Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / IndiGo weitet Airbus-Auftrag auf 530...

Beitrag 1 - 7 von 7
Beitrag vom 17.08.2015 - 11:01 Uhr
Usersf260
User (829 Beiträge)
Am Ende werden dann wieder 100 Maschinen ausgeliefert und dann merkt man, dass man soviele gar nicht braucht, bzw ist am Ende eh Pleite... Herzlichen Glückwunsch! :)
Beitrag vom 17.08.2015 - 13:48 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
So ähnlich habe ich auch gedacht als die im Juni 2005 100 Flugzeuge bestellten. Im Internet waren die praktisch nicht zu finden. Hundert Flugzeuge aus dem Stand kamen mir
sehr abenteuerlich vor.

Die Skepsis ist einer gewissen Bewunderung gewichen. Die haben es fertig gebracht sich mit ca. 30% Inlandsanteil an die Spitz des inländischen Verkehrs zu setzen. Gut, wer den indischen Bürokratismus schon hautnah erlebt hat wird sich nicht wundern das die staatliche Air India mit ihrem grottenschlechten Ruf überholt wurde. Es gabe aber noch ettliche andere Private und da ist das schon eine bemerkenswerte Leistung. Zumal die mit Gewinn arbeiten sollen während viele andere weg sind (Kingfisher) oder Verluste (Spice Jet)produzieren.

Die ersten 100 sind bereits vollständig ausgeliefert. Hat fast 10 Jahre gedauert aber bekanntlich ist aller Anfang schwer. Da sind jetzt noch offene 430 natürlich eine riesige Hausnummer. Das wird vermutlich bis über 2030 dauern bis die gelieferet sind.

Aber eigentlich hat der Luftverkehr in Indien noch gar nicht recht begonnen. Erst eine relativ kleine Mittelschicht und Gastarbeiter die fliegen. Für den "kleinen Inder" ist noch lange Zugfahren angesagt. Die Dinge ändern sich aber. Vom Potenzial her sind 500 Flugzeuge für eine Airline in Indien längerfristig absolut vorstellbar und dafür Glückwunsch an Airbus.

Southwest in den deutlich Bevölkerungsärmeren (aber viel reicheren) USA betreiben derzeit beispielsweise 680 Flugzeuge. Es ist eine Frage der Geschwindigkeit mit der in Indien der wirtschaftliche Fortschritt weiter geht denn davon hängt alles weitere ab und da gibt es große Unsicherheiten.

Dieser Beitrag wurde am 17.08.2015 13:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.08.2015 - 16:39 Uhr
Userme128
User (51 Beiträge)
Die Frage ist immer wie lange man die Flieger tatsächlich fliegt. Gerüchteweise möcthe Indigo die Flieger nicht länger wie 5-6 Jahre betreiben um eine junge extrem wenig wartungsinsive Flotte zu betreiben. Von daher kann der Zuwachs auch nur bei 200 Flieger oder sogar weniger sein.
Beitrag vom 17.08.2015 - 16:57 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Ich kann die Skepsis nicht verstehen.

Wer Asien kennt, weiss wie gross das Potenzial ist und wie stark der Luftverkehr dort wachsen wird.
Mit bald 1,4 Mrd. Menschen leben alleine in Indien doppelt!!! soviele wie in gesamt Europa!
Bangladesch und Pakistan noch nicht mit eingerechnet, genausowenig Sri Lanka.
Von Indien aus kann Indigo gesamt Suedostasien und China mit A320 anfliegen.
Ein gewaltiger Markt. Und stark wachsend.

Niemand konnte sich vorstellen, das FR irgendwann mal 325 B737 betreibt - tun sie heute aber.
Und wachsen weiter auf 500+.

Southwest ist ebenso ein gutes Beispiel.

Aber einen riesigen Vorteil hat Indien - die Infrastruktur ist schlecht, und es gibt keine Alternative zum Flugzeug. Mit der Bahn oder dem Auto brauchen sie Strecken ab 400/500km garnicht anfangen, da reden sie ueber Tage.
Flughaefen dagegen sind einfach und schnell gebaut/ausgebaut, selbst mit der Buerokratie in Indien. Ausser man laesst die Jungs vom BER ran.
Insgesamt ist es deutlich leichter in jeder Ecke von Indien die Flughaefen auszubauen, als in Indien ein Strassen & Schienennetz zu errichten.

Beitrag vom 17.08.2015 - 17:18 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Das Straßen- und Eisenbahnnetz ist tatsächlich in einem schlechten Zustand aber es ist durchaus vorhanden. Das es lange dauert größere Strecken zurück zu legen trifft deshalb zu. Solange der Durchnittsinder so wenig wie jetzt verdient wird er trotzdem bei der Bahn bleiben. Aber wie bereits erwähnt, die Entwicklung schreitet voran.
Beitrag vom 17.08.2015 - 18:47 Uhr
Userdacno1982
User (35 Beiträge)
@me128

Glaube ich auch. Ich kann natürlich hergehen und 250 Flieger bestellen, die ich dann wahrscheinlich mit einem Rekord-Preisnachlass bekomme. Theoretisch könnten die die Dinger gleich mit Gewinn an kleinere Airliner weiterveräußern.
Das wird sollte schon vertraglich festgelegt sein, dass die frühestens nach 5 Jahren weiterverkauft werden dürfen. Werden ohnehin geleast.
Beitrag vom 18.08.2015 - 10:13 Uhr
UserRunway
User (2880 Beiträge)
Die Vermutungen von @me128 und @dacno1982 könnten (zumindest teilweise) im Kern durchaus zutreffend sein. Erinnert ein wenig an die Praxis von Autovermietern. Die ordern sehr große Mengen mit wahrscheinlich riesigen Preisnachlässen.

Mercedeslimousinen laufen beispielsweise ca. 6 Monate als Leihwagen mit Laufleistungen um die 28.000 km um dann eingesammelt und aufgearbeitet zu werden. Nach ca. 10 Monaten werden die dann über eigene Vertreibskanäle mit Nachlässen von ca. 40% zum Listenpreis verkauft.

Die Leihwagenfirmen haben so immer aktuelle und wartungsarme Modelle. Bei den vermuteten hohen Preisnachlässen werden sie zudem kaum hohe Wertverluste erleiden. Ganz so einfach ist das bei Flugzeugen natürlich nicht aber ein guter Einkaufspreis ist auf jeden Fall schon mal ein Vorteil gegenüber kleinen Konkurrenten die mehr bezahlen müssen.