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Beitrag vom 20.08.2020 - 11:10 Uhr
Userfliegerschmunz
User (721 Beiträge)
@ Schokolade
Aber genau das, was Sie an der privaten Ausbildung kritisieren, wird jetzt der Normalfall werden. Schulen wie die der großen LVGs, die sich das geleistet haben, waren der vorletzte Hort einer einigermaßen soliden Ausbildung. Ab jetzt wird alles in private Hand geraten, nur noch für Kinder betuchter Eltern erreichbar sein, Veranlagung sekundär, noch mehr minimum training, multiple choice, computer based training, unzureichende behördliche Aufsicht, und dann gibt es Stellenausschreibungen in überregionalen Zeitungen mit "Gehaltsvorstellung". Senioritätsprinzip wird abgeschafft, der Konkurrenzkampf ins short final verlegt - Ausgang prognostizierbar.
Ihre staatmonopolistische Ausbildung wird es nicht geben.
Der epochale Bruch, der gerade in der Luftfahrt stattfindet, wird die BWLer noch weiter nach oben spülen, Solidität ? Secondary item, if even.
Beitrag vom 20.08.2020 - 11:10 Uhr
UserCSC1000
User (1 Beiträge)
Die Person mit dem Namen "Schokolade" scheint recht irrige Ansichten aufzuweisen. Es gibt keine Belege dafür, das eine vollkommen staatlich durchgefährte Ausbildung für militärische Transportpiloten besser Ergebnisse bringt, als die nachgewiesermaßen sehr hochwertige Ausbildung an der LH-Flugschule. Die geringe Unfallrate der Lufthansa ist sicherlich sehr aussagefähig dazu. Was kosmische Strahlung oder "Fume Events" mit dem Thema zu tun haben sollen, ist nicht zu ermitteln. Beim Pilotenbereuf über Dumkpinglöhne zu sprechen entspricht einem Klagen auf Höchstniveau. Der Schiffsführer einer Hafenfähre oder sogar Busfahrer im Reiseverkehr haben ebenfalls eine hohe Verantwortung für das Leben von bis zu 200 Personen und werden noch lange nicht vergleichbar entlohnt.
Beitrag vom 20.08.2020 - 11:32 Uhr
Userfliegerschmunz
User (721 Beiträge)
@CSC 1000
aber der Busfahrer kann anhalten. Wenn Sie nachts auf dem Pazifik 1.000 NM von der nächsten Piste ein fume event erleiden, ist etwas mehr Wissen, Erfahrung und Persönlichkeit erforderlich, um die Sache, wenn möglich, zu retten. Der Busfahrervergleich ist selten dämlich. Fragen Sie doch mal einen Busfahrer nach hochreichender Feuchtelabilität und dem buffet margin, wenn Sie nachts auf dem Südatlantik einen Weg durch die ITC finden müssen.

Dieser Beitrag wurde am 20.08.2020 11:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.08.2020 - 12:19 Uhr
UserViri
User (1449 Beiträge)
Das wirft mehr Fragen auf als Antworten. Wenn die Bundeswehr tatsächlich in RLG ausbildet, geschieht dies dann auf den Maschinen, die derzeit die ATPL Kurse nutzen oder werden dafür weitere bzw. andere Flugzeuge angeschafft? In Goodyear fliegt man ja auch andere Flieger. Und reicht die Kapazität in RLG überhaupt für alle? Was geschieht dann mit den MPL Schülern? Ausbildung nur noch in Goodyear oder wo?

Fragen über Fragen...
Beitrag vom 20.08.2020 - 12:48 Uhr
UserNicci72
User (608 Beiträge)
Was ich mich beim Lesen dieses Artikels gefragt habe: Wie hier hinter den Kulissen der LH-Vorstands-Lobbyismus so gearbeitet hat, dass das Bundesverteidigungsministerium die unabdingbare Hilfestellung leistet, die Einrichtung platt zu machen. Denn dass diese Einrichtung abgewickelt werden soll ist nach den hier zu lesenden Informationen offenkundig.

