Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Start-up zahlt bei Flugverspätung i...

Beitrag 1 - 9 von 9
Beitrag vom 17.02.2016 - 09:25 Uhr
UserprofessorXray
User (38 Beiträge)
Generell finde ich es persönlich sehr verwerflich, für eine nicht zu 100%, jedoch erbrachte Leistung, unverschämt mehr Geld zurückzubekommen, als man ursprünglich dafür bezahlt hat.

Klar, die Rechtssprache will es so - und man hält natürlich gleich beide Hände auf, wenn es (unberechtigterweise) Geld gibt.

Dass jetzt ein Start-Up daraus noch Kapital schlagen möchte, haut dem Fass den Boden aus.

Ähnliches gilt für den Wortlaut des Satzes "[...] Nach Meinung von WirkaufendeinenFlug.de verschenken Flugpassagiere in Deutschland jährlich 750 Millionen Euro. [...]": wer "verschenkt" hier denn irgendetwas?

Ich habe für eine Leistung bezahlt, habe diese erhalten (wenn auch verspätet) und sollte doch glücklich sein, dass die Zahnräder der Fluggesellschaften im Hintergrund besser ineinandergreifen, als in anderen Branchen (z.B. dann, wenn AB für eine streikende LH fliegt, oder für 4U Flüge ab TXL durchführt) und mich diese Unternehmen sicher und mit gut bezahltem Personal ans Ziel bringen.

Aber nein! Man hat den Hals nicht voll genug und fordert nochmal Geld, welches man gar nicht ausgegeben hat - gemäß dem Motto: "Lass' uns für 199 Euro mit EW fliegen. Da bekommen wir dann 600 Euro Entschädigung, wenn Sie wieder verspätet sind!"



Liebe Verantwortliche von WirkaufendeinenFlug.de,

bitte erziehen Sie bitte Ihre Kinder nicht so. Wenn diese von Oma Ihr Weihnachtsgeschenk (gleich "Leistung", z.B. bezahlt durch "gutes Benehmen") erst am 25. Dezember erhalten solltem, könnten Sie noch 600 Euro Kompensation in Form von Taschengeld einfordern.

Wollen Sie das? ;-)

Beitrag vom 17.02.2016 - 10:11 Uhr
UserVJ 101
User (1572 Beiträge)
Ich kann mich nur anschließen, ein Geschäftsmodell ohne jegliche Wertschöpfung, das nur darauf abzielt aus Fehlern anderer Profit zu schlagen, ist abartig.
Beitrag vom 17.02.2016 - 11:06 Uhr
User767MD
User (9 Beiträge)
Ich kenne mich bzgl. der Rechtslage nicht aus, aber ich halte es für fragwürdig, dass eine völlig unbeteiligte Partei eine Komepensationszahlung geltend machen darf. Ich bin gespannt auf die entsprechenden Urteile, da die Airlines dies hoffentlich nicht auf sich sitzen lassen.
Beitrag vom 17.02.2016 - 11:40 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Was ist den hier los? Menschen vom Mars?

Kennen sie den Beruf eines Anwalts?


Ich denke das abtreten von Forderungen ist eines der normalsten und einfachsten Vorgaenge der Welt
Beitrag vom 17.02.2016 - 13:33 Uhr
UserFritzM
User (128 Beiträge)
Nüchtern betrachtet betreibt diese Firma einfach eine Art von Arbitrage und
Beitrag vom 17.02.2016 - 13:42 Uhr
UserFritzM
User (128 Beiträge)
Nüchtern betrachtet betreibt diese Firma einfach eine Art von Arbitrage und macht den Markt dadurch ausgewogener. Natürlich kann man verstehen, dass Billigfluglinien nicht gerne Entschädigungen für Verspätungen zahlen. Aber wenn z.B. easyJet mich über 2 Stunden zu spät and Ziel bringt und der Bahnhof am Flughafen schon geschlossen ist, dann habe ich große Auslagen für ein Taxi oder ein Hotelzimmer, unabhängig vom Ticketpreis. Dass easyJet dann alles versucht, um mich abzuwimmeln, obwohl mir eine Entschädigung rechtlich zusteht (ich spreche da aus Erfahrung, es hieß z.B. "Sie hätten doch bestimmt von Bekannten oder Verwandten abgeholt werden können"), dann ist das eine absolute Frechheit. Wenn diese Startup da für etwas mehr Gerechtigkeit sorgt, finde ich das absolut in Ordnung (auch wenn die Airlines in der Folge ihre Ticketpreise etwas erhöhen müssen, weil mehr Leute auf ihre Entschädigung bestehen). Wenn Leute nur wegen der Entschädigung EuroWings fliegen, dann sollte EW vielleicht mal das Geschäftsmodell überdenken...
Beitrag vom 17.02.2016 - 16:36 Uhr
UserCinrella
User (181 Beiträge)
Das Abtreten von Forderungen ist nun wirklich täglich Brot und beruht auf deutschem Gesetzt. Da finde ich es mindestens genauso verwerflich, dass die Airlines so darum bemüht sind sich nicht an das geltende Recht zu halten und man ein ewigen Aufwand hat sein Recht zu bekommen!
Am Ende bezahlt man für die Dienstleistung, die erbracht wird die Forderung einzutreiben, also praktisch eine Art Inkasso.
Wenn Ihnen Geschäfte ohne Wertschöpfung nicht gefallen, dann wird Ihnen unser halbes Wirtschaftssystem nicht gefallen...
Und berechtigt ist die Entschädigung aufjedenfall, da schließlich die "Ware"(Der Flug) nicht so erbracht wurde wie man eigentlich gekauft hatte. Das gibt es bei jedem anderen Produkt auch. Schließlich entstehen einfach dadurch oft zusätzliche Kosten.

