Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Flughafen Münster/Osnabrück holt R...

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Beitrag vom 31.01.2013 - 10:14 Uhr
User6062
User (185 Beiträge)
Schön für die Fluggäste.

Traurig für die andern Steuerzahler,Airlines,Abfertiger...
Beitrag vom 31.01.2013 - 10:45 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
Schön für die Fluggäste. Traurig für die andern Steuerzahler,Airlines,Abfertiger...
So schwarz-weiß ist das Ryanair-Modell freilich auch nicht. Ganz sicher zahlen dafür NICHT die Steuerzahler, zumindest nicht unterm Strich. Unabhängige Studien haben wiederholt bewiesen, dass die regionale Wertschöpfung durch Lowcoster wie Ryanair um ein Vielfaches höher liegt als die (versteckten) Förderungen (Gebührennachlässe, Marketingzuschüsse etc) der Fluglinien. Wenn die Region von dem zusätzlichen Passagieraufkommen profitieren will, dann muss sie sich auch an den Kosten beteiligen. Das ist das Credo (Modell) von Ryanair & Co. Und wo das konsequent praktiziert wird, funktioniert das auch. Nicht funktionieren tut das System überall dort, wo damit vor allem Outgoing-Verkehr stimuliert wird, klar, da zahlt die Region dafür, dass die Leute ihr Geld woanders ausgeben.
Beitrag vom 31.01.2013 - 11:34 Uhr
Userfbwlaie
User (4895 Beiträge)
Diese Analyse muss aber für jeden Standort durchgeführt werden und auch regelmäßig überprüft werden.
Die Frage ist doch, wer zahlt die Analyse, dass Ryanair ein Gewinn für die Region ist, obwohl Raynair subventioniert wird. Falls Ryanair nicht einen Teil dieser Kosten übernehmen will, schein Zweifel angebracht zu sein.

Bei privatwirtschaftlich organisierten Flugplätzen müssen natürlich auch Kapitalrenditen berücksichtigt werden...

Dieser Beitrag wurde am 31.01.2013 11:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.01.2013 - 12:01 Uhr
Usermlowrey
User (82 Beiträge)
Ich hab den TV-Beitrag bei youtube leider auf die Schnelle nicht finden können.
Jedoch ist es ein Fakt, dass z. B. der Flughafen Dortmund für LCCs einzig aufgrund niedriger Gebühren interessant ist. Diese Gebühren tragen sazu bei, dass der Flughafen nicht in die schwarzen Zahlen kommt und subventioniert werden muss. Diese Subventionen trägt der Steuerzahler. Gewinner ist die Airline...
Und das trifft für immer mehr der viel zu dich gesähten Airpots in Deutschland
Beitrag vom 31.01.2013 - 12:11 Uhr
Userfbwlaie
User (4895 Beiträge)
@mlowrey,

wenn es ab Dortmund meist nur in die politisch und wirtschaftlich interessante Metropolen geht, kann der LLC etwas für die regionale Wirtschaft tun. Geht es aber nur ans warme Wasser, dann möchte ich mal die Argumentation des LLC sehen...Oder sollen die Flüge dann von den Krankenkasse mitfinanziert werden (wg. Sressabbau, etc,...)?

Aber wer will schon gerne beim Wort genommen werden...
Beitrag vom 31.01.2013 - 12:38 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
@fbwlaie: Natürlich funktioniert das nicht, wenn die Kosten dieses Geschäfts auf die Flughäfen abgewälzt werden, egal ob öffentlich oder privat finanziert. Da muss sich die regionale Wirtschaft schon beteiligen. Bei den Airports im Eigentum der Länder und Kommunen argumentiert die Wirtschaft freilich gerne, die Eigentümer profitieren ja auch, z.B. durch höhere Steuereinnahmen und Beschäftigung. Ob das auch für Urlauber gilt, die von Memmingen nach Teneriffa fliegen, ist natürlich eine andere Geschichte. Da muss sich auch die Reisewirtschaft beteiligen, mit Steuergeld subventionierter Auslandsurlaub kann auf lange Sicht nicht gut gehen,
Beitrag vom 31.01.2013 - 13:48 Uhr
Userfbwlaie
User (4895 Beiträge)
@bluedanube,

