Community / Kommentare zu aktuellen Nachrichten / Condor legt im Clinch mit Lufthansa ...

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Beitrag vom 05.02.2021 - 20:52 Uhr
UserBald-Lokführer
User (575 Beiträge)
Zitat von Fordsens
"Wenn Condor damit durchkommt, verstehe ich die Welt nicht mehr... Damit würde jeder bestraft, der die Ressourcen seines Unternehmens zuerst für sein Geschäft nutzen möchte.

Verträge müssen eingehalten werden, gut. Aber jede Partei kann einen Vertrag kündigen bzw. auslaufen lassen."

Na ja, es hätte schon einen Beigeschmack, sich während eines Jahrhundertereignisses mit Staatshilfen zu retten, um damit dann gezielt ein anderen Unternehmen zu untergraben, dass ebenfalls in gleicher Notsituation mit Staatshilfen unterstützt wurde.
So als Außenstehender - jeder Steuerzahler sollte ein Interesse daran haben, dass eben gerade solche Praktiken wie sie LH mit Discovery beabsichtigt, vor allem in der aktuellen Situation, nicht gestattet sind - und das passiert ja durch LH nicht zufällig. Solche Staatshilfen sind eben gerade nicht dazu da, Konkurrenten zu unterwandern!

Durch die Staatshilfen ist die Situation "wettbewerbstechnisch" eine gänzlich andere als 2017 oder 2018! Bitte nicht vergessen!

Condor stationiert Flieger in Zürich ab diesem Sommer. Damit untergräbt sie, nach Ihrer Logik, die Edelweiss.
Das wäre dann auch nicht ganz richtig oder?
Beitrag vom 05.02.2021 - 21:01 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (308 Beiträge)
@Gorden
Weil man meinen könnte, dass sich Lufthansa mit den Millarden vom Bund überhaupt erst in eine Position bringt, diesen Einstieg nun zu gehen. Es ist nicht Sinn und Zweck der Coronahilfen, sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Wie es überhaupt klappt, während man für Mitarbeiter KUG bezieht, im Konzern Stellen abbauen zu wollen, während(!) man andere Unternehmensteile aufzubauen will - ist eine ganz andere spannende Diskussion.

@Karl_Rapp
Ganz so einfach ist die Situation bei der Bahn inzwischen nicht mehr, denn die europäische Wettbewerbsbehörde hat selbstverständlich bei staatliche Finanzspritzen ein Auge zu haben. Ich kann es jetzt nur mit eigenen Worten wieder geben.

Man kann sich glücklich schätzen, dass man in Brüssel bislang noch keinen Anlass hatte mal genauer hinzusehen, über wieviele Fahrplantrassen und Marktanteile das Unternehmen im Fernverkehr verfügt.
Soweit so gut - aber man muss die EU ja nicht noch extra darauf stoßen - während andere Anbieter die Hilfen anfechten könnten. Weil dann hätte man sprichwörtlich "ein Thema"!

Diese Gedanken stammen doch nicht von mir von der Couch, sondern die Medien berichteten kürzlich über diese Hintergründe, warum man trotz Schuldenlast zunächst keine Hilfen annehmen wollte und verwiesen dabei auf Konzernkreise. Das Handelsblatt beschrieb es kürzlich dezidiert.

Um dafür ein Gespür zu bekommen dass sich im Schienenverkehr einiges Verändert hat - im Nahverkehr ist es bereits Auflage, dass im Rahmen von Ausschreibungen nicht mehr 100% an das Unternehmen gehen dürfen (als Beispiel sei hier die aktuelle Ausschreibung S-Bahn Berlin, die nach Jahrzehnten nun nicht mehr komplett an die DB gehen darf).

Dieser Beitrag wurde am 05.02.2021 21:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.02.2021 - 21:03 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (308 Beiträge)
@Bald-Lokführer
"Condor stationiert Flieger in Zürich ab diesem Sommer. Damit untergräbt sie, nach Ihrer Logik, die Edelweiss.
Das wäre dann auch nicht ganz richtig oder? "

Hier wäre es spannend, ob die Schweiz als nicht EU-Staat überhaupt diesen in der EU greifenden Regelungen unterliegt und falls doch, auf welche Art?

Dieser Beitrag wurde am 05.02.2021 21:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.02.2021 - 21:14 Uhr
UserBald-Lokführer
User (575 Beiträge)
@Bald-Lokführer
"Condor stationiert Flieger in Zürich ab diesem Sommer. Damit untergräbt sie, nach Ihrer Logik, die Edelweiss.
Das wäre dann auch nicht ganz richtig oder? "

Hier wäre es spannend, ob die Schweiz als nicht EU-Staat überhaupt diesen in der EU greifenden Regelungen unterliegt und falls doch, auf welche Art?

Naja, aber Sie haben doch gesagt, es geht darum, das ein Unternehmen Steuergelder bekommt und damit ein anderes Unternehmen versucht zu untergraben.
Das findet hier doch 1:1 auch statt. Einfach über eine Staatsgrenze. Und das Ganze ist auch Condor vs. Lufthansa Gruppe.
Nur beschwert sich hier niemand darüber oder klagt. Und das obwohl das Ganze noch mit deutschen Arbeitnehmern stattfindet. Also eigentlich sogar noch Sozialdumping. Denn es gibt einen Mindestlohn in der Schweiz.
Beitrag vom 05.02.2021 - 21:33 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@Gorden
Weil man meinen könnte, dass sich Lufthansa mit den Millarden vom Bund überhaupt erst in eine Position bringt, diesen Einstieg nun zu gehen. Es ist nicht Sinn und Zweck der Coronahilfen, sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Die Lufthansa hat ja gerade ihre dritte Anleihe plaziert, um die vom Staat gewährten Kredite, die bisher in Anspruch genommen wurden, schnellstens abzulösen.
Sollte das innerhalb der nächsten - sagen wir - 6 Monate gelingen, wäre dann das Vorgehen der Lufthansa aus Ihrer Sicht okay?

