Flug 7K-9268
Älter als 7 Tage

Neue Daten: Metrojet A321 stürzte binnen Sekunden ab

KAIRO - Metrojet Flug 9268 verlor erst Geschwindigkeit und stürzte dann fast senkrecht zu Boden. Ein neuer Datensatz von "Flightradar24" stützt sich auf Mode-S-Übertragungen des Airbus A321 und widerlegt die anfängliche These von einem ruckartigen Steigflug in den Sekunden vor dem Absturz.

Um 04:13:13 UTC müsse sich ein "wesentliches Ereignis" zugetragen haben, das den Airbus erst abrupt verlangsamte und schließlich in einen "schnellen Sinkflug" riss, erklärte "Flighradar24". In diesem Moment "sehen wir eine Veränderung in den Daten, haben aber keine Hinweise auf deren Auslöser", sagte Flightradar24-Sprecher Ian Petchenik.

Nach Behördenangaben brach die EI-ETJ bereits in der Luft auseinander.

Visualisierung der Extended-Mode-S-Daten von Flightradar24.com
Visualisierung der Extended-Mode-S-Aufzeichnungen von Flightradar24.com zu Vertical Speed und Ground Speed, © aero.de

Von "Flightradar24" mitgeschnittene Übertragungen von Drucksensordaten legten zunächst einen steilen Steigflug vor dem Absturz nahe. Anfangs auf dieser Datengrundlage errechnete Werte für Höhe, True Airspeed und Vertical Speed seien ab 04:13:13 UTC allerdings nicht mehr zuverlässig.

In den letzten acht Sekunden der Aufzeichnung, von 4:13:31 UTC bis 4:13:39 UTC empfing "Flightradar24" GPS-Höhendaten. Der am Dienstag veröffentlichte Datensatz berechne die Vertical Speed mit Hilfe der GPS-Daten und nicht über die Sensormessungen des Flugzeugs, erklärte der Dienst.

Nach den neuesten Daten stürzte Metrojet Flug 9268 mit 300 Meilen in der Stunde zu Boden. In der letzten Übertragung hatte der Airbus noch eine Ground Speed von 54 Meilen pro Stunde.

Bei dem Absturz auf der Sinai-Halbinsel verloren am 31. Oktober alle 224 Menschen an Bord, überwiegend Feriengäste aus Russland, ihr Leben.

Update: Erste Hinweise aus den Flugschreibern

Nach Informationen des "Wall Street Journal" liegt den Ermittlern seit Mittwoch eine erste Auswertung der Flugschreiber-Aufzeichnungen vor.

Dem Stimmenrekorder sei keine Kommunikation der Piloten über ein eskalierendes technisches Problem vor dem Absturz zu entnehmen, zitiert die Zeitung eine mit der Untersuchung vertraute Person. Offenbar habe man im Cockpit keine Chance gehabt, auf die unvermittelt eingetretene Notlage zu reagieren.

Update 17:20 Uhr: Berichte über Explosion eines Triebwerks


Die private Tageszeitung "Al-Masri al-Youm" berichtete unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus Ermittlerkreisen, ein Triebwerk sei explodiert. Hinweise auf einen Terroranschlag habe die Auswertung der Blackbox nicht gebracht. Eine offizielle Bestätigung für den Bericht gab es nicht.

Update 18:36 Uhr: Großbritannien verschäft Sicherheitskontrollen


Großbritannien schließt nicht aus, dass Flug 9268 durch die Detonation eines Sprengkörpers abstürzte. Flüge britischer Gesellschaften aus Ägypten sollen nun vor den Starts verschärften Sicherheitskontrollen unterzogen werden.
© aero.de | Abb.: aero.de | 04.11.2015 11:23

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Beitrag vom 05.11.2015 - 17:29 Uhr
Finde interessant, wie "zugeknüpft" sich die meisten Printmedien geben ...
Da treffen wohl politische Interessen aneinander .....

Pssst! Vorsicht Pilot_Copilot sowas habe ich auch geäußert, aber das kommt nicht gut an. Stell dir mal bitte vor, es gibt Sanktionen gegen Russland und ein westliches Unternehmen muss auf einmal 1 Mrd, Euro Schadensersatz dorthin überweisen. Dürfen die das überhaupt? Und an welche Bank? Mit denen darf man doch auch keine Geschäfte machen...

...also. IS war´s! Bombe und basta!
Beitrag vom 05.11.2015 - 17:24 Uhr
Finde interessant, wie "zugeknüpft" sich die meisten Printmedien geben ...
Da treffen wohl politische Interessen aneinander .....
Beitrag vom 05.11.2015 - 17:01 Uhr
Hier was neues zu einem weiteren Metrojet.

Front wheel of Metrojet A321 break during push back at St. Petersburg Pulkovo Airport
 https://twitter.com/raznos_news/status/662219081588875265


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