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Beitrag 16 - 30 von 52
Beitrag vom 06.06.2015 - 00:28 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Aber Berufsanfänger oder welche die es werden wollen können m. E. in keinem Job davon ausgehen, dass sie definitiv ein bestimmtes Gehalt beziehen werden oder gar einen manifestierten Anspruch darauf haben! Mal abgesehen davon, dass auch die "niedrigeren" Gehälter sicherlich einen gewissen Lebensstandard zulassen!

Damit sie mal wissen ,was in Zukunft der First Officer bei Austrian Airlines /neue EW verdient.Im Grunde genommen auch die bis zu 900 Flugschüler.

Infos hier :  Kollektivvertrag - Austrian Airlines

Alles nach zu lesen im Kapitel 56.2

Demnach verdienen First Officers im ersten Jahr 2500 €/Monat.Nach einem Jahr sind es 3800 €.

Wenn man bedenkt ,dass noch Steuern abgezogen werden .Dann die Lebenshaltungskosten .Dann ist das nicht besonders viel,zumal man noch den Ausbildungskredit zurückzahlen muss in Höhe von 70.000 € .Ich weis nicht wie lange man dann braucht um schuldenfrei zu sein.Viel kann man in den ersten Jahren jedenfalls nicht zurückzahlen.

Beitrag vom 06.06.2015 - 03:00 Uhr
UserSquawk7777
User (32 Beiträge)
Hier gibt es einen schönen Film der BBC zu den beiden LCC Ryanair und Easyjet.
 http://www.spiegel.tv/filme/bbc-kampf-der-billigflieger/

Die Aussage, das beide von Southwest abgeschaut haben fand ich schon sehr interessant. Wenn man dann noch weiß, dass das Southwest Mangagement eng mit den Mitarbeitern zusammen arbeitet und die Piloten im Vergleich sehr gut bezahlt werden fragt man sich schon warum es in Europa nicht auch funktioniert.

Auf Dauer wird jedes Unternehmen scheitern wenn es die Mitarbeiter nicht mit nimmt. Gerade bei Dienstleistern ist es besonders wichtig.


Man solle auch nicht US Airways vergessen, die mit MetroJet versucht haben, mit Southwest zu konkurrieren. MetroJet wurde als Billigmarke erschaffen und die Gehälter waren auch niedriger. Das hat am Ende nicht so recht geklappt, und wurde gleich nach dem 11 September beerdigt.

Ein ehemaliger US Airways Manager meinte damals, daß man mit dem Drehkreuz Baltimore-Washington (BWI) KEIN Profit erwirtschaften könnte. Das hat aber Southwest zum ihren eigenen profitablen Drehkreuz ausgeweitet.

Die Piloten müssen in der Regel immer den (lustlosen) Mist vom Management ausbaden.
Beitrag vom 06.06.2015 - 06:23 Uhr
UserSpheniscidae
User (462 Beiträge)
Aber Berufsanfänger oder welche die es werden wollen können m. E. in keinem Job
Damit sie mal wissen ,was in Zukunft der First Officer bei Austrian Airlines /neue EW verdient.Im Grunde genommen auch die bis zu 900 Flugschüler.

Infos hier :  Kollektivvertrag - Austrian Airlines

Alles nach zu lesen im Kapitel 56.2

Demnach verdienen First Officers im ersten Jahr 2500 €/Monat.Nach einem Jahr sind es 3800 €.

Wenn man bedenkt ,dass noch Steuern abgezogen werden .Dann die Lebenshaltungskosten .Dann ist das nicht besonders viel,zumal man noch den Ausbildungskredit zurückzahlen muss in Höhe von 70.000 € .Ich weis nicht wie lange man dann braucht um schuldenfrei zu sein.Viel kann man in den ersten Jahren jedenfalls nicht zurückzahlen.

