Airlines
Älter als 7 Tage

Easyjet lauert 2021 auf Chancen am BER

Johan Lundgren
Johan Lundgren, © Andreas Spaeth

Verwandte Themen

BERLIN - Easyjet startet nach der Lufthansa-Gruppe als zweitgrößter Fluganbieter am BER. Doch die Airline will den neuen Platzhirschen schon 2021 wieder angreifen. Easyjet werde "kurzfristig reagieren", sobald die Nachfrage wieder anzieht, sagte Airline-Chef Johan Lundgren aero.de am BER.

"Wir werden die Krise länger überleben als jede andere Airline, die sie sich vorstellen können", erklärte Easyjet-CEO Johan Lundgren jetzt in einem Pressegespräch in Berlin auf die Frage von aero.de.

"Wir sind in die Pandemie gegangen als eine der stärksten Airlines in Europa, davon profitieren wir jetzt, weil wir aufgrund unserer guten finanziellen Basis eine ganze Anzahl von Optionen haben", so der schwedische Vorstandschef des englischen Billigfliegers.

Dazu gehören Staatshilfen in Großbritannien, Frankreich, Spanien und der Schweiz, Kapitalerhöhungen der Anteilseigner, zusätzliche Kreditlinien sowie Verkauf und Zurückleasen von Flugzeugen. Die Fluggesellschaft hat als nach eigenen Angaben größte Airline am Standort Berlin (Lufthansa nennt sich als Gruppe Marktführer) auch vom deutschen Staat Hilfen erhalten, etwa durch Kurzarbeit für die über tausend Mitarbeiter in der Hauptstadt.

"Im letzten Jahr haben wir hier über zwölf Millionen Passagiere transportiert, unsere einzige Wartungsbasis außerhalb Großbritanniens steht in Berlin", so Lundgren. Bisher hatte die Gesellschaft in Tegel und Schönefeld zusammen 34 Flugzeuge stationiert, bereits 2004 eröffnete EasyJet erstmals eine Berliner Basis.

Easyjet setzt Airbus-Lieferungen aus

Derzeit betreibt die Gesellschaft nur ein Viertel ihres normalen Flugprogramms mit großen Auswirkungen auf die bestehende und künftige Flotte. "Am Ende dieses Finanzjahres hätten wir 350 Flugzeuge haben sollen, nun werden wir es mit nur 302 Airbus-Jets abschließen", erklärte Lundgren. Man nehme die rund 50 noch ausstehenden A320neo sowie einige bestellte A321neo zur Zeit nicht ab.

Es gebe aber ein weitreichendes Übereinkommen mit Airbus zu Lieferverschiebungen, die genauen Flugzeugmuster bleiben lange flexibel.

"Derzeit haben wir noch 34 Flugzeuge in Berlin stationiert, am BER sind es noch 24, von Dezember an dann nur noch 18 Jets", so der Vorstandschef, der hofft, kommenden Sommer wieder einen größeren Flugzeugpark in Berlin in Betrieb zu haben. "Wir haben eine sehr flexible Flotte und können kurzfristig reagieren, wenn die Nachfrage wieder steigt."

Das tat sie zuletzt, als die Kanaren von der Liste der Risikogebiete gestrichen wurden. Vor allem aus Großbritannien setzte daraufhin ein Run ein: "Der Verkauf schoss um 900 Prozent in die Höhe", erinnert sich der Firmenchef. Damit ist jetzt abrupt wieder Schluss, nachdem Großbritannien ab Donnerstag dieser Woche Auslandsaufenthalte verbietet.

Gerade diese sehr unterschiedlichen Bestimmungen selbst innerhalb der EU mache es den Airlines extrem schwer, klagt EasyJet. "Aber ich muss die deutsche EU-Ratspräsidentschaft loben, die sich sehr für mehr Einheitlichkeit einsetzt", sagte Johan Lundgren. "Die Deutschen waren auch sehr schnell, Tests bei Einreise zu organisieren, während Großbritannien viel zu langsam reagierte", so der CEO.
© aero.de, Andreas Spaeth | Abb.: Andreas Spaeth | 03.11.2020 07:57


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden