Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Dubai bleibt Nummer Eins im internat...

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Beitrag vom 03.02.2016 - 22:22 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Wenn man bedenkt, dass die meisten Passagiere dort wohl nur umsteigen und Dubai ein kleines Land mit geringem O&D Aufkommen darstellt, muß man die hohen Zahlen etwas mit Vorsicht betrachten. Zweifellos hat der Verkehr dort stark zugenommen. Wenn man die Passagierzahlen jedoch durch vier teilt, erhält man annähernd die Anzahl der natürlichen Personen die dort ankommen oder abfliegen. Das sind dann schon wesentlich weniger als die im Vergleich herangezogenen Airports. Deshalb hinkt der Vergleich. Z. B., ein Passagier der von Frankfurt nach Beijing direkt fliegt zählt hin und zurück als zwei Passagiere in der Statistik. Über Dubai zählt er als vier Passagiere.
Beitrag vom 03.02.2016 - 23:21 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Grundsätzlich sollte man das "doppelt zählen" der Umsteiger einstellen, denn dadurch wird die Vergleichbarkeit der tatsächlich aufzubringenden Service-Leistung eines Flughafens mit anderen Flughäfen erschwert und verwischt, Beispiel: Fraport rühmt sich mit 61 Millionen Passagieren in 2015.
FRA hat 45% direkte Ein – und Aussteiger und 55% Umsteiger, aus diesen Zahlen ergibt sich mathematisch eine tatsächliche Anzahl von Passagieren von ca, 39,4 Millionen insgesamt, davon entfallen ca. 17,8 Millionen auf die direkten Ein-Aussteiger und ca. 21,6 Millionen auf die Umsteiger.
Im Vergleich mit den Berliner Flughäfen, dort gibt es nur wenig Umsteiger, zeigt sich, dass die Berliner bei ca. 29 Millionen Passagieren deutlich mehr Service-Leistungen bei den Sicherheitskontrollen und auch bei der Gepäckaufgabe leisten müssen. Real sind das über 10 Millionen Passagiere mehr in Berlin, für die Sicherheitskontrollen und Gepäckservice erforderlich sind.
Beitrag vom 04.02.2016 - 00:32 Uhr
Userskytrain
User (129 Beiträge)
Zur Diskussion um die Umsteiger: So ganz stimmt es aber nicht, dass Umsteiger keinen Aufwand verursachen, sondern nur die Ein- und Aussteiger. Zwei Beispiele:

1. Wer von einem Flughafen außerhalb der EU an einem EU-Flughafen ankommt und dort umsteigt, durchläuft vor dem Boarding des Anschlussfluges eine erneute Sicherheitskontrolle. Auch in Dubai gibt es für jeden Umsteiger eine erneute Sicherheitskontrolle, und zwar unmittelbar nach der Ankunft, bevor es überhaupt in den Hauptbereich des Terminals geht. Insofern spart der Flughafenbetrieber hier gegenüber einem Einsteiger keinen Aufwand bei den Kontrollen.

2. Gepäck, das nicht zur Gepäckausgabe gebracht wird, sondern innerhalb z.T. recht knapper Zeitfenster sortiert und pünktlich den Anschlussflug erreichen muss, verursacht einen höheren logistischen Aufwand als das Gepäck der Ein- und Aussteiger. Bei der Abfertigung des Flugzeugs spart man auch nichts - das Gepäck wird bei einer Maschine entladen und bei einer anderen Maschine wieder beladen. Das ist nicht weniger Aufwand als bei einem Fluggast, der abfliegt und irgendwann wieder zurückkommt. Diesen zählt man ja dann auch zweimal.

Die Liste ließe sich fortsetzen.

Für den Betrieb eines Flughafens ist das Handling großer Umsteigerströme deutlich komplexer als der Betrieb einer Anlage, die überwiegend reinen Quell- und Zielverkehr abfertigt.
Beitrag vom 04.02.2016 - 00:54 Uhr
Userapronfra
User (64 Beiträge)
Ich kann Skytrain in seinen beiden Punkten nur zustimmen.

Zu seinem ersten Punkt sei zu sagen...es dürfen nur im EU Schengen Raum ankommende und abfliegende Passagiere gemischt werden. Im Internationalen Bereich ist dies unzulässig. Deshalb die "zusätzliche" Sicherheitskontrolle.

Das Handling der großen Umsteigerströme schlägt sich dahingehend nieder, dass Emirates großzügige Containerbestellungen ausgibt. Es werden, z.B. ab FRA, unter anderem "DIREKT" Container ab einer PAXzahl von ca. 20 gebaut. Normalerweise werden DIREKT Container gebaut, wenn man davon ausgeht, dass diese auch voll werden. Man sieht also...der Aufwand ist enorm.