Man sollte sich dabei allerdings noch die anderen Kapitel ansehen. Da gibt es Dutzende Regelungen bez. Überstunden usw. Wieviele Stunden muss denn ein Pilot für dieses Gehalt arbeiten? Die ersten beiden Jahre sind nicht toll, aber danach ists doch schnell ok. Außerdem gibts eine vereinbarte Erfolgsbeteiligung, usw.
Und am Ende gilt für die Piloten das was für jeden Ingenieur gilt. Wenn es in Deutschland nichts wird, kann man ja woanders hingehen. Wenn die LH so keine Piloten mehr bekommt, werden die schon drauflegen.
Beitrag vom 06.06.2015 - 07:28 Uhr
Userdacno1982
User (35 Beiträge)
Sehen sie es in Relation zu anderen, hochanspruchsvollen Berufen: Ein Medizinstudium dauert deutlich länger, als die Pilotenausbildung. Dann sind sie zunächst mal Assistenzarzt und arbeiten im Schichtdienst bis zu 24 Stunden am Stück für ca. 40 k Jahresgehalt. Dann machen sie noch ggf. den Facharzt, Promotion usw. Bis mal ein anständiges Gehalt rüberkommt ist man auch etwa Anfang 30. Auch für eine solche Ausbildung entstehen kosten, die Aufgrund der längeren Dauer kaum niedriger sein dürften.
Die Gehälter und Sozialleistungen der Altverträge sind völlig überzogen.
Abgesehen davon geht es jungen Leuten ja nicht nur ums Geld sondern um die Verwirklichung eines Traums.
Mich würde eher stören, wenn ich bis zur Rente nur Mittelstrecke fliegen dürfte.
Beitrag vom 06.06.2015 - 10:05 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
Und am Ende gilt für die Piloten das was für jeden Ingenieur gilt. Wenn es in Deutschland nichts wird, kann man ja woanders hingehen.

Bei Piloten ist es eben nicht wie bei Ingenieuren. Als Ingenieur steht einem eine größere Bandbreite an möglichen Tätigkeiten/Umschulungen offen. Außerdem wird man da nicht nach Seniorität bezahlt. Das macht den sowieso eher schwierigen Wechsel für Piloten noch schmerzhafter. Im Fall der LH Flugschüler ist das mit dem woanders hingehen zunächst unmöglich.

Sehen sie es in Relation zu anderen, hochanspruchsvollen Berufen: Ein Medizinstudium dauert deutlich länger, als die Pilotenausbildung. Dann sind sie zunächst mal Assistenzarzt und arbeiten im Schichtdienst bis zu 24 Stunden am Stück für ca. 40 k Jahresgehalt. Dann machen sie noch ggf. den Facharzt, Promotion usw. Bis mal ein anständiges Gehalt rüberkommt ist man auch etwa Anfang 30. Auch für eine solche Ausbildung entstehen kosten, die Aufgrund der längeren Dauer kaum niedriger sein dürften.

Das Einstiegsgehalt bei Ärzten liegt eher bei ca. 48k. Die (optionale) Promotion machen die meisten schon während des Studiums. Die Bedingungen sind im Vorfeld bekannt. Und trotzdem wäre es verständlich, wenn gerade junge Ärzte für Verbesserungen eintreten würden. Speziell was Arbeitszeiten angeht.

Abgesehen davon geht es jungen Leuten ja nicht nur ums Geld sondern um die Verwirklichung eines Traums.

Naja, das rechtfertigt das was da gerade passiert aber auch nicht. Mit einer ähnlichen Argumentation kann man quasi jedem das Gehalt kürzen. Mal ganz von der Diskrepanz zwischen dem, was versprochen wurde und was dann gekommen ist: Wartezeiten, Gehalt, Stationierungsort (& -land),...


Dieser Beitrag wurde am 06.06.2015 10:07 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.06.2015 - 12:30 Uhr
Usersiebenfritz
User (269 Beiträge)
Also wenn ich mir so die Punkte 31, 44 & 45 ansehe, kommt mir nicht der Gedanke in den Sinn, dass hier Arbeitnehmer ausgebeutet werden.
35 Urlaubstage mit der Option auf 42 pro Jahr, incl. 14 Monatsgehälter, das können Sie woanders lange suchen. Ich glaube Sie sollten alle mal wieder etwas von Wolke sieben runterkommen.
Beitrag vom 06.06.2015 - 12:36 Uhr
Userfbwlaie
User (4898 Beiträge)
@chris7891,
Aber Berufsanfänger oder welche die es werden wollen können m. E. in keinem Job davon ausgehen, dass sie definitiv ein bestimmtes Gehalt beziehen werden oder gar einen manifestierten Anspruch darauf haben! Mal abgesehen davon, dass auch die "niedrigeren" Gehälter sicherlich einen gewissen Lebensstandard zulassen!

Damit sie mal wissen ,was in Zukunft der First Officer bei Austrian Airlines /neue EW verdient.Im Grunde genommen auch die bis zu 900 Flugschüler.

Infos hier :  Kollektivvertrag - Austrian Airlines

Alles nach zu lesen im Kapitel 56.2

Demnach verdienen First Officers im ersten Jahr 2500 €/Monat.Nach einem Jahr sind es 3800 €.

