Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Beinahe Zusammenstoß mit einer Drohne

Beitrag 1 - 4 von 4
Beitrag vom 03.09.2018 - 19:07 Uhr
UserSoeschoro
User (1 Beiträge)
Ich bin am Samstag, 01.09.2018 mit dem Flug ST3707 von KOS nach Nürnberg geflogen. Uhrzeit ca. 9:20 MEZ. Unsere Flughöhe betrug in etwa 33.000 Fuß. Als ich aus dem Fenster schaute passierte uns entgegengesetzt in ca. 50 bis 100 m Entfernung auf nahezu gleicher Flughöhe ein Flugobjekt. Spontan dachte ich nur "das war jetzt ganz schön knapp!". Aber was war das? Auf alle Fälle kein Verkehrsflugzeug. Nachdem ich jetzt etwas bei Militärdrohnen recherchiert habe, bin ich mir fast sicher, dass es sich um eine Drohne gehandelt haben muss. Wer kann mir sagen, ob so etwas in dieser Höhe sein kann. Kann ein Pilot auf seinem Radar ein solches Flugobjekt ausmachen? Welche Folgen hätte ein Zusammenstoß mit einer Drohne. Im Internet gibt es technische Angaben, dass diese Flugkörper ca. 8 m lang sein können - also schon beträchtlich.
Beitrag vom 03.09.2018 - 19:51 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
Ein Verkehrsflugzeug hat nur Wetterradar, kann also nur anhand von Wassermolekülen Luftfeuchtigkeit der Luft anzeigen. Also Wolken Gewitter ...
Objekte jeglicher Art, also z.B. Vögel oder Flugobjekte, können Verkehrsflugzeuge mittels Radar nicht erkennen. So etwas haben nur Militärflugzeuge installiert.
TCAS funktioniert anders und es müssen betroffene Objekte installiert haben. Was bei Kleinflugzeugen bisher wohl nicht vorgeschrieben ist.
Beitrag vom 03.09.2018 - 19:53 Uhr
UserA320Fam
User (1737 Beiträge)
Selbst Terrain-Anzeigen werden über gespeicherte Databases in Relation zur aktuellen Position generiert.
Beitrag vom 04.09.2018 - 08:08 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
Zunächst mal unabhängig von Transpondern:

In 33000 ft Höhe ist man in jedem mir bekannten Land in Luftraum A, B oder C. Ist ja aufgrund der dort geflogenen Geschwindigkeiten auch sinnvoll, dass jeder Verkehr ATC bekannt ist.

Militärische ferngesteuerte Drohnen fliegen durchaus auch in einer solchen Höhe (insbesondere Aufklärungsdrohnen). Aber eigentlich sollten sie im europäischen Luftraum ATC bekannt sein - zumindest wenn es sich um NATO-Drohnen handelt.

Wenn man jetzt das unmögliche ausschließt und deine Beobachtung zutreffend ist, dann war es entweder eine Drohne einer fremden Militärmacht (russische Drohne?). Wobei das Ding eigentlich beim Grenzübertritt nicht vom Primärradar ausgemacht werden sollte (besonders gutes Stealth?). Oder es war eine NATO-Drohne auf besonders geheimer Mission.

Und jetzt zu TCAS:

TCAS funktioniert anders und es müssen betroffene Objekte installiert haben. Was bei Kleinflugzeugen bisher wohl nicht vorgeschrieben ist.

Flugzeuge die in 33.000 ft Höhe fliegen könnne HABEN einen Transponder (das schaffen nur turoboaufgeladene Flieger; 33.000 ft dürften auch schon ne Druckkabine haben). EASA zugelassene Fliger haben Mode S vorgeschrieben. Mit Mode-S-Fähigkeit sollten sie eigentlich auch ADS-B-out haben (da bin ich mir jetzt aber nicht sicher). Und mit ADS-B-out schlägt TCAS zumindest mal ohne Ausweichempfehlung an.

Einen "verirrten" Zivilflieger möchte ich daher mal ausschließen.