Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Condor klagt gegen EU-Beihilfeauflag...

Beitrag 31 - 37 von 37
1 | 2 | 3 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 14.02.2021 - 14:39 Uhr
UserA345
User (759 Beiträge)

Und wäre diese Krise nicht eigentlich die Chance gewesen, die LH strukturell fit zu machen, aus der Erpressung durch einzelne Spartengewerkschaften zu führen um im Wettbewerb gegen die LCC eine Chance zu haben?

Genau meine Meinung! Im Extremfall sogar in Insolvenz in Eigenverwaltung. Alte, teure und ineffiziente Strukturen aufbrechen, auf den Prüfstand stellen und in Ausblick auf die Zukunft neu ausrichten. Wenn LH in Zukunft wirklich wettbewerbsfähig sein will, müssen die Kosten runter. Die Angestellten werden dann immer noch gut und fair verdienen. Die Zeiten, wo ein CPT mit € 300.000 und ein PU mit € 80.000 p.a. nach Hause gegangen ist, sind dann vorbei, das muss jedem klar sein. Aber die "gute alte Zeit" ist nunmal auch vorbei, das muss akzeptiert werden. Alternativ kann man auch einfach so weitermachen. Ich bin gespannt, wo LH dann in 5 Jahren steht.
Beitrag vom 14.02.2021 - 15:07 Uhr
UserGroße Krügerkl..
User (1383 Beiträge)

Er hat damit angefangen, dass LH kackdreist hingeht und den Flugplan der Condor 1:1 spiegelt ....

Aber mit 4 Flugzeugen einen Flugplan für 15 Flugzeuge 1:1 zu spiegeln ist ja auch eine tolle Leistung, die selbst Sie anerkennen müssten.

Heißt LH schädigt mit dem gekündigten Zubringervertrag vorsätzlich den Steuerzahler, weil freiwillig auf Geld verzichtet wird, da jetzt nur Zubringer für 4 Flugzeuge nach FRA geflogen werden?

Wieso?

Die LH ändert doch nur den Status quo. Ich verstehe nicht warum die LH verpflichtet sein soll, Condor PAX zu günstigen Konditionen nach FRA zu shutteln, sie durchzuchecken und noch in der Verantwortung zu stehen für delay etc.
Da soll doch die Condor bitte ihr eigenes Feeder Netz aufbauen oder die LH voll bezahlen, bzw. die Kunden sollen schauen wie sie nach FRA kommen.
Beitrag vom 15.02.2021 - 10:17 Uhr
UserBoeing757767
User (847 Beiträge)

Genau meine Meinung! Im Extremfall sogar in Insolvenz in Eigenverwaltung. Alte, teure und ineffiziente Strukturen aufbrechen, auf den Prüfstand stellen und in Ausblick auf die Zukunft neu ausrichten. Wenn LH in Zukunft wirklich wettbewerbsfähig sein will, müssen die Kosten runter. Die Angestellten werden dann immer noch gut und fair verdienen. Die Zeiten, wo ein CPT mit € 300.000 und ein PU mit € 80.000 p.a. nach Hause gegangen ist, sind dann vorbei, das muss jedem klar sein. Aber die "gute alte Zeit" ist nunmal auch vorbei, das muss akzeptiert werden. Alternativ kann man auch einfach so weitermachen. Ich bin gespannt, wo LH dann in 5 Jahren steht.


>>

ich finde es schon ziemlich dreist, wie manche, die wohl ausser mal als Passagier bei LH zu buchen, wenn es gerade in den Kram und Lage passt, permanent die Drangsalierung des Personals zu fordern. Es gibt Pensionsansprüche, die sind gewachsen. Jetzt einfach mal in die LH Insolvenz fordern, um sich dieser Verpflichtung zu entledigen ist mehr als sozial fragwürdig. Da musste ja schon der Oberhäuptling mit der gleichen genialen Idee zurückrudern.

Ich hoffe wirklich Sie sind kein Geschäftsführer, den Durchsatz Ihrer MA könnte nur eine Zeitarbeitsfirma beliefern. Kommen, und besser gestern wieder gehen.

Ihr Beispiel könnten dann ja alle Firmen mit Betirbesrente machen. Und ganz schnell wäre der PSV ( Pensionssicherungsfonds ) pleite. Ist IHNEN aber ja auch ganz egal. Hauptsache billiger.