Wenn man bedenkt ,dass noch Steuern abgezogen werden .Dann die Lebenshaltungskosten .Dann ist das nicht besonders viel,zumal man noch den Ausbildungskredit zurückzahlen muss in Höhe von 70.000 € .Ich weis nicht wie lange man dann braucht um schuldenfrei zu sein.Viel kann man in den ersten Jahren jedenfalls nicht zurückzahlen.



in welche Welt lebst Du?
Das ist für einen Berufsanfänger - im zweiten Jahr - auf alle Fälle nicht wenig Geld. Sicher ist es auch kein Traumentgelt, wenn man noch die wie oben beschrieben Reisezeiten mit berücksichtigt.



Dieser Beitrag wurde am 06.06.2015 12:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.06.2015 - 12:42 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
@chris7891,
Aber Berufsanfänger oder welche die es werden wollen können m. E. in keinem Job davon ausgehen, dass sie definitiv ein bestimmtes Gehalt beziehen werden oder gar einen manifestierten Anspruch darauf haben! Mal abgesehen davon, dass auch die "niedrigeren" Gehälter sicherlich einen gewissen Lebensstandard zulassen!

Damit sie mal wissen ,was in Zukunft der First Officer bei Austrian Airlines /neue EW verdient.Im Grunde genommen auch die bis zu 900 Flugschüler.

Infos hier :  Kollektivvertrag - Austrian Airlines

Alles nach zu lesen im Kapitel 56.2

Demnach verdienen First Officers im ersten Jahr 2500 €/Monat.Nach einem Jahr sind es 3800 €.

Wenn man bedenkt ,dass noch Steuern abgezogen werden .Dann die Lebenshaltungskosten .Dann ist das nicht besonders viel,zumal man noch den Ausbildungskredit zurückzahlen muss in Höhe von 70.000 € .Ich weis nicht wie lange man dann braucht um schuldenfrei zu sein.Viel kann man in den ersten Jahren jedenfalls nicht zurückzahlen.



in welche Welt lebst Du?
Das ist für einen Berufsanfänger - im zweiten Jahr - auf alle Fälle nicht wenig Geld. Sicher ist es auch kein Traumentgelt, wenn man noch die wie oben beschrieben Reisezeiten mit berücksichtigt.



Wenn ich meinen Bruder anschaue,der bekommt 4600 € brutto als Berufsanfänger.Das liegt auch an der starken IG-Metall.Selbst ein fertiger Azubi bekommt bis zu 2200 €,je nachdem wie die Firma ihn einstuft.. Und der hat nichts dafür investiert und bekommt sogar während der Ausbildung Geld.

Man muss es mal von der Seite betrachten.Die jungen Piloten investieren in ihre Zukunft und da ist es doch selbstverständlich ,dass man einen Return on Investment erwartet.Firmen müssen investieren um zu wachsen,genauso tun es die Piloten.
Und noch was: Warum kommen die besten Ingenieure,Rechtsanwälte oder BWL'er aus der USA oder England?
Dort wird für eine ordentliche Bildung bezahlt,und danach bekommt man Gehälter die wir uns kaum vorstellen können und das deutlich mehr als der Pilot nach 10 Jahren bei LH Passage.Wer nichts in seine Ausbildung investieren muss,darf nicht erwarten viel Geld zu verdienen.

Es gibt solche und solche Passagiere.Der Eine will nichts zahlen und wundert sich über miesen Service und den Gebühren etc.
Dann gibt es solche (Consultans) ,die mehrere 100.000 € im Jahr verdienen und es den Piloten nicht gönnen selbst 100.000 € zu geben,obwohl sie denen ihr Leben mehrmals die Woche anvertrauen.

Und dann gibt es solche,die es den Piloten gönnen und die sind Mehrheit.

Wir brauchen eine starke LH.Dazu gehören auch motivierte Mitarbeiter und ein Vorstand,der mit dem Personal spricht.

Scheinbar hat man nichts aus dem Germanwings-Absturz gelernt.

Jetzt wird auch den Flugbegleitern der Job bei Germanwings,da die Flugzuege zur billigeren neuen EW/Austrian Airlines wechseln, weggenommen obwohl man ja dem Pakt für Wachstum beigetreten ist.

Dieser Beitrag wurde am 06.06.2015 13:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.06.2015 - 12:44 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Also wenn ich mir so die Punkte 31, 44 & 45 ansehe, kommt mir nicht der Gedanke in den Sinn, dass hier Arbeitnehmer ausgebeutet werden.
35 Urlaubstage mit der Option auf 42 pro Jahr, incl. 14 Monatsgehälter, das können Sie woanders lange suchen. Ich glaube Sie sollten alle mal wieder etwas von Wolke sieben runterkommen.

