Community / / Lufthansa-Personal meldet Pan-Pan

Beitrag 16 - 30 von 39
Beitrag vom 06.07.2022 - 14:00 Uhr
UserPrideBird
User (2 Beiträge)
"Mitarbeitervertreter werfen Konzernspitze Missmanagement vor..." Lächerlich! Der Betriebsrat hat den Stellenabbau und diese bescheuerte Reorganisation der Station FRA doch wohlwollend durchgewunken und abgesegnet. Der Betriebsrat hat sich nur vor der BR-Wahl blicken lassen als es um Stimmenfang ging. In der jetzigen Katastrophe kam vom BR gar nichts! Die MA fühlen sich vom BR verraten und im Stich gelassen.
P.S.: Der BR hat unter den MA in FRA das gleiche schlechte Ansehen wie die Führungsebene. Sowas ist ganz schlimm und sollte nicht sein.
Beitrag vom 06.07.2022 - 14:04 Uhr
Userfbwlaie
User (4897 Beiträge)
Das Management macht immer Fehler. Die Frage ist nur, wie es diese Fehler behebt.
Die Piloten sind "weg". Einen besseren Vertrag können sie in Zukunft nicht erwarten.
Ein kleiner Freizeitjob bei der LH passt nicht? Das müsste zu Denken geben...
Viele, die in Rente mit 55 gehen, suchen doch eine Nebenbeschäftigung. Das zukünftige Arbeitsklima muss natürlich passen!
Beitrag vom 06.07.2022 - 14:18 Uhr
UserCarrot Chaser
User (42 Beiträge)
C. Spohr haben fertig. Agieren wie Flasche leer.
Beitrag vom 06.07.2022 - 14:31 Uhr
UserPRED
User (5 Beiträge)
Als jemand, der seit einem Jahrzehnt die Luftverkehrslandschaft in Deutschland von Innen heraus betrachtet kann ich nur sagen: die aktuelle Lage überrascht Null. Das alles kommt mit Ansage.

Seit Jahren gilt nur noch die Devise: Kosten runter, billig, billig, billig. Und gespart wird nicht an unrentablen Investitionen und Projekten, sondern an laufenden Kosten für die "Produktionsfaktoren" Personal. Die Personalgruppen, die (noch) einen ausreichenden Hebel haben, haben sich geschützt, aber ansonsten wurden die Daumenschrauben immer weiter angezogen. Sei es in den Flugbetrieben oder im Handling oder welchem (wichtigen) Partner der Wertschöpfungskette.

Hinzu kommt meine Erfahrung aus 3-4 Jahren im LH-Konzern: Ich habe noch nie eine solche Organisation erlebt. Eine (Management-Kultur), in der man durch "Wegducken", "Aussitzen" und noch schlimmer "in Powerpoint wegmalen" nicht nur bleibt, sondern vorankommt. Komplexität bis zum Mond gepaart mit einer Kultur, in der man gesagt bekommt "das ist zu komplex für ne Folie, mach das mal einfacher (=lass die Hälfte weg)" Eine derartige Verdichtung an Managementstrukturen, die am Rande der Realitätsverleugnung wandeln, ist fast schon preiswürdig.

Was schafft das in Kombination: eine stetig schrumpfende Basis an schwer Arbeitenden, die über Jahre - und durch COVID weiter beschleunigt - eingedampft wurde. Und strukturelle Probleme, die sich über Jahre aufgestaut haben weil sie stetig wegprozessiert und verleugnet wurden.

Wir erleben gerade die Rechnung für das Systemversagen Luftverkehr von 2 Jahrzehnten..
Beitrag vom 06.07.2022 - 14:51 Uhr
Userfbwlaie
User (4897 Beiträge)
@FloCo
Ich habe in diversen Unternehmen Berater von McKinsey oder BCG selbst live erlebt, die wurden geholt weil das Management schwach war, die Vorschläge von allen Beratern waren im Ende immer "Personal abbauen, effektiver werden, insbesondere sich von erfahrenen und teuren Mitarbeitern trennen um Kosten zu reduzieren", keiner der Berater war älter als 30, praktische Erfahrung in Unternehmen hatte keiner von denen.