Dass Grundproblem ist natürlich, dass in den nächsten zehn Jahren junge Nachwuchspiloten im Grunde nicht mehr gebraucht werden. Jedenfalls nicht in Europa. Die bereits im Beruf befindlichen Piloten werden es vielfach sehr schwer haben, sich in ihrem Beruf zu halten und von der aktuellen Performance ihrer Airline und dem dafür richtigen Type Rating abhängen - oder wer braucht z.B. jetzt noch Piloten mit Type Rating für die Dash 8-400 wie die von LGW? Das heißt selbst für viele bereits beruflich etablierte Piloten wird ihr Traum vom Fliegen bei der Arbeitsagentur, in der Umschulung, im vorgezogenen Ruhestand oder in letzter Konsequenz auch bei Hartz IV enden. Das ist die sehr brutale und traurige Realität. Platt für Berufseinsteiger gibt es ds praktisch nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt.

Das richtig dicke Ende wird dann so etwa in 2030 kommen wenn sich die Luftfahrtindustrie hoffentlich von diesem Desaster erholt hat und von den benötigten Kapazitäten dann wieder auf dem Stand von 2019 ist und die im Beruf verbliebenen Piloten zu einem erheblichen Prozentsatz anfangen werden, aus regulären Altersgründen in den Ruhestand zu treten. Qualifizierungsinfrastruktur lässt sich immer einfacher abbauen als wieder aufbauen und gute Leute lassen sich immer leichter abschrecken als motivieren. Das wird aber keinen auf seine Quartalsbilanz fixierten BWLer auch nur einen Moment lang irritieren.

Zynisch gesprochen: In der längerfristigen Zukunft, wenn die Fachkompezenz der etablierten Piloten wegen deren Abgangs aus dem Arbeitsmarkt aufgezehrt ist, heißt die Parole dann: Von Pakistan lernen heißt siegen lernen! Dort wird schliesslich schon heute demonstriert, dass man auch ohne fachliche Qualifikation und Lizensierung und mit völlig unzureichender Fachkompezenz bei der Mehrzahl der dann von solchem Personal durchgeführten Flüge nicht abstürzt.
Beitrag vom 20.08.2020 - 12:50 Uhr
Userfliegerschmunz
User (721 Beiträge)
@ Nicci 72
Volltreffer
Beitrag vom 20.08.2020 - 13:50 Uhr
UserAm-Boss
User (53 Beiträge)
Die geringe Unfallrate der Lufthansa ist sicherlich sehr aussagefähig dazu.
Wenn das eine relevante Größe ist, dann kommen aber noch etliche LCC weit vor LH. Die Ausbildung außerhalb LH scheint auch nicht von schlechten Eltern zu sein. Ganz objektiv, gemessen an den Zahlen.
Was kosmische Strahlung oder "Fume Events" mit dem Thema zu tun haben sollen, ist nicht zu ermitteln.
Ich denke die Aussage war: Die Tätigkeit ist eigentlich unzumutbar, es sei denn man wird mit Geld überschüttet, dann dürfen es auch Überstunden bis zum Anschlag sein.
Beitrag vom 20.08.2020 - 13:59 Uhr
UserAm-Boss
User (53 Beiträge)
Zynisch gesprochen: In der längerfristigen Zukunft, wenn die Fachkompezenz der etablierten Piloten wegen deren Abgangs aus dem Arbeitsmarkt aufgezehrt ist, heißt die Parole dann: Von Pakistan lernen heißt siegen lernen! Dort wird schliesslich schon heute demonstriert, dass man auch ohne fachliche Qualifikation und Lizensierung und mit völlig unzureichender Fachkompezenz bei der Mehrzahl der dann von solchem Personal durchgeführten Flüge nicht abstürzt.
Ja, sehr zynisch.
Ich denke es wird sich auch zeigen dass selbst gut ausgebildete Piloten mehr denn je darauf angewiesen sein werden, dass ihr Flugzeug von bestens qualifizierten Menschen abgefertigt, technisch betreut und durch den Luftraum geführt werden. Sonst wird es düster werden. Aber auch genau an diesen Stellschrauben wird man immer wieder neu rechnen ob noch ein paar Zehntel drin sind.
Das Cockpit ist nur ein einziges Beispiel. Es gibt noch viele weitere, innerhalb und außerhalb der Luftfahrtbranche.
Beitrag vom 20.08.2020 - 20:30 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@CSC 1000
aber der Busfahrer kann anhalten. Wenn Sie nachts auf dem Pazifik 1.000 NM von der nächsten Piste ein fume event erleiden, ist etwas mehr Wissen, Erfahrung und Persönlichkeit erforderlich, um die Sache, wenn möglich, zu retten. Der Busfahrervergleich ist selten dämlich. Fragen Sie doch mal einen Busfahrer nach hochreichender Feuchtelabilität und dem buffet margin, wenn Sie nachts auf dem Südatlantik einen Weg durch die ITC finden müssen.

