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Beitrag vom 30.11.2014 - 22:50 Uhr
UserSoarHigh
User (137 Beiträge)

Das mit der Altersvorsorge ist jetzt einfach drin und ehrlich gesagt ist das nicht unerheblich die Schuld von Cocpit selbst, dass das aufgebauscht wird, die Kampagne hieß nun mal "Eure Gier frisst unsere Renten", dass diese Kampagne in der breiten Bevölkerung nicht auf großes Verständnis trifft, hätte klar sein müssen. Man kann Menschen denen gesagt wird, dass sie erst mit 65 in Rente gehen dürfen, zu Sätzen die zum Teil erbärmlich sind nicht weiß machen, dass ein Pilot, selbst wenn er noch Fulgfähig ist wenn er möchte mit 55 in vorruhestand gehen darf und dabei noch mehr als doppelt soviel Geld bekommt als der Durchschnittsdeutsche mit Vollzeitarbeit verdient (liegt momentan bei ca. 32.000€ glaub ich). Das funktioniert nicht. Das ist ne in die Hose gegangene PR-Geschichte und LH wäre blöd wenn sie jetzt nicht drauf rumreiten würden.

Zu der anderen Sache: Verschiedene Verträge im Konzern. Es hat schon einen Grund, warum Angestellte für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter, Ruhestandssregelungen usw. streiken dürfen, aber nicht um den Vorständen ihren Willen aufzuzwingen. Das Cocpit das versucht ist den meisten die sich mit der Thematik beschäftigen klar. Es sollte aber auch allen klar sein, dass der LH-Vorstand da nicht einknicken kann, denn irgendwie kommt sowas immer raus und dann denken sich mehr Gewerkschafen: "Warum nicht? Wenn wir es nicht offiziell machen können, dann stereike ich einfach wegen was anderem bis ich meinen Willen bekomme". Und eine rein von den Angestellten dominierte Welt (idealer Marxismus) wird genausowenig funktionieren wie eine rein von Arbeitgebern (absoluter Kapitalismus) dominierte Welt.

Diskussionen auf gutem Niveau sind produktiv, ich begrüße das sehr. Aber erkläre mir doch bitte, wie Du zu diesen Ansichten kommst?
Die Faktenlage sagt, nach meinem Wissen, ja etwas anderes. Die VC will der LH nichts aufzwingen, sondern umgekehrt. Die LH hat die Verträge gekündigt und sagt: unterschreibt für weniger, egal was Ihr für euren Vorruhestand schon gezahlt habt (die LH behält es trotzdem), und was Anderes gibt es nicht. Kompromissbereitschaft hat die VC schon bewiesen, aber die LH ist auf nichts eingegangen (steht z.B. in der Pressemitteilung.)
Und dass bei der LH seit SCORE alle Berufsgruppen gestreikt haben (die Piloten nun zu guter Letzt), und das Streikbudget auch schon vorab auf 200mio festgesetzt wurde, ist auch eine erschreckende Tatsache.
Diese Praxis der Arbeitgeber, Angestellte quasi zu Kündigen und billiger wieder einzustellen, ist leider ein perverser Trend. Nur der fehlende Aufschrei in der Bevölkerung ist noch schlimmer. Sicher, wirtschaftliche Entwicklungen etc erfordern Flexibilität, aber so ganz und gar kompromissresistent zu sein, ist aktive Arbeit gegen die Angestellten. Lieber miteinander, als nur dagegen.



Das Ganze liesse sich doch ganz einfach lösen...

Veröffentlicht genau, was gefordert wird, bzw. was geboten wird - und zwar beide Seiten. Dann hat das "gemeine" Volk die
notwendigen Grundlagen zu entscheiden, für wen sie letztendlich ist. Solange keine Seiten dazu bereit ist, darf man
sich nicht wundern, dass die Stimmung so ist, wie sie derzeit ist. B757767 hat ja mal so einiges aus dem
"Nähkäst'chen" geplaudert.....

Sicherlich, keiner möchte einen Kommunismus hier haben, aber überziehen sollte man auch nicht.

Auch wenn ich nicht die gleiche politische Meinung habe - aber Herr Pispers hat Recht: Worauf kann ich eher verzichten,
Krankenschwester oder Aktien-Analyst? Diese Fragestellung kann ich auch für LH-Piloten stellen. Es gibt viele
Airlines aber wenige Krankenhäuser ;-) Und genau hier kommt die gemeine Volksseele zum Kochen. und je mehr
sich die Piloten von dieser entfernen, desto schädlicher letztendlich nicht nur für die Piloten oder dem Management,
sondern für die ganze Lufthansa - der berühmte Ast, an dem beide Seiten sägen. Wenn nämlich die kolportierten 200 Mio
verbraten sind, dann wird es richtig ärgerlich. Und wenn die fliegende Zunft alle ihre Forderungen ohne Kompromisse
durchsetzen wird, dann kommen danach (sobald möglich) die Flugbegleiter, Techniker, Bodenpersonal, etc... und womit?
Mit Recht! Kein Pilot wird einen Nebenjob benötigen, um zu überleben. So manche Flugbegleiterin schon. Und bevor das
Theater nun losgeht von wegen Ausbildung.... Pilot ist ein Ausbildungsberuf - nicht mal ein Studium. 18-24 Monate und fertig.
So mancher Ingenieur hat da deutlich länger studiert und kann von einem solchen Gehalt nur träumen.



Dieser Beitrag wurde am 30.11.2014 22:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.11.2014 - 23:51 Uhr
UserViri
User (1395 Beiträge)
"Und wenn die fliegende Zunft alle ihre Forderungen ohne Kompromisse
durchsetzen wird, dann kommen danach (sobald möglich) die Flugbegleiter, Techniker, Bodenpersonal, etc... und womit?"

Die Piloten sind in derselben Zwickmühle: geben sie jetzt einmal nach, werden sie es wieder tun. Und wieder, und wieder und wieder. "Ihr habt doch schonmal nachgegeben, warum jetzt auf einmal nicht?"

Beitrag vom 01.12.2014 - 16:40 Uhr
Usermpilot
User (382 Beiträge)
Der LH Vorstand scheint doch jeglichen Realitätssinn verloren zu haben. Es sind doch nicht nur die bislang 170 Mio Streikfolgekosten sondern es dürften doch wohl mitlerweile zig tausende Paxe der LH den Rücken kehren und der weltweite Ruf der Zuverlässigkeit ist völlig im Eimer. Es muß doch Kompromisse geben sich mit dem Heer von Piloten außerhalb des Schlachtfeldes "Streik" zu einigen. Ein Vorstand der sich auf Dauer mit dem wichtigsten Teil der Belgschaft verkracht, vetritt weder die Interessen der Aktionäre noch die der Kunden. Dass es "oben" nicht mehr ganz stimmt entnimmt man z.B. auch dem try and error pricing für die neue Premium Economy: upgrade by bidding. Die Emirate danken für den Zustrom weiterer Paxe, der Kranich wird am Boden zerlegt.
Beitrag vom 01.12.2014 - 20:04 Uhr
Usermucin
User (99 Beiträge)
Scherzbold!!!!! Ich meine natürlich, bis Chicago fliege ich mit LH, wenn sie denn fliegt.
Tja, dann musst das auch so schreiben!!!
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