das Credo ist doch nur ein PR-Versuch.
Die Hoteliers/Kneipen auf Teneriffa sollen den Flugplatz Memmingen untersützen, damit Urlauber von dort auf ihre Insel fliegen und sich am Strand, in den Läden oder Kneipen amüsieren...
Da soll doch unser MOL mal erklären, wie das so gehen soll...
Soll es dann eine "Abflugtaxe" (als Teil der "Kurtaxe") bei der Landung geben, die dann direkt nach Memmingen überwiesen wird?
Beitrag vom 31.01.2013 - 19:26 Uhr
Userskytrain
User (129 Beiträge)
Wenn die Region von dem zusätzlichen Passagieraufkommen profitieren will, dann muss sie sich auch an den Kosten beteiligen. Das ist das Credo (Modell) von Ryanair & Co. Und wo das konsequent praktiziert wird, funktioniert das auch.

Soviel zum Thema "eigenwirtschaftlicher Verkehr". Nach diesem Modell müsste ja auch jede Region dankbar den Geldhahn für Lufthansa, Air Berlin etc. öffnen, wenn diese dort einige Millionen Passagiere pro Jahr umschlagen. Die Verkehre von OLT Express hätten Unterstützung verdient gehabt. Jeder Busunternehmer hält zukünftig die Hand auf, denn er bringt ja Leute in die Gegend. Und jeder Fernzug, der dort hält, bekommt einen Zuschuss oder muss geringere Stationspreise zahlen.

Nein, so geht das nicht. Entweder kann ich eine Verkehrsleistung als solche eigenwirtschaftlich erbringen oder ich lasse es sein. Einzige Ausnahme ist hier der öffentliche Nahverkehr, für den es aber daher auch ganz spezielle Richtlinien bei der Leistungsvergabe gibt. Der Rest muss eigenwirtschaftlich funktionieren. Natürlich darf jedes Unternehmen versuchen, noch mehr für sich herauszuholen, als der Markt eigentlich hergibt, indem es seine Leistung als unabdingbar für die Region darstellt. Hierauf einzugehen ist aber meist nur kurzsichtig.

Nicht funktionieren tut das System überall dort, wo damit vor allem Outgoing-Verkehr stimuliert wird, klar, da zahlt die Region dafür, dass die Leute ihr Geld woanders ausgeben.

Das System funktioniert so nirgendwo. Aber trotzdem übertragen wir es mal auf unseren Fall: Die Flugziele von Ryanair werden Girona und Malaga sein. Welche Verkehrsströme gibt es von Girona/Barcelona sowie Malaga ins Münsterland, von denen die Region Münster/Osnabrück "profitieren" würde? Naja, lassen wird das lieber...

Es ist wie so oft, hier wird eine Einbahnstraße zu den klassischen Warmwasserzielen aufgebaut. Also reiner Quellverkehr NRW + benachbarte Niederlande Richtung Südeuropa, mit dem Effekt, dass Kaufkraft von hier nach Spanien abfließt. Das ist nicht verwerflich und jeder, der möchte, soll dort auch Urlaub machen dürfen. Es ist aber auch kein Tatbestand, der einer Förderung bedarf oder von dem die Abflugregion in irgendeiner Weise besonders profitiert. Hier wird nur billiger zusätzlicher Verkehr erzeugt, den man ebenso gut an jedem der zahlreichen anderen Flughäfen in NRW abwickeln könnte.

