Klimadebatte
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Spohr: Klimaprobleme technisch lösen, keine Verbote

Carsten Spohr
Carsten Spohr, © Lufthansa

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BERLIN - Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat sich in der Klimadebatte gegen Flugverbote ausgesprochen. "Technologie wird die Herausforderung lösen", sagte Spohr am Donnerstag am Vorabend der Nationalen Luftfahrtkonferenz.

Lösungen seien in Arbeit. Neu gekaufte Flugzeuge der Lufthansa verursachten 30 Prozent weniger klimaschädliches Kohlendioxid als ältere. Künftig würden Flugzeuge mit synthetischen Kraftstoffen fliegen.

Die Diskussion um Flugverbote werde manchmal irrational und ohne Substanz geführt, sagte Spohr bei einer Veranstaltung der European School of Management and Technology Berlin. Selbst dem Verbot von Inlandsflügen in Frankreich fielen tatsächlich nur sehr wenige Verbindungen zum Opfer.

Die Nationalversammlung hatte Anfang Mai einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der unter anderem das Verbot bestimmter Kurzstreckenflüge vorsieht, wenn eine Zugalternative existiert, deren Fahrtzeit nicht länger als zweieinhalb Stunden dauert.

Spohr sagte, nach der Corona-Krise wollten sich Menschen wieder persönlich begegnen. Die vergangenen 15 Monate mit ihren Videokonferenzen seien ermüdend gewesen. "Datenaustausch kann nicht den physischen Austausch nicht ersetzen", sagte Spohr.
© dpa-AFX | 17.06.2021 21:11

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Beitrag vom 18.06.2021 - 08:41 Uhr
"Lösungen seien in Arbeit. Neu gekaufte Flugzeuge der Lufthansa verursachten 30 Prozent weniger klimaschädliches Kohlendioxid als ältere"

Das ist richtig.
Allerdings, wenn der Flugverkehr sich so entwickelt, wie vorausgesagt (und ja nach Überwindung von Corona schnellstens angestrebt), dann wird die schiere Zunahme des weltweiten Flugverkehrs diese 30 % Minderung der Schadstoff Emissionen ganz schnell marginalisieren. Völlig davon abgesehen das auch in dreißig Jahren noch seeehr viele Flieger von heute durch die Lüfte fliegen werden.
Es sei denn, diese werden (weltweit) mit einem Startverbot (also quasi verboten 😉) belegt.

"Technologie wird die Herausforderung lösen" - hoffentlich haben wir noch genug Zeit dafür (das meine ich ganz ehrlich!), denn das wird eine ganze Weile dauern.
Beitrag vom 18.06.2021 - 07:22 Uhr
Natürlich muss er das sagen.
Grundsätzlich hat er ja recht.


Zustimmung zu beiden Aussagen.
Einfache Verbote von wie auch immer definierten Kurzsteckenflügen sind pure Symbolpolitik ohne nacchhaltige Wirkung auf die Branche.

Ich sehe aber ein anderes Problem: Kosten und Mengen.

Wenn/Falls Technolgie das Problem lösen kann, zB über synthetische/PTL Kraftstoffe, dann nicht zu dem Preis pro kWh den heute das unbesteuerte Kerosin kostet, sondern zu einem vielfachen dieses Preises.
D.h. Fliegen würde empfindlich teurer.

Nicht umsonst ist PTL heute in keinem anderen Sektor ( Heizen, bodengebundener Transport, etc. ) ein Thema und nicht umsonst wird die Einführung durch deutsche Branchenvertreter auf die lange Bank geschoben (BDL Ziel: 3% Beimischung bis 2030).

Die neuen Technologien werden aber zu lange brauchen. Problem ist m. E., dass immer noch der Glaube daran besteht, man müsse nur ein paar Technologien ersetzen und ansonsten könne man weiter machen wie die letzten Jahre. Das wird nicht gehen, die Menschen werden ihren Konsum und ihr Mobilitätsverhalten ändern müssen.


Stimme vollkommen zu.
Ich schätze die o.g. Preiserhöhungen werden der Mechanismus sein, über den die Verhaltensänderungen letztendlich ausgelöst werden.

Hier sehe ich im Verkehrssektor das größte Potenzial bei der Einsparung von Kurzstrecken im Autoverkehr. Da ist richtig was möglich bei der Einsparung von CO2.

Richtig, durch das Fahrrad

Ob hingegen ein paar Kurzstreckenflüge mehr oder weniger durch die Bahn ersetzt werden können ist zwar inhaltlich sicher keine falsche Diskussion, im Gesamtkontext aber ein eher nachrangiges Thema.

Stimmt.
Beitrag vom 17.06.2021 - 22:31 Uhr
Natürlich muss er das sagen.
Grundsätzlich hat er ja recht. Die neuen Technologien werden aber zu lange brauchen. Problem ist m. E., dass immer noch der Glaube daran besteht, man müsse nur ein paar Technologien ersetzen und ansonsten könne man weiter machen wie die letzten Jahre. Das wird nicht gehen, die Menschen werden ihren Konsum und ihr Mobilitätsverhalten ändern müssen.

Hier sehe ich im Verkehrssektor das größte Potenzial bei der Einsparung von Kurzstrecken im Autoverkehr. Da ist richtig was möglich bei der Einsparung von CO2.
Ob hingegen ein paar Kurzstreckenflüge mehr oder weniger durch die Bahn ersetzt werden können ist zwar inhaltlich sicher keine falsche Diskussion, im Gesamtkontext aber ein eher nachrangiges Thema.


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