Community / / Österreich halbiert Ticketsteuer

Beitrag 16 - 30 von 31
Beitrag vom 20.11.2016 - 11:55 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
Eigentlich reden wir von 40-50 Mio. Das ist für die AUA schon ganz schön viel.
Sehr viel. Dies entspricht rund einer Verdoppelung ihres letzten Jahresergebnisses. Oder jährlich einer weiteren Triple Seven.
Beitrag vom 20.11.2016 - 12:17 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Wenn eine Airline den Wegfall einer Steuer oder Gebühr für eine versteckte Preiserhöhung nutzt, wäre das wohl so. Aber wenn nur ein Anbieter diese Erhöhung nicht vornimmt und den Ticket- und Endpreis um den entsprechenden Betrag senkt, hat dieser dann ja wieder einen entsprechenden Wettbewerbsvorteil.
Langfristig ändert sich daher an der Verdienst- und Wettbewerbssituation der Airlines nicht wirklich etwas.

Was ist denn eine "versteckte" Preiserhöhung? Es wird immer der Preis verlangt, den der Markt/Wettbewerb hergibt. Es gibt ja nicht "den" Preis. Als die Steuer kam blieben die 99€ Tix (um das Beispiel zu strapazieren) auch bei 99€. Die Airlines haben das zum großen teil kompensiert.
Unser Vertrieb hat uns mal vorgerechnet was das bringt. Habe die Summe nicht mehr, aber wir waren sehr überrascht, das ist eine ganze Menge. Da haben sie uns auch das Pricingsystem erklärt. Wer sich richtig freut ist Ryanair. Die haben ja schon 95% SLF, müssen also über den Preis nicht den SLF stimulieren. Bei denen geht das voll in den Profit.

Dieser Beitrag wurde am 20.11.2016 12:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.11.2016 - 12:41 Uhr
UserEricM
User (5497 Beiträge)
Was ist denn eine "versteckte" Preiserhöhung?
Eine nicht kommunizierte und nicht sichtbare. Der Ticket-Anteil am Preis wird um soviel teurer, wie die Abgabe fällt. Was glaube ich Ihr Vorschlag war.

Eigentlich reden wir von 40-50 Mio. Das ist für die AUA schon ganz schön viel.
50 Mio wären es für die AUA bei Wegfall der Abgabe, bei einer Halbierung reden wir von 20-25 Mio. Das ist auch noch beachtenswert, aber nur dann, wenn es die AUA schafft, trotz des starken Wettbewerbsdrucks die gesamte Abgabe mittels o.g. verdeckter Preiserhöhung in eine Margensteigerung umzusetzen.
Wenn das zutrifft, haben Sie mit Ihrer Argumentation tatsächlich recht.

Wenn das aber tatsächlich so einfach wäre, könnte sie ja auch Flüge nach London statt für für €13.50 für 15,25€ pro Flug anbieten (€3,50 / 2 da die Abgabe nur für den Hinflug fällig wird). Das wäre immer noch spottbillig und hätte bei Beaufschlagung aller Flüge um die halbe Ticketabgabe die gleichen 25Mio Margensteigerung zur Folge.


Wer sich richtig freut ist Ryanair. Die haben ja schon 95% SLF, müssen also über den Preis nicht den SLF stimulieren. Bei denen geht das voll in den Profit.

Oder in eine weitere Preissenkung, Erhöhung der Frequenz und verstärkten Verdrängungswettbewerb.
Genau diese Konkurrenzsituation ist der Grund, warum ich nicht glaube, dass sich die Halbierung dieser Abgabe tatsächlich zu einem nennenswerten Umfang in Margensteigerung bei der LH Group umsetzen läßt.
Wie Sie schreiben: Der Markt regelt den Preis. Daher halte ich diese Margenverbesserung durch Wegfall der Abgabe für Wunschdenken.

Österreich fehlen am Jahresende 50 Mio und die Airlines sind in der gleichen (meist prekären) Lage wie vorher auch.

