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Als zu Anfang der Coronakrise Tausende deutsche Urlauber in Neuseeland festsaßen und mit Sonderflügen in die Heimat gebracht werden mussten, mischten die Boeing 777-300 von Air New Zealand noch munter mit.
Mehrmals in der Woche steuerten sie von Auckland und Christchurch aus den Rhein-Main Airport in Frankfurt an, legten auf Hin- und Rückweg jeweils einen Tankstopp in Vancouver ein, und leisteten so bei der großangelegten Rückholaktion der Bundesregierung wichtige Dienste.
Als die letzten Urlauber jedoch aus Neuseeland verschwunden waren, hatten auch die Triple Seven ihre Schuldigkeit getan - zumindest bis auf Weiteres. Im Mai entschied Air New Zealand deshalb, ihre sieben 777-300 sowie den Großteil ihrer acht 777-200 bis Jahresende einzulagern. Die Jets stehen seither in Victorville und Roswell (USA) sowie in Auckland geparkt und warten dort auf bessere Zeiten.
Auf jene müssen sie nun noch ein gutes Stück länger warten, wie Air New Zealand in der vergangenen Woche klarmachte: das jüngste Wiederaufflammen von Covid-19 in Neuseeland erinnere daran, dass es sich hier um eine höchst brisante Situation handle, zitiert die Airline Carrie Hurihanganui, die im Vorstand das operative Geschäft verantwortet.
Hurihanganui rechnet deshalb "frühestens im September 2021" mit einer Rückkehr der Boeing 777, "weshalb wir die Entscheidung getroffen haben, die Flotte mindestens bis zu diesem Zeitpunkt zu sperren."
Parken in der Wüste
Vier der 777-300 werden laut Air New Zealand in Victorville in der kalifornischen Wüste gelagert, während die restlichen drei in Auckland bleiben, wo sie bei Bedarf wieder in Dienst gestellt werden können. Die 777-200 der Fluggesellschaft, bislang in Auckland geparkt, werden ab Ende dieses Monats in Langzeitlager sowohl in Roswell, New Mexico, als auch in Victorville, Kalifornien, eingelagert.
Wie andere Airlines auch, wählte Air New Zealand die US-Wüstenstandorte deshalb aus, weil dort mit geringer Luftfeuchtigkeit und bestehender Infrastruktur gute Lagerungsbedingungen herrschen. Bei Bedarf will die Airline ihre Jets nämlich möglichst schnell aus dem Dornröschenschlaf holen können. Ziel sei, sie in einem solchen Fall "innerhalb von sechs bis acht Wochen" wieder in Betrieb zu nehmen, heißt es es aus Auckland.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Ingo Lang | 17.09.2020 09:26
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