Beitrag vom 04.02.2016 - 08:10 Uhr
UserVB
User (343 Beiträge)
Wie hat man sich das mit diesen "DIREKT-Containern" vorzustellen? Sind das Container, die ausschließlich mit für einen bestimmten Anschlussflug bestimmten Gepäck beladen werden, um am Umsteigeort eine bessere Vorsortierung zu haben?
Beitrag vom 04.02.2016 - 10:11 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Zur Diskussion um die Umsteiger: So ganz stimmt es aber nicht, dass Umsteiger keinen Aufwand verursachen, sondern nur die Ein- und Aussteiger. Zwei Beispiele:

1. Wer von einem Flughafen außerhalb der EU an einem EU-Flughafen ankommt und dort umsteigt, durchläuft vor dem Boarding des Anschlussfluges eine erneute Sicherheitskontrolle. Auch in Dubai gibt es für jeden Umsteiger eine erneute Sicherheitskontrolle, und zwar unmittelbar nach der Ankunft, bevor es überhaupt in den Hauptbereich des Terminals geht. Insofern spart der Flughafenbetrieber hier gegenüber einem Einsteiger keinen Aufwand bei den Kontrollen....................


Der Aufwand für Umsteiger ist sicher nicht bei null, das war auch nicht meine Aussage, aber wenn man in FRA die längeren Schlangen vor den Sicherheitskontrollen bei den Einsteigern sieht, dann müssten nach der Argumentation von Skytrain im Transitbereich die Schlangen vor den Sicherheitskontrollen noch viel größer sein, bei einem, Anteil von 55% an den gesamten Passagieren, das ist mir in FRA aber bisher nicht aufgefallen.
Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist die Praxis des doppeltzählens nicht aussagekräftig.
Alle Flughäfen "ernähren" sich wesentlich von den Einnahmen aus den Shops im Terminal.
Die offizielle Zählpraxis suggeriert z.B. für FRA dann eine Kaufkraft von 61 Millionen PAXE, aber es laufen tatsächlich nur knapp 40 Millionen Geldbörsen durch die Terminals, 20 Millionen weniger, ein nicht unerheblicher Unterschied, auch aus der Sicht der Shop-Betreiber, für die Berliner Flughäfen oder auch für Hamburg und andere nicht HUBs stimmen dann in etwa die Zahl der Geldbörsen mit der offiziellen PAX-Zahl überein.
Ich denke die Maßzahl der Flugbewegungen ist doch die viel bessere Größe, um den logistischen Aufwand eines Flughafens unabhängig von der Zählweise der PAXE zu beschreiben.
Mit den beiden Größen, tatsächliche Passagiere und Flugbewegungen, wird die Service-Leistung eines Flughafens viel realistischer gekennzeichnet.

Beitrag vom 04.02.2016 - 11:29 Uhr
UserDavid_B
User (594 Beiträge)
Würdest du sagen, 61 Millionen Passagiere sollte durch 61 Millionen "Segmentpassagiere" ersetzt werden?
Beitrag vom 04.02.2016 - 11:42 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Grundsätzlich sollte man das "doppelt zählen" der Umsteiger einstellen, denn dadurch wird die Vergleichbarkeit der tatsächlich aufzubringenden Service-Leistung eines Flughafens mit anderen Flughäfen erschwert und verwischt, Beispiel: Fraport rühmt sich mit 61 Millionen Passagieren in 2015.
FRA hat 45% direkte Ein – und Aussteiger und 55% Umsteiger, aus diesen Zahlen ergibt sich mathematisch eine tatsächliche Anzahl von Passagieren von ca, 39,4 Millionen insgesamt, davon entfallen ca. 17,8 Millionen auf die direkten Ein-Aussteiger und ca. 21,6 Millionen auf die Umsteiger.
Im Vergleich mit den Berliner Flughäfen, dort gibt es nur wenig Umsteiger, zeigt sich, dass die Berliner bei ca. 29 Millionen Passagieren deutlich mehr Service-Leistungen bei den Sicherheitskontrollen und auch bei der Gepäckaufgabe leisten müssen. Real sind das über 10 Millionen Passagiere mehr in Berlin, für die Sicherheitskontrollen und Gepäckservice erforderlich sind.

Abgesehen von der falschen Berechnung der Passagierzahlen haben Sie mit der Aussage des Aufwandes bei der Sicherheitskontrolle recht. Allerdings ist der logistische Aufwand bei einem Umsteigeflughafen als deutlich höher anzusehen als bei einem reinen End-Point Flughafen wie etwa Berlin. Beispiel die Gepäckbeförderungsanlage in Frankfurt, die am Ende die Umsteigezeiten garantiert sucht seines Gleichen. Nicht zuletzt wurde dieses Prinzip an anderen Flughäfen übernommen. Ebenso die Frachtabwicklung, die bekanntlich zu 50 Prozent Beiladung in Frankfurt (LH) bildet. Untersuchungen zum Non-Aviation Umsatz zeigen, dass der Kunde eher vor dem Flug, bzw. während des Umsteigens Shops und Restaurants frequentiert. Bei Rückankunft zieht es die Passagiere eher nicht mehr in Shops oder Restaurants außer vielleicht eines Snacks für die Heimreise. Unterstellt man diese Logik auf die Passagierstatistik, kommen auf Frankfurt zur Zeit ca. 30,5 Mio potentielle Kunden, während es in Berlin z. B. nur 14,5 Mio sind.
Beitrag vom 04.02.2016 - 13:15 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Abgesehen von der falschen Berechnung der Passagierzahlen ....

