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Im ersten Vierteljahr hatte sich der Nettoverlust von Air Berlin verglichen mit dem Vorjahresquartal um 14 Millionen auf 210 Millionen Euro erhöht. 2013 flog Air Berlin einen Nettoverlust von 315 Millionen Euro ein.
Prock-Schauer hatte im Mai nach einer zweimal verschobenen Bilanzvorlage eine "tiefgreifende Neustrukturierung" verbunden mit einer Änderung des Geschäftsmodells angekündigt, Air Berlin für die interne Vorbereitung der Maßnahmen aber auch ein Zeitfenster eingeräumt.
Einzelheiten würden "nicht in vier Wochen, aber auch nicht erst in einem halben oder Dreivierteljahr" an die Öffentlichkeit gehen, sagte Prock-Schauer damals.
Modelle, in denen Großaktionär Ethiad Airways weitere Aktien von Air Berlin kauft, waren, möglicherweise nach Einwänden der Aufsichtsbehörden, zuvor im Sand verlaufen.
Etihad sprang Air Berlin im Mai schließlich mit einer unbefristeten Wandelanleihe im Volumen von 300 Millionen Euro zur Seite und verlängerte laufende Kredite um fünf Jahre. Über weitere Anleihen konnte Air Berlin zusätzlich 252 Millionen Euro erlösen.
Organisatorische Weichenstellungen
Theoretisch könnte Etihad mit der Einlösung von Wandelanleihen ihre Aktienbeteiligung an Air Berlin von 29,2 auf etwa 90 Prozent aufstocken. Die Beteiligung des Drittlandseigners darf 49,9 Prozent allerdings nicht überschreiten - sonst droht Air Berlin der Verlust von Verkehrsrechten.
"Wir beschäftigen uns damit, wie wir (das Sparprogramm, Red.) Turbine und eine fundamentalere Restrukturierung von Air Berlin beschleunigen können", kommentierte Etihad-Chef James Hogan die jüngste Finanzspritze für die Berliner. "Wären wir nicht überzeugt davon, dass sich Air Berlin neu aufstellen kann, hätten wir dieses Geld offen gesagt nicht investiert."
Air Berlin hat die vergangenen Monate für organisatorische Weichenstellungen genutzt. Marco Ciomperlik koordiniert seit Mai im Vorstand die Restrukturierung der Gesellschaft. Nach einer Satzungsänderung haben entscheidungsbefugte Gremien nun mehr Freiraum bei ihrer personellen Zusammensetzung.
Laut Medienberichten spielt Air Berlin Möglichkeiten durch, das gut laufende Touristikgeschäft vom wirtschaftlich schwierigen Linienverkehr zu entkoppeln. Am 21. August wird Air Berlin ihren Zwischenbericht zum Halbjahr 2014 vorlegen und vielleicht bei dieser Gelegenheit auch ihren Weg für die nächsten Jahre vorstellen.
© aero.de | Abb.: Air Berlin | 13.08.2014 09:21
Kommentare (6) Zur Startseite
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Außerdem würde für die Marke LTU auch de Ruf sprechen denn im Gegensatz zu einer neu erschaffenen Marke hätte LTU ja dann doch schon eine gewisse Bekanntheit. Dazu kommt, dass Air Berlin bestimmt noch das AOC und die Rechte für die Marke LTU besitzt.