Ggf sind Sie ja angestellt, hoffentlich kommt IHR Chef auch mal auf die Idee und SIE sind Ihre Ansprüche los. Am Besten noch, wenn Sie kurz vor der Rente sind, denn dann kneift es Sie am meisten. Fände ich zum Beispiel toll. Oder sind Sie eher prekär angestellt, und es spricht der Neid ?
"Was ich nicht hab, sollen andere auch nicht haben, weil dann gehts mir ja besser". Jaja die guten deutschen Eigenschaften-

Ausserdem, dass die guten alten Zeiten vorbei sein, spiegelt sich schon seit Jahren am Lohnniveau der Neueinstellungen wieder im Vergleich zu den alten Zeiten. Wer hat denn noch die phrasenhaften 300 Mille im Jahr. ??? Ist ja nicht so, als würde man die Verträge mit ein bisschen Mühe nicht einsehen können. Die letzten 200 Dinosaurier kurz vor der Rente, die werden nun die LH in den Abgrund ziehen ? Ach bitte. 100.000 MA total, was macht das aus ?

Und wenn die guten alten Zeiten vorbei sind, dann gewöhnen Sie sich besser mal daran, dass es ökologisch und wirtschäftlich nicht mehr zeitgemäss ist, für 9,99 Euro nach Malle zu fliegen.
Ich unterstütze absolut den Mindestlohn, der meiner Meinung nach deutlich höher sein müsste in allen Branchen. Die Mentalität der Leute permanent alles billiger haben zu wollen, aber mehr zu shoppen und reisen geht halt so nicht. Es geht nur, wenn im Kreislauf mehr für die Angestellten abfällt. Passt Ihnen nicht, ist aber so. Mehr Rendite geht nur über höheren Preis. Ist so, Deutschland ist durchoptimiert. Wie wäre es mal mit Steuern runter ? Den grössten Gewinner an aller Wertschöpfung geht keiner an. Sehen Sie sich mal international die Benachteiligung in D an.

Der Ticketpreis muss sich sonst drastisch verteuern statt verbilligen, das wollen Sie aber ja auch nicht. Soll doch zwecks Gewinnmaximierung der LH das Personal ( also ein Teil der Flugkosten, die nur gering die Gesamtkosten ausmachen ) dafür zahlen, damit Sie billigst weg kommen und die LH ne schöne Rendite macht. Wissen Sie wie viele Leute arbeiten, damit Sie mit nur 1 Flug von A nach B kommen. Extern und Intern. Und hier wird immer über das Gehalt der MA der LH gegängelt. Lachhaft. Zulieferer, Abfertiger, DFS, Techniker, Flugpersonal, Verwaltungen in zig Firmen, die alle einen Teil zum Flug beitragen, Steuern Gebühren Versicherungen Sprit... Wenn alles Bordpersonal für LAU fliegen würde, das würden Sie am Preis wohl eher nicht merken.

Nene, zahlen Sie zunächst mal einen angemessenene Preis für Ihren Flug, dann regeln sich viele Dinge auf einmal von selbst.


Und wo die Lh in 5 Jahren steht: kann ich Ihnen nach 20 Jahren bei dem Laden sagen:

wann immer es die Möglichkeit gab, vor Verhandlungen und Abschlüssen gegen die Belegschaft zu schiessen wurde von Oben geheult man stünde mit dem Rücken zur Wand. Kein Jahr später kam 1 Rekordgewinn nach dem anderen.

Nun wieder das Gejammer in einer zugegebenen harten Lage. Aber wenn es wirklich so schlecht stünde, wieso kann man sich dann am Markt jetzt schon ohne merkliche Belebung des Flugverkehrs günstig Geld besorgen und sich damit dummerweise auch noch brüsten, dass man weder die ganzen Hilfen benötige, und man sowieso garnicht finanziell so schlecht da stünde.

Klar um dann nöchste Woche wieder zu heulen das Personal sei zu teuer. Sorry. Ist der absoute B...ht. In 5 Jahren hat die Belegschaft hoffentlich genug Widerstand aufgebracht, denn schon 2022 oder 2023 glänzt er wieder der "Macker" des Jahres und die Belegschaft will einen Teil des Kuchens. Zu Recht

Das ganze hat aber nun nichts mit dem Condor Thread zu tun.

Lassen Sie die Gerichte entscheiden. Jeder hat das Recht zu klagen. Und ja, wenn jemand so gross am Markt vorhanden ist ( schauen Sie mal was die Lh Group mittlerweile abdeckt ) dann muss eben der Markt auch ein wenig reguliert werden.