Eine gute Gelegenheit, einmal wieder das Zitat von Tina Glaab, Flugkapitänin A320 Lufthansa ins Gedächtnis zu rufen:

"Ich kann nur in irgendeiner Form hoffen, dass es LH schafft – und wie auch – denn nur, dass es LH schafft, heißt nicht, dass wir an Bord bleiben dürfen. Wir sind so ein bisschen - wenn ich das sagen darf - Fachidioten ...."

Quelle: ZDF Reportage 24.05.2020, "Airlines am Boden"
 https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage
Beitrag vom 20.08.2020 - 21:02 Uhr
UserEricM
User (5979 Beiträge)
@CSC 1000
aber der Busfahrer kann anhalten. Wenn Sie nachts auf dem Pazifik 1.000 NM von der nächsten Piste ein fume event erleiden, ist etwas mehr Wissen, Erfahrung und Persönlichkeit erforderlich, um die Sache, wenn möglich, zu retten. Der Busfahrervergleich ist selten dämlich. Fragen Sie doch mal einen Busfahrer nach hochreichender Feuchtelabilität und dem buffet margin, wenn Sie nachts auf dem Südatlantik einen Weg durch die ITC finden müssen.

Eine gute Gelegenheit, einmal wieder das Zitat von Tina Glaab, Flugkapitänin A320 Lufthansa ins Gedächtnis zu rufen:

"Ich kann nur in irgendeiner Form hoffen, dass es LH schafft – und wie auch – denn nur, dass es LH schafft, heißt nicht, dass wir an Bord bleiben dürfen. Wir sind so ein bisschen - wenn ich das sagen darf - Fachidioten ...."

Quelle: ZDF Reportage 24.05.2020, "Airlines am Boden"
 https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage

Dieses Zitat hat es Ihnen ja scheints wirklich angetan...
Allerdings muss man dazu sagen, das heutzutage fast jeder, der nicht gerade Verwaltungsngestellter ist und Papierstapel von rechts nach links schiebt (oder Mails), ein Spzialist (oder eben "Fachidiot") sein, muss um seinen Job überhaupt noch machen zu können.
Das ist beileibe nicht auf Piloten beschränkt, sondern ein Nebenprodukt unserer bis zum Erbrechen arbeitsteiligen weil optimierten Wirtschaft.


Dieser Beitrag wurde am 20.08.2020 21:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 20.08.2020 - 23:03 Uhr
UserViri
User (1449 Beiträge)
@CSC 1000
aber der Busfahrer kann anhalten. Wenn Sie nachts auf dem Pazifik 1.000 NM von der nächsten Piste ein fume event erleiden, ist etwas mehr Wissen, Erfahrung und Persönlichkeit erforderlich, um die Sache, wenn möglich, zu retten. Der Busfahrervergleich ist selten dämlich. Fragen Sie doch mal einen Busfahrer nach hochreichender Feuchtelabilität und dem buffet margin, wenn Sie nachts auf dem Südatlantik einen Weg durch die ITC finden müssen.

Eine gute Gelegenheit, einmal wieder das Zitat von Tina Glaab, Flugkapitänin A320 Lufthansa ins Gedächtnis zu rufen:

"Ich kann nur in irgendeiner Form hoffen, dass es LH schafft – und wie auch – denn nur, dass es LH schafft, heißt nicht, dass wir an Bord bleiben dürfen. Wir sind so ein bisschen - wenn ich das sagen darf - Fachidioten ...."

Quelle: ZDF Reportage 24.05.2020, "Airlines am Boden"
 https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage

Ändert nur nichts an seiner Aussage. Insofern verstehe ich nicht, was Sie uns damit sagen wollen?
Beitrag vom 21.08.2020 - 07:30 Uhr
UserXFW-AIB
User (16 Beiträge)
@CSC 1000
aber der Busfahrer kann anhalten. Wenn Sie nachts auf dem Pazifik 1.000 NM von der nächsten Piste ein fume event erleiden, ist etwas mehr Wissen, Erfahrung und Persönlichkeit erforderlich, um die Sache, wenn möglich, zu retten. Der Busfahrervergleich ist selten dämlich. Fragen Sie doch mal einen Busfahrer nach hochreichender Feuchtelabilität und dem buffet margin, wenn Sie nachts auf dem Südatlantik einen Weg durch die ITC finden müssen.

