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Easyjet hat den Brexit-Blues

Easyjet Airbus A321neo
Easyjet Airbus A321neo, © Airbus

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LUTON - Die unklaren Aussichten für die Konjunktur und die ungelösten Fragen rund um den Austritt Großbritanniens aus der EU drücken laut Easyjet-Management auf die Ticketpreise in Großbritannien und ganz Europa. Erst im Sommerquartal soll es wieder aufwärts gehen - Brexit-Klarheit vorausgesetzt.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten schlecht an. Für die Easyjet-Aktie ging es in London bis zur Mittagszeit um fast acht Prozent abwärts. Seit einem Jahr hat sie damit mehr als ein Drittel an Wert verloren.

Aktien anderer Fluggesellschaften gerieten am Montag mit in den Abwärtssog. Der Kurs von Europas größtem Billigflieger Ryanair sackte um 3,5 Prozent ab, der der British-Airways-Mutter IAG um 1,6 Prozent. Für die Lufthansa-Aktien ging es in Frankfurt um knapp ein Prozent nach unten.

Vor allem in dem gerade angelaufenen Quartal bis Ende Juni rechnet Easyjet-Chef Johan Lundgren mit einer schwachen Nachfrage. Im für Fluggesellschaften besonders wichtigen Sommerquartal von Juli bis September sollen die um Währungsschwankungen bereinigten durchschnittlichen Erlöse je Sitzplatz dann aber wieder steigen.

Dadurch sollen die Durchschnittserlöse auch in der gesamten zweiten Hälfte des Geschäftsjahres bis Ende September leicht zulegen. Dazu hat Easyjet einige Maßnahmen zur Steigerung der Ticketerlöse aufgelegt, die bis zum Sommer greifen sollen.

Außerdem hofft das Management, dass bis dahin klar ist, wie genau der Brexit abläuft. Luftfahrt-Analyst Damian Brewer zufolge deutet aber bisher alles darauf hin, dass Easyjet bei den bisher verkauften Tickets für April noch höhere Preise durchsetzen konnte als ein Jahr zuvor. Für Flüge im Mai gingen die Durchschnittserlöse allerdings bisher nach unten.

Eine Gewinnprognose für das laufende Jahr wagte die Easyjet-Führung noch nicht. Im typischerweise ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März weitete die Airline ihr Flugangebot im Jahresvergleich zwar um 14,5 Prozent auf 46,2 Millionen Sitze aus.

Der Umsatz legte allerdings nach vorläufigen Zahlen nur um gut sieben Prozent auf 2,34 Milliarden Pfund zu. Der um Sonderposten bereinigte Vorsteuerverlust dürfte den Angaben zufolge rund 275 Millionen Pfund erreichen.

EasyJet will nach dem Brexit "weiterfliegen wie gehabt"

Hintergrund sind die Ticketpreise, die im Winterhalbjahr gut sieben Prozent niedriger ausfielen als ein Jahr zuvor. Airlines fliegen in der reiseschwachen kalten Jahreszeit in der Regel Verluste ein. Ihre Gewinne erwirtschaften sie vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer.

Die endgültigen Zahlen für das erste Geschäftshalbjahr und eine genauere Prognose für die weiteren Monate will Easyjet wie geplant am 17. Mai vorlegen.

Für den bevorstehenden Brexit sieht sich der Billigflieger gerüstet. Nach der Übergangsregelung für den Flugverkehr zwischen den britischen Inseln und der EU werde Easyjet "weiterfliegen wie gehabt - egal was passiert", sagte Lundgren. Eine Hürde hat die Airline aber noch bei den Eigentumsverhältnissen zu nehmen.

Um auch nach dem Auslaufen der Übergangsregelung Flüge innerhalb der EU durchführen zu dürfen - etwa von Berlin nach Mallorca -, muss die Airline mehrheitlich in der Hand von Aktionären aus dem EU-Wirtschaftsraum sein.

Den Angaben zufolge liegt diese Quote mit 49,92 Prozent noch darunter. Allerdings hat das Unternehmen für die Erfüllung der 50-Prozent-Quote nun noch einige Monate Zeit.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Easyjet | 01.04.2019 09:00


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