Entweder stellt LH die Zubringer für einen angemessenen Preis, der gern von einer Clearingstelle festgelegt werden kann ( ja inkl Haftung ! weil wer wollte denn den Entschädigungsmist, der jeder Airline zu schaffen macht ? SIE als Kunden. Wo gibts sowas, dass ein Kunde am Ende ggf mit einer pauschalen Entschädigung mehr rausbekommt als er für den Einkauf bezahlt hat ??? Hotels Getränke, 600 Eier, das gibts nur in EU. Woanders sind die Preise günstiger, weil die Airlines diesen massiven Kostenfaktor nicht haben, wollen die Kunden auch nicht sehen ) oder LH macht Slots frei. Denn selbst wenn Condor eine Zubringerflotte aufbauen würde, sind diese lukrativen Slots besetzt... Von wem ?? hmmm. Dann müssten diese Slotverteilungskarten ja auch mal neu gemischt werden, denn wie sagten Sie : die guten alten Zeiten sind vorbei und das Gewohnsheitsrecht kann dann auch hier nicht mehr greifen .... So wie bei den Pensionsansprüchen und Gehältern.

Soll LH doch den Slot HAM FRA um 7 oder 8 Uhr abgeben müssen, dann kann ein LCC oder Condor auch einen vernünftigen Zubringer darstellen. Ergo: Slots abgeben oder Zubringer darstellen. Aber nicht jammern

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2021 10:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.02.2021 - 11:21 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Ja, so gesehen haben Sie recht. Allerings hat die Regierung auch den Auftrag das Land am Laufen zu halten und dazu gehört nun mal eine funktionieredne Wirtschaft und Infrastruktur. Schwarz/weiß funktioniert da nicht.

Also steht und fällt die Wirtschaft und die Infrastruktur mit dem Bestehen der Lufthansa? Wie viele Milliarden kriegen eigentlich die mittelständischen Betriebe, die eigentlich das Rückgrat der Wirtschaft sind? Merken Sie, was das für ein Problem ist?

Da es die Insolvenzgedanken ja schon durchformuliert gab, die LH wäre wohl nicht weg, sie wäre nur anders. Bei der Condor wäre ich mir nicht so sicher.

Darüber kann man nur spekulieren.

Auch hier haben Sie recht, aus ertragsoptimierter Investoren Sicht. Es gaht aber nicht darum Geld zu verdienen, sondern ein Land am Laufen zu halten. Das funktioniert ja und der Zweck wurde, zumindest bei LH, erfüllt. Man hält den Laden in der Luft, wirtschaftet weiter und schafft es Kapital am freien Markt zu generieren. Genau das war die Absicht der Hilfen. Das hat ein Unternehmen, in diesem Fall LH, ganz alleine geschafft, ohne Regeln und Schutz.

Was hat sich denn am Markt geändert, dass LH jetzt auf einmal Anleihen platzieren kann und vorher nicht? Waren die Staatshilfen tatsächlich notwendig? Gesetzt den Fall, die Condor würde vorher pleite gehen, weil ihr jetzt deutliche Nachteile drohen: kann die LH soviel Ertrag für die Regierung erwirtschaften, um den Verlust aus den nicht zurückgezahlten Hilfen für Condor auszugleichen? So wie gordon das geschrieben hat, wohl nicht, da dem Steuerzahler durch die früh zurückgezahlten Kredite die Zinserträge entgehen. Insofern hätte ich als Staat durchaus den Anreiz, das Geld wieder zurückzubekommen.

Spielen Sie diesen Gedanken mal weiter und stellen Sie sich das euopäisch vor. Da gäbe es unzählige Kombinationen von großen Unternehmen, die, mit Regierungssegen, komplette Märkte beherrschen würden, kein Platz und Chance für den Rest der Anbieter. Das würde die EU in 2 Millisekunden kassieren. Zu recht.

Und was ist bisher anders gewesen? Schauen Sie doch mal den innerdeutschen Markt sowie DE-AT-CH und Belgien an. Selbst in Italien werkt man mit Air Dolomiti rum und will dort wachsen. De facto hat die LH hier in Europa schon eine marktbeherrschende Stellung und Wettbewerber werden entweder aufgekauft (hätte beinahe auch mit Alitalia geklappt) oder weggebissen (Easyjet hat man bei TXL-FRA zurückgedrängt, Ryanair bei CGN-Berlin auch) und Condor geht es jetzt auf deren eigenen Strecken an den Kragen). IAG genau dasselbe Spiel, die haben sich sogar noch Air Europa für einen minimalen Preis unter den Nagel gerissen und beherrschen den spanischen Markt mit Iberia, Vueling und Air Europa nun wie kein anderer.

