Beitrag vom 26.04.2023 - 15:03 Uhr
Neue Triebwerke und neue Avionik d.h. neue Elektronik / bordcomputer.....heisst das nicht eine neue zulassung?
Beim A320neo führten doch auch neue Motoren zu einer neuen Zulassung.
Gerade das mit der Avionik hätte ich den Russen nicht zugetraut oder nur unter der Prämisse eines grossen Automatisierungsverlustes. Deshalb Respekt an die russischen Engineers, die das unter den Bedingungen hingekriegt haben.
Also kein Respekt an Russland, nur an die Ingenieure.
Beitrag vom 26.04.2023 - 16:48 Uhr
Abwarten...
Solche Bekundungen sollte man absolut mit Vorsicht genießen! Leider wurde auch dieser Text komplett unreflektiert übernommen.
Wir kennen es von der Tupolew Tu-204 - wie oft profilierten sich da unter Druck stehende Manager mit völlig unrealistischen Plänen - weil man irgendwas auf dem Papier ankündigen muss.
Mal gucken, ob da tatsächlich irgendwas serienreif wird - und dann kann man schöne Texte schreiben :*
Beitrag vom 26.04.2023 - 16:54 Uhr
"Alles, was die Piloten im Cockpit sehen, wird im UKBP hergestellt. Alles, was dem Piloten Informationen liefert, wird bei uns gebaut."
Die Frage nach der Fertigungstiefe bleibt bei dieser Aussage aber offen.
Woher kommen zB. CPUs, Speicher, PCBs, Gehäuse, Bildschirme, LEDs, ICs, diskrete Schaltungen, Kabelbäume, etc. ?
Eine "deutsche" oder "US" Avionik hat da ja auch recht umfangreich Teile von Zulieferen aus EU, USA, China, Japan und Korea in der Stückliste.
Dieses "Developed in Russia" ist schon eine beeindruckende Ingenieursleistung, trotzdem bleibt die Frage nach der tatsächlichen Unabhängigkeit und Lieferfähigkeit bei Volumenproduktion und Andauern der Sanktionen offen.
Dieser Beitrag wurde am 26.04.2023 16:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.04.2023 - 21:07 Uhr
Vor allem zeichnet sich für die Lage in Artikeln anderer Portale (wie auf Aero Telegraph vor zwei Tagen) ein sehr viel schwierigeres Bild. Konkret ging es dort um die enormen Probleme mit nachentwickelten Kraftstofffiltern.
Beitrag vom 26.04.2023 - 21:10 Uhr
Alles in allem scheinen mir die Texte , die 1:1 aus der Flug Revue übernommen werden, ein sehr merkwürdiges Bild zu zeichnen.
Beitrag vom 29.04.2023 - 22:49 Uhr
Die Avionik mag "russisch" aussehen. Das heisst aber nicht, dass u. U. +80% der Hardware und Software nicht aus z. B. Indien oder China kommen können. Ausserdem: Was ist moderne Avionik? Die im Airbus bzw. Boeings B787 oder in neuen business jets?
Aktuell sind doch solche Meldungen gut für das russische Ego. Wen interessieren solche Meldungen, so lange sie nicht verifizierbar sind?
Beitrag vom 02.05.2023 - 11:44 Uhr
In einem modernen Betriebssystem kümmert sich der Hardware Abstraktion Layer (HAL) (inkl. Treiber) um die Steuerung der Hardware (CPU, Kontroller, Sensoren, Steuerung u.s.w.) Der User Interface Layer stellt dem User immer das gleiche Interface zur Verfügung d.h. egal welche Hardware drunter liegt und es lassen sich immer alle Apps/Programme betreiben. Also Programme wie eine Datenbank müssen nichts wissen wie sie die Speicherzellen adressieren müssen oder mit welche Befehlen sie den CPU oder einen Sensor ansprechen müssen. Darum kümmert sich der HAL.
So läuft mein Whatsapp auf allen Android Versionen egal was für ein Handy (mit CPU, Speicher, RAM, Sensoren, Bildschirm, Sprache, Tastatur) ich habe.
