für schlechten Service bekannt. Auch ein weiterer Punkt stimmt sehr nachdenklich, Emirates veranstaltet große Casting-Shows für Bordpersonal auch in Deutschland, die Lufthansa fährt SCORE.
Wenn die Preise der anderen Ailines dann deutlich günstiger sind, kann die Lufthansa Kunden nur verlieren. Ist da nicht der "geschützte Modus" mit begrenztem Slotangebot die bessere Strategie?
Beitrag vom 27.05.2014 - 14:40 Uhr
UserBlaudanben
User (166 Beiträge)
Es werden nur von den Airlines mehr Kapazitäten geschaffen, wenn es dafür auch genügend Nachfrage auf Pax Seite gibt. Nur wegen eines neuen Terminals steigen die Pax zahlen nicht automatisch mit. Flugbeschränkungen und Luftverkehrssteuer wirken sicherlich auch Nachfragedämpfend.
Beitrag vom 27.05.2014 - 14:50 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Könnte es nicht sein, dass nichteuropäische Airlines trotzdem in Frankfurt die Kapazität erhöhen, auch wenn es zunächst unwirtschaftlich scheint, um Kunden, und damit vor allen Dingen Kunden der LH, auf die großen HUBS , Instanbul, Abu Dhabi und Dubai zu führen.
Beitrag vom 28.05.2014 - 18:09 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Lufthansa Cargo bangt um Gewinnziele -, soeben diesen Artikel gelesen und sehe hier erneut eine gefährliche Entwicklung für die Lufthansa. Besonders der Satz - " die zunehmende Größe der Passagiermaschinen sorgt für mehr Stauraum und beeinträchtigt damit die Auslastung der reinen Cargoflieger. Das drückt die Preise für den Gütertransport in der Luft." - läßt aufhorchen. Bei einer Steigerung der Flugbewegungen, wie von Fraport gewünscht auf 700000 bis 750000 werden es überwiegend Passagiermaschinen sein, und wahrscheinlich überwiegend keine LH Maschinen, die neben einer gewaltigen Sitzplatzkapazität auch einen gewaltigen Stauraum bereitstellen werden, mit gewaltigem Margendruck zu Lasten der LH Cargo.
Beitrag vom 03.06.2014 - 22:52 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
--Emirates fliegt mit A380 nach Frankfurt
Die Fluggesellschaft Emirates weitet ihr Angebot am Heimatdrehkreuz ihres Konkurrenten Lufthansa aus...--
Wieder eine deutliche Warnung an die Lufthansa, wenn Fraport weiter ausbaut werden vor allem die Konkurenten von LH profitieren
Beitrag vom 15.06.2014 - 21:18 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Die Realität übertrifft die hier zum Thema genannten Befürchtungen zur Wirtschaltichkeit der LH. Neue Billigfluglinien der LH, zumal dann ausschließlich außerhalb von FRAPORT, werden die LH nicht retten können.
Beitrag vom 19.06.2014 - 22:26 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Turkish Airline baut Verbindungen von Osnabrück nach Istanbul aus. Geplant ist ein genereller Ausbau von Verbindungen aus der deutschen "Provinz" nach Istanbul. Die meisten Passagiere, die nicht direkt in der Region Rhein-Main in Einzugsgebiet von Fraport wohnen und nach Asien-Südostasien wollen, werden in Zukunft mit einem Golf Carrier oder Turkish fliegen.
Lufthansa kündigt für den Winterflugplan gleichzeitig eine spürbare Reduzierung ihres Angebotes von Frankfurt an. LH bedient ca. 60% aller Flugbewegungen am Tag in FRA im Schnitt über 600 Bewegungen pro Tag. Was bedeutet dann eine spürbare Reduzierung, 5% oder 10% oder gar mehr?
Bei grob gerechnet 600 Bewegungen am Tag wären 10% 60 Flüge, auf das Jahr gerechnet dann über 21000 Flugbewegungen.!
Herr Schulte klagt schon jetzt über das schlechte Jahr 2013, ca. 20000 Bewegungen weniger im Vergleich zum Spitzenjahr 2007. Wenn jetzt nochmals 20000 wegfallen, dann freut sich Herr Schulte und wird mit allen Mitteln neue Kunden für die Slots suchen. Die Überkapazität in Frankfurt, die wesentlich für die schlechten Margen der LH sind, werden weiter wachsen und das Ende von LH einleiten.
Beitrag vom 19.06.2014 - 23:19 Uhr
UserBlaudanben
User (166 Beiträge)
Naja, da wird Herr Schulte aber richtig das Türklinge Putzen kennen lernen müssen. Mit der hohen Ticketsteuer, sehr strenges Nachtflugverbot (das sogar noch ausgebaut werden soll) oder hohen Flughafengebühren ist der FRA nicht gerade attraktiv im Europäischen Wettbewerb. Ohne die ganzen LH Europa Verbindungen füllt man sicherlich auch keine A380 in FRA. Zu Not soll Herr Schulte jetzt sogar BizJets landen lassen. Allerdings hat der FRA erst im Mai Rekord Pax Zahlen gefeiert. So ganz schlimm kann das also nicht sein. Die Quartals Zahlen vom Fraport waren auch nicht soo schlecht.