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Beitrag vom 20.06.2020 - 20:18 Uhr
UserPilot Response
User (357 Beiträge)
Dass Thieles Ablehnung durchkommt, falls er das überhaupt wollen sollte, ist nicht so eindeutig:

 https://www.faz.net/aktuell/finanzen/steigt-der-staat-bei-der-lufthansa-ein-16824714.html

Dieser Beitrag wurde am 20.06.2020 20:20 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.06.2020 - 21:36 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@Gordon:

Airberlin, ja genau, seit 2005 hat es wieviele Vorstandsvorsitzende gegeben? Mit einem Mitarbeiter Aktienpool von mehr als 25% hätte man schon ein Vetorecht bei vielen Entscheidungen gehabt und bei 50% Entscheidungen konkret beeinflussen können. Aber so kann man immer alles auf die gierigen Aktionäre, unfähige Vorstände und debile Aufsichtsräte schieben. Vielleicht wäre AB trotzdem den Bach herunter gegangen, aber dann hätten die Mitarbeiter zumindest mit der Schuldzuweisung Probleme gehabt.

Und bei LH? Die VC, Verdi undUFO hätten sicher nich tim März die hohen Aufzahlungen auf das KG vereinbart. Ich habe gerade wieder zur Kenntnis nehmen können, das ein sehr großes weltweit tätigen privat geführtes Unternehmen das KG nur auf 80% rechnerisch bis zur BBG aufstockt, auch AT oder Leitende bekommen dann auch nichts darüber hinaus. Eine andere auch große Firma hat schon 8 Tage unbezahlten Urlaub im April und Mai für die AT verordnet, die Werker bekommen 80% bis zur BBG.

Ob es gefällt oder nicht, ich denke in diese Richtung wird auch ein Thiele die LH bewegen - wollen. Andere Foristen die sich mit seiner Vita beschäftig haben haben es so angedeutet.

Tarifverhandlungen wären bei AB sicher auch spannend geworden ...
Beitrag vom 20.06.2020 - 23:52 Uhr
UserEricM
User (5497 Beiträge)

Zudem kommen die meisten organisierten Mitarbeiterkaufprogramme ohne Stimmrechte. Die werden wiederum von einem eigenen Verwalter ausgeübt.

Das kenne ich persönlich und von anderen Firmen anders, das was Sie beschreiben habe ich noch nie gehört. Haltefristen, ja wegen der Steuervorteile, aber alle stimmberechtigt.

Ok, ich kenne da eher die amerikanischen Varianten, die oftmals auch für Europa an die 401k Regelungen angelehnt sind.

Ein Portfolio mit nur einer einzigen Firma bietet langfristig exakt null Sicherheit.
Es ist somit exakt das, womit der "kleine Mann" nicht für das Alter vorsorgen sollte.
Aktien als Altersvorsorge halte ich für riskant. Aber wenn, dann auf jeden Fall mit Risiko-Streueung.

Wie gesagt, die Hälfte der Firma in der ich arbeite, die 2. Hälfte gestreut.

Ich kenne Leute (einer war Pförtner in einer großen Firma) die haben soviel Aktien in kleinen Zukaufs-Mengen angesammelt, dass nur die jährlich Rendite heute soviel ist wie die gesetzliche Rente.

Ja, bisher. Und wenn mal 3-4 Jahre keine Rendite ausgeschüttet wird, dann halt nicht.
Und wenn der Aktienkurs einbricht, aber man gerade dringend Geld braucht, muss man zu sehr schlechten Kursen verkaufen.
Und wenn so ein Fall wie Wirecard eintritt, kann das ein Totalverlust werden...
Das sind einfach ein paar Eigenschaften, die Aktien nicht gerade zum Idealen Absicherungsinstrument fürs Alter machen...

Aber vom Konsumieren der Sonderzahlungen haben die das nicht zusammen gebracht.

Klar, das wollte ich auch gar nicht bestreiten. Wer gar nicht spart, hat hinterher auf jeden Fall nichts.
Beitrag vom 21.06.2020 - 07:56 Uhr
Usercontrail55
User (4635 Beiträge)
Ja, hätte hätte Fahrradkette. Aber wer kein Vertrauen in seine Firma hat und lieber Geld statt Aktien haben will, der muss sich nicht wundern, wenn das Unternehmen irgendwann zum Spielball von Aktienspekulanten werden kann.

