Flug MS-804
Älter als 7 Tage

BEA: Signale eines Flugschreibers geortet

KAIRO - Bei der Suche nach dem abgestürzten Egyptair-Passagierflugzeug im Mittelmeer hat ein Spezialschiff Signale eines Flugschreibers empfangen. Das bestätigte ein Sprecher der französischen Flugunfall-Untersuchungsbehörde BEA am Mittwoch.

Das französische Schiff "Laplace" habe die Zeichen vom Meeresgrund registriert, hieß in einer Mitteilung der ägyptischen Untersuchungskommission in Kairo.

Laplace
Das französische Vermessungsschiff Laplace hilft der Unfalluntersuchungsbehörde BEA mit Spezialgerät bei der Suche nach dem verschollenen Egypt-Air-Airbus im Mittelmeer, © Marine Nationale

Nach Angaben der Ägypter stammen sie vermutlich von einem der beiden Flugschreiber der verschwundenen Maschine. Laut BEA wurden die Signale in dem vermuteten Gebiet aufgefangen. "Wir suchen jetzt das Signal des zweiten Flugschreibers", so der Sprecher. Ein Bergungsschiff soll binnen einer Woche vor Ort sein.

Der Airbus A320 war am 19. Mai mit 66 Personen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Die Ursache für das MS804-Unglück ist nach wie vor unklar. Mit Unterstützung von Griechenland und Frankreich hatte das ägyptische Militär Wrackteile rund 290 Kilometer vor der Küste Ägyptens geortet.

Die mit Unterwassertechnik ausgestattete "Laplace" hat drei spezielle Detektoren an Bord, die Signale von Flugschreibern aufnehmen und lokalisieren könnten, wie die an der Untersuchung beteiligte französische Behörde für Sicherheit der zivilen Luftfahrt BEA mitgeteilt hatte. Es war vergangene Woche im östlichen Mittelmeer eingetroffen.

Die Behörden erhoffen sich durch die Daten der Blackboxes Aufschluss über die Absturzursache. Zuletzt hatte es geheißen, dass an Bord des Flugzeuges unmittelbar vor dem Absturz ein Rauchalarm ausgelöst wurde. Informationen, es gebe Hinweise auf eine Explosion an Bord, wurden als Spekulation zurückgewiesen.

Die Bergung der Flugschreiber könnte sich schwierig gestalten: Der Meeresboden in dem mehr als 74 Quadratkilometer großen Suchgebiet ist an manchen Stellen bis zu 3000 Meter tief, wie es zuletzt aus Ermittlerkreisen geheißen hatte.

Aus der Untersuchungskommission hieß es, auf jeden Fall solle bis Ende Juni ein Bericht zum Absturz vorgelegt werden, auch wenn die Flugschreiber bis dahin nicht gefunden seien.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Marine Nationale | 01.06.2016 13:12

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Beitrag vom 11.06.2016 - 17:49 Uhr
Bei dem russischen Metrojet A321 bin ich immer noch der Meinung das es anstelle einer Explosion an Bord eher Materialermüdung (bulk head blown) bzw. beschleunigt durch einen Tailstrike war, bzw. frage mich immer noch ob eine Explosion an Bord derart das Heck an den Nahtstellen abreißen lassen kann...- aber wollte den Thread nicht hijacken.

Das dies aus politischen Erwägungen verlangsamt wird glaube ich auch nicht. Wenigstens nicht bei der Bergung, eher -wenn überhaupt- mit der Herausgabe eines Untersuchungsberichts. Wobei es schon eine Katastrophe für die Ägypter darstellt, auch wenn es sich um eine technische Ursache handeln sollte.

Übrigens ist der Bundeswehr beim Transport per Air France nach Mali in Paris eine Munitionskiste mit 880 Schuss abhanden gekommen. Hatten die Landsmänner im Westen nicht vor Monaten Sicherheitsüberprüfungen des Bodenpersonals vorgenommen und verschärft? Scheint auch nicht ausreichend gewesen zu sein...- sorry für nochmals off-topic! Wobei -sollte es gewaltsame Gründe beim EgyptAir A320 gewesen sein- sich schon die Frage nach der Sicherheit in Paris stellt- waren jetzt bereits mehrere Vorfälle dort...

Dieser Beitrag wurde am 11.06.2016 17:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.06.2016 - 12:00 Uhr
@ swift1212

ob die Sicherheit der Fussball EM in Frankreich der Hintergrund für die mäßige und schleppende SAR Aktion bzw. der fehlenden Nachrichten ist, halte ich für äußerst spekulativ.

@ fwblaie

das wäre mir neu das man keine passenden Schiffe einsetzen darf. Das internationale Seerecht beschreibt da einen anderen Weg. In einem solchen Notfall hat sich alles zu Bewegen, ohne Rücksicht auf die Nationalität.

Zeit ... Genau diese hat man nicht.





Punkt A: Es handelt sich um keinen Notfall. Hier gibt es nichts mehr zu retten.
Punkt B: In den Richtlinien ICAO Annex 13 ist geregelt, wer an der Untersuchung beteiligt ist und wer federführend ist.
Beitrag vom 11.06.2016 - 11:19 Uhr
@AILERON,
die Ägypter entscheiden - die Franzosen "spielen höchstens die zweite Geige"!
Ausserdem: Nach ca. 30 Tagen muss nach ICAO ein erster vvorläufiger Bericht erstellt sein.
Bösartig unterstellt: Ohne Wrackteile, FDR und CVR kann fast jeder einen unverfänglichen Bericht erstellen!
Was hört vom von den Abstürzen im Sinai, in Russland oder gar in Indonesien (hier wurde gleich die Öffentlichkeit ausgeschlossen!)?

Dieser Beitrag wurde am 11.06.2016 11:20 Uhr bearbeitet.


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