Dieser Beitrag wurde am 20.11.2016 12:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.11.2016 - 13:50 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Was ist denn eine "versteckte" Preiserhöhung?
Eine nicht kommunizierte und nicht sichtbare. Der Ticket-Anteil am Preis wird um soviel teurer, wie die Abgabe fällt. Was glaube ich Ihr Vorschlag war.

Dann war das bei Einführung der Luftverkehrsabgabe eine "versteckte Preissenkung", so gleicht sich alles wieder aus ;-)

Eigentlich reden wir von 40-50 Mio. Das ist für die AUA schon ganz schön viel.
50 Mio wären es für die AUA bei Wegfall der Abgabe, bei einer Halbierung reden wir von 20-25 Mio. Das ist auch noch beachtenswert, aber nur dann, wenn es die AUA schafft, trotz des starken Wettbewerbsdrucks die gesamte Abgabe mittels o.g. verdeckter Preiserhöhung in eine Margensteigerung umzusetzen.

Das ist wahrscheinlich, da AUA überproportional profitiert. Die Hälfte der AUA-Flüge ist mit der Luftverkehrsabgabe belastet, bei z.B. Easyjet oder Vueling sind es nur Bruchteile. Das verschafft Spielräume.

Wenn das zutrifft, haben Sie mit Ihrer Argumentation tatsächlich recht.

Wenn das aber tatsächlich so einfach wäre, könnte sie ja auch Flüge nach London statt für für €13.50 für 15,25€ pro Flug anbieten (€3,50 / 2 da die Abgabe nur für den Hinflug fällig wird). Das wäre immer noch spottbillig und hätte bei Beaufschlagung aller Flüge um die halbe Ticketabgabe die gleichen 25Mio Margensteigerung zur Folge.

Ja, wenn es so einfach wäre.
Eigentlich müsste die Lufthansa Group nur 5 EUR mehr pro Flug nehmen, dann wäre der Gewinn 500 Mio höher. Leider ist aber die Preiselastizität bei Flugreisen so groß, dass derartige Preisanhebungen zu überproportionalen Mengenverlusten führen würde. Im Falle des Wegfalls der Luftverkehrsabgabe bleibt aber der Endpreis für den Kunden gleich, daher gibt es keinen Nachfragerückgang. Theoretisch, jedenfalls ;-)



Wer sich richtig freut ist Ryanair. Die haben ja schon 95% SLF, müssen also über den Preis nicht den SLF stimulieren. Bei denen geht das voll in den Profit.

Oder in eine weitere Preissenkung, Erhöhung der Frequenz und verstärkten Verdrängungswettbewerb.
Genau diese Konkurrenzsituation ist der Grund, warum ich nicht glaube, dass sich die Halbierung dieser Abgabe tatsächlich zu einem nennenswerten Umfang in Margensteigerung bei der LH Group umsetzen läßt.

Siehe oben

Wie Sie schreiben: Der Markt regelt den Preis. Daher halte ich diese Margenverbesserung durch Wegfall der Abgabe für Wunschdenken.

Leider war die Margenverschlechterung bei Einführung der Abgabe real. Daher gehe ich davon aus, dass der Prozess sich jetzt entsprechend umkehrt.
Aber richtig schlau werden wir erst hinterher sein.

Österreich fehlen am Jahresende 50 Mio und die Airlines sind in der gleichen (meist prekären) Lage wie vorher auch.
Beitrag vom 20.11.2016 - 18:48 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Was ist denn eine "versteckte" Preiserhöhung?
Eine nicht kommunizierte und nicht sichtbare. Der Ticket-Anteil am Preis wird um soviel teurer, wie die Abgabe fällt. Was glaube ich Ihr Vorschlag war.
Ist doch aber nix versteckt, alles sichtbar. Ich sehe den Endpreis und ich sehe die Aufteilung

Eigentlich reden wir von 40-50 Mio. Das ist für die AUA schon ganz schön viel.
50 Mio wären es für die AUA bei Wegfall der Abgabe, bei einer Halbierung reden wir von 20-25 Mio. Das ist auch noch beachtenswert, aber nur dann, wenn es die AUA schafft, trotz des starken Wettbewerbsdrucks die gesamte Abgabe mittels o.g. verdeckter Preiserhöhung in eine Margensteigerung umzusetzen.
Wenn das zutrifft, haben Sie mit Ihrer Argumentation tatsächlich recht.

Wenn das aber tatsächlich so einfach wäre, könnte sie ja auch Flüge nach London statt für für €13.50 für 15,25€ pro Flug anbieten (€3,50 / 2 da die Abgabe nur für den Hinflug fällig wird). Das wäre immer noch spottbillig und hätte bei Beaufschlagung aller Flüge um die halbe Ticketabgabe die gleichen 25Mio Margensteigerung zur Folge.


Wer sich richtig freut ist Ryanair. Die haben ja schon 95% SLF, müssen also über den Preis nicht den SLF stimulieren. Bei denen geht das voll in den Profit.

Oder in eine weitere Preissenkung, Erhöhung der Frequenz und verstärkten Verdrängungswettbewerb.
Genau diese Konkurrenzsituation ist der Grund, warum ich nicht glaube, dass sich die Halbierung dieser Abgabe tatsächlich zu einem nennenswerten Umfang in Margensteigerung bei der LH Group umsetzen läßt.
Wie Sie schreiben: Der Markt regelt den Preis. Daher halte ich diese Margenverbesserung durch Wegfall der Abgabe für Wunschdenken.

Dann bleibt die Frage, warum die BDL und wie sie alle heißen, so vehement für die Abschaffung
der Steuer kämpfen? Aber noch tut sich in D ja nix. Also abwarten...

Österreich fehlen am Jahresende 50 Mio und die Airlines sind in der gleichen (meist prekären) Lage wie vorher auch.
Beitrag vom 20.11.2016 - 20:17 Uhr
UserEricM
User (5497 Beiträge)
Ist doch aber nix versteckt, alles sichtbar. Ich sehe den Endpreis und ich sehe die Aufteilung

Der Flugpreis wird teurer, die entfallende Steuer gleicht die Erhöhung aber wieder aus.
Im Endeffekt wird das Ticket in dem Modell halt trotzdem teurer.

Dann war das bei Einführung der Luftverkehrsabgabe eine "versteckte Preissenkung", so gleicht sich alles wieder aus ;-)

Ja, so kann man das sehen.

Dann bleibt die Frage, warum die BDL und wie sie alle heißen, so vehement für die Abschaffung der Steuer kämpfen?

Eventuell weil der Staat der Einzige ist auf den sich die dort vertretenen Firmen als Gegner einigen konnten? Der typische deutsche CEO möchte halt nicht gerne in Verdacht geraten, Globaisierungsgegner zu sein. Denn im CEO-Golfclub wird man halt schnell zum Paria, wenn man über das Mittel einer uU notwendigen Marktabschottung oder ein mehr an Regulierung generell auch nur laut nachdenkt. Die langjährige Konditionierung durch die neoliberal geprägte Wirtschaftsschulen lassen nicht ohne weiteres abschütteln.
Beitrag vom 20.11.2016 - 22:09 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Ist doch aber nix versteckt, alles sichtbar. Ich sehe den Endpreis und ich sehe die Aufteilung

Der Flugpreis wird teurer, die entfallende Steuer gleicht die Erhöhung aber wieder aus.
Im Endeffekt wird das Ticket in dem Modell halt trotzdem teurer.

Dann war das bei Einführung der Luftverkehrsabgabe eine "versteckte Preissenkung", so gleicht sich alles wieder aus ;-)

Ja, so kann man das sehen.