Na, da haben Sie, oder die Manager, wohl die Falschen engagiert ;-)
Berater sind nicht alle unter 30, sind auch nicht alle völlig ahnungslos und sie kommen nicht alle immer nur zu der Erkenntnis "weniger Mitarbeiter".

Ganz im Gegenteil. Die erfahrenen Berater weisen meistens mehr Erfahrung in der Branche vor als so manche Mitarbeiter. Sie sind ausgewiesene Branchenexperten und haben dazu den Vorteil, dass sie eben nicht Betriebsblind sind, sondern auch über den Tellerrand hinaus schauen können.

Also entweder haben Ihre Arbeitgeber einfach sparen wollen und deswegen die Jungen genommen (die übrigens auch in einem solche Szenario niemals alleine arbeiten), oder das was Sie hier schreiben dient einzig mal wieder dazu eine ganze Berufsgruppe zu diskreditieren.


Berater haben ein Problem:
Ein guter Berater leistet alles mit einem einzigen Auftrag.
Ein guter Berater sorgt für Folgeaufträge mit mehr MA, die nicht unbedingt Spitzenkräfte sind.

Ein Teil ihrer Expertise/Aufträge können sie sich von ihren alumni holen.
Berater sind keine Entscheider!



Dieser Beitrag wurde am 06.07.2022 15:01 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.07.2022 - 15:00 Uhr
UserPRED
User (5 Beiträge)
Berater haben ein Problem:
Ein guter Berater leistet alles mit einem einzigen Aufrag.
Ein guter Berater sorgt für Folgeaufträge mit mehr MA, die nicht unbedingt Spitzenkräfte sind.

Ein Teil ihrer Expertise/Aufträge können sie sich von ihren alumni holen.
Berater sind keine Entscheider!



Es gibt sowas wie ein betriebliches Vorschlagswesen / Ideenmanagement. Hilft gut bei kleinen Problemen, deutet aber indirekt, wenn man sich mit den Vorschlägen beschäftigt, auf die Schmerzpunkte hin.

Und was den Kranich angeht: das Management ist überwiegend auch kein Entscheider. "das kann ich nicht entscheiden", "dafür bin ich nicht zuständig" oder auch "das muss jemand anderes entscheiden" sind unter den Top 5 der häufigsten Antworten auf Entscheidungsfragen.. Wer was entscheidet begibt sich in das Risiko was falsch zu machen, und wer Fehler macht, kommt nicht voran. Der lernt nur.. Aber für fachlich gute Mitarbeiter mit Karriereambitionen gibt's bei der LH sowieso keine Zukunft. Die müssen, wenn sie voran kommen wollen, zu Dienstleistern oder Mitbewerbern..
Beitrag vom 06.07.2022 - 15:13 Uhr
UserThe truth
User (1 Beiträge)
Ein Vorstand dessen Ziel es seit Jahren ist
Kosten zu sparen und outsourcing zu betreiben, dabei jegliche soziale Verantwortung von sich weist , ist ein Schattenkabinett
40 Jahre in dieser Firma zeigten mir, das die Unternehmenskultur nicht mehr vorhanden ist.
Es galt nur noch den Druck auf die Basis Leute staendig zu erhoehen
Vorgesetzte wurden schon seit Jahren nicht mehr aus den eigenen Reihen gezogen, sondern aus Allen moeglichen Hochschulabsolventen und mehr, von Personalfuehrung null Ahnung. Und von diesen Einsteigern gab es immer mehr. Nicht gegen diese Leute, es geht hier ganz einfach um die Verantwortung der GL
Und ein Vorstand dessen einziges Ziel es ist
Personalkosten zu sparen, Wachstum zu fordern, ousourcing zu betreiben, Keine Ziele fuer die Zukunft zu definieren , ist fehl am Platz. Und ganz Richtig wurde erwaehnt, das alles geschah unter den geschlossenen Augen des BR. Der sich selbst verwaltete und Abkommen mit der GL heimlich traf.

