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Beitrag 1 - 12 von 12
Beitrag vom 26.10.2015 - 22:57 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Das ist wieder mal so ein toller Vorschlag, der sich sehr nach Wählerstimmenfang anhört. Leider verkennt ein solcher Vorschlag die Realitäten des internationalen Luftverkehrsgeschäfts. Deutschland und der Frankfurter Flughafen sind nicht der Nabel der Welt. Wenn man meint hier weiter einschränken zu können, darf man sich nicht über Negativfolgen wundern. Fakt ist dass der Flughafen ein Großteil des Langstreckengeschäfts in den frühen und späten Tagesrandzeiten abwickeln muss. Das Lärmmodell mag jetzt noch funktionieren, bedeutet bei einer Ausweitung gleichzeitig dass ein Wachstum nicht mehr möglich ist. Flüge lassen sich nicht beliebig zeitlich verschieben. Dies offenbart den mangelnden Sachverstand des genannten Politikers. Wenn bei uns Tag ist heißt das nicht das der Flug am anderen Ende des Globus dann abfliegen kann, nur weil Herr Schäfer-Gumbel es sich so vorstellt. Auch ein Flug der von irgendwo abgeht oder nach irgendwo hinfliegt braucht dann dort den notwendigen Anschluß. Jeder Flug ist irgendwo eingebunden und Interdependent von Abläufen die durch die Zeitzonenproblematik nicht gerade vereinfacht werden, speziell wenn dort dann auch Nachtflugeinschränkungen gelten sollten.
Beitrag vom 27.10.2015 - 03:41 Uhr
Usergolffox
User (132 Beiträge)
Typisch Politiker. Keine Ahnung aber die Klappe weit aufreissen.
Beitrag vom 27.10.2015 - 14:38 Uhr
Usersixpence
*sixpence-pictures // fine art photography // design
User (727 Beiträge)
es ist schlicht zum k....., was diese sog. volksvertreter verbrechen. was versteht dieser herr schaefer-gumbel unter fluglaerm? er hat doch offenbar gar keine ahnung, wovon er spricht. wenn er sich tatsaechlich um die laermfrage kuemmern wollte, sollte er sich mit der bahn auf schienen befassen, die seit mehr als 100 jahren keine entwicklung fertiggebracht hat. vom laerm der strassen ganz zu schweigen. was ist mit dem immensen lkw-verkehr, der unter infernalischem geheul hauptverkehrstrassen, land- und bundesstrassen und autobahnen verseucht. das sind laermquellen!
die luftfahrt hingegen hat in den vergangenen jahrzehnten die verringerung des laermteppichs auf etwa ein fuenftel geschafft.
fuer "politiker" der vierten reihe, die sich wichtig machen wollen, ist das allerdings keinen gedanken wert. sie schlagen einfach unbelastet von wissen in ekelhafter populistischer weise um sich auf stimmenfang fuer den naechsten posten.

saludos a todos
charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography//design//madrid
Beitrag vom 27.10.2015 - 22:01 Uhr
Userrotanesnie
User (43 Beiträge)
... ein kleiner Beitrag eines "Betroffenen" aus den Reihen der Passagiere, die dieses Nachtflugverbot in FRA auch ganz toll finden ...

In den letzten beiden Stunden vor 23h knubbelt es sich auf dem Flughafen, und hat man von FRA aus einen internationalen Flug sowie zuvor einen Zubringerflug nach FRA, so wird man schon in dieser Maschine freundlich darauf hingewiesen, dass man sich wegen des Nachtflugverbots bitte beeilen möge, zum Abfluggate zu gelangen. Ich hatte einmal den Fall, dass wir aus MUC zwar rechtzeitig gelandet waren, aber dann 20 Min. mit laufenden Turbinen herumstanden, bis wir kurz nach 21.30h in "A" endlich andocken konnten. Und um 21.45h begann das Boarden in "C13". Da sah man Passagiere im Laufschritt die ca. 1,5 km durch den Flughafen (durch noch Pass- und Handgepäckkontrolle) rennen (was ich i.Ü. regelmäßig dort sehe, wenn ich mich zu Abendstunden dort aufhalte) ...