Wie es überhaupt klappt, während man für Mitarbeiter KUG bezieht, im Konzern Stellen abbauen zu wollen, während(!) man andere Unternehmensteile aufzubauen will - ist eine ganz andere spannende Diskussion.

Man könnte aber auch sagen, dass Arbeitsplätze aus insolventen Unternehmen durch Aufbau eines neuen Unternehmensteils erhalten bleiben, bzw. nicht komplett abgebaut werden.
Oder wären Ihnen mehr Arbeitslose lieber.



Dieser Beitrag wurde am 05.02.2021 21:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.02.2021 - 01:11 Uhr
UserCharlie-Alpha
User (308 Beiträge)
@Gordon

"Man könnte aber auch sagen, dass Arbeitsplätze aus insolventen Unternehmen durch Aufbau eines neuen Unternehmensteils erhalten bleiben, bzw. nicht komplett abgebaut werden.
Oder wären Ihnen mehr Arbeitslose lieber."

Es geht nicht darum, was mir lieber wäre, sondern (...nur mal angenommen dem wäre ggf. so...) dass solche Konstellationen beim Bezug von KUG in den meisten Fällen schlicht weg verboten wären und sich derzeit einzelne Unternehmen mit Rückforderungen des kompletten(!) KUGs auseinander setzen müssen.

Wir stecken da alle nicht im Detail und vielleicht stellt sich das alles ja vollkommene anders dar.
Aber es gibt aus gutem Grund sehr sehr hohe Anforderungen für Unternehmen beim Bezug vom Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter.

Eben damit dieses nicht ausgenutzt wird. Ähnlich wie bei Kündigungen oder Überstunden während KUG, versteht der Bund gerade bei solchen Sachen vergleichsweise wenig Spaß.
Beitrag vom 06.02.2021 - 09:56 Uhr
Usercontrail55
User (4635 Beiträge)
Zitat von Fordsens
"Wenn Condor damit durchkommt, verstehe ich die Welt nicht mehr... Damit würde jeder bestraft, der die Ressourcen seines Unternehmens zuerst für sein Geschäft nutzen möchte.

Verträge müssen eingehalten werden, gut. Aber jede Partei kann einen Vertrag kündigen bzw. auslaufen lassen."

Na ja, es hätte schon einen Beigeschmack, sich während eines Jahrhundertereignisses mit Staatshilfen zu retten, um damit dann gezielt ein anderen Unternehmen zu untergraben, dass ebenfalls in gleicher Notsituation mit Staatshilfen unterstützt wurde.
So als Außenstehender - jeder Steuerzahler sollte ein Interesse daran haben, dass eben gerade solche Praktiken wie sie LH mit Discovery beabsichtigt, vor allem in der aktuellen Situation, nicht gestattet sind - und das passiert ja durch LH nicht zufällig. Solche Staatshilfen sind eben gerade nicht dazu da, Konkurrenten zu unterwandern!
Wozu sind denn die Staatshilfen da? Sie geben Liquidtät, damit man den Geschäften wie bisher nachgehen kann. Man drückt ja nicht die Pausentaste und setzt alle Marktmechanismen ausser Kraft. Da hält sich die Bundesregierung auch sehr demonstrativ zurück. Anfragen von Außen zu Personalschutz und Wettbewerb gibt es ja genug.

Wir stecken da alle nicht im Detail und vielleicht stellt sich das alles ja vollkommene anders dar.
Aber es gibt aus gutem Grund sehr sehr hohe Anforderungen für Unternehmen beim Bezug vom Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter.
Da wir nichts wissen und auch nichts von einem KUG Mißbrauch angedeutet wird, unterstellen wir einfach, dass alles regelkonform abläuft.

Was den Condor-Vertrag betrifft bewegen wir uns alle im Bereich Meinung. Alle Argumente sind hier valide, aber entscheidend ist, wias die Behörde meint. Hier heißt es abwarten. Alle Beispiele wie TK oder Bahn sind ungeeignet, da es dort um Zugang zu in sich geschlossenen Systemen geht. Das ist hier nicht so, der Zugang (Infrastruktur) ist ja offen und für jeden zugänglich.
Das man allen Beteilgten genau auf die Finger schaut ist gut und zeigt, dass das System fuktioniert. Siehe die Klagen zu dem vermeintlichen Betriebsübergang SXD zu Discover.
Es funktioniert nicht, wenn man einerseits den Schutz von Firmen und Belegschaft einfordert, aber selbst gnadenlos billigst und ohne Rücksicht auf Nichts einkauft. Das macht aber die Masse und dem muss man sich als Unternehmen stellen. Sonst helfen alle Hilfen nicht.

Dieser Beitrag wurde am 06.02.2021 09:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.02.2021 - 15:30 Uhr
UserSonnenbar
User (206 Beiträge)
Puh...meiner Meinung nach hätte die marode Condor so schade es auch ist nie gerettet werden dürfen.
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