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Air Canada macht Bombardier Hoffnung auf Großauftrag

Bombardier CSeries FTV1
Bombardier CSeries FTV1, © Bombardier

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TORONTO - Air Canada will bis Jahresende über die Erneuerung ihrer Kurz- und Mittelstreckenflotte entscheiden. Die Airline befasse sich in diesem Zusammenhang auch mit der Bombardier CSeries, zitiert "Reuters" Airlinechef Calin Rovinescu. "Das ist eine sehr, sehr wichtige Entscheidung, weil wir hier über mehr als 100 Flugzeuge sprechen." Ein Verkaufserfolg in dieser Größe würde dem CSeries-Programm neuen Aufwind geben.

Bombardier liegen bislang 177 Festaufträge für die Modelle CS100 und CS300 vor. Weitere 27 Flugzeuge seien verbindlich bestellt, allerdings unter dem Vorbehalt, dass deren Kunden bestimmte Streckenrechte erhalten, sagte Bombardier Verkaufschef Chet Fuller in Juni auf der Pariser Luftfahrtmesse.

Solche "Conditional Orders" sind im Geschäft mit Regionalflugzeugen inzwischen keine Seltenheit mehr - auch der im Mai erteilte Auftrag der US Regionalairline SkyWest über 100 Embraer E175 wird nur dann ausgeführt, wenn SkyWest bis zur Lieferung ihrerseits genügend Streckenaufträge vorliegen.

Fuller will bis zum EIS der CSeries - Bombardier plant die erste Auslieferung derzeit noch im September 2014 an Malmo Aviation - 300 Festaufträge vorweisen.

Vorerst muss Bombardier seinen CSeries-Prototypen FTV1 aber erstmal in die Luft bekommen. Der bereits Ende Juni erwartete Erstflug wurde inzwischen zweimal verschoben.

Seit vergangenem Freitag führt Bombardier mit dem - noch immer unlackierten - FTV1 allerdings Rolltests am Mirabel Airport durch - ein sicheres Zeichen für ein baldigen Beginn der Flugerprobung.
 
Bombardier CSeries FTV1, © Bombardier


Trotzdem dürften die Verzögerungen der vergangenen Wochen Auswirkungen auf den Lieferplan haben. Bombardier-Analyst Cameron Doerksen erwartet das EIS nicht mehr vor Frühjahr 2015. "Die bereits aggressiv geplante Flugerprobungsphase wird länger als ein Jahr dauern", warnt Doerksen in einer aktuellen Analyse des CSeries-Programms.

Die CS100 soll bei der Lufthansa-Tochter Swiss ab 2015 die Avro-Flotte in den Ruhestand schicken. Lufthansa hat dafür 30 CSeries-Flieger bei Bombardier bestellt und hält Optionen auf weitere 30 Stück. Die CSeries wird das erste Flugzeug sein, das mit den neuen Getriebfan-Triebwerken von Pratt & Whitney abhebt.
© aero.de | Abb.: Bombardier | 21.08.2013 09:06

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Beitrag vom 24.08.2013 - 14:29 Uhr
Ich sehe Airbus auch nicht als gesetzt, aber als etwas wahrscheinlicher.
Zum einen wird AC mit beiden großen Herstellern im Geschäft bleiben wollen, zum anderen fliegt mit WetJet der größte Rivale im Inland die Boeing. Die beiden Gesellschaften (und das Personal) sind sich in herzlicher Abneigung verbunden. Der eine einst staatlich und Hauptsitz im Osten Kanadas, der andere aus dem aufstrebenden Westen (Calgary) und mit privatem Kapital gegründet und vom ersten Quartal an profitabel. Solche "weichen" Gründe spielen manchmal auch eine Rolle.
Was den Schwenk von Airbus zu Boeing betrifft, so spielten neben den technischen Daten anscheinend auch erhebliche "athmosphärische " Störungen zwischen AC und Airbus zur damaligen Zeit eine Rolle, die daraus resultierten, dass Airbus AC im Konkursverfahren quasi dazu zwang, einen damals schon nicht mehr gewünschten Airbus A 340 - 500 zu übernehmen.
Als dann später die Einflottung der Boeing 777 anstand, hat man es sich bei AC nicht nehmen lassen, bei jedem Interview und bei Bekanntgabe der jeweiligen Quartalsergebnisse vorher darauf hinzuweisen, dass man mit Abgang von jedem Airbus A 340 - 300 den man gegen eine neue 777 tauschen würde, sofort 20% Betriebskosten einsparen würde. Man konnte schon ein Tonband abspielen, man wusste die Anmerkung kam.

Dieser Beitrag wurde am 24.08.2013 14:39 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.08.2013 - 13:11 Uhr
jetzige Management von AC wird ausschließlich nach finanziellen Gesichtpunkten entscheiden, und da hat leider Airbus die wesentlich tieferen Taschen.

Nicht nur Airbus hat tiefere Taschen als Bombardier sondern auch Boeing. Ich würde die A320 nicht unbedingt als gesetzt ansehen, Air Canada hat schon mal einen Schweng von Airbus zu Boeing vollzogen.


Beitrag vom 24.08.2013 - 12:54 Uhr
So ist es leider, wenn Bombardier diesen Auftrag von AC bekommen will, geht das nur über den Preis, notfalls auch mit Verlust. Sonst geht es Bombardier wie bei dem IAG/Vueling Auftrag an Airbus.
Man soll auch nicht davon ausgehen, dass AC aus nationalem Stolz Bombardier irgenwie bevorzugen würde, das jetzige Management von AC wird ausschließlich nach finanziellen Gesichtpunkten entscheiden, und da hat leider Airbus die wesentlich tieferen Taschen.
Wenn Bombardier bei seinen Preisvorstellungen bleibt, wird dieses technisch sicher sehr gute Flugzeug es sehr, sehr schwer haben.


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