Und noch ein Effekt -- als ein Beispiel LH500 nach RIo de Janeiro: Früher in den "guten Zeiten" startete die Maschine gegen 00.30h; das war auch gut für den Arbeitstag davor, man konnte sich danach in Ruhe nach FRA begeben. Und man kam gegen 07h Ortszeit an, was eine einigermaßen vernünftige Zeit war (ein "Abholer" musste dann gegen 08h am Flughafen sein, das passte nach Passkontrolle, Gepäck holen und Zoll). Heute geht es spätestens gegen 22.30h los in FRA -- da ist man um 05.00h Ortszeit in Rio -- für alle Beteiligte eigentlich eine Zumutung, und man überlegt daher, ob es Alternativen zu FRA gibt ...

I.Ü. verstehe ich die Leute nicht -- in jedem Munde ist heute ständig "Urlaub", d.h. fast jeder Smalltalk beginn nach kurzer Begrüßung mit den Worten "wart Ihr denn schon im Urlaub" (meistens betont wie "Uuuuurlaub")? Und in der Regel geht es um Flugreisen, d.h. fast jeder möchte immer einmal wieder fliegen (wie lautete noch der Werbeslogan von seinerzeit LTU in den 70er/80er-Jahren?: "Fliegen ist für alle da!" [damit fing m.E. das Elend des Verkommens des Service in Flugzeugen i.Ü. an ...]). Aber um Himmels willen darf es keine Flughäfen in der Nähe geben (obwohl es ja nicht ungeschickt ist, wenn man es dorthin nicht so weit hat ...) und keine Flugzeuggeräusche am Himmel ... Etwas schizophren ist das nach meiner bescheidenen Ansicht ja schon ... Vielleicht sollte man in diese guten Zeiten, als Fliegen eben nicht für alle da war und es daher auch weniger Flüge gab, zurück gehen; dann wären die Flughafengegner und die Politiker, die von ihnen gewählt werden möchten, sicher glücklich! Ich wäre es i.Ü auch, auf sehr viele Menschen, die sich in Flughäfen/-zeugen herumdrücken, könnte ich in dieser intimen Nähe ebenso gerne verzichten (gut, durch Auswahl gewisser Buchungsklassen gelingt mir schon am Flughafen stets ein gewisser Abstand ...).
Beitrag vom 27.10.2015 - 22:23 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Der Witz ist doch,

das der Flughafen bereits vor den meisten Einwohnern da war, die Leute an den Flughafen hinziehen (ist in MUC nicht anders) weil es da Arbeit und guenstigen Wohnraum gibt.

Alle fliegen sie in den Urlaub, die Flugzeuge sind immer leiser geworden, der Schallschutz immer besser, und trotzdem weitet man die Nachtflugverbote immer weiter aus.

Ich kann das nicht nachvollziehen.
Beitrag vom 27.10.2015 - 23:08 Uhr
Userrotanesnie
User (43 Beiträge)
Der Witz ist doch,

das der Flughafen bereits vor den meisten Einwohnern da war, die Leute an den Flughafen hinziehen (ist in MUC nicht anders) weil es da Arbeit und guenstigen Wohnraum gibt.

Alle fliegen sie in den Urlaub, die Flugzeuge sind immer leiser geworden, der Schallschutz immer besser, und trotzdem weitet man die Nachtflugverbote immer weiter aus.

Ich kann das nicht nachvollziehen.


Oh ja, das kommt ja noch hinzu, das hatte ich vorhin ganz vergessen ... Auch da ist zwar wie immer "Geiz ist geil" im Spiele, aber die damit verbundenen Nachteile möchte man doch lieber nicht auf Dauer in Kauf nehmen, und dann geht man zur Demo ...