Dann bleibt die Frage, warum die BDL und wie sie alle heißen, so vehement für die Abschaffung der Steuer kämpfen?

Eventuell weil der Staat der Einzige ist auf den sich die dort vertretenen Firmen als Gegner einigen konnten? Der typische deutsche CEO möchte halt nicht gerne in Verdacht geraten, Globaisierungsgegner zu sein. Denn im CEO-Golfclub wird man halt schnell zum Paria, wenn man über das Mittel einer uU notwendigen Marktabschottung oder ein mehr an Regulierung generell auch nur laut nachdenkt. Die langjährige Konditionierung durch die neoliberal geprägte Wirtschaftsschulen lassen nicht ohne weiteres abschütteln.

uiuiui das sind aber steile Thesen ;-)
Beitrag vom 21.11.2016 - 09:23 Uhr
UserEricM
User (5497 Beiträge)
Dann bleibt die Frage, warum die BDL und wie sie alle heißen, so vehement für die Abschaffung der Steuer kämpfen?

Eventuell weil der Staat der Einzige ist auf den sich die dort vertretenen Firmen als Gegner einigen konnten? Der typische deutsche CEO möchte halt nicht gerne in Verdacht geraten, Globaisierungsgegner zu sein. Denn im CEO-Golfclub wird man halt schnell zum Paria, wenn man über das Mittel einer uU notwendigen Marktabschottung oder ein mehr an Regulierung generell auch nur laut nachdenkt. Die langjährige Konditionierung durch die neoliberal geprägte Wirtschaftsschulen lassen nicht ohne weiteres abschütteln.

uiuiui das sind aber steile Thesen ;-)

Steil ? Naja. Vielleicht ein Tick mehr "links" als das hier im Forum üblicherweise der Fall ist.

Die geforderte Marktabschottung ist denke ich einer der Punkte wo Herr Spohr völlig richtig liegt. Die Äußerungen seiner Kollegen waren aber sehr gedämpft - in dieser von CS gestarteten Diskussion kamen wenig logisch nachvollziehbare Gegenargumente, stattdessen wurden viele Mantras und Glaubenssätze zu "freiem Markt", "Freieheit", "Globalisierung" und "Welthandel" geäußert.
Und natürlich zu "Wachstum" ...

Diese Nicht-Diskussion hatte was religiöses an sich. Glaubenssätze gegen Argumente.
Bisher haben die Glaubenssätze gewonnen.




Beitrag vom 21.11.2016 - 10:09 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)


Die geforderte Marktabschottung ist denke ich einer der Punkte wo Herr Spohr völlig richtig liegt.

jetzt muss ich mal nachfragen... wann hat CS denn eine Marktabschottung gefordert? Ehrlich, ohne Ironie, das habe ich nicht mitbekommen. Ich höre immer nur gleiche Bedingungen für alle, dann hat LH auch eine Chance. Gebühren, CO2 Handel, Arbeitsbedingungen, Nachtflugverbot, usw.

.Die Äußerungen seiner Kollegen waren aber sehr gedämpft - in dieser von CS gestarteten Diskussion kamen wenig logisch nachvollziehbare Gegenargumente, stattdessen wurden viele Mantras und Glaubenssätze zu "freiem Markt", "Freieheit", "Globalisierung" und "Welthandel" geäußert.
Und natürlich zu "Wachstum" ...

Diese Nicht-Diskussion hatte was religiöses an sich. Glaubenssätze gegen Argumente.
Bisher haben die Glaubenssätze gewonnen.




Beitrag vom 21.11.2016 - 11:55 Uhr
UserEricM
User (5497 Beiträge)
Die geforderte Marktabschottung ist denke ich einer der Punkte wo Herr Spohr völlig richtig liegt.

jetzt muss ich mal nachfragen... wann hat CS denn eine Marktabschottung gefordert? Ehrlich, ohne Ironie, das habe ich nicht mitbekommen. Ich höre immer nur gleiche Bedingungen für alle, dann hat LH auch eine Chance. Gebühren, CO2 Handel, Arbeitsbedingungen, Nachtflugverbot, usw.

