Prognosen übertroffen
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Neue Verspätung des Airbus A350 trübt gute Geschäfte bei EADS

Airbus A350 XWB
Airbus A350 XWB, © Airbus S.A.S.

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PARIS - Glänzende Geschäfte und eine Hiobsbotschaft: Eine erneute Verspätung des Langstreckenfliegers Airbus A350 trübt bei EADS die kräftigen Steigerungen bei Umsatz und Gewinn. Die Erstauslieferung des Hightech-Fliegers, der zu großen Teilen aus Verbundstoffen gefertigt wird, verschiebt sich nun aus dem ersten ins zweite Halbjahr 2014, wie EADS am Freitag bei der Vorlage des Halbjahresberichts mitteilte.

Das Programm werde von Problemen bei der Tragflächenfertigung im britischen Broughton gebremst. Die Anlage zum automatischen Setzen der Bohrungen laufe noch nicht so, wie sie sollte. Bei EADS rechnet man daher mit einer zusätzlichen Verzögerung von etwa drei Monaten. 

Für das laufende Jahr schraubte der neue Vorstandschef Tom Enders allerdings die Prognose herauf: Eine noch stärker brummende Flugzeugproduktion soll Umsatz und Gewinn in neue Höhen katapultieren.

Die Börse reagierte positiv auf die Nachrichten: Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz legte die EADS-Aktie am Morgen um 0,85 Prozent zu. Ein Börsianer zeigte sich positiv überrascht von den neuen Jahreszielen.

Im zweiten Quartal vervierfachte sich der Konzernüberschuss nahezu von 121 auf 461 Millionen Euro, obwohl die auf drei Monate taxierte A350-Verspätung dem Unternehmen eine Sonderbelastung von 124 Millionen Euro einbrockte. Der Umsatz legte um zwölf Prozent auf 13,5 Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit weitaus geringeren Steigerungen gerechnet.

Während die Erlöse im Rüstungsgeschäft wegen der knappen Verteidigungsbudgets stagnierten, konnte die wichtigste Konzerntochter Airbus ebenso wie die Hubschraubersparte Eurocopter und die Raumfahrttochter Astrium ihre Umsätze prozentual zweistellig steigern.

Mehr Flugzeuge


Die starke Flugzeugnachfrage und der Produktionsausbau bei Airbus animierten den Vorstand nun zu höheren Zielen. Im laufenden Jahr sollen statt 570 nun 580 neue Flugzeuge die Airbus-Hallen verlassen, davon 30 Exemplare des Flaggschiffs A380. Der Konzernumsatz soll im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent steigen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Firmenwert-Abschreibungen, außerordentlichen Posten und Einmaleffekten soll 2,7 Milliarden Euro erreichen. Bisher hatte das Ziel bei über 2,5 Milliarden Euro gelegen.

Auch unter dem Strich dürfte sich das Wachstum nach Einschätzung der Konzernspitze auszahlen: Der Gewinn je Aktie soll - Einmaleffekte herausgerechnet - von 1,39 auf 1,95 Euro klettern. Enders' Vorgänger Louis Gallois hatte im Mai lediglich eine Steigerung auf mehr als 1,85 Euro in Aussicht gestellt.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus S.A.S. | 27.07.2012 07:32

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Beitrag vom 29.07.2012 - 22:31 Uhr
Da Airbus und Boeing wohl von der selben Beratergilde beglückt wird, dürfte das wohl immer ähnlich laufen...
Im Falle von Boeing wollte man doch die 737 2012 runderneuert haben!

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Beitrag vom 29.07.2012 - 20:46 Uhr

und was hätten die dann "arbeitslosen" Ingenieure angestellt?

Nichts. Die Arbeit der Ingenieure bei Flugzeugherstellern wird längst zu einem Löwenanteil von Leiharbeitern auf Projektbasis erledigt. Kein Projekt, keine Kosten.
Beitrag vom 29.07.2012 - 14:05 Uhr
>
und was hätten die dann "arbeitslosen" Ingenieure angestellt? Für 2012 ware eine neue 737 geplant...
Boeing wird sich für jede Verzögerung bedanken... wie natürlich umgekehrt Airbus, Bombardier usw. auch..
>
Was genau die Ingenieure angestellt hätten kann man nur vermuten. Bei Einhaltung der Planung hätte es keine horrenden Mehrkosten für Nacharbeitung und Vertragsstrafen gegeben. Ergo hätte Boeing auch mit Gewinn verkauft und bei über 400 Fliegern eine Menge zusätzliches Geld und Gewinn in der Kasse gehabt. Damit hätte die Firmenleitung auch mehr freie Hand für neue teure Projekte. Gut möglich das eine neue B737 dann schon vor einigen Jahren gestartet worden wäre.

Boeing hat auch ziemlich lange (wie das Kaninchen auf die Schlange) bei A320neo zugeschaut bevor sie mit Max endlich reagiert haben. Dabei müsste denen doch schnell klar geworden sein das die Kunden nicht bis 2019 auf ein völlig neues Modell warten wollen das dann auch nicht so viel toller wäre. Auch dafür sehe ich die (anscheinend noch anhaltenden) 787-Probleme als Hemmschuh. Also doppeltes Glück für Airbus.


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