Ich bin sehr neugierig, wie Ihre Zahlen aussehen, bei einer Verteilung von 45% Ein-Aussteiger und 55% Umsteiger und insgesamt 61 Millionen PAXE.
Beitrag vom 04.02.2016 - 13:16 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Würdest du sagen, 61 Millionen Passagiere sollte durch 61 Millionen "Segmentpassagiere" ersetzt werden?

Nein, sondern ganz transparent und damit auch vergleichbar mit anderen Flughäfen,
knapp 40 Millionen Passagiere in FRA mit einem Anteil von 55% Umsteigern.
Beitrag vom 04.02.2016 - 14:04 Uhr
Userfbwlaie
User (4893 Beiträge)
Leute vom Fach werden sich kaum mit "61 Mio Paxe" zufrieden geben, wenn sie z. B. in Ladenlokalen investieren wollen.
Das ist z. Z. die Zählweise...Es gibt - wohl gegen Geld - auch bessere Analysen.
Für das Ego (und die Presse) sind doch großen Zahlen immer gut!


Beitrag vom 04.02.2016 - 20:04 Uhr
Userbuchie30
User (3 Beiträge)
Den Rechenweg bitte?
Beitrag vom 04.02.2016 - 23:26 Uhr
Userapronfra
User (64 Beiträge)
@VB
Wie hat man sich das mit diesen "DIREKT-Containern" vorzustellen? Sind das Container, die ausschließlich mit für einen bestimmten Anschlussflug bestimmten Gepäck beladen werden, um am Umsteigeort eine bessere Vorsortierung zu haben?

So kann man es sehen.
Bei genügend Passagieren für eine Destination, als aktuelle Beispiele seien BKK und CMB genannt, werden diese Container gebaut. Vorteil der ganzen Sache liegt auf der Hand. Hat man einen solchen Container voll gebaut, sagen wir mal mit 40 Gepäckstücken, so kann ein und der selbe Container in DXB von der einen Maschine ausgeladen werden und direkt zur nächsten gebracht werden, um dort wieder eingeladen zu werden. So der Idealfall.
Beitrag vom 04.02.2016 - 23:42 Uhr
UserKranich
User (440 Beiträge)
Den Rechenweg bitte?

Ich weiß nicht, an wen die Frage gerichtet ist, aber ich erkläre hier meinen Rechenweg.
Folgende Parameter:
G = offizielle Passagierzahl nach Fraport, also 61 Millionen PAXE in 2015
T= tatsächliche Passagierzahl
Anteil der in FRA primären EIN – bzw. Aussteiger, nach Fraportangaben sind das 45%
Anteil der Umsteiger, nach Fraportangaben sind das 55%, die aber für die offizielle Statistik doppelt gezählt werden.

Daraus ergibt sich folgende Gleichung:

Anteil der Ein-Aussteiger : T/100*45
Anteil der Umsteiger T/100*55 aber dieser Term wird für die offizielle Statistik doppelt gezählt, also T/100*55*2
die Gesamtgleichung lautet dann
T/100*45+T/100*55*2 = G
setzt man nun für G die 61 Millionen Paxe ein und löst die Gleichung nach T auf , so erhält man für die tatsächlich in FRA anwesenden Passagiere für 2015 die
Zahl T= 39354838,70967742.
Daraus ergibt sich für die Ein-Aussteiger die Zahl 17709677,41935484 und für die Umsteiger die Zahl 21645161,29032258.
Beitrag vom 05.02.2016 - 00:01 Uhr
Userapronfra
User (64 Beiträge)
@Kranich:
"Der Aufwand für Umsteiger ist sicher nicht bei null, das war auch nicht meine Aussage, aber wenn man in FRA die längeren Schlangen vor den Sicherheitskontrollen bei den Einsteigern sieht, dann müssten nach der Argumentation von Skytrain im Transitbereich die Schlangen vor den Sicherheitskontrollen noch viel größer sein, bei einem, Anteil von 55% an den gesamten Passagieren, das ist mir in FRA aber bisher nicht aufgefallen."

Meines Wissens stellen sich die Einsteiger und die Transitreisenden an der selben Sicherheitskontrolle an. Außer natürlich, man ist bereits im Schengen Raum und hat einen Weiterflug innerhalb der EU.

Bei Internationalen Flügen ist es "egal" ob Einsteiger oder Transitreisender. Der Einsteiger durchläuft nach der Passkontrolle (Ausreise) die Sicherheitskontrolle, die sich nicht direkt hinter der Passkontrolle befindet. Der Transitreisende verlässt nach seiner Ankunft den Sicherheitsbereich OHNE durch die Einreise, sprich Passkontrolle zu gehen, und kommt dann zwischen der Passkontrolle (Ausreise) und der Sicherheitskontrolle, welche auch der Einsteiger zu durchlaufen hat, an. Dort "treffen" sich dann Einsteiger und Transitreisender zur Sicherheitskontrolle. Deshalb ist es dir wahrscheinlich auch nicht aufgefallen lieber Kranich.

Ich hoffe es war verständlich :)
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