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BER-Betreiber dringen auf ICE-Anschluss

Flughafen Berlin-Brandenburg
Flughafen Berlin-Brandenburg, © Lufthansa

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SCHÖNEFELD - Wenige Monate vor der geplanten Inbetriebnahme des neuen Hauptstadtflughafens BER dringen die Betreiber auf einen ICE-Anschluss.

"Wenn wir ICE-Verkehr im Bahnhof unter dem Terminal haben, kann mancher Inlandsflug vermieden werden", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Montag in Schönefeld.

Ein ICE-Anschluss habe große strategische Bedeutung für den Flughafen. Denn mit einem solchen Zubringer ließen sich mehr Flugverbindungen auf der Langstrecke gewinnen.

Nach jetziger Planung gibt es im Fernverkehr lediglich eine Intercity-Verbindung (Linie 17, Rostock-Dresden) zum BER. Der Berlin-Beauftragte der Deutschen Bahn, Alexander Kaczmarek, machte darüber hinaus keine konkreten Zusagen.

"Wenn wir mit der Linie 17 erfolgreich sind, dann wird das mit Sicherheit nicht das letzte Angebot gewesen sein." Dies sei ein Testballon. Jeder Fernzug müsse sich rechnen. Auch die zahlreichen Fernzüge am Berliner Hauptbahnhof seien vom BER aus schnell zu erreichen.

Der Flughafen an der Stadtgrenze im brandenburgischen Schönefeld soll nach neun Jahren mit Planungsfehlern, Baumängeln und langwierigen Sanierungen im Oktober in Betrieb gehen. Die Betreiber gehen davon aus, dass zum Start 60 Prozent der Passagiere mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin kommen, in zehn Jahren 70 Prozent.

Berlins Hauptbahnhof ist mit dem Regionalexpress in etwa 30 Minuten zu erreichen. Frühestens in fünf Jahren soll eine weitere Strecke in Betrieb gehen, die die Fahrtzeit auf 20 Minuten verkürzt.
© dpa-AFX, aero.de | 17.08.2020 19:30

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Beitrag vom 20.08.2020 - 18:51 Uhr
Die Grundidee klingt sehr interessant aber es braucht dort da auf keinen Fall ein ICE zu sein. Das liegt aber einfach daran, dass abgesehen von dem Streckenabschnitt Berlin-Elsterwerda (Richtung Chemnitz) es keinen einzigen Streckenkilometer mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 160 Km/h gäbe. Ich glaube dort würden InterCities den Zweck genauso erfüllen.

Bin immer noch am Grübeln, ob eine reine Führung über Berlin-Ostkreuz tatsächlich eine gute Wahl wäre? Denn es fehlten dort ja die gesamten Anschlüsse ans sonstige Fernverkehrsnetz.

Aber spannend, wie viele Möglichkeiten es gäbe, den BER ans Fernverkehrsnetz anzuschließen.

Die Strecke Magdeburg (Hannover) über BER - Ostkreuz - Bernau weiter nach Stralsund (Binz) ist ja im 2h Takt durchaus heute schon möglich ohne die Dresdner Bahn oder die Stadtbahn weiter zu befüllen. Zumal sowohl Magdeburg wie auch Brandenburg an der Havel damit auch wie der nördliche Teil ab Berlin endlich eine 2H IC/ICE Anbindung bekommen.

Ich hätte auch nix gegen einen IC Doppeldecker welcher sehr wohl genau richtig für diese Strecke (und Ostkreuz) wäre was schon alleine die Mitnahme der ganzen VBB Pendler erleichtert und dennoch den Komfort deutlich erhöht.