Andererseits: All eggs in one Basket wie in diesem Vorschlag ist generell auch keine wirklich gute Strategie für den Arbeitnehmer.
Wenn dann nämlich die Firma in Schwierigkeiten kommt ist neben dem eigenen Arbeitsplatz gleich auch noch der so angesparte Notgroschen beim Teufel.

1. 50 % der genannten, rechnerischen Aktien pro Mitarbeiter sind ja nur rd. 1750 St. Die Geringverdiener haben dann vielleicht 500 und die besser Verdiener 2500. Und das von der Hälfte der jährlichen Sonderzahlung. Die andere Hälfte kann ja dann jeder in einen anderen Aktien oder Anleihe oder ETF oder sonst was Fond legen.
2. Jeder kleine und große Selbständige Unternehmer investiert ja auch in der Regel nur in ein Geschäft, nämlich seins und riskiert damit nach Ihren Worten auch alles, eigentlich noch mehr als der Arbeitnehmer mit den paar Aktien.

Es hieß mal in der Politik, 1 Jahresgehalt sollte in Form von Beteiligungen in Wirtschaftsunternehmen das langfristige Ziel sein.

Wem nützt das?
Eigentlich nur denjenigen, die von steigenden Aktienkursen profitieren - und die schon Aktien haben bevor derartige Programme die Kurse hochtreiben.

Aber die Arbeitnehmer profitieren doch auch von den steigenden Kursen. Es kann doch nicht schaden wenn auch der "kleine Mann" für das Alter vorsorgt. Da verstehe ich weder Sie noch die GW die es trefflich verstanden haben "kein Unternehmensanteil" in Arbeitnehmerhand zu befürworten - nach meiner festen Überzeugung um die strikte Trennung der Tarif Kontrahenten besser zu manifestieren.
Das Konzept hat aber zwei Haken. Der AN profitiert aber nur von steigenden Kursen, wenn er die Aktien auch verkauft. In der Regel will er profitieren wenn er in den Ruhestand geht und wenn dann die Kurse im Keller sind bricht das Konzept zusammen. Nicht umsonst verlagern solide Rentenportfolios das Risiko im Alter weg von Aktien hin zu risikoarmen Anlagen.
Damit das Prinzip des unternehmerischen Denkens auch funktioniert braucht es zei Vorraussetzungen, einmal müssen die AN ein Leben lang bei einem AG bleiben, damit das aufgeht und man so viele Aktien hat, damit es später reicht und es braucht einen extremen Weitblick sich heute zurückzuhalten, damit man später davon profitiert. Alle müssen sich immer zurückhalten, sonst bricht es zusammen. Da aber die Fluktuation in der Regel hoch ist investiert man, wenn man was über hat, in ein eigenes profitorientiert zusammengestelltes Portfolio, da die Bindung fehlt. Wie hoch ist der Anteil der Firmen, die eine Gewinnbeteiligung über Aktien ausschütten die ausreichend ist um davon ein Ruhestandportfolio aufzubauen? Die Einflüsse auf den Wert eines Unternehmens sind so vielfältig, da reicht es nicht sich bei den Lohnkosten in Zurückhaltung zu üben. Wenn es denn so einfach wäre.
Für mich als AN ist es unter dem Strich sinnvoller ordentlich vergütet zu werden und das Geld nach Gusto zu investieren als den Großteil an ein Unternehmen zu binden.
Kurz, gute Idee, aber nicht realistisch. Immerhin gibt jetzt ein AG übergreifendes Betriebsrentensystem.
Ja, das hieß es mal in der Politk, aber ich halte das für ein Pyramiden-Schema, an dem sich einige Leute eine goldene Nase verdienen wollten.


Da muss sich doch keiner an einem Schema unterwerfen, Depot anlegen, nur die Sonderzahlungen nicht konsumieren und fertig. Vom Geld ausgeben ist noch niemand reich geworden und sparen lernt man bei den Reichen. Die Situation bei der LH wäre jetzt eine andere
Ja, aber die Aktien der LH wären nicht gestiegen, wenn LH irgendwo soviel Geld zurückgelegt hätte um davon ein Jahr Krise auszuhalten. Aktien steigen weil es eine Vision auf zukünftigen Profit gibt. Das ist nicht gerade visionär.
Thiele hat eine Vision, daher investiert er. Die Vision ist nicht sich hinzusetzen und zu hoffen das LH in Zukunft funktioniert. Jeder Großinvestor versucht da Einfluss zu nehemen. das ist doch völlig legitim und macht jeder von uns auch wenn er sich was anschafft, sei es ein Produkt oder eine Altersvorsorge. Man shoppt und sucht den besten Deal und bei Ebay lässt man andere mitbieten um den Preis zu steigern. Wenn man den Spielraum der Investoren einschränkt wird es keine Investoren mehr geben und damit steigen auch die Aktien nicht mehr. Dann funktioniert das mit dem goldenen Ruhestand nicht.

