Geheimes DUS-Gutachten
Älter als 7 Tage

"Schnelle Erholung mit nur geringen Langzeitfolgen"

Eurowings am Flughafen Düsseldorf
Eurowings am Flughafen Düsseldorf, © Andreas Wiese, DUS

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DÜSSELDORF - Die Krise hat den stetigen Aufwärtstrend am Flughafen Düsseldorf jäh gestoppt. Ein internes Gutachten sieht indes keinen langfristigen "Trendbruch" der Nachfrageentwicklung. Das Management will daher nicht von seiner Forderung nach deutlich höheren Eckwerten für DUS abrücken.

Der Flughafen Düsseldorf schleuste 2020 nur 6,6 Millionen Passagiere durch die  Gates - die Passagierzahlen sind im Krisenjahr um 75 Prozent in den Keller gerauscht. Der 2019 aufgestellte Rekordwert von 25,5 Millionen Fluggästen liegt in weiter Ferne. Oder doch nicht?

Intern rechnet der Flughafen mit einer Rückkehr wie ein Phoenix aus der Asche - in eigenen Worten: mit "einer schnellen Erholung des Verkehrs" und "nur geringen Langzeitfolgen" der Krise.

Das geht aus einem Gutachten hervor, das der Airport vor einigen Wochen NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst auf den Schreibtisch legte.

Hintergrund: der Flughafen bearbeitet die Politik seit 2015 mit einer Erhöhung des Eckwerts von 45 auf 60 Slots pro Stunde - und hat offenbar Sorge, nach dem Corona-Knick mit diesem Anliegen nicht mehr durchzudringen. Das Gutachten, das aero.de vorliegt, soll die Notwendigkeit zusätzlicher Slots am DUS mit neuen Zahlen unterlegen.

"Von der Corona-Krise selbst geht (...) kein Trendbruch des Luftverkehrs aus", legen sich die Autoren auf eine V-förmige Erholung zum Vorkrisenniveau fest. Spätfolgen der Krise - etwa gedämpftes Wirtschaftswachstum und eine geringere Nachfrage nach Geschäftsreisen - sowie etwaige "klimapolitische Maßnahmen" schicken DUS danach jedoch auf eine flachere Wachstumskurve.

Krise und Klima kosten sieben Jahre

Die noch Anfang 2020 getroffenen Langfristprognosen, das räumen die Gutacher ein, sind daher zumindest überholt. Jedoch könnten die für 2030 angenommenen Zahlen "weitgehend unverändert auf 2037 verschoben werden".

Konkreter geht der Flughafen Düsseldorf für 2030 jetzt von rund 35 Millionen Passagieren aus - 13 Prozent weniger als die zuvor prognostizieren 39,9 Millionen Fluggäste. Zwischen 2030 und 2037 will der Airport nach und nach zu den vor Corona zur Verkehrsentwicklung getroffenen Annahmen aufschließen.

Angesichts eines "Nachfrageüberhangs" vor der Krise sind zusätzliche Start- und Landefenster nach Ansicht des Flughafens trotzdem schon jetzt dringend erforderlich: "Diese Situation tritt (...) bereits dann wieder ein, wenn der pandemiebedingte Verkehrseinbruch überwunden und die Nachfrage auf dem Vorkrisen-Niveau ist."
© aero.de | Abb.: Flughafen Düsseldorf | 12.08.2021 07:01

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Beitrag vom 15.08.2021 - 14:02 Uhr
...wenn der Domestic Verkehr demnächst ab und bald wegfällt?

Das war doch nur ein Hirngespinst einiger Grünschnäbel. Wahlkampf eben. Die Bahn hat doch vor einigen Tagen erst gezeigt wie schnell das in die Hose gehen kann. Ich bin absolut sicher dass von den betroffenen keiner die Frau B. und ihre Rasselbande ankreuzen wird.
Beitrag vom 13.08.2021 - 03:46 Uhr
Wo sollen denn in 10 Jahren 10 Mio Paxe herkommen, wenn der Domestic Verkehr demnächst ab und bald wegfällt?! Etwa mit Longhauls ;-)


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