"Special Conditions"
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FAA fordert Nachsicherung an A321XLR-Tank

Airbus A321XLR
Airbus A321XLR, © Airbus

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WASHINGTON - Die FAA pocht auf eine bessere Absicherung der A321XLR. Die US-Luftfahrtaufsicht hegt Bedenken an der Feuerfestigkeit des neuen Integraltanks im Rumpf - und hat besondere Auflagen für die Zulassung der Interkont-A321neo definiert. In den Zulassungsregeln klaffte bisher eine markante Lücke.

Der Rear Center Tank ist das Herzstück der A321XLR: Airbus setzt im Rumpf einen neuen Tank mit 12.900 Liter Fassungsvermögen ein. Damit erzielt die A321XLR echte Transatlantikreichweite.

"Der Kraftstofftank wird in das Flugzeug integriert", beschreibt die FAA den Kniff der Airbus-Konstrukteure. "Das bedeutet, seine Wände werden Teil der Flugzeugstruktur sein. Die Oberseite des Tanks wird sich direkt unter dem Boden der Passagierkabine befinden."

Der Ansatz ist platzsparend, lässt aber keinen Raum für eine thermische Isolierung. Das war 2021 zunächst dem Wettbewerber Boeing aufgefallen, der seine Bedenken mit FAA und der europäischen Luftfahrtbehörde EASA teilte. In Zulassungsverfahren sind solche Hinweise nicht unüblich.

"Im Allgemeinen wird die Rumpfbeplankung der unteren Hälfte von Flugzeugen (thermisch) isoliert", merkt die FAA an - ein klarer Nasenstüber in Richtung Airbus. Nur explizit vorgeschrieben war der Einbau der feuer- und hitzehemmenden Matten bisher eben nicht: Die FAA fand lediglich Standards für das Isomaterial an sich in ihren Regeln.

Special Conditions

Weil das "ungewöhnliche Konstruktionsmerkmal" der A321XLR - gemeint ist der Integraltank - bei Festlegung der Zulassungsstandards laut FAA "nicht absehbar" war, will die Behörde die Regelungslücke jetzt mit besonderen Zulassungsauflagen ("Special Conditions") für die A321XLR schließen.

A321XLR Worksharing Map
Airbus A321XLR, © Airbus
 
Konkret werde man verlangen, "dass die untere Hälfte des Flugzeugrumpfes, die sich über die Längsfläche des Tanks erstreckt, feuersicher ist", teilte die FAA mit. Das diene "dem Schutz der Passagiere bei einem Feuer im Außenbereich".

A321XLR hat Verspätung

Airbus erwischen die Auflagen mitten in der Flugerprobung - der Hersteller hatte den Starttermin der A321XLR zuletzt ein weiteres Mal ins zweite Quartal 2024 verlegt und dies mit "regulatorischen Anforderungen" erklärt.

Zwischen Tank und Passagierkabine hatte Airbus zwar von Beginn an eine dünne Isolage vorgesehen. Die soll allerdings nur abstrahlende Kälte des Kerosins wegdämmen und so "kalten Füßen" der Passagiere vorbeugen.
© aero.de | 08.12.2022 11:45

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Beitrag vom 07.04.2023 - 19:22 Uhr
Wäre es nicht - gerade für die A321XLR - auch eine Idee, den Horizontal Stabilizer als Tank zu verwenden, so wie bei den Widebodies auch? Damit scheint die FAA ja weniger ein Problem zu haben, und evtl. schafft das dann auch wieder etwas mehr Platz im Frachtraum.
Beitrag vom 08.01.2023 - 10:26 Uhr
> Ich warte noch immer auf die zwei Fälle bei denen die Türen versagt haben und die Notfalltauglichkeit nicht gegeben war.


Nun ja.. den Bericht den Du verlinkt hast sagt dazu ja einiges. Gerade der letzte Satz zum Absatz ist "unterstreichend".

The escape slide of the aft left cabin door was found outside the aircraft. None of the escape slides in each of the four cabin doors had been unfolded after the doors (were) opened. There are no indications that the slides were not armed by the cabin crew before departure in Turkey. Neither are there indications that the escape slides had been deactivated just before or after the accident.
It could not be determined why the mechanism to unfold the escape slides had not been activated after the accident when the doors were opened.

Generally speaking this should have happened.
Beitrag vom 07.01.2023 - 17:16 Uhr
Ich warte noch immer auf die zwei Fälle bei denen die Türen versagt haben und die Notfalltauglichkeit nicht gegeben war.


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