Natürlich ist es fraglich, dass ein fester Geldsatz vorgeschrieben ist. Klüger wäre es wohl, wenn ein Prozentsatz des Flugpreises als Entschädigung gezahlt werden müsste.

Insgesamt ist das Ganze konform, auch wenn es den Airlines nicht schmecken wird.
Beitrag vom 17.02.2016 - 17:03 Uhr
Usera77889900
User (41 Beiträge)
Generell finde ich es persönlich sehr verwerflich, für eine nicht zu 100%, jedoch erbrachte Leistung, unverschämt mehr Geld zurückzubekommen, als man ursprünglich dafür bezahlt hat.

Abgesehen davon, dass im Artikel nirgends steht, dass die Firma ein vielfaches vom Ticketpreis einfordert, geht es hier nicht um Rückerstattung, sondern um Schadensregulierung. Und dieser kann sehr wohl höher, als der Ticketpreis sein.

Wenn ich eine Dienstleistung einkaufe, dann verlasse ich mich darauf, dass diese erbracht wird, genau wie es in den AGBs und dem BGB steht. Ich erbringe meinen Anteil, indem ich dafür den Preis bezahle, auf den wir uns geeinigt haben, ob er kostendeckend oder nicht ist, ist doch egal. Und wenn ich meinen Part nicht erfülle und den Preis nicht bezahle, bekomme Ärger ich mit dem Anwalt der Airline. Und genauso ist es, wenn die Airline ihren Part nicht erfüllt, dann muss sie Verantwortung für Schäden übernehmen. Und wenn durch ihr Verschulden mir Kosten enstanden sind, dann ist es sehr wohl, dass ich Geld verschenke, indem ich etw. Hotel, Taxi usw. bezahle. Die indirekten Schäden sind ja noch nicht einmal abgedeckt (Geschäftsabschluss geplatzt, weil Konkurrenz schneller war, Job nicht bekommen usw.)

Klar, die Rechtssprache will es so - und man hält natürlich gleich beide Hände auf, wenn es (unberechtigterweise) Geld gibt.

Unberechtigterweise? Wie bitte? Haben wir uns nicht darauf geeinigt, dass unsere Gesetze und die Justiz bestimmen, was berechtigt ist und was nicht?


Ähnliches gilt für den Wortlaut des Satzes "[...] Nach Meinung von WirkaufendeinenFlug.de verschenken Flugpassagiere in Deutschland jährlich 750 Millionen Euro. [...]": wer "verschenkt" hier denn irgendetwas?

Der Passagier, der zu klein und unbewandert im Recht ist und sich eine monatelange und aufwändige Auseinandersetzung scheut und nun einen kompetenten Partner an die Seite bekommt. Er bekommt das Geld nämlich seltenst geschenkt, sondern muss dafür hart arbeiten.


Ich habe für eine Leistung bezahlt, habe diese erhalten (wenn auch verspätet) und sollte doch glücklich sein, dass die Zahnräder der Fluggesellschaften im Hintergrund besser ineinandergreifen, als in anderen Branchen (z.B. dann, wenn AB für eine streikende LH fliegt, oder für 4U Flüge ab TXL durchführt) und mich diese Unternehmen sicher und mit gut bezahltem Personal ans Ziel bringen.

Aber nein! Man hat den Hals nicht voll genug und fordert nochmal Geld, welches man gar nicht ausgegeben hat - gemäß dem Motto: "Lass' uns für 199 Euro mit EW fliegen. Da bekommen wir dann 600 Euro Entschädigung, wenn Sie wieder verspätet sind!"

Es nicht das Problem des Kunden, wenn die Airline inkompetent ist und sich nicht an ihre eigenen Vertäge hält. M.Mn. hätte sie mind. drei Wege, um darauf zu reagieren.
1. Eine Versicherung abschließen, die diese Schäden reguliert.
2. Rückstellungen bilden, die diese Schäden regulieren.
3. Mein Favorit ;) Dafür sorgen, dass die Gründe für Entschädigungszahlungen entfallen.
Beitrag vom 17.02.2016 - 17:16 Uhr
UserLP
User (397 Beiträge)
Der Airliner verkauft nun mal eine bestimmte Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bestimmten Konditionen! Er nimmt dafür einen von ihm festgelegten Preis und hat dann schon die Pflicht, seinen Teil zu erfüllen. Er kennt genau die Konsequenzen, welche sich aus der Rechtslage ergeben und kann sich ja gern (wie schon erwähnt) absichern. Oder eben pünktlich sein. Wenn sich jemand hier "bereichert", dann das Start Up. Allerdings schießen sie dem verspäteten Fluggast Geld vor und übernehmen den ganzen juristischen Kram. Wieso man das so kritisiert, wie weiter oben, ist mir unverständlich!