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Boeing muss 2016 über 777-Produktion entscheiden

CHICAGO - Boeing schließt eine Senkung seiner 777-Produktion beim Wechsel auf den Nachfolger 777X nicht länger aus. Eine Entscheidung werde der Konzern abhängig von der weiteren Verkaufsentwicklung und logistischen Fragen treffen, sagte der neue Boeing-Chef Dennis Muilenburg vor Investoren.

Aktuell produziert Boeing 100 Triple Seven im Jahr und verdient mit dem Flugzeug gutes Geld. In spätestens fünf Jahren will Boeing mit den ersten Auslieferungen der 777X das nächste Kapitel im Programm aufschlagen und dessen Erfolgsgeschichte fortsetzen.

Für 2016 sei die Produktion komplett und für 2017 schon mehr als zur Hälfe verkauft, sagte Muilenburg, der die Konzernführung am 01. Juli von Jim McNerney übernommen hatte. Boeing verzeichne weiterhin Interesse von Airlines an der aktuellen 777.

Boeing 777-9X
Boeing 777-9X, © Boeing

Eine jüngst vorgestellte Kabinenoption ermöglicht 400 Sitze an Bord der 777-300ER. Zeitgleich speckten die Ingenieure das Flugzeug durch neu aufgehängte Gepäckfächer um 544 Kilogramm ab und optimierten Triebwerke sowie Steuerflächen der Flügel.

Mit der Produktpflege für das Modelljahr 2016 und ordentlichen Preisnachlässen will Boeing noch einige späte 777 losschlagen. "Die Reaktionen des Marktes waren sehr gut", sagte 777-Programmmanagerin Elizabeth Lund Anfang Juni. "Die verbesserte 300ER schafft einen idealen Übergang zur 777X."

Für das neue Modell liegen Boeing inzwischen 306 Aufträge vor. Die 777X zog damit bereits an der aktuellen 777 vorbei - deren Auftragspolster gab Boeing zuletzt mit 209 777-300ER und 48 777F an. Ohne größere Neubestellungen steuert Boeing im gegenwärtigen Tempo spätestens 2018 auf eine Unterauslastung der Linie zu.

"Wenn sie sich für eine Kürzung der Rate ab 2018 oder 2019 entscheiden, müssen sie diesen Schritt spätestens 2016 ankündigen", sagte Luftfahrtanalyst Ken Herbert. Die Zulieferkette brauche eine "Vorlaufzeit von zwei Jahren", um sich an eine neue Rate anzupassen.

Neben der Absatzenwicklung werde auch die Eingliederung der größeren 777X in die laufende Produktion die Entscheidung über die Rate beeinflussen, sagte Muilenburg nach Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal. Boeing spiele mehrere Varianten durch, um hierfür "den effizientesten Weg" zu finden.

Nach einer Schätzung von Bloomberg-Analyst George Ferguson steuert die 777 bei Boeing mehr als ein Viertel zu Umsatz und Gewinn bei, während der Konzern mit der modernen 787 unter dem Strich noch Geld verliert.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Boeing | 24.07.2015 08:19


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