Sobald die Strecken nach Chemnitz und Stettin dann elektrisiert wären käme dann dieser 2h Takt mit dem selben IC Doppelstock dazu und ab BER wäre dann ein 1h Stundentakt Richtung Ostkreuz. Alle 4 Endpunkte und die Strecken dahin sind heute nicht wirklich mit IC/ICE angeschlossen und der BER profitiert sicher ganz gut davon.
Beitrag vom 19.08.2020 - 01:26 Uhr
Da ist nichts auf 30 Jahre in Stein gemeißelt - aber es kann natürlich trotzdem sein, dass in 30 Jahren noch alles wie bisher ist. Wie erwähnt: Wir werden es sehen - oder in den Worten eines einmal sehr beliebten bayerischen Sportlers: Schaun mer mal.

Das stimmt sicherlich, aber ich gebe Eines zu bedenken: Beim Flughafen München wollte man ebenfalls einen ICE-Anschluss, von Anfang an, man hat sogar im Rohbau Platz für nen 400m Bahnsteig gelassen, der schlummert irgendwo tief unten im Keller des Flughafens sein Dasein.

Seit der Planung MUCs vor 30-40 Jahren hat sich nun aber *trotz* Unterstützung von CSU und Lufthansa nichts bewegt.

Von daher seh ich beim Berliner Wunsch erst recht schwarz. Einzige Ausnahme der oben genannte Fall, wenn der Flughafenhalt nach dem Hbf erfolgen würde. Das wäre bei Linien aus Richtung Hannover und Hamburg der Fall.

Was die Politiker meistens übersehen ist, dass so ein ICE ein teures Teil ist, das muss Tempo machen, um seinen Preis wieder reinfahren zu können. Je früher man zurückfahren kann, desto bessere Tickets kann man verkaufen, das ist auch nicht viel anders, als bei der Standzeitoptimierung bei den Airlines.

Es fährt auch niemand mit nem Ferrari zum Getränkekaufen, rentiert sich nicht. Was man beim BER machen kann sind billige Nahverkehrszüge zu nehmen und die halt etwas seltener Halten zu lassen. Die skizzierten Strecken sind - wie schon Charlie-Alpha anführte - sowieso nicht für mehr Tempo ausgebaut.

Dieser Beitrag wurde am 19.08.2020 06:39 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.08.2020 - 23:29 Uhr
Technisch wäre da in der Tat viel möglich - auch was zusätzliche ICE-Verbindungen anbelangt. Aber es sind in der Tat im Kern politische Entscheidungen, die da gefällt werden. Wenn ich im Übrigen eines als Lebenserfahrung gewonnen habe, dann das: In der Politik ist nichts sicher und dauerhaft. Mithin ist auch in diesem Zusammenhang der Status Quo nur eine Momentaufnahme. Es gibt immer wieder Überraschungen, sehr häufig böse (oder wer hätte letztes Jahr um diese Zeit geahnt, was nun seit März diesen Jahres unseren Alltag bestimmt?), manchmal auch ganz erstaunliche und selten auch einmal positive. Wer nach den nächsten Bundestagswahlen in welcher Konstellation und mit welchen Postenbesetzungen im Bund regieren wird ist jedenfalls derzeit offen. Das kann ein Bundeskanzler Markus Söder sein - muss es aber nicht. Das kann ein Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer oder ein anderer CSU-Politiker sein, muss es aber nicht. Und an solchen Personalien hängen letzten Endes Entscheidungen wie die, ob sich die Bundesregierung auch weiterhin das Lufthansa-Konzept zu eigen macht oder für den neuen, großen Hauptstadtflughafen eine eigene Linie fährt, die dann auch stärker dem eigenen Hauptstadt-Prestigebedürfnis entgegen kommen würde. Da ist nichts auf 30 Jahre in Stein gemeißelt - aber es kann natürlich trotzdem sein, dass in 30 Jahren noch alles wie bisher ist. Wie erwähnt: Wir werden es sehen - oder in den Worten eines einmal sehr beliebten bayerischen Sportlers: Schaun mer mal.

Dieser Beitrag wurde am 18.08.2020 23:33 Uhr bearbeitet.


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