Unbekannter Investor
Älter als 7 Tage

Verkauf von Flughafen Hahn droht zu platzen

Ryanair am Flughafen Frankfurt Hahn
Ryanair am Flughafen Frankfurt Hahn, © Frankfurt Hahn Airport

Verwandte Themen

MAINZ - Der Verkauf des Flughafens Hahn droht zu platzen: Der vom Land Rheinland-Pfalz ausgewählte Käufer, das chinesische Unternehmen SYT, geriet mit einer vereinbarten Teilzahlung in Verzug und ließ am Mittwoch auch eine Frist für die Vorlage von Belegen verstreichen, wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) mitteilte.

Als Grund für die Verzögerung der vereinbarten Überweisung gab die Shanghai Yiqian Trading Company (SYT) laut Lewentz an, dass die Genehmigung der chinesischen Regierung dafür nicht vorliege. Die Landesregierung schickte dem Käufer daraufhin eine Mahnung und verlangte Belege für den Grund der Verzögerung.

"Diese Frist ist heute Morgen verstrichen", sagte der für den Flughafen-Verkauf zuständige Minister. Die Landesregierung habe sich an die chinesischen Behörden gewandt und prüfe rechtliche Schritte. Die eingeleitete Privatisierung werde fortgesetzt, "notfalls mit einem der anderen Interessenten".

Der Kaufvertrag für den verschuldeten Airport im Hunsrück wurde am 2. Juni notariell beurkundet, der Vollzug des Verkaufs aber von Bedingungen, wie der Zustimmung des Landtags, abhängig gemacht.

Die Opposition hatte der Landesregierung vorgeworfen, der Flughafen werde "an ein unbekanntes Unternehmen aus China nahezu verschenkt". Oppositionsführerin Julia Klöckner (CDU) sprach von einer "Pappkartonfirma". Lewentz hatte dagegen betont, die SYT sei in einem transparenten Verfahren nach Vorgaben der EU-Kommission als bester Anbieter aus drei Kaufinteressenten ausgewählt worden.

Schon bald nach der Vertragsunterzeichnung kamen Unstimmigkeiten auf, weil die Firma SYT in China offensichtlich kaum bekannt ist und die Geschäftspartner im Dunkeln blieben. Der Flughafen gehört zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz, der Rest gehört Hessen.

Nach Angaben der rheinland-pfälzischen Regierung liegt der Kaufpreis für den Flughafen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Die hessische Regierung und der zuständige Landtagsausschuss hatten für den Verkauf der Anteile Hessens schon grünes Licht gegeben.
© dpa | 29.06.2016 14:51

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 29.06.2016 - 22:57 Uhr
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es war eine nette Idee: einen nicht mehr benötigten Militärflughafen zum Verkehrsflughafen umbauen. Nur liegt Hahn, der irreführenden Bezeichnung "Frankfurt-Hahn" zum trotz, einfach zu weit weg um ohne Subventionen dauerhaft attraktiv zu werden.
Jott-Weeh-Deeh eben, eine Stunde bis Mainz, vom Rhein-Main-Airport schafft man das locker unter einer halben Stunde. Bis zum Namensgeber Frankfurt fährt man locker 90 Minuten.
Den Versuch hier einen Investor zu finden, ist gut gemeint. Aber einen Flugplatz mitten im nichts ist leider nur für Glücksritter interessant.
Warum KPMG nicht mal jemand aus ihrer Niederlassung Shanghai zu den angegebenen Adressen geschickt hat, diese Frage würde ich schon gerne beantwortet sehen...


Dieser Beitrag wurde am 29.06.2016 22:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.06.2016 - 22:29 Uhr
Wie wird man in China Millionär? Man "kauft" einen deutschen Flughafen!
Parchim, Lübeck und nun Hahn...
KPMG dürfte nur das liefern, was ihnen aufgetragen worden ist.
Wer hat KPMG aber beauftrag und bezahlt? Da dürfte es ein Problem geben.
Beitrag vom 29.06.2016 - 20:42 Uhr
Dem Beck sein Nürburgring ist der Dreyer ihr Hahn


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden