Störung durch Drohnen
Älter als 7 Tage

Flughafen London-Gatwick weiterhin geschlossen

Tower des London Gatwick Airports
Gatwick Airport, © London Gatwick Airport

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LONDON - Der Londoner Flughafen Gatwick ist auch am Donnerstagmorgen nach Drohnensichtungen weiter gesperrt. Das teilte Europas siebtgrößter Airport per Twitter mit. Passagiere wurden aufgerufen, nicht anzureisen, ohne sich vorher bei ihrer Airline zu versichern, dass ihr Flug tatsächlich stattfindet.

Der Flughafen hatte am Mittwochabend alle Starts und Landungen bis auf Weiteres ausgesetzt, nachdem eine Drohne über dem Flugfeld gesichtet worden war. Viele Passagiere saßen stundenlang in ihren startklaren Maschinen fest, während ankommende Flugzeuge zuteils hunderte Kilometer entfernten - Flughäfen umgeleitet wurden.

In den frühen Morgenstunden - um 03:01 Uhr - wurde der Betrieb nach sechstündiger Sperrung ab 21:03 Uhr kurzzeitig wieder aufgenommen. Seit 03:45 Uhr ist der Flughafen aber wieder gesperrt.

Die Drohne sei in der Nacht zu Donnerstag "aufgetaucht und verschwunden, aufgetaucht und verschwunden", sagte Flughafenchef Chris Woodroofe dem Sender Sky News am Morgen. "Während ich hier stehe und wir sprechen, ist eine Drohne über meinem Flugfeld", so Woodroofe.

Einem Flughafensprecher zufolge sollen allein am Mittwochabend 10.000 Passagiere von den Störungen betroffen gewesen sein. Weitere 110.000 Menschen sollten am Donnerstag mit 760 Flügen entweder von Gatwick aus abreisen oder an dem Flughafen ankommen.

Zu den Drohnen-Sichtungen berichtete die "BBC", die unbemannten Fluggeräte hätten sich der Start- und Landebahn genähert. Laut Woodroofe kreise eine "schwere, industriell einsetzbare Drohne" über dem Flughafen. Die Polizei will sie nicht abschießen, um Querschläger und eine Trümmerverteilung über dem Flughafenareal zu vermeiden.

Drohne über Flughafen London-Gatwick am 20.12.2018, © YouTube


Ende Juli waren in Großbritannien neue Regeln in Kraft getreten, mit denen sich Drohnenbesitzer strafbar machen, sobald sich ihre unbemannten Fluggeräte einem Flughafengelände auf weniger als einen Kilometer nähern. Wird gar ein Flugzeug durch die Drohne gefährdet, riskiert der Besitzer eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren.

Mit mehr als 45 Millionen beförderten Passagieren im vergangenen Jahr ist Gatwick der siebtgrößte Flughafen in der EU - und der zweitgrößte Großbritanniens hinter dem europaweiten Spitzenreiter London-Heathrow.

Update 14:56 Uhr: Stillstand in Gatwick

Nach einer weiteren Drohnensichtung in den Mittagsstunden bleibt Gatwick am Donnerstag weiter geschlossen. Vor 16:00 Uhr Ortszeit werden keine Flüge starten oder landen, teilte Woodroofe mit. Bis dahin will ein Stab aus Mitgliedern der Flughafen-Geschäftsführung und Polizei eine Lagebewertung abgeben.

Drohne bringt Flugbetrieb in Gatwick zum Erliegen, © TSL


Unterdessen hat Gatwick Mitarbeiter aus Urlaub und Freizeit zur Verstärkung der Teams an den Flughafen geholt. Die britische Premierministerin Theresa May nannte den Zwischenfall "unverantwortlich und völlig inakzeptabel". Die britische Regierung sprach von einem "gezielten Unterfangen in der der Absicht, den Flugbetrieb zu stören".

Zwischen dem Drohnenlenker und der Polizei hat sich ein Katz-und-Maus-Spiel entwickelt. "Jedes Mal, wenn wir glauben, dass wir dem Betreiber dicht auf den Fersen sind, verschwindet die Drohne", sagte ein Polizeisprecher. "Sobald wir den Flugbetrieb wieder freigeben wollen, taucht sie wieder auf."

Update 16:31 Uhr: Scharfschützen fahnden nach Betreiber

Nach den Störungen durch Drohnen am Londoner Flughafen Gatwick hat die Polizei britischen Medienberichten zufolge Scharfschützen und einen Helikopter eingesetzt, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Mehr als 14 Stunden nach den ersten Drohnensichtungen wurde am Donnerstagvormittag erneut eine Drohne über dem Flugfeld entdeckt.
© dpa-AFX | Abb.: Gatwick Airport | 20.12.2018 05:38

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Beitrag vom 21.12.2018 - 09:25 Uhr
Das im Video sieht aber mehr nach Heli mit Suchscheinwerfer aus ...
Beitrag vom 20.12.2018 - 20:28 Uhr
Nur ein kleiner Vorgeschmack auf das Brexit Chaos
Beitrag vom 20.12.2018 - 15:16 Uhr
Vielleicht ist das ja eine Polizeifrohne....;-)


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