Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Pilotenfehler könnte Spanair-Abstur...

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Beitrag vom 04.09.2008 - 14:01 Uhr
UserFCQFA
User (49 Beiträge)
also wenn das stimmt...dann sind sie weg vom Fenster...
sicherlich gibt es normalerweise einen warnton sollten die startklappen aus welchen gründen auch immer nicht ausgefahren sein. aber dennoch gibt es ja auch die kurze TOCheckliste kurz vor dem Start..und spätestens da hätte es auffallen müssen. Das signal ist ledinglich als redundanz zum checken gedacht....und das wäre dann eindeutig ein Pilotenfehler...wo man wieder am Anfagn wäre....warum...weshalb..überarbeitet? druck von oben usw.

Beitrag vom 04.09.2008 - 14:12 Uhr
UserHaneda Hero
IT Consultant
User (10 Beiträge)
wie ist denn das so: gibt es nicht noch einen Co-Piloten, der die Check-Liste mal gegencheckt? Der hat's dann auch nicht gerafft? Also ehrlich, so viel Pannen kann ich mir gar nicht vorstellen.
Beitrag vom 04.09.2008 - 14:54 Uhr
User nameless
User (107 Beiträge)
Es gab doch vor sehr vielen Jahren einen Absturz eines Lufthansa Jumbos. Waren da nicht auch die Slats/Falps vergessen worden?
Beitrag vom 04.09.2008 - 14:54 Uhr
Userfreightdawg
busfahrer
User (241 Beiträge)
Pilotenfeher... Hätte diesen Vorwurf eigentlich schon früher erwartet, so ist dies doch die einfachste Möglichkeit, die Airline und den Hersteller von Ihrer Schuld frei zu sprechen.

Aber - was ist eigentlich ein Pilotenfeher?

Wenn ein Pilot unter grossem Druck des Arbeitgebers agiert und ihm dann ein Feher unterläuft, ist dieser als Pilotenfeher einzuordnen?
Wenn auf Grund eines technischen Defekts ein Fehler nicht sofort auffällt, der Pilot auf Grund ausbleibender Warnung den Fehler übersieht - ist das ein Pilotenfehler?
Wenn die Schulung des Personals (lediglich) dem gesetzlichen Standard genügt....???
Wenn die Airline keine ausgeprägte Sicherheitskultur hat oder weil sie zu schnell wächst oder der gesamte Personalkörper zu unhomogen (Muttersprache, Herkunft, Kultur) ist, oder auch agressiv gespart wird und dem Pilot vor diesen Hintergründen ein Fehler unterläuft - ist das ein Pilotenfehler?

In den Augen der Presse allesamt "ja"!

In den, oft Jahre später erscheinden, offiziellen Untersuchungsberichten ist bei den o.a. vermeintlichen Pilotenfehlern nicht selten von "Managementfehlern" die Rede.

...nur mal als Denkanstoss
Beitrag vom 04.09.2008 - 14:56 Uhr
User nameless
User (107 Beiträge)
Dem Comment von freightdawg kann ich absolut zustimmen!
Beitrag vom 04.09.2008 - 15:31 Uhr
UserDebaser
User (387 Beiträge)
Boah, das ist ja wirklich dreist, den Piloten so etwas in die Schuhe zu schieben... Vergessen, die Flaps zu setzen - offensichtlicher geht´s ja schon gar nicht mehr; ich bin fest überzeugt, das ist vorgeschoben. Kein Verkehrspilot auf der ganzen Welt würde das vergessen - das ist ja vergleichbar damit, beim Autofahren durch eine Kurve am Lenkrad zu drehen - "vergißt" auch niemand.

Die ums Leben gekommenen Piloten sollen hier scheinbar als Sündenböcke herhalten, um entweder die Airline oder die gesamte spanische Luftfahrt von dem Makel dieses (evtl. vermeidbar gewesenen?) Unfalls reinzuwaschen.

War da nicht die Beobachtung einer anderen Cockpitcrew, der aufgefallen ist, daß die Spanair auf der Startbahn auffallend langsam beschleunigt hatte?
Beitrag vom 04.09.2008 - 15:41 Uhr
UserDebaser
User (387 Beiträge)
@Haneda Hero: Der Copilot ist kein "Anhängsel" oder "Assistent", sondern ein vollwertiger Pilot. Die Eigenschaft "Kapitän" ist mehr eine administrative; er ist der Chef, dem z.B. vom deutschen Staat für die Dauer des Fluges die Polizeigewalt übertragen wurde. Copilot zu sein, bedeutet nicht, schlechter fliegen zu können - es gibt Copiloten, die seit 30 Jahren fliegen, genauso wie Kapitäne im Alter von Mitte/Ende 20.

Im allgemeinen ist es so, daß einer der beiden den Hinflug übernimmt, und der andere den Rückflug; der jeweils andere macht den Funk. Wenn z.B. der Copilot fliegt, bestimmt er alles fliegerische und der Kapitän hält sich raus und macht seinen Funk (und umgekehrt)... Der Kapitän greift nur ein, wenn Gefahr im Verzug ist - genauso wie der Copilot dies tut, wenn er dies auf einem vom Kapitän durchgeführten Flug für dringend geboten hält.