Klar. "Gleiche Bedingungen für Alle" ist die Forderung.
Ich sehe 2 mögliche Wege, diese Forderungen zu erfüllen:

A) Abbau von Umweltschutz, Arbeitsschutz, Mitbestimmung, Gesundheitsschutz, Lärmschutz, Menschenrechte, Unternehmenssteuern, Einkommenssteuern etc in Deutschland/Europa auf das Niveau "des Wettbewerbs" - also eines diktatorisch/monarchisch regierten Drittweltlandes ohne vergleichbares Steuersystem
oder
B) Ausgleich dieser Nachteile durch Angebotsbeschränkungen oder Auflagen für außereuropäische Airlines, die von den niedrigeren Schutz-Standards oder von subventionsähnlichen Steuererleichterungen ihrer Heimatländer profitieren.

Ich glaube wir sind uns einig dass A nicht in Frage kommt.
Realistisch gesehen bleibt daher nur B, was eine zumindest graduelle Marktabschottung im europäischen Luftverkehrsmarkt bedeuten würde.

Dieser Beitrag wurde am 21.11.2016 12:33 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.11.2016 - 12:52 Uhr
Userbluedanube
User (557 Beiträge)
A) Abbau von Umweltschutz, Arbeitsschutz, Mitbestimmung, Gesundheitsschutz, Lärmschutz, Menschenrechte, Unternehmenssteuern, Einkommenssteuern etc in Deutschland/Europa auf das Niveau "des Wettbewerbs" - also eines diktatorisch/monarchisch regierten Drittweltlandes ohne vergleichbares Steuersystem
Nehm mal an,mit "diktatorisch/monarchisch regierten DRITTWELT-Länder" sind die Emirate gemeint. Echt cool :)
Zurück zum Thema: Die kassieren freilich tatsächlich keine Ticketsteuer


Beitrag vom 21.11.2016 - 14:53 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
Die geforderte Marktabschottung ist denke ich einer der Punkte wo Herr Spohr völlig richtig liegt.

jetzt muss ich mal nachfragen... wann hat CS denn eine Marktabschottung gefordert? Ehrlich, ohne Ironie, das habe ich nicht mitbekommen. Ich höre immer nur gleiche Bedingungen für alle, dann hat LH auch eine Chance. Gebühren, CO2 Handel, Arbeitsbedingungen, Nachtflugverbot, usw.

Klar. "Gleiche Bedingungen für Alle" ist die Forderung.
Ich sehe 2 mögliche Wege, diese Forderungen zu erfüllen:

A) Abbau von Umweltschutz, Arbeitsschutz, Mitbestimmung, Gesundheitsschutz, Lärmschutz, Menschenrechte, Unternehmenssteuern, Einkommenssteuern etc in Deutschland/Europa auf das Niveau "des Wettbewerbs" - also eines diktatorisch/monarchisch regierten Drittweltlandes ohne vergleichbares Steuersystem
oder
B) Ausgleich dieser Nachteile durch Angebotsbeschränkungen oder Auflagen für außereuropäische Airlines, die von den niedrigeren Schutz-Standards oder von subventionsähnlichen Steuererleichterungen ihrer Heimatländer profitieren.

Für B. bräuchte es aber fähige, einige und auch willens seiende europäische Regierungen. Aber das ist Utopie. Ich befürchte das unsere "freier Markt- und ewige Wachstums- Fetischsten" eher zu A. tendieren. Und ich bin ziemlich sicher, dass das auch die Mehrheit unsere Wirtschaftslenker, inkl. der Airline - Manager, so wollen würde.
Beitrag vom 21.11.2016 - 16:04 Uhr
UserEricM
User (5497 Beiträge)
Die geforderte Marktabschottung ist denke ich einer der Punkte wo Herr Spohr völlig richtig liegt.

jetzt muss ich mal nachfragen... wann hat CS denn eine Marktabschottung gefordert? Ehrlich, ohne Ironie, das habe ich nicht mitbekommen. Ich höre immer nur gleiche Bedingungen für alle, dann hat LH auch eine Chance. Gebühren, CO2 Handel, Arbeitsbedingungen, Nachtflugverbot, usw.