Diese ganze Misere heute, haette oder hat jeder an der Basis kommen sehen. Aber diese Strategen verschlossen wie immer die Augen und scharten sich um sich selbst.
Beitrag vom 06.07.2022 - 15:50 Uhr
UserEK787
User (98 Beiträge)
Dieser Gendersprechartikel liest sich dermaßen be********!!!
Vielleicht sollte man den Vorstand mal auswechseln. Nach meinem letzten LH / Hungerhansa Erlebnis nach CPT letztes Frühjahr meide ich diese 5* Low Cost Airline wo es geht.
Beitrag vom 06.07.2022 - 16:04 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1682 Beiträge)

Berater haben ein Problem:
Ein guter Berater leistet alles mit einem einzigen Auftrag.
Ein guter Berater sorgt für Folgeaufträge mit mehr MA, die nicht unbedingt Spitzenkräfte sind.

Ein Teil ihrer Expertise/Aufträge können sie sich von ihren alumni holen.
Berater sind keine Entscheider!


Sorry, aber dem kann ich nicht ganz Folgen. Warum ist es ein Problem für den Berater, wenn er alles mit einem Auftrag liefert? Und welche MA sind bei den Folgeaufträgen gemeint? Und welche Spitzenkräfte?

Entscheidungen werden nicht direkt für den Kunden getroffen, das ist richtig, aber intern sind Berater deutlich schneller als "Entscheider" unterwegs, als man denken mag ;-)
Beitrag vom 06.07.2022 - 17:31 Uhr
UserFRAHAM
User (634 Beiträge)
Ich lese die Kommentare mit einer Mischung aus Verwunderung und Anerkennung.

Meine Anerkennung fusst darauf, dass hier alle sehr genau wissen, was die Probleme in der Vergangenheit waren. Meine Verwunderung darauf, dass alle wissen, dass es die LH verbockt hat.

Wer mal die Emanzipation eines Start-Ups zum größeren Unternehmen mitgemacht hat, kann dies nachvollziehen. Vom Start-Up-igen jeder macht alles und entscheidet einfach mal hin zu klaren Hierarchien und Richtlinien und Befugnissen in einem größeren Unternehmen ist ein schmaler Grad. In beiden Richtungen auch nur leicht abgewichen lähmt es ein Unternehmen und sorgt für die hier genannten Probleme.

Je weiter oben in der Pyramide, um so schlechter die Bodenhaftung. Oder mit anderen Worten - die Fähigkeit zwischen den ewig gestrigen Meckerern und den fortschrittlichen Propheten im eigenen Unternehmen unterscheiden zu können sinkt, weil man die Leute einfach nicht mehr so gut oder überhaupt nicht mehr kennt und einschätzen kann. Zusätzlich gibt es dann auch noch die Mitarbeiter (und untere-/mittlere Führungskräfte), die mit Wissen Politik machen. Also ob die eigenen Mitarbeiter immer die besseren "Berater" sind, würde ich nicht unterschreiben.

Ich würde mich freuen, wenn Unternehmensleitungen mal umdenken und mal Erfolgs-Garntien in ihre Beraterverträge schreiben. Schade ist, dass die LH jetzt gerade das leuchtende schlechte Beispiel ist. Usus ist das in allen größeren Unternehmen.
Beitrag vom 06.07.2022 - 17:48 Uhr
UserSierra Bravo
User (3 Beiträge)
Zwei Dinge verstehe ich absolut nicht:
1) Wie konnte unsere Gesellschaft nur so assozial werden, dass die Mitarbeiter:Innen am Gate etc. schon körperlich angegriffen werden?
2) Wofür wurde in den letzten 2 Jahren nochmal Kurzarbeitergeld bezahlt? Das war doch genau dafür da, um Personal nicht entlassen zu müssen.
Beitrag vom 06.07.2022 - 18:28 Uhr
UserEricM
User (5527 Beiträge)
Je weiter oben in der Pyramide, um so schlechter die Bodenhaftung. Oder mit anderen Worten - die Fähigkeit zwischen den ewig gestrigen Meckerern und den fortschrittlichen Propheten im eigenen Unternehmen unterscheiden zu können sinkt,

Ich finde es eher schwieriger, zwischen den ewig gestrigen Meckerern und den Experten, die die Wiederholung alter Fehler verhindern wollen, zu unterscheiden.

weil man die Leute einfach nicht mehr so gut oder überhaupt nicht mehr kennt und einschätzen kann. Zusätzlich gibt es dann auch noch die Mitarbeiter (und untere-/mittlere Führungskräfte), die mit Wissen Politik machen. Also ob die eigenen Mitarbeiter immer die besseren "Berater" sind, würde ich nicht unterschreiben.

Ich auch nicht. Externe Berater können sehr guten Input liefern und eine neutrale 3. Meinung bei internen Konflikten/Machtkämpfen liefern.
Tatsächlich hängt der Erfolg dann weitgehend von der Kontrolle und Steuerung eines Beratungsprojekts ab und dazu gehört, dass der Kunde die Vorschläge, die kommen, auch fachlich überhaupt noch ohne Consultants bewerten kann.
Das ist in der Regel bei kurzfristigen klar umrissenen Aufträgen gegeben.

Wenn aber nach mehreren Jahren Dauereinsatz von Beratern eine Organisation daran gewöhnt wurde, Berater dauerhaft in Entscheidungs-Prozesse einzubinden, geht oftmals diese Kontrolle de facto an die Berater über. Und sei es nur, weil sie Entscheidungen mit Bewertungen "begleiten" müssen.
An diesem Punkt kann das Verhältnis Kunde-Dienstleiter beginnen parasitär zu werden.

Wo die LH in dem Prozess steht, kann ich von aussen nicht beurteilen.
Beitrag vom 06.07.2022 - 18:35 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1682 Beiträge)
Ich würde mich freuen, wenn Unternehmensleitungen mal umdenken und mal Erfolgs-Garntien in ihre Beraterverträge schreiben. Schade ist, dass die LH jetzt gerade das leuchtende schlechte Beispiel ist. Usus ist das in allen größeren Unternehmen.

Keine Sorge, das ist heute schon Gang und Gäbe in diesen teuflischen Beraterverträgen. ;)

Übrigens: Berater an sich, sind deutlich mehr vom Erfolg abhängig, was die Bezahlung angeht, als all die Mitarbeiter, die ihre 8 Stunden zur Arbeit gehen ohne irgendwelche Ziele erreichen zu müssen.

Aber ich verstehe ja, dass es deutlich einfacher ist dem unfähigen und gierigen Managern und Beratern die Schuld zu geben, als mal vor der eigenen Haustür zu kehren ;-)
Beitrag vom 06.07.2022 - 18:36 Uhr
UserFloCo
Vielflieger
User (1682 Beiträge)

2) Wofür wurde in den letzten 2 Jahren nochmal Kurzarbeitergeld bezahlt? Das war doch genau dafür da, um Personal nicht entlassen zu müssen.


Weil ansonsten noch mehr Mitarbeitern hätte gekündigt werden müssen.
Beitrag vom 06.07.2022 - 18:37 Uhr
UserFRAHAM
User (634 Beiträge)
Wo die LH in dem Prozess steht, kann ich von aussen nicht beurteilen.

Ich auch nicht, aber stark vermuten. Ich lese die gleichen Beraterfirmen, wie zu "meiner Zeit" und das ist mehr als ein Jahrzehnt her. Da zudem die Hürde für neue Auftragnehmer nach oben geschraubt wurde (von eben diesen Beratern wegen angeblicher Prozesskosten) dürfte es sich auch schwer ausgehen, dass "neue/frische" Berater mit Fachkenntnis den Weg in den Konzern finden. Daher wäre meine Vermutung, dass dieses Verhältnis schon längst parasitär geworden ist (ich mag diese Analogie).