Boeing 737 MAX
Älter als 7 Tage

Norwegian fliegt nach Providence und Newburgh

OSLO - Die Katze ist aus dem Sack: Norwegians erste US-Ziele mit der Boeing 737 MAX 8 liegen im erweiterten Umkreis von Boston und New York. In der Branche wird man das norwegische Experiment, dünne Langstrecken mit kleinem Gerät zu fliegen, sicher aufmerksam verfolgen.

Offiziell hat Norwegian die US-Zielflughäfen der 737 MAX 8 zwar noch nicht verkündet. Doch sucht der Bereederer OSM Aviation mit Stellenanzeigen im Auftrag von Norwegian Kapitäne und Erste Offiziere für die Boeing 737 MAX 8. Einsatzort: Providence in Rhode Island und Newburgh in New York!

Dort gibt es jeweils internationale Flughäfen, den "Providence Theodore Francis Green International Airport, RI (KPVD)" und den "Newburgh Stewart International Airport, NY (KSWF)". Im erweiterten Einzugsbereich der Flughäfen liegen die Metropolen Boston beziehungsweise New York City.

Norwegian Boeing 737 MAX
Norwegian Boeing 737 MAX, © The Boeing Company

Norwegian plane die ersten sechs 737 MAX 8, die Boeing 2017 liefern werde, für Transatlantik-Flüge ein, sagte Norwegian-Vertriebsvorstand Thomas Rahmdahl "Flight International" im Spätsommer. Ab Juni 2017 werde Norwegian mit der 737 MAX 8 von Irland nach Boston und New York aufbrechen.

Der norwegische Günstigflieger hat 108 Boeing 737 MAX fest bestellt und 92 Flugzeuge optioniert. Condor flog zeitweise ebenfalls nach Providence, nimmt die Linie 2017 aber aus dem Programm.

Norwegian erkannte in "dünnen" Punkt-zu-Punkt-Strecken über den Atlantik früh Potenzial, das Airline-Chef Björn Kjos mit der 737-800 erschließen und den Fähigkeiten der 737 MAX vertiefen will - die MAX verfüge über die Reichweite, um von Europas Westküste jedes Atlantik-Ziel in den USA zu erreichen.

"Das wird sehr spannend, weil man direkt fliegt und Menschen nicht länger über Hubs reisen müssen", sagte Kjos 2015 in einem Interview in Oslo. "Wir glauben, dass darin ein sehr großer Markt steckt."
An den Startflughäfen Cork und Shannon will Norwegian mit Ryanair als Zubringer zusammenarbeiten.

Kleine Röhre, große Reichweite - ein neuer Trend

In der Branche wird man aufmerksam verfolgen, ob Kjos richtig liegt. JetBlue Airways und TAP Portugal erwägen, ab 2019 Airbus A321LR für Transatlantik-Flüge einzusetzen.

Lufthansa ist an dem Flieger interessiert, Norwegian schon einen Schritt weiter - Kjos bestellte 2016 30 A321LR, die vielleicht auch aus Deutschland fliegen werden. Norwegian will ab 2018 Langstrecken aus Düsseldorf anbieten, erst mit Boeing 787 und später wohl auch mit A321LR.

"Am Ende ist besonders die A321LR auch ein kleines Langstreckenflugzeug für Routen von Düsseldorf bis in den mittleren Westen der USA oder nach Indien", sagte Ramdahl der "WirtschaftsWoche". Die A321LR werde sich nochmal 20 Prozent effizienter fliegen lassen als die 787.

Eine Handvoll Airlines fliegt schon heute mit kleiner Röhre lange Distanzen. SAS setzt eine 737-700 mit 86 Sitzen von Kopenhagen nach Boston ein, British Airways fliegt mit einer dünnbestuhlten A318 von London City nach New York. Die kanadische Westjet Airlines absolviert ihre Strecken von St. Johns nach Dublin und Halifax nach Glasgow mit einer 136-sitzigen 737-700.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Norwegian | 13.01.2017 10:23

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Beitrag vom 17.01.2017 - 15:18 Uhr
Newburgh ist wohl doch keine gute Adresse:
"This group also ranked Newburgh as the 10th most dangerous place to live in the United States based on the same 2012 dataset.[48] It was ranked at number 12 in the previous year's rankings.[49]" - siehe wikipedia!

wie schneidet unter dem Gesichtspunkt " dangerous place " Frankfurt ab z.B im Vergleich zu München.
Beitrag vom 17.01.2017 - 10:28 Uhr
Wichtig ist bei dieser Diskussion doch, dass hier nicht der Reisende gesucht wird, der sich den Flug/ Flugzeug nach der Lounge und dem neuesten Business Class Sitz aussucht.