Klar. "Gleiche Bedingungen für Alle" ist die Forderung.
Ich sehe 2 mögliche Wege, diese Forderungen zu erfüllen:

A) Abbau von Umweltschutz, Arbeitsschutz, Mitbestimmung, Gesundheitsschutz, Lärmschutz, Menschenrechte, Unternehmenssteuern, Einkommenssteuern etc in Deutschland/Europa auf das Niveau "des Wettbewerbs" - also eines diktatorisch/monarchisch regierten Drittweltlandes ohne vergleichbares Steuersystem
oder
B) Ausgleich dieser Nachteile durch Angebotsbeschränkungen oder Auflagen für außereuropäische Airlines, die von den niedrigeren Schutz-Standards oder von subventionsähnlichen Steuererleichterungen ihrer Heimatländer profitieren.

Für B. bräuchte es aber fähige, einige und auch willens seiende europäische Regierungen. Aber das ist Utopie. Ich befürchte das unsere "freier Markt- und ewige Wachstums- Fetischsten" eher zu A. tendieren. Und ich bin ziemlich sicher, dass das auch die Mehrheit unsere Wirtschaftslenker, inkl. der Airline - Manager, so wollen würde.

Auch wenn A in der Wirtschaft und bei den sog. "christlichen" Parteien sicher einige Fans finden würde: Vorher müssten wir noch fix den Rechtsstaat abschaffen, sonst wird das nix.

Und dann stellt sich halt schon die Frage, wie weit das Primat der Wirtschaft über die Politik reichen sollte.
Wie wollen wir leben?
Was sollte erlaubt sein - und was nicht?
Wieviel "Wettbewerb" wollen wir?
Das sind Fragen, die sich eben nicht alternativlos aus der globalen ökonomischen Situation beantworten lassen. Das wäre gestaltbar. Allerdings muss ich in dem Punkt zustimmen: Die aktuellen Köpfe in der deutschen Politik zeichnen sich nicht gerade durch Gestaltungswillen aus. Nicht nur bei diesem Thema.

Aber wird vermutlich laufen wie immer: A ist rechtlich nicht durchsetzbar, für B bräuchten wir in der Tat
fähige, einige und auch willens seiende europäische Regierungen
wird also auch nix.
Also wurschteln wir alternativlos weiter wie bisher.

Dieser Beitrag wurde am 21.11.2016 16:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.11.2016 - 08:46 Uhr
UserFluglaie
User (284 Beiträge)
@EricM schrieb:

"Vorher müssten wir noch fix den Rechtsstaat abschaffen, sonst wird das nix."

Aber sind wir da nicht schon langsam "auf dem Weg"?

Beispiel die entlassene Kassierin (wegen eines Pfandbon) und die VW Manager die betrogen haben, 23000 Angestellte werden deshalb entlassen und die Herren gönnen sich noch einen fetten Boni... .

Oder nehmen wir FR - alle sagen/wissen das das Geschäftsgebaren nicht ganz " koscher" ist. Aber gibt es irgendwelche Sanktionen? Nö.

Soviel dann auch zum Primat der Wirtschaft über die Politik. Und das wird weitergehen.
Beitrag vom 22.11.2016 - 10:25 Uhr
UserFly-away
Moderator
Modhinweis
Betrachte ich die letzten Beiträge so sind wir wieder ein Mal vom ursprünglichen Thema weggedriftet und bei der Politik gelandet.
Interessant, tagesaktuell, durchaus diskussionswert.
Aber doch bitte nicht hier im aero.de-Forum.
Fly-away
Moderator