Um das Beispiel AB aufzugreifen. Wie hätte das funktionieren sollen? Die AN entscheiden mit ob man Premium wird oder konsequent LowCost. Jeder hat ja sein Ruhestandsportfolio im Kopf und sieht das gefährdet wenn man sich für die falsche Richtung entscheidet. Auch wenn die AN 25+1 hätten, müssen die rst mal in die gleiche Richtung stimmen. Oder die genannten Tarifverhandlungen. Die einen wollen Viel jetzt, die anderen Viel später.

Dieser Beitrag wurde am 21.06.2020 08:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.06.2020 - 09:01 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
Costolani hat mal gesagt Aktien kaufen und dann 20 Jahre schlafen. Ein halbes oder ganzes Monatsgehalt, Urlaubs oder Weihnachtsgeld gibt es fast überall. Aber lebe jetzt hat sich, leider, eher durch gesetzt. Später sorgt Vater Staat.

@Contrail, es gibt zur HV immer verschiedene Vorschläge denen man zustimmen kann oder andere ablehnen. Das regelt sich schon wendige AN genügend Anteile haben. Stimmrechtsübertragung an die Banken sind eher nicht so zielführend.

@Gordon genau das meinte ich. Aber welches Druckmittel hätte dann z.B. Ein Baublues oder von Sturm usw...
Beitrag vom 21.06.2020 - 13:19 Uhr
Usercontrail55
User (4635 Beiträge)
Costolani hat mal gesagt Aktien kaufen und dann 20 Jahre schlafen.
Das funktioniert aber nur, wenn der 30Jährige 30.000€ nimmt und die bis zur Rente nicht mehr anfasst und hofft, dass es sein Unternehmen dann noch gibt und es etwas Wert ist. Sonst gibt es ein böses Erwachen. Wenn er die nicht hat muss er jeden Monat etwas einzahlen. Um die gleiche Rendite des DAX für die letzten 20 Jahre (etwa 100%) zu erreichen müssten Sie in diesem Beispiel 1800€ im Jahr in Aktien investieren (aus dem Netto) und hätten dabei das volle Risiko (ok, auch die Chance) Das ist völlig unrealistisch.
Ein halbes oder ganzes Monatsgehalt, Urlaubs oder Weihnachtsgeld gibt es fast überall. Aber lebe jetzt hat sich, leider, eher durch gesetzt. Später sorgt Vater Staat.
Noch nicht einmal 50% erhalten diese oder ähnliche Sonderzahlungen in D. Aber das durchschnittliche Netto in D ist 1900€/mtl. Um was für die Rente zu haben kommen Sie da mit 20€/mtl. nicht weit und mit diesem "Aktienpaket" werden die AN auch keine spielentscheidende Masse erreichen.

@Contrail, es gibt zur HV immer verschiedene Vorschläge denen man zustimmen kann oder andere ablehnen. Das regelt sich schon wendige AN genügend Anteile haben. Stimmrechtsübertragung an die Banken sind eher nicht so zielführend.
Ja, aber die haben sie nicht und sind sich in ihrer Auswahl für was sie stimmen nicht einig, siehe oben.
@Gordon genau das meinte ich. Aber welches Druckmittel hätte dann z.B. Ein Baublues oder von Sturm usw...

Dieser Beitrag wurde am 21.06.2020 13:20 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.06.2020 - 17:01 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Vielleicht sollte man das Wirken von Hernn Thiele auch nicht zu negativ sehen.

Wenn doch ein so kritischer Geist wie @SaintEx, der ja nie ein gutes Haar an Aktionären lässt, dem Engagement von Thiele eher Positives abgewinnen kann:

Möglicherweise bringt er jetzt aber auch ein bisschen Unternehmer-Knowhow in den Konzern mit ein?

Also wenn selbst ein @SaintEx das sagt ...
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