Bei einem Echtzeit-OS, wie es für die Avoinik gebraucht wird, ist das nicht so.
Hier muss die Anwendung (Avionik) direkt alles in einen Code liefern, den die Hardware auch direkt versteht. Es gibt keine Abstraktion, weil Echtzeit-OS.
Ã"ndere ich nur etwas an der Hardware z.B. ein anderer Sensor oder CPU (z.B. neu China Mediatek CPU und vorher USA Intel CPU), dann muss man alles neu programmieren, weil der "neue CPU/Sensor" andere Befehle kennt. Der ursprüngliche Programmierer kann eventuell in ein paar Monaten alles so umschreiben, dass es nun auch mit dem neuen Sensor/CPU funzt, weil er weiss, wo er welchen alten Befehl oder Adresse im Code genutzt hat. Dann ist aber die neue Version nur für den neuen Sensor und die alte Version der Avionik für den alten Sensor. Ein neuer Programmierer muss die komplette Avionik neu schreiben.
Aber nach meinem Verständnis muss nun die komplette Avionik neu zertifiziert werden also alle Abnahmeflüge für die Flugzeugzulassung müssen neu gemacht werden. Daher glaube ich aktuell kaum, dass die MS21 mit neuer Avionik fertig ist.
Dieser Beitrag wurde am 02.05.2023 11:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.05.2023 - 11:52 Uhr
auch die Triebwerkssteuerung wie auch die Motorsteuerung in einem modernen PKW sind Echtzeit-OS.
https://de.wikipedia.org/wiki/Echtzeitbetriebssystem
Beitrag vom 02.05.2023 - 12:44 Uhr
Aber nach meinem Verständnis muss nun die komplette Avionik neu zertifiziert werden also alle Abnahmeflüge für die Flugzeugzulassung müssen neu gemacht werden. Daher glaube ich aktuell kaum, dass die MS21 mit neuer Avionik fertig ist.
Der Artikel bezieht sich ja auf eine SuperJet-NEW mit neuer, vermeintlich vollständig russischer, Avionik und neuen (ebenfalls autark russischen) Triebwerken, bei der soager der Erstflug noch aussteht.
Von daher wird bei diesem Muster aktuell noch gar nichts zertifiziert/abgenommen sein.
Dieser Beitrag wurde am 02.05.2023 12:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.05.2023 - 17:20 Uhr
@enzym: Soll das jetzt eine Parodie auf den User en-zym werden?
Parodie-Accounts unter sehr ähnlich klingenden Namen sind ein ziemlich mieses Stilmittel...
Beitrag vom 06.05.2023 - 09:26 Uhr
Wie kann man denn hier einen Account "klauen"?
Aber stimmt, der User en-zym existiert nicht mehr... wurde der vielleicht von einem Admin gesperrt?
Warst das wieder du Erik? War ja klar.
Wieder? Hab ich das denn in Ihrer Erinnerung schon mal gemacht?
OK, für den Fall dass das ernst gemeint war:
Kurz gesagt: die Hardware wird auf die Software angepasst und dadurch wird die Hardware so einfach dass sie produziert werden kann.
Dieser Satz ergibt überhaupt keinen Sinn.
Weder kann man Hardware "auf Software anpassen", dafür ist der Prozess einer HW-Ã"nderung viel zu aufwendig, noch würde HW durch welche Zusatzanforderungen auch immer irgendwie "einfacher zu produzieren".
Man kann Hardware versuchen exakt nachzubauen, also zu klonen, so dass sie bestehende Hardware emuliert.
Dazu müsste man aber bestehende Strukturen und Verhalten bis runter zu Timings und Bugs exakt reproduzieren, was idR aufwendiger ist als eine Neuentwicklung mit Software-Anpassungen.
Und wenn es nicht 100%ig passt, stürzt das System ab.
Das möchte man in Avionik Komponenten eher nicht haben.
Zudem würde ein Nachbau Copyright und Patente verletzen, so dass das so gebaute Produkt bei der ersten Landung in einem Rechtsstaat beschlagnahmt würde.