Ich finde es spannend zu sehen, was mit den neuen Single Aisle möglich sein wird.
Da ich aus HH komme, hoffe ich auf viele neuen Strecken. (obwohl ich gar nicht weiß, ob USA da schon wieder zu weit ist)...


Genau, endlich noch jemand der es verstanden hat.
Beitrag vom 17.01.2017 - 10:27 Uhr
Der Mann hat den richtigen Riecher. Wenn das erstmal richtig losgeht dann wird die weitere Entwicklung im Flugzeugbau es bald möglich machen noch längere Strecken zu bedienen. Das ist die entscheidende Brechstange im Wettbewerb mit DUBAI und den anderen Wettbewerber um den Golf. Das entscheidende Argument: "Der Kunde fliegt lieber direkt und nicht über Hubs". Über die Zeitersparnis und die komfortablere Reise lassen sich zudem bessere Yields im Geschäftsreisesegment erzielen. Mal gespannt wann Ryanair auf den Geschmack kommt.

Dirket, Zeitersparnis und komfortabler? Da habe Sie aber noch nicht geschaut, wo die Flughäfen liegen. Die Busfahrt von Newburgh nach Manhattan dauert 3 Stunden, wenn man nachmittags ankommt auch gerne länger. Aber wer weiß, kann funktionieren. Wie Boeing757767 sagt, wer blind kauft...

Diese Betrachtung ist mir etwas zu einseitig, denn auch an den großen Hubs kommen nicht alle O & D Passagiere aus der direkten Nachbarschaft des Hubs. Viele haben zum Teil sehr lange Anreisen hinter sich, gerade in USA. Da spielt es für viele keine Rolle ob sie nach Newburgh fahren oder JFK. Selbst der Flughafenwechsel von JFK nach Newark ist eine langwierige Prozedur. Ich kenne zwar Newburgh nicht persönlich, denke aber mal dass es sich dort entspannter hinfahren und auch parken lässt als in Newark oder JFK. Wenn man bei uns aus der Ecke Limburg oder Marburg oder Bad Kreuznach oder Mannheim kommt, um nur ein paar Beispiele zu nennen macht es für die Anreise keinen großen Unterschied, ob ich zum Hahn bzw. nach Köln fahre, oder nach Frankfurt.

Es macht sehr wohl einen Unterschied ob ich von Mannheim aus nach FRA oder Hahn fahre.
Nach FRA geht's in einer halben Stunde mit der Bahn und über den Hanhn brauche. Wir da gar nicht erst sprechen.
Und mit dem Auto dauert es ebenfalls sehr lange.

Welche große Nachfrage sollte den plötzlich von Newburgh nach Irland entstehen ?
Gerade die USA lebt von der dichten Flughafen-Verfügbarkeit. Die nehmen den Airport, der vor Ort ist und dann geht es über die Hubs nach Europa, Asien oder sonstwo hin.
Die die heute von Newburgh nach Europa fliegen machen das über die Hubs mit Zubringerflügen. Und es stehen so mehr Ziele zur Verfügung.

Sie haben meinen Vergleich leider inhaltlich nicht verstanden. Es geht hier nicht darum, ob man von Mannheim einfacher zum Hahn oder nach Frankfurt kommt, sonder es geht darum dass nicht alle Passagiere die einen Hub benützen auch direkt um den Hub wohnen. Auch die Nutzer der größten Hubs haben teilweise lange Wegstrecken zum und vom Hub. Da muß man sich nur bei auf der Abflugebene in FRA die Nummernschilder der Aussteiger ansehen. Also bitte nicht am Beispiel Mannheim festkrallen. Mir ist bekannt das man von Mannheim schnell mit dem Zug in Frankfurt ist. Aber selbst Mannheim, da muß man erst mal zum Bahnhof kommen. Vielleicht hätte ich als Beispiel Weinheim oder Speyer oder Heilbronn wählen sollen um meinen Punkt klar zu machen.


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