Genau so dämlich finde ich Ihren Kommentar dazu! Aber na klar, der elitäre Pilot hat schließlich einen viel wichtigeren Beitrag in unserer fu**ing Gesellschaft zu leisten und ist viel höher anzusehen als ein kleiner unbedeutender Busfahrer.
Aber immer schön mit zweierlei Maß messen!
Beitrag vom 21.08.2020 - 07:44 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@CSC 1000
aber der Busfahrer kann anhalten. Wenn Sie nachts auf dem Pazifik 1.000 NM von der nächsten Piste ein fume event erleiden, ist etwas mehr Wissen, Erfahrung und Persönlichkeit erforderlich, um die Sache, wenn möglich, zu retten. Der Busfahrervergleich ist selten dämlich. Fragen Sie doch mal einen Busfahrer nach hochreichender Feuchtelabilität und dem buffet margin, wenn Sie nachts auf dem Südatlantik einen Weg durch die ITC finden müssen.

Eine gute Gelegenheit, einmal wieder das Zitat von Tina Glaab, Flugkapitänin A320 Lufthansa ins Gedächtnis zu rufen:

"Ich kann nur in irgendeiner Form hoffen, dass es LH schafft – und wie auch – denn nur, dass es LH schafft, heißt nicht, dass wir an Bord bleiben dürfen. Wir sind so ein bisschen - wenn ich das sagen darf - Fachidioten ...."

Quelle: ZDF Reportage 24.05.2020, "Airlines am Boden"
 https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage

Ändert nur nichts an seiner Aussage. Insofern verstehe ich nicht, was Sie uns damit sagen wollen?


Natürlich verstehen Sie das ;)
Ich wollte den selbstbeweihräucherten Ausführungen von @fliegerschmutz ein Zitat einer Representantin der Lufthansapiloten entgegen halten.

Zu "Fachidioten" findet sich in Wikipedia übrigens:
"Als Fachidiot (vor allem in Österreich auch Fachtrottel) wird ein Experte bezeichnet, der eine Problematik nur aus der Perspektive seines Fachgebietes kennt, allein aus seiner Sichtweise erfassen kann und nicht alle Möglichkeiten und Richtungen in Betracht zieht, die für die vollständige Verständlichkeit und Erfassbarkeit eines Gegenstandes, einer Sache oder Thematik erforderlich wären. Häufig tut sich der Fachidiot schwer, sich in andere hineinzuversetzen und seine eingeschränkte Perspektive zu ergänzen und zu erweitern. Weitere mögliche Betrachtungsweisen lehnt er infolge selektiver Wahrnehmung (Egoismus, Narzissmus) und daraus folgender Ignoranz ab."

Beitrag vom 21.08.2020 - 07:55 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Was ich mich beim Lesen dieses Artikels gefragt habe: Wie hier hinter den Kulissen der LH-Vorstands-Lobbyismus so gearbeitet hat, dass das Bundesverteidigungsministerium die unabdingbare Hilfestellung leistet, die Einrichtung platt zu machen. Denn dass diese Einrichtung abgewickelt werden soll ist nach den hier zu lesenden Informationen offenkundig.

Dass Grundproblem ist natürlich, dass in den nächsten zehn Jahren junge Nachwuchspiloten im Grunde nicht mehr gebraucht werden. Jedenfalls nicht in Europa. Die bereits im Beruf befindlichen Piloten werden es vielfach sehr schwer haben, sich in ihrem Beruf zu halten und von der aktuellen Performance ihrer Airline und dem dafür richtigen Type Rating abhängen - oder wer braucht z.B. jetzt noch Piloten mit Type Rating für die Dash 8-400 wie die von LGW? Das heißt selbst für viele bereits beruflich etablierte Piloten wird ihr Traum vom Fliegen bei der Arbeitsagentur, in der Umschulung, im vorgezogenen Ruhestand oder in letzter Konsequenz auch bei Hartz IV enden. Das ist die sehr brutale und traurige Realität. Platt für Berufseinsteiger gibt es ds praktisch nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt.