Das kennt man ja auch im Zusammenhang mit Straßen (ein Beispiel von vielen: A555 -- die älteste deutsche Autobahn zwischen Kölle und Bonn; früher in den guten Zeiten konnte man in der Wesseling-Kurve sein Fahrwerk testen; wenn sich bei Tempo 220 km/h das kurveninnere Hinterfüßchen zu heben schien, war es angeraten, einen Stoßdämpfer-Test durchführen zu lassen ... :-)) ...). Dann wurden dort "günstige" Grundstücke verkauft, und die Leute kauften & bauten. Als sie einzogen, stellten sie fest, dass die Autobahn doch erstaunlich laut war -- darauf hätte man beim allerbesten Willen in dieser Intensität nicht kommen können ... Sogleich begann großes Geschrei -- und die Politiker/innen, die ja wiedergewählt werden wollten, handelten umgehend ... Heute stehen dort rotumrandete runde Schilder mit 100 km/h bzw. ab 22h sogar 80 km/h wegen Lärmschutzes ...

So ist es in der Tat auch -- um zum Thema zurückzukehren -- mit günstigen Grundstücken in der Nähe von Flughäfen. Was aber zuzugeben ist -- die neue Landebahn Nord in FRA ist ja schon etwas sehr speziell, von Osten kommend streift man fast Dächer, und auch die Büros in "The Squaire" sind sozusagen zum Greifen nahe; fast kann man mitlesen, welche steuerlichen Gestaltungsmodelle für welche Mandant/inn/en die Mitarbeiter/innen der KPMG auf ihren Bildschirmen soeben konstruieren ... :-)) ...
Beitrag vom 28.10.2015 - 09:03 Uhr
UserEricM
User (5505 Beiträge)
die luftfahrt hingegen hat in den vergangenen jahrzehnten die verringerung des laermteppichs auf etwa ein fuenftel geschafft.

Lärmteppich -80%: Das müsste dann ungefähr allen Verbesserung seit den 50er Jahren entsprechen, richtig?
Pro Überflug.
Dabei darf man dann aber nicht vergessen, dass sich der Flugverkehr seit den 50ern mehr als verzehnfacht hat. Frankfurt hatte 1955 ganze 40000 Flugbewegungen ... im Jahr.

Rein linear gerechnet ist es damit heute etwa doppelt so laut wie in den 50ern ...

Man kann sich jetzt zwar einreden, Fluglärm sei kein Problem und Politiker "aus der 4. Reihe" wollten mit Lärmschutz nur Stimmen fangen.

Zu einer Lösung des tatsächlich exiistierenden Konflikts zwischen Flughäfen und Anwohnern, der daraus entsteht, dass es rund um Flughäfen durch die stark ansteigenden Flugbewegungen tatsächlich immer lauter wird, trägt das aber nicht bei...
Beitrag vom 28.10.2015 - 09:12 Uhr
UserEricM
User (5505 Beiträge)
Fiktion:
der Schallschutz [wird] immer besser

Realität Lärmschutzzone Frankfurt, 2015:
Wenn man den kafkaesken Prozess der Beantragung, Prüfung und eventuellen "Gewährung" von Lärmschutz durchlaufen hat, bekommt man i.d.R. gesagt, Lärmschutzfenster braucht man ja keine, da die vorhandenen Fenster auch schon "ausreichend" dämmen.
Jetzt soll man das Fenster bei 30° im Sommer halt einfach zu lassen wenn man schlafen möchte.
Und wenn man _richtig_ Glück hat, bekommt man zusätzlich ein Loch in die Schlafzimmerwand gestemmt, in das ein sirrender Lüfter mit Aufputzverkabelung gesteckt wird.

Ja, der Schallschutz wird immer besser ...

