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Nur zum Teil wird die vergangene Woche vom Aufsichtsrat gebilligte Anschaffung älteres Fluggerät ersetzen. "Es werden nur die A340-300 ausgetauscht, sobald die erste A350-900 bei uns einsatzbereit ist", sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow aero.de. "Die Auslieferung der ersten ist für 2016 geplant."
Lufthansa verfügt über 24 A340-300 und ebenso viele A340-600. Die größeren Airbus-Vierstrahler sollen offenbar noch einige Zeit in Einsatz bleiben.
Im Interkontverkehr setzt Lufthansa neben diesen Flugzeugen Stand 2013 18 Airbus A330-300, zehn A380, 22 Boeing 747-400 und neun 747-8 ein. Zehn weitere 747-8, sieben A380 sowie eine A330-300 werden aus bestehenden Aufträgen in den nächsten Jahren noch an Lufthansa geliefert.
In der Branche wurde spekuliert, dass Lufthansa bei einem Auftrag für Boeings neuen Riesentwin 777-9X einige 747-8 Auslieferungen fallen lassen könnte. "Das planen wir nicht", stellte Jachnow klar. Im nächsten Jahr werde Lufthansa zwei weitere A380 und fünf 747-8 erhalten. Auch 2015 würden zwei A380 und fünf 747-8 neu in die Flotte integriert.
Sicher, diese Flugzeuge verabschieden mit ihrem Eintreffen einige 747-400 auf das Alteisen. Spätestens seit vergangenem Donnerstag zeichnet sich aber deutlich der Weg ab, auf den der scheidende Konzernchef Christoph Franz Lufthansa noch schicken wollte: der Kranich soll mehr Langstrecke fliegen.
Die Ausrichtung des Airlinegeschäfts auf den margenstarken Interkontverkehr war von Beginn an der rote Faden in der kurzen Amtszeit des Managers, der Lufthansa am 31. Mai 2014 verlassen wird. Unter Franz machte Lufthansa Milliarden für ein zeitgemäßes Bordprodukt locker und umgarnte Vielflieger (zumindest jene auf der Langstrecke) mit neuen Loungebereichen.
Der Ausbau der Interkontflotte wird der Hebel in diesem Geschäftsmodell sein. Nur mit einer Stärkung der Langstrecke lässt sich für Lufthansa Geld verdienen und das müssen die Frankfurter in den nächsten Jahren auch - im ersten Halbjahr 2013 blieb Lufthansa von jedem Euro Umsatz nicht mal ein ganzer Cent in der Kasse: die operative Marge rauschte auf magerste 0,9 Prozent ab.
In kleinerem Maßstab setzt Lufthansa diese Strategie auch bei ihrer Tochter Swiss um. Der Konzern stattet die Schweizer von 2016 an mit sechs Boeing 777-300ER aus, die in Zürich die deutlich kleineren A340-300 ersetzen sollen.
Der gigantische Auftrag zu Gunsten der eigenen Flotte zeigt auch: anders als Air Berlin, Air France und British Airways sucht Lufthansa keinen Pakt mit den expansiven Golfairlines. "Wir haben uns alle möglichen Partnerschaften und denkbaren Gemeinschaftsunternehmen mit den Golffluglinien angeschaut und geprüft", sagte Franz in dieser Woche. "Sie würden uns nicht genügend Vorteile bringen."
Korrektur: in einer älteren Fassung dieses Artikels wurde das EIS der 777-300ER bei Swiss mit 2014 angegeben. Korrekt ist 2016. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 25.09.2013 09:00
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Bist du dir sicher ?... Freunde von mir weichen öfters auf BRU & AMS aus, weil DUS teurer sei.