Lächerlich. 5000 terrorisieren ein Land. Das sollten wir mal machen. Wir sind noch weniger . . .

Weil ein paar Stunden der Betrieb ausgesetzt wird? Ich glaube kaum.

Wer genau hinschaut und nicht nur die 6,5% im Auge hat, wird merken, dass es hier um viel mehr geht.

Hier sollen 150 verpflichtende Überstunden pro Jahr in den Verträgen verankert werden. Zusätzlich sollen weitere 250 Überstunden angeordnet werden können. Die Liste ist noch viel länger und kann öffentlich nachgelesen werden.
400 Stunden entsprechen ca. 47 Tage zusätzlich im Jahr. Wer bitte würde das hinnehmen???

Ich verstehe die Junge absolut. Hier gehts nicht darum ob man 100000€ oder 106500€ pro Jahr bekommt, sondern um die Zukunft.

Von wegen Terroristen.

Leider haben Leute wie #1 kein Interesse näher hinzuschauen. Der Versuch einer, wie auch immer gearteten Aufklärung Öffentlichkeit ist in den allermeisten Fällen sinnlos.
Die GDF wird ihr Ding durchziehen. Auch ohne das Verständnis der bildlesenden Masse.
Ich wünsch euch viel Glück!

Meine Solidarität haben sie auch, aus informierten Kreisen kann man übrigens hören, dass sich die Führungsetage der DFS erst vor einiger Zeit massiv die eigenen Gehälter erhöht hat (deutlich mehr als einstelliger Prozentbereich). Also selbst wenn es nur ums Geld ginge - es wäre Klärungsbedarf vorhanden.

@MD 11 hat es schon ganz treffend dargestellt, es gibt eigentlich ganz andere Knackpunkte als lediglich das Geld, was in den Medien leider fast gänzlich unterschlagen wird und in BILD-Manier nur Raffgier einerseits und das "Leiden" der ach so armen Bevölkerung andererseits reisserisch verkauft wird - alles für das böse Sommerloch.

Wie ist denn die jetzige Wochenarbeitszeit der Fluglotsen? Im Netz wird von 25 Std./Woche berichtet.

Es ist sowohl bei den Fluglotsen, als auch den Piloten, Ärzten und Lokführern mittlerweile so, dass die Forderung nach einer Gehaltserhöhung meistens lediglich als Vehikel dient, um organisatorische und/oder tarifvertragliche Missstände (insbesondere Arbeitszeiten- und Pausenregelungen IM INTERESSE DER SICHERHEIT) zu korrigieren. Wenn man sich die Mühe macht, einmal gründlicher unter die (BILD-)Oberfläche zu gucken, stellt man sehr schnell fest, dass die gestellten Forderungen oftmals alleine der z.T. sehr bedenklichen aber zeitgemäßen "Lean Production" entspringen bzw. geschuldet sind - und das vor allem in sogenannten High-Risk/High-Value-Enviroments, die auch zukünftig nicht der Computer-Technik alleine übertragen werden können! Dennoch werden, genau entgegengesetzt, Management-seitig immer wieder Versuche unternommen, die entsprechenden Geschäftsmodelle stärker zur Automatisierung hin auszurichten, und den "humanen Anteil" an die Grenzen der Belastbarkeit zu steuern, statt dringend benötigtes Personal neu einzustellen, damit Bilanzwerte/Shareholdervalue/etc. kurzfristig (= Lifetime des Managements) "hübsch" aussehen!
Das diese Auseinandersetzung in der Hauptreisezeit ausgetragen wird, halte ich jedoch, trotz meines generellen Verständnisses, für sehr ungeschickt!

Dieser Beitrag wurde am 08.08.2011 13:07 Uhr bearbeitet.

Ich kann meinen Vorredner nur zustimmen. Man muss einmal hinter die Kulissen schauen. Jedem Interessierten kann ich nur wärmstens das Buch "Acht Meilen pro Minute" von Eckhard Bergmann empfehlen. Darin gehts zwar nicht um die Fluglotsen sondern um die Arbeitsplätze in Verkehrsflugzeugen. Ist schon sehr interessant mal zu erfahren, was da wirklich noch alles dahintersteckt.

LG Alex

@Alphavane Warum sollte man gerade die Fluglotsen nicht der Computer-Technik übertragen können? Ich habe eher das Gefühl, dass die, deren Arbeitsplätze mittelfristig durch IT ersetzbar werden, besonders eifrig streiken um die letzten Euros herauszuquetschen, bevor es vorbei ist. Fluglotsen, Lokführer und auch Piloten. Alles Sachen die mit voranschreitender Technik noch zuverlässiger automatisierbar seien werden. Mit steigenden Löhnen und streikfreudigen Mitarbeitern wird sich dieser Prozess nur noch beschleunigen.

@berlindresden... Deine Informatikerträume in allen Ehren... aber Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein Fluglotse irgendwann durch einen Computer *ersetzt* wird, oder?

@redsoxx Was spricht denn ernsthaft dagegen? Grob ist es ist eine Sortierung von sich anmeldenden Flugzeugen in Routen nach bestimmten Regeln. Ein Flugzeug in allen Situationen per Computer zu steuern ist deutlich schwieriger.

Also mal etwas differenzierter und weniger plakativ, um nicht als BILD-Leser zu gelten:

Was mich immer wieder befremdet ist die Tatsache, dass sehr kleine Berufsgruppen ihre Machtpositionen ausnutzen.

Z.B. Streik der Piloten, dann der Kabine, dann des Bodenpersonals; erst Ärtze, dann Pfleger und dann ich weiß nicht wer. Das ist dann Klientelpolitik ala FDP.

Ich selber gehöre einer Berufsgruppe an, die klein genug und damit mächtig genug wäre, um einen kompletten Betrieb mit geringem Aufwand lahmzulegen (ist übrigens sogar eine sicherheitsrelevante Arbeit, die dafür sogt, dass am Himmel bleibt, was da bleiben soll ;-)).

Allerdings sind wir globaler aufgestellt und denken bei "Maßnahmen" an eine ganze Branche und nicht an Einzeltätigkeiten.

Neid ist für mich übrigens kein Antrieb. Ich finde es immer nur wieder ärgerlich, durch die ATCs in Spanien, Frankreich und nun D in meiner Reisetätigkeit getroffen zu werden.

@big_stress Sehe das sehr ähnlich, wie Du. Es gab mal das Motto "Ein Betrieb, eine Gewerkschaft!", was zu einem fairen Mitarbeitergefüge führen sollte. Die Starken verhandeln für die Schwächeren mit. Leider hat das schon eine Weile ausgedient.