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Beitrag vom 12.03.2024 - 15:12 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1646 Beiträge)
Wenn das die Vorstellung von der hier immer wieder eingeforderten Sozialpartnerscaft ist,

IIRC wurde eine solche "Sozialpartnerschaft" doch gerade letztens von der LG Geschäftsleitung gefordert.
War das aber nicht eigentlich ein Euphemismus für der Versuch, eine Genehmigungspflicht für Streiks durch den Arbeitgeber durchzusetzen?
Nein, das gibt es schon viel länger. Auch die GW fordern die ebenfalls und gehen gerne damit hausieren, wo sie so eine SP haben und wie toll das läuft… wenn man nicht so genau hin schaut. Gerade bei der GW die Sie erwähnen ;-)

Vielleicht ganz interessant dazu:  https://100-prozent-tarif.de/2024/02/14/dak-gesundheit-wer-wind-saet-wird-sturm-ernten/

daraus:
Die DAK-Gesundheit kürzt den Teilnehmenden, die sich am 05. Februar 2024 am Warnstreik beteiligt haben, das Entgelt. Mit diesem Schritt greift erstmalig ein DAK-Vorstand die Sozialpartnerschaft mit ver.di an.

Soso, Sozialpartnerschaft bedeutet für Verdi scheinbar auch, dass ein Unternehmen auch dann normal das Gehalt weiterzahlt, wenn die Mitarbeiter nicht zur Arbeit kommen.

Finde ich jetzt auch etwas komisch, oder verstehe ich da etwas falsch?
Beitrag vom 12.03.2024 - 15:50 Uhr
UserCargo50
User (7 Beiträge)
Natürlich werden Lösungen am Verhandlungstisch erzielt. Aber offensichtlich benötigt Herr Niggemann vorher sehr viel Druck in Form von Streiks um ein verhandlungsfähiges Angebot zu erstellen. Warum kommen jetzt bessere Angebote als vor den Streiks? Weil Herr Niggemann erst nun zustimmt das Angebot zu verbessern. Also wird das Angebot, dass am Verhandlungstisch besprochen wird durch Streiks erzielt solange Herr Niggemann dabei ist.

Eigentlich witzig wie dem Unternehmen immer vorgeworfen wird, dass man ja die Streiks bräuchte um die Forderungen durchzusetzen, während die Unternehmen eigentlich nie von Ihrem Arbeitskampfmittel der Aussperrung gebrauch machen. Das könnte man ja auch mal wieder öfter machen um auch auf der Gewerkschaftsseite mehr Bewegung in der Verhandlung zu bekommen.

Ich wieder hole mich da gerne: Warum redet man immer nur über verhandlungsfähige Angebote, aber nie über verhandlungsfähige Forderungen? Dann wird einem immer gleich um die Ohren gehauen, dass man ja gegen die Mitarbeiter ist etc etc.

Lustig auch, was die Verdi zum Thema Aussperrung schreibt:
Ja, er kann alle Beschäftigten aussperren, d.h. auch den Arbeitswilligen den Zugang zum Betrieb verweigern. Er kann dies auch z.B. in einem anderen Betriebsteil tun, der nicht zum Streik aufgerufen ist. ver.di-Mitglieder, die von einer solchen Aussperrung betroffen sind, erhalten dann ebenfalls Streikunterstützung. Nicht in der Gewerkschaft Organisierte stehen dann ohne Unterstützung da. ver.di lehnt die Aussperrung politisch ab, der Arbeitgeber will damit die Gewerkschaft finanziell ausbluten und die Wut der nicht Organisierten auf die Gewerkschaft schüren. Da die Arbeitgeber die wirtschaftliche Macht haben, brauchen sie nach gewerkschaftlicher Auffassung keines gesonderten Arbeitskampfmittels. Aussperrung ist nicht verboten, jedoch eingeschränkt worden, d.h. es darf nur im Geltungsbereich des Tarifvertrages ausgesperrt werden, und die Verhältnismäßigkeit hinsichtlich Dauer und Umfang zum Arbeitskampf muss gewahrt werden.

Man lehnt das politisch ab? Puh, was das für einen Aufschrei gibt, wenn das ein Unternehmen zum Streik sagt. Das Unternehmen wolle die Gewerkschaft finanziell ausbluten? Ja was will denn die Gewerkschaft mit den Streiks? Man wolle die Wut der nicht Organisierten auf die Gewerkschaft schüren? Ach, was macht denn die Gewerkschaft mit einem Streik? Da will man doch auch die Wut der Kunden auf das Unternehmen schüren...

Alos schon witzig, wie sich die Sichtweisen ändern, je nachdem in welcher Position man ist... aber ja, die bösen sind ausschließlich die Unternehmen, der Grund allen Übels.

Da wird die Verdi gleich noch unsympathischer. Mit Krokodilstränen kennt man sich ja bestens aus.
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