Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Zwischenfall bei Starts am Flughafen...

Beitrag 1 - 8 von 8
Beitrag vom 16.03.2011 - 19:12 Uhr
UserSchoendorfer
User (7 Beiträge)
Na ganz einfach: die haben gepennt !!!
Beitrag vom 17.03.2011 - 09:55 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Na dann ist ja alles klar... *kopfschüttel*

Beitrag vom 17.03.2011 - 16:16 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
Weiß das einer? Haben die beiden Runways verschiedene Frequenzen/verschiedene Controller?
Beitrag vom 17.03.2011 - 21:18 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Starts und Landungen laufen alle auf der Towerfrequenz 118,1. Die einzig wirklich interagierende Stelle ist Ground (121,9), die vornehmlich Freigaben zum Passieren der RWY 28 gibt (taxi-in/-out).
Beitrag vom 17.03.2011 - 21:27 Uhr
Usernessie
User (674 Beiträge)
Na dann hätten die Piloten ja mithören können, dass die beiden Clearences parallel erteilt wurden. Ein Fluglotse (ggf. noch mit Übergabelotsen) und vier Piloten die gleichzeitig pennen... Ein bisschen viel.
Beitrag vom 18.03.2011 - 11:31 Uhr
UserManniger
User (2 Beiträge)
Selbstverständlich hätten die vier Piloten das mitbekommen müssen. Allerdings ist die Towerfrequenz mit gleichzeitigem Anflug auf RWY 14 und Abflug auf RWY 28 und 16 und u.U. sogar VFR Verkehr gerade zu Peak Zeiten nonstop belastet, dass es sehr anspruchsvoll und ermüdend ist, dem Funkverkehr zu folgen, sein eigenes Callsign heraus zu hören und dann noch zu verfolgen, was die Kollegen machen. Hinzu kommt, dass man aufliniert auf RWY 28 und 16 nur bis zum Pistenkreuz sieht, aber nicht, was sich am Holding Point der kreuzenden Piste abspielt.
Häufig kommt es außerdem vor, dass einem Flugzeug die Takeoff Clearance gegeben wird, wenn das startende Flugzeug auf der kreuzenden Piste gerade abhebt und noch nicht einmal das Pistenkreuz überquert hat, geschweige denn von der Crew gesehen wird.

@Nessie: Als Pilot "pennt" man in dieser kritischsten Phase eines Fluges keineswegs. Vor der Takeoff Clearance ist man darauf konzentriert, in einer "Minute of silent review" nochmals alle Eventualitäten durchzudenken - was sind meine Aufgaben beim Startabbruch, wie reagiere ich beim Triebwerksausfall bei V1.
Wenn dann die Startfreigabe erfolgt, konzentriert sich Pilot Flying vollkommen auf die Steuerung des Flugzeuges und Pilot non Flying auf die Überwachung der Instrumente und des Pilot Flying. Funkverkehr, gerade auf einer ausgelasteten Frequenz, MUSS sogar ausgeblendet werden, um sich komplett auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
Beitrag vom 18.03.2011 - 12:21 Uhr
UserManniger
User (2 Beiträge)
Wie der schweizer Boulevardpresse zu entnehmen ist haben übrigens schlussendlich die Piloten des Flugzeuges auf RWY 28 selbstständig das Flugzeug auf RWY 16 bemerkt und den Startabbruch eingeleitet, bevor die ATC ihn befohlen hat.
Beitrag vom 18.03.2011 - 14:31 Uhr
UserReynolds
Rudergänger
Moderator
Hätte - könnte - sollte.

nessie, tagtäglich könnten viele Dinge besser laufen, vorallem je weiter man von den Abläufen entfernt ist. Weder Du noch sonstwer, der nicht auf dem Tower war, noch in den Cockpits gesessen hat, kann genau sagen, wie es zu dieser Verkettung gekommen ist. Es ist leicht im Nachhinein das ganze als schlichte "Schlamperei/Unaufmerksamkeit" zu brandmarken, aber gerade in der Luftfahrt hat man den heutigen Sicherheitsstandard dadurch erreicht, dass man sich mit solchen Platitüden nicht zufrieden gibt. Es gibt fast immer wesentlich subtilere Gründe, und genau dort steckt der Knackpunkt für übergeordnete Problematiken.

Dieser Beitrag wurde am 18.03.2011 14:32 Uhr bearbeitet.