Dieser Beitrag wurde am 28.10.2015 10:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.10.2015 - 17:35 Uhr
Userfbwlaie
User (4893 Beiträge)
Realität beim FFM ist aber: Er ist schon seit über 40 Jahren ein Ärgernis und Lärmfaktor!
Und was ist passiert seitens der Politik und der Bewohner? Nichts...die Flugschneisen werden immer noch neu besiedelt.
Wer in die Flugschneisen zieht, lebt bewußt ungesund und weiß, daß er auch abends noch mit Lärm rechnen muß.
Ich hab von 1974 bis ca. 1980 in Sachsenhausen ca. 200m vom Main gewohnt. Die Super Galaxies waren schon lauter als der Fernseher...Südlich vom damaligen Henninger Turm
soll es noch lauter gewesen sein.
Die Anwohner zur Nordbahn hat es natürlich bös erwischt. Falls noch mal Gas nachgeschoben werden muß oder mit vollem Umkehrschub gerollt wird, wird es arg laut.
Man kann in die "billigeren" Wohnungen ziehen, muß dann aber auch den Lärm leben.
Alles hat seinen Preis!
Beitrag vom 28.10.2015 - 18:02 Uhr
UserEricM
User (5505 Beiträge)
Man kann in die "billigeren" Wohnungen ziehen, muß dann aber auch den Lärm leben.

Oder man baut/kauft/wohnt in den teuerern Gebieten "neben" den An- Abflugflugschneisen und muss dann miterleben wie eben diese über einen drüber verschoben werden.

Die Anflüge auf die Nordwestbahn sind da nicht die einzigen, die große, dicht bewohnte Gebiete völlig neu verlärmt haben. Auch die Südumfliegung belastet Bereiche, die bisher weit querab vom Flughafen entfernt und damit recht leise waren.

Nicht jeder Anwohner zieht absichtlich in den Lärm und beschwert sich erst dann darüber, auch wenn das oft so kolportiert wird...
Beitrag vom 29.10.2015 - 02:50 Uhr
UserAILERON
User (1402 Beiträge)
Aber immer schön den eigenen Rasenmäher Samstags Nachmittags lauthals durch die Gegend schieben ist völlig legitim?

Dieses Gejammer von angeblichen Fluglärm rund um EDDF oder den anderen "großen" Flughäfen ...

Persönlich lebe ich in direkter Einflugschneise zu EDHI und EDHH in Richtung 23. Natürlich kann man die Flugbewegung zu EDDF nicht vergleichen.

Aber gibt es noch wirklich noch "laute" Flugzeuge?
Eher selten. Es sei denn eine betagte AN-124 macht den Luftraum unsicher. Alle anderen bemerkt man kaum.
Beitrag vom 29.10.2015 - 08:56 Uhr
UserEricM
User (5505 Beiträge)
Aber immer schön den eigenen Rasenmäher Samstags Nachmittags lauthals durch die Gegend schieben ist völlig legitim?

Ich glaube kaum dass sie einen Nachbarn haben, der 7 Tage die Woche 18 Stunden täglich Rasen mäht, oder?

Alle anderen bemerkt man kaum.

Kommt drauf an wo man wohnt. Das ist jetzt nicht mehr so laut dass einem wie früher die Plomben wackeln, aber dafür ist die Anzahl der Flüge halt massiv gestiegen.

In EDDF, 14-16 km vor der Piste, also in Höhe Mainz bzw Offenbach reicht es immer noch für 70-80 dB(A) alle 90 Sekunden.
Und 70-80 dB(A) Peak 18 Stunden täglich alle 90 Sekunden "bemerkt" man durchaus.
Stellen Sie sich Ihren Nachbarn vor, der ab 05:00 Morgens alle 90 Sekunden seinen Rasenmäher 20 Sekunden auf Vollgas dreht und ihn dann wieder ausmacht. Den ganzen Tag bis abends um 11...
Jeden Tag...
Auch Sonntags...

Und dann meint Ihr Nachbar noch, gemittelt über den ganzen Tag sei sein Rasenmäher doch gar nicht sooo laut, weil ja immer wieder leise Pausen zwischen dem Lärm sind ...

Dieser Beitrag wurde am 29.10.2015 09:05 Uhr bearbeitet.