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Flughafen Erfurt-Weimar hält Ersatz für Air Berlin für möglich

Flughafen Erfurt-Weimar
Eingangsbereich des Flughafens Erfurt-Weimar, © Thüringer Finanzministerium

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ERFURT - Der Flughafen Erfurt-Weimar ist nach der Rückzugsankündigung von Air Berlin "verhalten optimistisch", dass neue Airlines gewonnen werden können. Mehrere Gesellschaften hätten signalisiert, dass sie möglicherweise Verbindungen von Erfurt aus aufnehmen könnten, sagte Sprecher Lothar Neyer am Freitag. "Es gibt etliche Fluggesellschaften, die daran vitales Interesse haben." Dies ginge aber nicht sofort.

Der Flughafen müsste die Zeit bis zum Sommerflugplan ab April überbrücken, falls sich nicht von Air Berlin noch "das eine oder andere zurückholen" lasse.

Derzeit gibt es von Erfurt im Passagierbereich außer den Air-Berlin-Verbindungen eine Linie nach München, die allerdings nur noch bis Ende März angeboten werden soll, sowie Charterverkehr nach Antalya in der Türkei. Für die auslaufende Linienverbindung nach München hatte das Land im Frühjahr angekündigt, die jährlich zwei Millionen Euro Subvention ab Frühjahr 2012 nicht mehr zu bezahlen.

Air Berlin hätte im Winterflugplan 334 Flüge geplant, sagte Neyer. Bei einer durchschnittlichen und nach Ansicht des Flughafens sehr guten Auslastung von mehr als 80 Prozent hätte dies rund 49 000 Passagiere bedeutet. In der ersten Jahreshälfte hatte der Flughafen Einbußen hinnehmen müssen und rund 127 000 Passagiere verzeichnet. Der Frachtverkehr macht rund 20 Prozent des Umsatzes aus.

Durch die zusätzlichen Standbeine sei die Situation in Erfurt nicht mit der in Altenburg nach dem Abzug von Ryanair vergleichbar, sagte Neyer. Der irische Billigflieger hatte Ende März seine letzte Maschine vom Flugplatz Altenburg nach London starten lassen. Ryanair hatte den ehemaligen Militärflughafen acht Jahre lang genutzt.

Die Landtagsfraktion der Bündnisgrünen forderte ein zwischen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt abgestimmtes Flughafenkonzept. "Es ist völlig daneben, wenn sich etwa Erfurt und Leipzig auf dem gleichen Gebiet Konkurrenz machen", sagte die Fraktionsvorsitzende Anja Siegesmund. Es sei besser, wenn jeder eigene Nischen besetzen könne. Das Land habe mit seinen Plänen in Fußstapfen treten wollen, die zwei Nummern zu groß seien.

Das Land hält 95 Prozent der Anteile am Erfurter Flughafen, die Stadt selber fünf Prozent. 2010 hatte das Land die Betriebskosten wegen der schlechten Geschäftsentwicklung mit einem Millionenzuschuss stützen müssen. Hinzu kamen nach Angaben des Verkehrsministeriums 9,8 Millionen Euro zur Refinanzierung von Krediten und Zinsen für die Investitionen in der Vergangenheit.
© dpa/th | Abb.: Finanzministerium Thüringen | 19.08.2011 10:45


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