Wo die Leute abfliegen, ist ihnen für diese Ziele oft egal, wenn es nur möglichst billig ist. Genau das macht die kleinen Flughäfen für Ryanair schnell austauschbar und damit erpressbar, denn sie haben ja sonst nicht viel im Angebot, das ihre Existenz dauerhaft rechtfertigen würde.
Beitrag vom 31.01.2013 - 20:23 Uhr
Userfbwlaie
User (4895 Beiträge)
@skytrain,

Ryanair braucht diese kleinen Plätze. Wenn die nicht wollen, dann muss er sich andere Plätze - in Afrika, Osteuropa/Vorderasien - aussuchen oder abspecken..
Mit airport-hop(p)ing kommt MOL bald auch nicht weiter .
Beitrag vom 31.01.2013 - 21:47 Uhr
Userskytrain
User (129 Beiträge)
@fbwlaie

Grundsätzlich ja, da stimme ich zu. Aber wie dringend braucht Ryanair Münster/Osnabrück?

Richtung Norden und Westen sind die Flughäfen Bremen und Weeze bereits mit Ryanair-Basen besetzt. Nur knapp 70km südlich von FMO liegt Dortmund - Ryanair ist auch dort vertreten. Köln/Bonn (mit Ryanair) ist ein Stück weiter weg, konkurriert aber mit FMO durchaus um den Einzugsbereich im Ruhrgebiet, wenn es um günstige Flüge geht (die Distanzen sind zu beiden Airports etwa gleich). Von allen vier Flughäfen aus werden Girona und Malaga durch Ryanair direkt angeflogen. Ich sage nicht, dass ein fünfter Standort nicht funktionieren wird, aber er ist für Ryanair sicherlich nicht zwingend, um in der Region gut präsent zu sein.

Für den FMO sieht das anders aus. Hier ist ein erheblicher Passagierrückgang zu verzeichnen, viele Ziele im Linienverkehr sind weggebrochen. Es waren mal 1,8 Mio. Fluggäste im Jahr mit Ambitionen auf mehr, nun sind es nur noch ca. 1 Mio. pro Jahr. Die Kapazität der beiden Terminals, die erst in den Jahren 1995 und 2001 errichtet wurden, liegt bei 2,5 Mio. Passagieren. Gerade das zweite Terminal war eine absolute Fehlinvestition, wenn sich nicht grundlegend etwas ändert. Und die Verlängerung der Startbahn auf 3.000m, von der manche Verantwortliche am FMO und in der Region immer noch träumen, wird mit den aktuellen Verkehrszahlen außerhalb jeglicher Diskussion sein. Vor diesem Hintergrund ist wohl jede Fluggesellschaft willkommen, die am FMO ein paar Flüge anbietet und die leeren Anlagen mit ein bisschen Leben füllt.
Beitrag vom 31.01.2013 - 22:24 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
@skytrain:
Aber wie dringend braucht Ryanair Münster/Osnabrück?
Gar nicht, FMO braucht Ryanair.

Credo Ryanair: Damit ich nicht missverstanden werde, subventionierter Quellverkehr ist natürlich wirtschaftlicher Unfug. Und genauso Unfug ist es, jeden Regionalflughäfen mit allen Mitteln künstlich am Leben zu halten.

Stichwort Marktbereinigung: Da glaub ich an eine Darwin'sche Auslese, behaupten werden sich letztlich nur jene Plätze, die auch wirklich gebraucht werden. Rechnet sich ein Platz fein, tut er das nicht, muss sich Standort + Region überlegen, was ihnen der Airport wert ist. Mit oder ohne Ryanair. Mit oder ohne PSO. Aus den unterschiedlichsten Gründen (Wirtschaft, Touristik, Erreichbarkeit, Alternativen etc).

Letztlich zeigen ja Systemairlines wie die LH klar, wo's lang geht. Verstreute Mini-Märkte unter 100.000 Pax/Jahr werden künftig nicht mehr bedient. Aber auch eine Intersky hat eine Untergrenze. FDH-VIE war 2011 mit rund 38K Px ein Verlustgeschäft. Selbst eine Ryanair braucht ein Startvolumen von 100K. Und genau das wird den Spreu vom Weizen scheiden. Mit oder ohne Subventionen.

