Ich habe soeben in der Gazeta Wyborcza nachgelesen, um mal zu sehen, was denn so hinter den Kulissen gemunkelt wird. Hier für alle polnisch sprechenden Zeitgenossen der Link:
http://wyborcza.biz/biznes/1,100896,18587217,prezes-lot-sebastian-mikosz-zrezygnowal-ze-stanowiska.html
Zusammengefasst steht dort, dass Mikosz die Privatisierung nicht schnell genug von statten geht. Mit wenigen Worten wird ausserdem darauf hin gewiesen, dass er sich unter einer möglichen neuen Regierung seines Postens nicht sicher sein kann.
Ich interpretiere das dann etwas anders:
- Mikosz hat sich im Zuge der Lot-Restrukturierung massiv mit den Gewerkschaften angelegt, und steht ähnlich wie Spohr bei der LH bei den Gewerkschaften massiv in der Kritik.
- Es ist in PL derzeit ein Regierungswechsel auf die gewerkschaftsnahe Partei PiS nicht unwahrscheinlich.
-Ich halte es für sehr gut möglich, dass die Gewerkschaften einem Verkauf der Lot-Anteile aus Staatsbesitz an einen privaten Investor (insbesondere einen, der auch an WIZZAIR beteiligt ist) ablehnend gegenüber stehen, und lieber den Verbleib im Staatsbesitz stehen.
-Die aktuelle Regierung hat auf die Einhaltung eines formal korrekten Prozesses Wert gelegt, der aber wohl nicht mehr in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden würde.
-Mikosz bewertet die Chancen auf einen Verbleib seiner Person nach einem nicht unwahrscheinlichen Regierungswechsel auf dem Chefsessel der Lot und die Chancen zur Umsetzung eines der Kernprojekte der Lot-Restrukturierung (Verkauf an einen Investor) negativ --> Folge: Er zieht die Konsequenzen.
Wie gesagt: Meine Interpretation der Dinge. Ich gehe also davon aus, das Lot nicht so schnell an Indigo geht.
Gruss aus WAW