Neuer Regierungsjet
09:58 Uhr  

Von Lufthansa verstoßene 747-8 dient jetzt Ägypten

Boeing 747-8I
Boeing 747-8I, © Boeing

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HAMBURG - Vom hässlichen Entlein in vier Jahren zum strahlenden Schwan: So könnte man die Geschichte dieser Boeing 747-8I beschreiben. Von Lufthansa einst verschmäht, ist sie heute besser denn je - und flog nun von Hamburg nach Kairo, als neues Präsidentenflugzeug für Ägypten.

Sie hätte eine von 20 Boeing 747-8I für die Lufthansa werden sollen. Doch Boeing hatte den Jumbo-Jet mit der MSN 37826 und der Werknummer 1435 entgegen vertraglicher Vereinbarungen deutlich intensiver in die Flugerprobung der neuesten 747-Version eingespannt als vorgesehen. Deshalb ließ Deutschlands Flag Carrier das Flugzeug links liegen und nahm nur 19 statt 20 747-8I in ihre Flotte auf.

Das verstoßene Frühwerk, erstmals geflogen im April 2011, fristete in den Folgejahren ein Schattendasein und lernte zwischen 2014 und 2021 gleich mehrere US-amerikanische Flugzeugfriedhöfe kennen.

So stand sie sich nacheinander am Pinal Airpark in Arizona, der Lackland Air Force Base in Texas und im kalifornischen Victorville inmitten der Mojave-Wüste das Fahrwerk in den Bauch. Fast wäre sie wohl in der Wüste vergessen worden, wenn nicht Anfang 2021 die Regierung von Ägypten sich den traurigen Vierstrahler als künftigen VIP-Großraumjet für den Staatspräsidenten und seine Entourage gesichert hätte.

Ägyptens neues Regierungsflaggschiff, © XSL
 
Im Sommer 2021 zog in den abgestellten Jumbo-Jet erstmals seit Jahren wieder Leben ein. Anfang November verließ die jetzt als SU-EGY registrierte Maschine schlussendlich ihr Wüsten-Exil.

Vom Ladenhüter zum Regierungsflieger

In den frühen Morgenstunden des 7. November 2021 rollte die 747-8I – damals noch klar erkennbar in Lufthansa-Grundfarben – bei Lufthansa-Technik in Hamburg-Fuhlsbüttel vors Hallentor. Lufthansa Technik zählt zu den renommiertesten Adressen weltweit, wenn es um die Veredelung von Passagierjets aller Größen zu fliegenden Regierungssitzen geht.

Und so begannen die mit dem Projekt betrauten Spezialisten der Kranich-Tochter, das von der Mutter-Airline verschmähte Flugzeug nach individuellem Wunsch der Auftraggeber aus Ägypten auf links zu krempeln und aufzupäppeln.

Zwischendurch, im Spätsommer 2022, schickten die Hamburger die 747-8I für einen dreiwöchigen Zwischenaufenthalt nach Shannon in Irland. Dort konnte sich endlich auch optisch ihrer unrühmlichen Vergangenheit entledigen, erhielt sie doch während besagter drei Wochen ein komplett neues, zeitlos-elegantes Farbkleid in den ägyptischen Landesfarben.

Überführung nach Kairo am 11. Dezember

Am 21. September 2022 kehrte sie für den Neuaufbau der Kabine nach Hamburg zurück. In der Folgezeit verschwand sie aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Allerdings absolvierte sie in unregelmäßigen Abständen immer wieder Testflüge – zum Beispiel am 16. Januar, am 5. und 7. Februar, am 21. Mai sowie zuletzt am 4. Dezember 2025.

Nur eine Woche später, am 11. Dezember 2025, brach die SU-EGY schließlich um 11:27 Uhr Ortszeit von Hamburg zum Überführungsflug in ihre neue Heimat Kairo auf. Vier Stunden und 30 Minuten später setzte sie zum ersten Mal in ihrem Flugzeugleben auf dem Airport von Ägyptens Hauptstadt auf. Ihrer neuen Karriere als fliegendes Aushängeschild der ägyptischen Regierung steht damit nichts mehr im Wege.
© Flug Revue, Patrick Zwerger | Abb.: Boeing | 14.12.2025 09:58

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Beitrag vom 14.12.2025 - 16:17 Uhr
Gibt es Informationen warum Boeing das Flugzeug auf verschiedenen Flughäfen abgestellt hat? Zumal Lackland Air Force Base jetzt nicht als Ort für die Einlagerung bekannt ist.

Da würde ich einen Aufenthalt zur Wartung bei Boeing / San Antonio vermuten. Die haben einen MRO-Betrieb an der Lackland AFB.
Beitrag vom 14.12.2025 - 15:35 Uhr
Gibt es Informationen warum Boeing das Flugzeug auf verschiedenen Flughäfen abgestellt hat? Zumal Lackland Air Force Base jetzt nicht als Ort für die Einlagerung bekannt ist.
Beitrag vom 14.12.2025 - 15:06 Uhr
Solange keine finanziellen Details bekannt sind ist das eine müßige Diskussuon.
Ägypten ist ein Land mit 120 Millionen Einwohnern in das Deutschland in 2024 Waren im Wert von annähernd 4 Milliarden Euro exportiert hat. (Quelle IHK)


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