Zum Thema FMO: KSF 2 macht's denen nicht gerade leichter. Und FR das Kraut nicht fett. FMO braucht mindestens 1,5m Paxe, um langfristig zu überleben. Keine Ahnung, wo die künftig herkommen sollen.
Beitrag vom 31.01.2013 - 23:25 Uhr
Userfbwlaie
User (4895 Beiträge)
@bluedanube,

FMO braucht natürlich jeden Passagier/Fluggesellschaft, falls entsprechend gezahlt wird. H24 ist halt teurer und die Piloten haben nach dem Start etwas Charlie...
Allerdings kann der FMO Ryanair nicht ansatzweise subventionieren.
(Natürlich sind Paderborn, Dortmund und FMO Fehlkonstrukte - der Fluch der bösen Tat in den 70gern. Da gab es ein Zeitfenster für Bau eines vernünftige Flughafens zwischen Münster und Dortmund.)

Dieser Beitrag wurde am 31.01.2013 23:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.01.2013 - 23:51 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
@fbwlaie:
Natürlich sind Paderborn, Dortmund und FMO Fehlkonstrukte - der Fluch der bösen Tat in den 70gern. Da gab es ein Zeitfenster für Bau eines vernünftige Flughafens zwischen Münster und Dortmund.
Meiner Erinnerung nach zwischen Düsseldorf und Dortmund. Vorfahrt hatten aber komplette Neubauten in Frankfurt , München und Hamburg. Durchgesetzt hat sich letztlich nur München. Ersatzweise bauten die Landesfürsten dem vor, Paderborn, Münster, Kassel. Dortmund war ja eher so was wie ein Unfall. Da war ein gewisser Herr Wöhrl mit seiner Vision einer unabhängigen Regionalhansa ja nicht ganz unschuldig. Der Glaube an die kleinen Turbos hat da scheinbar Wunder gewirkt.
Beitrag vom 01.02.2013 - 00:24 Uhr
Userfbwlaie
User (4895 Beiträge)
Zwischen Düsseldorf und Dortmund: Komplizierter als im Raum Drensteinfurt (nordw. Do, plattes Land, Tiefflugzone,dünnere Besiedlung) aber damit wäre Lohausen(EDDL) auch überflüssig und Köln wäre schon selbsständiger (und anderes Wetter)! Das hätte eine weitreichende Entscheidung sein können....
Beitrag vom 01.02.2013 - 10:44 Uhr
UserApollo
User (394 Beiträge)
Also ich seh es so wie skytrain.
Flughäfen wie FMO, Dortmund oder Weeze sind reine Denkmäler vergangener Bürger- und Landesmeister. Auch CGN existiert eigtl nur, weil Bonn zufällig mal Hauptstadt war... In der öffentlichen Diskussion um Flughäfen und Airlines geraten die kleinen Plätze immer mehr unter "Leistungsdruck", nicht allzuviele Verluste auszuweisen. Grade bei den klammen NRW Kommunen zählt doch jeder Euro. (Was ja auch richtig ist) Und so holt man sich als letzten Strohhalm die FR rein. In den allermeißten Fällen dürfte das jedoch den Untergang nur hinauszögern. Ich denke, dass das existenzrecht für Flughäfen klar geregelt sein müsste (z.B. in einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung). Kommt dann eine schwarze 0 raus, bitte, betreibt den Platz. Bei Kassel-Calden wage ich zu bezweifeln, ob dieser dann jemals gebaut worden wäre...

P.S. Der einzige regionale Flughafen, der seine Hausaufgaben macht ist m.M. nach LEJ...

Dieser Beitrag wurde am 01.02.2013 10:45 Uhr bearbeitet.
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