Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / C919 hat Flugerprobung abgeschlossen

Beitrag 1 - 7 von 7
Beitrag vom 25.07.2022 - 23:41 Uhr
Userairborn
User (240 Beiträge)
Da tun sich für mich viele Fragen auf:
Was bedeutet das für die Zukunft?
- Liegen bereits Leisungsvergleichswerte für A320 vs C919 vor?
- Ist die C119 ein echter Konkurent für die A320 Serie?
- Werden die chinesischen Fluggeselschaften von Ihrer Regieruung gezwungen werden
Vorrangig oder ausschließlich nur noch das heimische Fabrikat zu kaufen?

Es wird spannend!
Beitrag vom 25.07.2022 - 23:58 Uhr
UserRolfKeller
User (25 Beiträge)
Angesichts der politischen Entwicklung in China und in Südostasien und insbesondere des Säbelrasselns rund um Taiwan sollte man sich auch die Frage stellen, wie "chinesisch" diese Maschine wirklich ist. Ein bedeutender Anteil der Maschine besteht aus zugelieferten ausländischen Teilen, so auch die Triebwerke. Wirtschaftliche Sanktionen gegenüber China, ein fortgesetzter Null-Covid-Lockdown oder gar ein Kriegsherd im chinesischen Einflussbereich dürften die Ziele schlagartig nichtig machen.
Beitrag vom 26.07.2022 - 00:23 Uhr
Usernofly
User (122 Beiträge)
Die C119 muss gar nicht mit A320 NEo mithalten. Ziel war, Knowhow aufzubauen. Die Airlines werden sich dem Druck nicht entziehen können, größere Stückzahlen abzunehmen. Die Chinesen haben damit dann bald etwas Erfahrung in Design, Produktion und Support gesammelt. Ausreichend, um die Produktion der nächsten Generation gross genug aufzuziehen, das man Airbus und Boeing aus dem Chinesischen Markt zumindest auf der Kurzstrecke rausdrängen kann.
Ich denke ein Teileembargo müssen die Chinesen einfach einpreisen in ihre Taiwan-Pläne. So schnell wird man die westlichen Lieferanten nicht komplett ersetzen können.
Beitrag vom 26.07.2022 - 08:07 Uhr
UserFRAHAM
User (606 Beiträge)
Mit welcher Ignoranz leben wir eigentlich, als dass wir denken würden, die Chinesen würden sich dafür interessieren, was der Rest der Welt sich dabei denkt. Durch ihre "ihr dürft hier verkaufen und günstig produzieren, aber nur als Joint-Venture" haben die Chinesen bereits Zugang zu dem Wissen und die Produktionsstätten. Und unsere Politiker und Firmenchefs haben nur die kurzfristigen Euros vor den Augen. Das man quasi sein Wissen verschenkt und im Falle einer Zuspitzung die Chinesen ohne Probleme weiter produzieren könnten, aber wir auf einmal mit der überwiegenden Anzahl der Produkte auf dem trockenen sitzen werden, weil die fast alle "made in China" sind, das will keiner wahr haben.

Wir kriegen schon ein so isoliertes Land wie Nordkorea nicht mit Wirtschaftssanktionen geknackt, wie soll das bei Russland oder China gehen, die per se ganz andere Optionen haben und von denen wir noch in viel größerem Ausmass abhängig sind.

Wacht auf und glaubt nicht, dass die Chinesen vor Wirtschaftssanktionen viel Angst haben würden. Die sind darauf vorbereitet ... wir auch?
Beitrag vom 26.07.2022 - 08:57 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Das man quasi sein Wissen verschenkt und im Falle einer Zuspitzung die Chinesen ohne Probleme weiter produzieren könnten, aber wir auf einmal mit der überwiegenden Anzahl der Produkte auf dem trockenen sitzen werden, weil die fast alle "made in China" sind, das will keiner wahr haben.

Nein, an dem Lohngefälle haben zu viele Firmen zu lange verdammt gut verdient.
Das Festhalten am einseitigen Handel mit China und die Verschiebung von Hightech-Produktionsstandorten ( Automobilbau, Luftfahrt, Maschinenbau) hatte ja in den letzten 15 Jahren schon fast religiöse Züge: Man glaubt einfach dass das gut sein muss, ohne es (jenseits geringerer nominaler Kosten) begründen zu können.

Wacht auf und glaubt nicht, dass die Chinesen vor Wirtschaftssanktionen viel Angst haben würden. Die sind darauf vorbereitet

Sind sie?
Die Probleme der Chinesischen Zentralbank bei Wachstumsraten unter 10% sind auch nicht ohne. Ein Wirtschaftskrieg wäre für beide Seiten sehr schlecht, gerade wenn sie parallel dazu noch einen richtigen Krieg führen - was ja rein strategisch gesehen der eigentliche Sinn des Handels ist.
Die Beherrschbarkeit von Unruhen in einem repressiven Überwachungsstaat ist aber durchaus einfacher als hierzulande.

... wir auch?

OK; DAS sicher nciht ...


Dieser Beitrag wurde am 26.07.2022 09:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.07.2022 - 23:16 Uhr
Useren-zym
User (413 Beiträge)
Wir alle (auch ihr im Norden) haben wie wohl kein anderes Land der Welt vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas d.h. ihrem Hunger nach Maschinen und Konsumgütern/ Autos profitiert aber natürlich reicht das nicht dass nicht wieder irgendein Trottel auf aero.de Gschichten vom PöSen mAnaGEmeNt erzählt.

Dass über Joint-Ventures grundsätzlich erfolgreich Know-How geklaut wird stimmt einfach nicht.

Es stimmt dass die Chinesen dank Siemens etc. recht schnell in der Lage waren selber gute Züge zu bauen aber es stimmt eben auch dass sie trotz BMW und co. bis heute nicht in der Lage sind selber gute Motoren zu bauen.

Es ist eine Frage der Know-How intensität und der Geschicklichkeit der R&D Abteilung dieses Know-How zu verbergen/ zu schützen.

Wenn die Chinesen so schnell in der Lage sind ein Produkt zu kopiern wie es bei der Eisenbahn der Fall war dann heißt das im Grunde nur dass dieses Produkt nicht besonders kompliziert sein kann.

Gerade die C919 von der ja so viele Teile aus dem Westen kommen zeigt das doch.



Warum kaufen die Chinesen eigentlich wie blöd westliche Maschinenbauer bzw. versuchen es wenn das Abschöpfen von Know-How über die Joint-Ventures so leicht ist?

Auf die Antwort bin ich [nicht] gespannt.
Beitrag vom 27.07.2022 - 08:23 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Dass über Joint-Ventures grundsätzlich erfolgreich Know-How geklaut wird stimmt einfach nicht.

Stimmt. Gelegentlich scheitert auch mal ein Versuch :)