Beitrag vom 12.11.2006 - 05:06 Uhr
Wenn ein Unglück nicht Grund genug ist, den Fehler des Vorfalles zu lokalisieren und ggf. durch Änderung der Konstruktion zu verbessern, damit künftige Unglücke dieser Art ausgeschlossen werden, dann sollte die Frage von Offenlegung der Konstruktionspläne des vermeintlichen Verursachers sekundär sein. Gehen wir jedoch davon aus, dass jeder das eigene Risiko trägt, in was für Fluggeräte er steigt, dann werden diese bald leer fliegen. Die treibende Kraft dürfte hier allerdings der Versicherer sein, der es scheut, die Versicherungsleistung für den (hoffentlich ausreichend) versicherten, haftenden Hersteller zu erbringen. Die Alternative wäre, dass derartiges Verschulden einfach nicht versicherbar ist und dann eben die Geräte am Boden bleiben. Kein Umsatz, kein Profit, keine Versicherungsprämie. So einfach ist die Lösung.
Beitrag vom 12.11.2006 - 09:54 Uhr
Kein Unternehmen lässt sich gerne in die Karten schaun - Konstruktionspläne sind die detaillierte Bauanleitung für ein Flugzeug; auch wenn es um einen "alten" Flugzeugtyp wie den A300 geht, kann ich die Zurückhaltung verstehen. Auch andere Maschinen hätten in den Wirbelschleppen einer 747 Probleme bekommen. Ich sehe die Verantwortung eher bei der Flugsicherung. Zwei große Flugzeuge so dicht hintereinander von der gleichen Startbahn aus abheben zu lassen war ebenso fahrlässig. Selbst wenn die Mechanik im A300-600 nicht optimal gewesen sein sollte. Das Modell wurde Ende der 70 entwickelt und kam 1983 auf den Markt. Bei Konstruktionsfehlern ist immer auf den Stand der Technik zum Zeitpunkt der Entwicklung abzustellen. Damals hatte man eben noch wenig Erfahrung mit den Kräften, die im Extremfall auf Kabine und Teile wirken können.
Beitrag vom 12.11.2006 - 12:55 Uhr
Die Ursache fuer die hohen Belastungen wurden doch schon ausreichend analysiert: es waren Eingabefehler des schlecht geschulten Piloten, der noch nicht einmal wusste, was fuer eine Version der A300-600 er flog. Siehe den Flugunfallbericht. Manchmal kann ich juristische Entscheidungen einfach nicht verstehen.
Beitrag vom 12.11.2006 - 15:28 Uhr
So sehr kann doch aber echt kein Mensch an der Mechanik zerren, dass die nachgibt. Natürlich waren es die Piloten im Jahr 2001 gewohnt, mit fly-by-wire zu steuern; aber dennoch denke ich, dass die mechanische Airbuskonstruktion nochmal überprüft werden sollte. Immerhin fliegen immer noch ein paar hundert A300 durch die Lüfte!
Beitrag vom 13.11.2006 - 11:35 Uhr
Ich denke der vorstehende Leserkommentar zeugt von einiger Inkompetenz. Tatsächlich zerrte niemand an der Mechanik, der A300 verfügt auch wie jedes andere Grossflugzeug über Hydraulik. Jede Kraft auf die Steuerelemente im Cockpit wird um mehr als das dreihundertfache verstärkt und wirkt auf eine sehr große Fläche (hier Seitenruder) ein. Tatsache ist das die Maschine bereits auf einem vorherigen Flug einige Monate zuvor bereits heftigste Turbulenzen erlitten hatte, aber die wichtigsten Befestigungspunkte wurden niemals deswegen kontrolliert. Auch wurde niemals geprüft ob die Piloten des vorherigen Vorfalls auch schon wie wild an der Steuerung "rumgerührt" hatten. Es ist klar, und dies sollte auch ungeschulten Piloten bewusst sein das man bei nahezu Vmax nicht Vollausschläge mit seinen Steuerelementen macht noch dazu in Turbulenzen. Gut, bei modernen computerunterstützten Airlinern heutzutage entscheidet der Computer wieviel maximal physikalisch verträglich ist. Aber für mich liegt die Vermutung nahe das hier offensichtlich wieder amerikanische Politik gegen AIRBUS gespielt wird und von den eigentlichen Verantwortlichen, nämlich den Wartungsmannschaften der Airline und den Herren Politikern die die Luftfahrtgesetze verabschieden abgelekt werden soll.
Beitrag vom 12.07.2007 - 14:42 Uhr
Da kann ich mich nur an Gast0815 anschließen. Hinzufügen möchte ich noch von weiter vorn. [quote:d19f6130e3]Ich sehe die Verantwortung eher bei der Flugsicherung. Zwei große Flugzeuge so dicht hintereinander von der gleichen Startbahn aus abheben zu lassen war ebenso fahrlässig. [/quote:d19f6130e3] Gerade JFK sollte darin sehr erfahren sein. Und wenn eine Vernachlässigung der Kontrollen bei Starkbeanspruchungen nach Turbolenzen tatsächlich ausgeblieben ist, dann wäre es ein 100% Fehler des Eigners des Flugzeugs. So tragisch Unfälle auch sind, es sind immer die Versicherungen die sich versuchen aus der Verantwortung zu schleichen. ( Es gibt viele Beispiele dazu. ) Vielleicht sollte man auch nach diesem Kriterium seine Flüge in der Zukunft Buchen. Mein Mitgefühl an die zurückgebliebenen Familien. .