Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Ganz schlechtes Timing

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 07.12.2015 - 13:11 Uhr
UserHurzPurz
User (283 Beiträge)
Was die Konflikte mit den Gewerkschaften angeht, hat Spohr die Argumente auf seiner Seite. Diese Gehaltserhöhung zum aktuellen Zeitpunkt ist aber maximal instinktlos bis dämlich. Ich kann völlig verstehen, wenn Gewerkschaften das als Provokation werten.

Betriebswirtschaftlich spricht auch hier wieder einiges für Spohr. Im internationalem Vergleich verdient er wenig (ob Vorstandsgehälter großer Konzerne generell angemessen sind, ist dabei eine andere Diskussion). Bei Gesamtpersonalkosten von 7,3 Milliarden pro Jahr im Lufthansa-Konzern ist es betriebswirtschaftlich auch komplett irrelevant, ob der Vorstand insgesamt 1,5 Millionen mehr bekommt. Das sind 0,2 Promille der Personalkosten und macht weit weniger aus, als jeder Tarifabschluss oder Reformen bei der Alterversorgung.

Aber die Erhöhung zum jetzigen Zeitpunkt ist ein katastrophales Signal und wird nicht zur Lösung, sondern zur Verhärtung des Konfliktes beitragen. Selbst wenn sich herausstellen sollte, das das eine Finte war und der Vorstand in Kürze verkündet, dass er großherzig auf die Erhöhung verzichtet, um wie die Mitarbeiter einen Sparbeitrag zu leisten, so war es eine selten dämliche Finte.

Beitrag vom 07.12.2015 - 13:27 Uhr
UserAirTommy
User (804 Beiträge)
Ich bezweifel, dass Lufthansa-Eigengewächsen wie Carsten Spohr außerhalb des Konzerns vergleichbare Positionen und Gehaltsränge angeboten würden. Daher hinkt der Vergleich mit dem anderen Daxkonzernen schon grundsätzlich.
Beitrag vom 07.12.2015 - 14:57 Uhr
UserWeideblitz
Moderator
Ich bezweifel, dass Lufthansa-Eigengewächsen wie Carsten Spohr außerhalb des Konzerns vergleichbare Positionen und Gehaltsränge angeboten würden. Daher hinkt der Vergleich mit dem anderen Daxkonzernen schon grundsätzlich.

Da gilt aber nicht für alle anderen Vorstände. Ferner bemisst sich das Gehalt doch eher an der Funktion, Größe des Unternehmens und am Geschäftserfolg. Von daher kann man darauf basierend schon so argumentieren.

Zum Einen geben die Zahlen das nicht her und zum Anderen kommt dieses Ansinnen zum absolut falschen Zeitpunkt und stellt ein verheerend schlechtes Signal für die Lösung der Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften dar.

Dieser Beitrag wurde am 07.12.2015 14:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.12.2015 - 17:23 Uhr
UserOldCrow
User (201 Beiträge)
Instinktlos und provokant. Typisch Spohr.
Beitrag vom 07.12.2015 - 19:07 Uhr
UserEricM
User (5522 Beiträge)
Instinktlos und provokant

Ist vielleicht gar nicht so gemeint ... Soziopathen zeichnen sich durch einen starken Mangel an bzw Fehlen von Mitgefühl und Einfühlungsvermögen bei gleichzeitig unverminderter Intelligenz aus.

Sie sind in Führungspositionen in der Wirtschaft oft erfolgreich, da sie (für Mitarbeiter) harte Entscheidungen treffen und durchsetzen können ohne sich sonderlich viele Gedanken um die Folgen für Mitarbeiter zu machen.
"500 Entlassungen sind schonmal gut. 1000 wären besser, spart mehr Geld." Die menschlichen Folgen für die betroffenen Mitarbeiter kommen in ihren Überlegungen gar nicht erst vor.

Ein typisches Manko solcher Personen ist allerdings ebenfalls der Mangel an Einfühlungsvermögen in Verhandlungs-/Gesprächspartner der dann zu öffentlich sehr sichtbaren Fehlleistungen wie der in diesem Artikel angesprochen führen kann.

Der Mangel an Einfühlungsvermögen macht ebenfalls blind für die Folgen von Geschäftsentscheidungen die das Teamwork und das Betriebsklima negativ beeinflussen können.

Eine Firma sollte es sich gut überlegen, einer derartigen Person die Geschäftsührung anzuvertrauen.
Personen mit einer starken Sehbehinderung können aus nachvollziehbaren Gründen auch nicht Pilot werden.


Dieser Beitrag wurde am 07.12.2015 19:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.12.2015 - 20:26 Uhr
UserB52
User (43 Beiträge)
Mit der Geschäftsleitungen eigenen, kranken Logik müssen die erfolgreichen Sparanstrengungen bei den Mitarbeitern durch eine Erhöhung der eigenen Bezüge belohnt werden. Es ist einfach widerlich.
Beitrag vom 08.12.2015 - 07:06 Uhr
UserTE1
User (2 Beiträge)
Obwohl selbst "shareholder" und Vielflieger, die geplante Gehaltserhöhnung für den Vorstand in der gegenwärtigen Situation, zeigt weder Größe noch Einfühlungsvermögen.
Vielmehr nahezu Soziopatische Züge. Mit allem gebotenen Respekt .....
Ich würde mich schämen in solch einer Lage sparen, sparen, sparen von meinen Mitarbeitern einzufordern, allerdings mir und und meinen Vorstandskollegen in der Spitze eine satte Gehalzserhöhung von 15% ( Turnus hin Turnus her)
Vielmehr sollten Die Damen und Herren, wenn denen wirklich etwas an dem
Unternehmen liegt, mit gutem Beispiel vorausgehen und eher darüber nachdenken Ihre Bezüge eher nach unten zu korrigieren.
Das geplante Vorgehen hat weder Vorbildfunktion noch menschliche Regung
Beitrag vom 08.12.2015 - 08:06 Uhr
UserTE1
User (2 Beiträge)
Anstatt am IQ als Vergleichsgrösse
, sollte wir uns alle lieber wieder mehr am SQ
(Skrupel Qoeffizient ...früher galt der Satz
-so etwas macht man nicht-) orientieren