Das richtig dicke Ende wird dann so etwa in 2030 kommen wenn sich die Luftfahrtindustrie hoffentlich von diesem Desaster erholt hat und von den benötigten Kapazitäten dann wieder auf dem Stand von 2019 ist und die im Beruf verbliebenen Piloten zu einem erheblichen Prozentsatz anfangen werden, aus regulären Altersgründen in den Ruhestand zu treten. Qualifizierungsinfrastruktur lässt sich immer einfacher abbauen als wieder aufbauen und gute Leute lassen sich immer leichter abschrecken als motivieren. Das wird aber keinen auf seine Quartalsbilanz fixierten BWLer auch nur einen Moment lang irritieren.

Und was raten Sie den BWLern?
Beitrag vom 21.08.2020 - 08:26 Uhr
Usercontrail55
User (5082 Beiträge)
Was ich mich beim Lesen dieses Artikels gefragt habe: Wie hier hinter den Kulissen der LH-Vorstands-Lobbyismus so gearbeitet hat, dass das Bundesverteidigungsministerium die unabdingbare Hilfestellung leistet, die Einrichtung platt zu machen. Denn dass diese Einrichtung abgewickelt werden soll ist nach den hier zu lesenden Informationen offenkundig.
Was ich mich beim Lesen Ihres Beitrags gefragt habe, was wollen Sie eigentlich sagen? Warum sollte der LH Vorstand hinter den Kulissen arbeiten, wenn er die Flugschule nicht mehr braucht. Er schließt sie bei Bedarf einfach, so wie er GWI oder SXD geschlossen hat.
Dass Grundproblem ist natürlich, dass in den nächsten zehn Jahren junge Nachwuchspiloten im Grunde nicht mehr gebraucht werden. Jedenfalls nicht in Europa. Die bereits im Beruf befindlichen Piloten werden es vielfach sehr schwer haben, sich in ihrem Beruf zu halten und von der aktuellen Performance ihrer Airline und dem dafür richtigen Type Rating abhängen - oder wer braucht z.B. jetzt noch Piloten mit Type Rating für die Dash 8-400 wie die von LGW? Das heißt selbst für viele bereits beruflich etablierte Piloten wird ihr Traum vom Fliegen bei der Arbeitsagentur, in der Umschulung, im vorgezogenen Ruhestand oder in letzter Konsequenz auch bei Hartz IV enden. Das ist die sehr brutale und traurige Realität. Platt für Berufseinsteiger gibt es ds praktisch nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt.
Eben.
Das richtig dicke Ende wird dann so etwa in 2030 kommen wenn sich die Luftfahrtindustrie hoffentlich von diesem Desaster erholt hat und von den benötigten Kapazitäten dann wieder auf dem Stand von 2019 ist und die im Beruf verbliebenen Piloten zu einem erheblichen Prozentsatz anfangen werden, aus regulären Altersgründen in den Ruhestand zu treten. Qualifizierungsinfrastruktur lässt sich immer einfacher abbauen als wieder aufbauen und gute Leute lassen sich immer leichter abschrecken als motivieren. Das wird aber keinen auf seine Quartalsbilanz fixierten BWLer auch nur einen Moment lang irritieren.
Sie geben hier einen 10 Jahre Horizont an. Was soll bis dahin passieren? Man verbrennt Geld um eine Infrastrutur aufrecht zu erhalten, von der keiner weiß, ob man sie dann noch braucht.
Zynisch gesprochen: In der längerfristigen Zukunft, wenn die Fachkompezenz der etablierten Piloten wegen deren Abgangs aus dem Arbeitsmarkt aufgezehrt ist, heißt die Parole dann: Von Pakistan lernen heißt siegen lernen! Dort wird schliesslich schon heute demonstriert, dass man auch ohne fachliche Qualifikation und Lizensierung und mit völlig unzureichender Fachkompezenz bei der Mehrzahl der dann von solchem Personal durchgeführten Flüge nicht abstürzt.
Da hätte ich Ihnen mehr Differenzierung zugetraut. Alle Airlines in der Welt schaffen es, ihre Flotten zu bereedern, auch auf vernünftigem Niveau. Außerdem geht es hier bei LAT ja nur einen Standort. Über die die Standorte in USA, Wien und Zürich steht da nichts. Keine Sorge, das Abendland geht nicht unter.

Dieser Beitrag wurde am 21.08.2020 08:27 Uhr bearbeitet.
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