Die Regierung scheint mit dem Ganzen kein Problem zu haben, sonst hätte sie, über die etablierten Kanäle, hier schon längst ihren Einfluss geltend gemacht. Also warum aufregen? Warten wir die Urteile ab, dann regelt sich das alles von alleine. So oder so.

Naja, dass die Lobby einen guten Draht in die Politik hat, ist ja nichts neues. Dass mit Herrn Kerkloh im AR für die Bundesregierung eher ein Kumpel von Herrn Spohr sitzt, sagt schon alles.

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2021 11:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.02.2021 - 11:22 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Na endlich durchbricht auch mal jemand das Monopol der Condor auf diesen Strecken! Echter Wettbewerb kann für den Kunden nur gut sein.

Träumen Sie weiter. Hier wird nur ein Monopolist durch den anderen ersetzt. Glauben Sie, die LH wird niedrige Preise anbieten, wenn sie erstmal die Condor weggebissen hat? Wohl kaum.
Beitrag vom 15.02.2021 - 12:21 Uhr
UserX-Ray
User (518 Beiträge)
@Boeing757767 / 07.02.21:

"Vor Corona waren 300.000 Dollar Jahresgehalt keine Raritäten im Pilotenbusiness wenn man Erfahrung hatte."

"Ich kann Ihnen sagen, dass diese "es wird nie mehr so sein wie es ma war" Apokalypse tatsächlich stimmt: Die Ausschläge und Mangel wurden immer mehr, und die Gehälter sind bei jeder Spitze gestiegen. Nein es wurde nicht mehr wie es war, es wurde BESSER. Ob Sie wollen oder nicht."

"Und ja, es wird mehr meiner Stellen geben keine Sorge. Es wird immer Menschen mit viel Geld geben."

 https://www.aero.de/forum/Kommentare-zu-aktuellen-Nachrichten/1/Swiss-bricht-Verhandlungen-mit-Piloten-ab/

@Boeing757767 / 15.02.21:

"Ausserdem, dass die guten alten Zeiten vorbei sein, spiegelt sich schon seit Jahren am Lohnniveau der Neueinstellungen wieder im Vergleich zu den alten Zeiten. Wer hat denn noch die phrasenhaften 300 Mille im Jahr. ??? Ist ja nicht so, als würde man die Verträge mit ein bisschen Mühe nicht einsehen können. Die letzten 200 Dinosaurier kurz vor der Rente, die werden nun die LH in den Abgrund ziehen ? Ach bitte. 100.000 MA total, was macht das aus ?"


Nehmen sie überhaupt wahr, was sie hier schreiben?
Beitrag vom 15.02.2021 - 12:27 Uhr
Usercontrail55
User (4635 Beiträge)
Ja, so gesehen haben Sie recht. Allerings hat die Regierung auch den Auftrag das Land am Laufen zu halten und dazu gehört nun mal eine funktionieredne Wirtschaft und Infrastruktur. Schwarz/weiß funktioniert da nicht.

Also steht und fällt die Wirtschaft und die Infrastruktur mit dem Bestehen der Lufthansa? Wie viele Milliarden kriegen eigentlich die mittelständischen Betriebe, die eigentlich das Rückgrat der Wirtschaft sind? Merken Sie, was das für ein Problem ist?
Bisher wurden 600Mrd bereitgestellt. Merken Sie die Verhältnismäßigkeiten? Da soll jetzt die Regierung selektieren und jeweils Einflüsse geltend machen?
Da es die Insolvenzgedanken ja schon durchformuliert gab, die LH wäre wohl nicht weg, sie wäre nur anders. Bei der Condor wäre ich mir nicht so sicher.

Darüber kann man nur spekulieren.
Stimmt, dann ist aber Ihre Aussage, auf die ich mich bezog "Dann gäbe es auch die LH nicht mehr, die wären jetzt genauso weg." auch nur spekulativ.
Auch hier haben Sie recht, aus ertragsoptimierter Investoren Sicht. Es gaht aber nicht darum Geld zu verdienen, sondern ein Land am Laufen zu halten. Das funktioniert ja und der Zweck wurde, zumindest bei LH, erfüllt. Man hält den Laden in der Luft, wirtschaftet weiter und schafft es Kapital am freien Markt zu generieren. Genau das war die Absicht der Hilfen. Das hat ein Unternehmen, in diesem Fall LH, ganz alleine geschafft, ohne Regeln und Schutz.

