Die Küstenwache habe Ölspuren auf dem Wasser und kleinere Trümmerteile entdeckt, sagte Johan Ahlin von der schwedischen maritimen Rettungsbehörde dem schwedischen Sender STV zufolge. Für die Insassen des Flugzeugs gebe es wohl keine Hoffnung.
Wie ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend bestätigte, stiegen Alarmrotten, die aus zwei Eurofightern bestehen, im deutschen Luftraum auf, um sich ein Bild über das ungewöhnliche Flugverhalten zu machen. Ersten Erkenntnissen zufolge war der Pilot womöglich bewusstlos geworden.
Ein Experte für Luftsicherheit, Hans Kjäll, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Passagiere das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.
A Cessna 551 that was flying from Jerez was supposed to land in Cologne but the pilot didn't answer ATC calls and the aircraft contiued to fly on autopilot in a straight line before it lost altitude and crashed into Baltic sea close to the Latvian coast https://t.co/iIVNoMNksW pic.twitter.com/klQQosArTg
— Flightradar24 (@flightradar24) September 4, 2022
Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine Cessna 551, wie die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" berichtete. Die Maschine flog über die Insel Rügen hinaus, gelangte in den schwedischen Luftraum, flog es südlich von Gotland und weiter in Richtung des Golfs von Riga stürzte dann ins Meer. Eigentlich hätte das Flugzeug am frühen Abend am Flughafen Köln-Bonn landen sollen.
"Bild" berichtete, die Maschine habe nach dem Start im südspanischen Jerez Druckprobleme in der Kabine gemeldet. Demnach brach der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel ab. Im Luftraum über Frankreich übernahm zunächst eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.
Ein Behördenvertreter sagte der lettischen Nachrichtenagentur Leta, dass die Rettungsaktion derzeit auf Hochtouren laufe. An dem Einsatz, zu dem auch eine Passagierfähre des Unternehmens Stena Line umgeleitet wurde, wollten sich auch Kräfte der Luftwaffe beteiligen. Die Fähre sollte sich für mögliche Rettungseinsätze bereithalten.
Der Leiter des lettischen Seerettungskoordonationszentrums sagte zuvor im lettischen Fernsehen, derzeit würden Suchaktionen koordiniert und das Gebiet durchkämmt. Suchhubschrauber aus Litauen und Schweden seien auch beteiligt. Derzeit besteht noch Uneinigkeit darüber, in welches Hoheitsgebiet der Absturz fällt.
© dpa | Abb.: Twitter/Flightradar24 | 04.09.2022 22:04
Kommentare (4) Zur Startseite
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Mittlerweile steht fest, dass der 72-jährige Eigner das Flugzeug selbst flog. An Bord waren seine Frau, seine Tochter und deren Freund. Und: Die ursprüngliche Meldung war korrekt, der Pilot meldete kurz nach dem Start einen Druckabfall, aber erst über französischem Luftraum brach der Funkkontakt ab, also viele hundert Kilometer weiter nordöstlich. Das klingt leider, als hätte doch noch Zeit zur Umkehr bestanden. Es fragt sich auch, ob das Alter der Maschine eine Rolle spielte (42 Jahre). Natürlich fliegen z.B. für Frachtfluglinien und Militär ähnlich alte Strahlflugzeuge, aber im GA-Bereich ist die Wartung nicht immer so gut, wie sie sein sollte.
Mittlerweile sind die Berichte allerdings widersprüchlicher.
Allerdings frage mich, wieso ein Notabstieg diesen Flug nicht retten konnte.
Hypoxische Hypoxie...die TUC in der Flughöhe (sollte es tatsächlich ein Druckabfall gewesen sein), ist je nach Fitness schnell unter 30s.
Vor allem wenn es schleichend ist schwer wahrnehmbar...gerade bei einem SP-Cockpit ohne Redundanz eines zweiten Piloten.
Es gibt dazu beeindruckende Reportagen bei der. Pilotenausbildung von BW-Piloten in der Unterdruckkammer.
Auf jedenfall sehr traurig und tragisch...
R.I.P.