Die Option hat man erst nach 25 Jahren.

Urlaubsgelder sind in der Metall- und Elektroindustrie üblich,genauso die Weihnachtsgelder.
Beitrag vom 06.06.2015 - 12:50 Uhr
Usersiebenfritz
User (269 Beiträge)
Fragen Sie mal was die anderen nach 25 Jahren AUTOMATISCH bekommen. Worüber klagen Sie eigentlich?
Urlaubsgelder sind in vielen Betrieben nicht mehr selbstverständlich, selbst wenn Sie beim Staat arbeiten. Willkommen in der Wirklichkeit.
Vermutlich haben Sie ZWEI Brüder, die ZUSAMMEN als BERUFSEINSTEIGER 4.600 € brutto bekommen.
Beitrag vom 06.06.2015 - 12:59 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)
Fragen Sie mal was die anderen nach 25 Jahren AUTOMATISCH bekommen. Worüber klagen Sie eigentlich?
Urlaubsgelder sind in vielen Betrieben nicht mehr selbstverständlich, selbst wenn Sie beim Staat arbeiten. Willkommen in der Wirklichkeit.
Vermutlich haben Sie ZWEI Brüder, die ZUSAMMEN als BERUFSEINSTEIGER 4.600 € brutto bekommen.

Nein.Aber das wollen sie ja nicht glauben.Aus ihnen spricht der pure NEid.Ich kann ihnen nur raten,dass sie einen Betrieb finden der den IG-Metall-Tarif zahlen muss.Wenn sie aus einer anderen Branche kommen haben sie Pech.
Beitrag vom 06.06.2015 - 13:06 Uhr
UserHöhenflieger
User (159 Beiträge)

Wenn ich meinen Bruder anschaue,der bekommt 4600 € brutto als Berufsanfänger.Das liegt auch an der starken IG-Metall.

Auch wenn wir hier leicht vom Thema abkommen ...
@chris7891: Das mit den 4600 Euronen als Berufsanfänger verwundert mich. Ist Dein Bruder bei irgendeinem Autobauer unter Vertrag?
Beitrag vom 06.06.2015 - 13:19 Uhr
Userchris7891
User (809 Beiträge)

Wenn ich meinen Bruder anschaue,der bekommt 4600 € brutto als Berufsanfänger.Das liegt auch an der starken IG-Metall.

Auch wenn wir hier leicht vom Thema abkommen ...
@chris7891: Das mit den 4600 Euronen als Berufsanfänger verwundert mich. Ist Dein Bruder bei irgendeinem Autobauer unter Vertrag?

Bei Siemens.Ich muss zugeben,er ist W-ING.
Wo wir schon dabei sind,ein Schichtarbeiter (auch fertiger Azubi im ersten Jahr) bei Porsche,Daimler,VW oder Audi kommt locker auf 3500 €.Dazu die Erfolgsbeteilugungen von bis zu 6000 €.Beklagen müssen die sich nicht.

Deswegen finde ich es richtig,dass der Dienstleistungssektor auf die Barikaden geht und endlich für ihre Rechte eintritt.

Dieser Beitrag wurde am 06.06.2015 13:21 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.06.2015 - 13:34 Uhr
UserUser33
User (43 Beiträge)
Ich habe als fertiger Ingenieur (nicht Automobil, nicht W-Ing, 35h/Woche) auch mit ~4.500€ brutto angefangen. Und das war noch vor Ablauf der Probezeit. Ist also nichts wirklich Ungewöhnliches.
Ich kann die Piloten daher durchaus verstehen. Noch viel mehr, wenn ich bedenke, dass ich mir meinen Arbeitgeber nach dem Studium frei auswählen konnte.

Dieser Beitrag wurde am 06.06.2015 13:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.06.2015 - 13:58 Uhr
UserRotas
User (219 Beiträge)
Ich kann die Piloten daher durchaus verstehen. Noch viel mehr, wenn ich bedenke, dass ich mir meinen Arbeitgeber nach dem Studium frei auswählen konnte.

Aber sowas checken hier viele leider nicht. Die betrachten immer nur einen einzelnen Aspekt, ohne das Drumherum.

Z.B.:

Fragen Sie mal was die anderen nach 25 Jahren AUTOMATISCH bekommen.

Das ist die eine Seite des Senioritätsprinzips. Die andere Seite ist, dass man bei einem Arbeitgeberwechsel wieder auf Stufe null anfängt. Und ganz ehrlich, das was gerade so in der Luftfahrtbranche passiert, zeigt doch gerade eines: In 25 Jahren kann alles ganz anders aussehen.