Was hat sich denn am Markt geändert, dass LH jetzt auf einmal Anleihen platzieren kann und vorher nicht? Waren die Staatshilfen tatsächlich notwendig?
Das weiß ich nicht. Ich vermute mal schon, da es schnell gehen musste. Jetzt sieht man klarer und es hat ja auch bis jetzt gedauert, bis man sich am Markt bedienen konnte. Das hätte im letzten Sommer nicht gereicht.
Gesetzt den Fall, die Condor würde vorher pleite gehen, weil ihr jetzt deutliche Nachteile drohen: kann die LH soviel Ertrag für die Regierung erwirtschaften, um den Verlust aus den nicht zurückgezahlten Hilfen für Condor auszugleichen? So wie gordon das geschrieben hat, wohl nicht, da dem Steuerzahler durch die früh zurückgezahlten Kredite die Zinserträge entgehen. Insofern hätte ich als Staat durchaus den Anreiz, das Geld wieder zurückzubekommen.
Wenn man dieser Argumentation folgt, dann müsste der Staat ja jedes KfW Kreditumfeld regulieren um sicherzustellen aus jeder Bürgschaft mit Profit rauszugehen. Das ist ja nicht die Absicht. Wenn man AB hier als Beispiel nimmt, dann scheint es immer noch genug Assets zu geben um die Verluste zu minimieren oder sogar die Zinsen zu bekommen. Die Regierung hätte auch das Risiko, dass ein Dritter in den Markt kommt. Soll sie das auch verbieten, damit Condor ihren Kredit zurückzahlen kann?
Spielen Sie diesen Gedanken mal weiter und stellen Sie sich das euopäisch vor. Da gäbe es unzählige Kombinationen von großen Unternehmen, die, mit Regierungssegen, komplette Märkte beherrschen würden, kein Platz und Chance für den Rest der Anbieter. Das würde die EU in 2 Millisekunden kassieren. Zu recht.
Und was ist bisher anders gewesen? Schauen Sie doch mal den innerdeutschen Markt sowie DE-AT-CH und Belgien an. Selbst in Italien werkt man mit Air Dolomiti rum und will dort wachsen. De facto hat die LH hier in Europa schon eine marktbeherrschende Stellung und Wettbewerber werden entweder aufgekauft (hätte beinahe auch mit Alitalia geklappt) oder weggebissen (Easyjet hat man bei TXL-FRA zurückgedrängt, Ryanair bei CGN-Berlin auch) und Condor geht es jetzt auf deren eigenen Strecken an den Kragen). IAG genau dasselbe Spiel, die haben sich sogar noch Air Europa für einen minimalen Preis unter den Nagel gerissen und beherrschen den spanischen Markt mit Iberia, Vueling und Air Europa nun wie kein anderer.
Da Übertreiben Sie. 2019 gab es 1,1 Mrd Fluggäste in der EU (intern + extern) davon hat die LHG 145Mio befördert. LHG, IAG und AF/KLM zusammen gerade mal ein Drittel. Das ist aber in einer Marktwirtschaft nun mal so, auch wenn es abgedroschen ist. Condor ist auch in LH Märkte gegangen, weil sie da ein Geschäft sahen, zB SEA und MCO. Jetzt gehen sie nach ZRH und dürfen das. Die schweizer Regierung könnte auch sagen, nein, wir wollen die Edelweiß schützen, damit wir die Zinsen kassieren können. Diese Eingriffe funktionieren nicht. Condor nutzt jetzt das Bedürfnis der schweizer Veranstalter, um hier als Preisbrecher gegen Edelweiß zu fungieren. Condor hätte ja auch zu Easyjet gehen können und als Partner ihren Feed dorthin zu verlagern. Die hatten ja die Slots. Wollten sie nicht, alle Eier in einem Körbchen. Jetzt ist der Korb wohl weg, und damit die Eier auch. Es gab/gibt im Markt immer Chancen, aber man muss sie selbst ergreifen und es nicht anderen überlassen, was mit einem passiert.
Condor ruft jetzt die Gerichte an, um zu versuchen was geht. Völlig legitim.
Die Regierung scheint mit dem Ganzen kein Problem zu haben, sonst hätte sie, über die etablierten Kanäle, hier schon längst ihren Einfluss geltend gemacht. Also warum aufregen? Warten wir die Urteile ab, dann regelt sich das alles von alleine. So oder so.

Naja, dass die Lobby einen guten Draht in die Politik hat, ist ja nichts neues. Dass mit Herrn Kerkloh im AR für die Bundesregierung eher ein Kumpel von Herrn Spohr sitzt, sagt schon alles.
Jetzt sind Sie aber spekulativ ;-)

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2021 14:12 Uhr bearbeitet.
1 | 2 | 3 | « zurück | weiter »