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Ryanair greift nach mehr Marktanteilen in Deutschland

Ryanair Boeing 737-800
Ryanair Boeing 737-800, © Ingo Lang

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DÜSSELDORF - Ryanair will die Lufthansa auf deren Heimatmarkt angreifen und Air Berlin vom zweiten Platz verdrängen. "Derzeit haben wir einen Marktanteil von rund vier Prozent in Deutschland, in den nächsten drei bis vier Jahren streben wir eine Steigerung auf 15 bis 20 Prozent an", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary dem "Handelsblatt".

Damit lägen die Iren bei der Zahl der Starts zwar noch weit hinter Marktführer Lufthansa und dessen Billigtochter Germanwings, rückten aber Air Berlin auf den Deutschland- und Europastrecken auf die Pelle.

Vor der neuen Billigstrategie der Lufthansa zeigte O'Leary keine Angst. "Da treffen sich Ingenieure und Doktoren in Frankfurt und beschließen am grünen Tisch, dass Sie einen Billigflieger gründen. Das reicht aber nicht." Auch die neuen Töchter - gemeint sind Germanwings und die neue Billigplattform Eurowings - hätten die hohe Kostenstruktur des Mutterkonzerns.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr verspricht sich von Eurowings hingegen um 40 Prozent geringere Stückkosten.

Gespräche mit acht deutschen Airports

Hatte Ryanair bislang vor allem auf kleinere Flughäfen abseits von Großstädten gesetzt, will O'Leary künftig verstärkt größere Flughäfen ansteuern. "Wir reden derzeit mit acht deutschen Flughäfen, davon vier bis fünf Großflughäfen, die noch nicht zu unserem Netz gehören". O'Leary versucht damit, auch mehr Geschäftsreisende für sein Billigflugangebot zu gewinnen.

Den Umbau von Ryanair will er in den kommenden Monaten forcieren. Voraussichtlich im März will O'Leary eine Website starten, die auch die Angebote der Wettbewerber auflistet. So sollten Kunden die Ticketpreise vergleichen können.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 07.01.2015 11:52

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Beitrag vom 12.01.2015 - 08:55 Uhr
Ich glaube sehr wohl, dass LH hier ernsthaften Gegenwind zu spuehren bekommen KANN. Ob ich als Passagier bei Ryanair einsteigen moechte oder nicht ist Nebensache. Fuer Geschaeftsreisen ist es mein Arbeitgeber der sagt wie geflogen wird, nicht ich selber.

Reisekosten koennen fuer ein Unternehmen einen nicht unerheblichen Teil der Kosten ausmachen, sodass Einsparmoeglichkeiten ganznz sicher genutzt werden. Der Service an Board wird dabei eine untergeordnete Rolle spielen. Der Geschaeftsreisende bekommt seine Spesen. Soll er diese doch dafuer nutzen waehrennd des Fluges einen Kaffee oder Tomatensaft zu ordern, wenn er es als noetwndig erachtet.
Beitrag vom 08.01.2015 - 14:20 Uhr
@FlyingT

Ich zitiere aus dem Text:

"Wir reden derzeit mit acht deutschen Flughäfen, davon vier bis fünf Großflughäfen, die noch nicht zu unserem Netz gehören"

Ich habe mir auf der Homepage von Ryanair zu meinem vorhergehenden Post die Mühe gemacht, herauszusuchen, welche größeren Flughäfen von Ryanair in Deutschland bisher nicht angeflogen werden, und diese dann genannt. Einen konkreten Informationsstand habe ich nicht, mit welchen Flughäfen Ryanair redet, und mit welchen nicht, aber Tegel wird es wohl nicht sein. Bleibt Interpretationsspielraum, ob MOL den neuen Berliner Flughafen mit einberechnet oder nicht, und was er mit dem Wort "Großflughafen " meint. Wenn er den neuen Berliner Flughafen nicht einberechnet oder Dresden nicht als Großflughafen definiert, dann kann mit dem Ausdruck "bis fünf" nur FRA gemeint sein, denn viele Großflughäfen bleiben nach meiner vorher aufgeführten Listung nicht übrig. Das "bis fünf" ist natürlich auch gleichzeitig eine Formulierung, die auf einen weniger verbindlichen Stand hin deutet.

@all

Warum sollte Ryanair nicht auch dem LH-Konzern wehtun können? Natürlich kann er den LH-Konzern ärgern. Ich glaube aber aus den in meinem vorhergehenden Post genannten Gründen, dass AB, Condor u.ä. noch mehr als der LH-Konzern betroffen sein könnte. Bei der Situation um AB könnte das für AB nochmals eine weitere erhebliche Zuspitzung bedeuten -Ausgang für AB ungewiss.

Gruss aus WAW

Dieser Beitrag wurde am 08.01.2015 14:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.01.2015 - 12:20 Uhr
Schön und gut.Aber Ryanair wird eine LH nie gefährden können.Das wird MOL nicht schaffen.

Vorsicht. MOL hat es die letzten 10 Jahre sehr gut gemacht! Mittlerweile hat FR eine riesige Flotte, ist schon lange über die kritische Masse hinaus und schriebt gute Gewinne. Und seitdem er diese Position zementiert hat, fängt er an seine Destinations zu ändern. 4U auf CGN-BCN direkt anzugreifen spricht dafür. FR ist nicht mehr komplett auf billige Flughäfen angewiesen, und wenn er so weiter macht, kann er auch den über die nächsten Jahre den Service verbessern, die Strecken/Destinations optimieren und so gezielt seine Konkurrenz zu den etablierten Gesellschaften erhöhen. Das alles bei gezielter Kosten- und Ticketpreissteigerung. Damit hat er den Vorteil der schlanken und immer noch günstige Strukturen, bei (in Zukunft möglichem) vergleichbaren Produkt. Und da die LH momentan alles daran setzt ihre Marke abzuwracken (gleiche Marke, aber Auslagerung der Produktion etc.), bin ich alles andere als sicher, dass FR der LH gar nix kann....


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