Die Checklisten werden von beiden durchgearbeitet - der eine liest, der andere gibt die Antwort; der Lesende vergleicht dann, ob die Antwort mit der auf der Checklist übereinstimmt.
Beitrag vom 04.09.2008 - 15:51 Uhr
User nameless
User (107 Beiträge)
Ohne jetzt irgendetwas behaupten zu wollen, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Pilot vergisst die Slats/Flaps zu setzen. Normalerweise werden die doch schon direkt nach dem Push-back gesetzt und irgendjemandem müsste doch auf dem Weg zur Startbahn aufgefallen sein, dass das Flugzeug ohne die nun deutlich sichtbaren Slats auf die Bahn rollte. Wirklich seltsam.
Beitrag vom 04.09.2008 - 16:28 Uhr
Userfreightdawg
busfahrer
User (241 Beiträge)
Auch wenns nicht so einfach - ich möchte mich weiterhin von Spekulationen über diesen Unfall distanzieren. Zumindest soweit es möglich ist...

Mal gesetzt den Fall ein Pilot vergisst, die Flaps zu fahren. Der Pilot ist ein Mensch und diesem passieren Fehler. Die meisten davon "fahrlässig", also der weit verbreitete Flüchtigkeitsfehler.

Nun ist allerdings unsere Verkehrsfliegerwelt - im Gegensatz zum Strassenverkehr - mit einer Vielzahl menschlicher und technischer Backups ausgestattet. Stichwort Redundanz.

Die Frage nach dem "Warum vergisst ein (1) Pilot die Flaps" ist wie oben meist schnell beantwortet.

Viel wichtiger ist die Frage nach dem "Warum wurde er nicht gewarnt?"
Beitrag vom 04.09.2008 - 16:53 Uhr
UserBackOffice
User (33 Beiträge)
Bin zwar nicht vom Fach, aber ich glaube, es wird in die ganze Sache viel zu viel hinein interpretiert. Der Schlüsselsatz im Artikel ist doch folgender:

[quote]Ein Fehler in der Elektronik könnte dazu geführt haben, dass das eigentlich vorgesehene Alarmsignal nicht ertönte.[/quote]

Es fehlte also möglicherweise ein Warnsignal. Damit kann man nicht ausschliessen, dass durch eine Vermengung mit Pilotenfehler es denkbar wäre dass da eine mögliche Ursache ist. Auch wenn es (nach dieser Diskussion) eher unwahrscheinlich scheint, müssen die Experten dem trotzdem nachgehen.

Es kann aber auch etwas ganz anderes gewesen sein.
Beitrag vom 04.09.2008 - 18:34 Uhr
Userfoti340
User (1 Beiträge)
Es gab bisher mehrere Fälle, wo die Cockpitcrew - aus mehreren, sehr unterschiedlichen Gründen - vergessen hat die Slats/Flaps zu fahren/setzen. Genauso wie es bereits Fälle gab, wo ein Flugzeug ohne Fahrwerk gelandet ist - weil man vergessen hat es auszufahren!

Es wäre verkehrt darauf zurückzuschließen, daß die Cockpitcrew allein dafür verantwortlich sei. Es handelt sich vielmehr - wie immer bei solchen Unfällen - um eine Fehlerkette, die leider nicht unterbrochen werden konnte. Spekulationen sind hier nicht dienlich. Der Abschlußbericht bleibt abzuwarten und das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Es ist dramatisch was passiert ist, dennoch wird man auch diesen Unfall heranziehen und genauestens analysieren, um Verfahren und Techniken zu entwickeln, damit so ein Unfall sich in der Zukunft nicht noch einmal wiederholt.
Beitrag vom 04.09.2008 - 21:54 Uhr
Userair.liner
Schüler
User (38 Beiträge)
Aber nur weil die Flaps nicht draußen waren driftet das Flugzeug nicht nach rechts, von der Landebahn ab.
Die Pisten in Madrid sind so lang, da kann man auch ohne Flaps starten, sollte man aber natürlich nicht.

Aber das nicht ausfahren der Flaps hat doch nichts damit zu tun, dass das Flugzeug nach rechts von der Landebahn abkommt. Oder täusche ich mich da?
Beitrag vom 04.09.2008 - 22:03 Uhr
Usersnowbird
User (211 Beiträge)
Die Flaps/Slats könnten z.B. auch nur einseitig gefahren sein. Dürfte zwar nicht passieren (eingebaute Sperren sorgen dafür), ist es aber schon mal!

Wie gesagt, es gibt nichts, was es nicht gibt...
Beitrag vom 04.09.2008 - 23:25 Uhr
UserLumi
User (706 Beiträge)
Die Thesen des Artikels sind viel zu wenig mit Fakten belegt, als das man das weiter diskutieren sollte. Im schlimmsten Fall handelt es sich um eine journalistische Rauchbombe.
Man sollte sich nur darüber Sorgen machen, daß auch seriöse Ermittler am Werk sind die hinterher ein seriöses Ergebnis präsentieren.
Beitrag vom 05.09.2008 - 09:12 Uhr
UserHaneda Hero
IT Consultant
User (10 Beiträge)
@Debaser: danke für die Infos. Bestätigt meine Meinung, dass der "Pilotenfehler" eher nicht wahrscheinlich ist. Vor allem nicht, wenn man ersten Berichten glaubt, die davon sprachen, dass der Pilot sich beim Versuch die Maschine hochzuziehen die Unterarme gebrochen hat. Also wer mit übermenschlicher Kraft versucht das Unglück zu vermeiden, dem wird ja nicht solch ein Anfängerfehler unterlaufen sein...
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